Hallo Moritz,
kann es sein, dass nach dem Foto des "Totalschadens" nur teilweise die Stangen verbogen sind? Der Rest ist vielleicht nur oberflächlich korrodiert, so sieht es wenigstens aus.
War das mit dem Hartlöten eigentlich nötig? Ich hätte da lieber eine einfachere Methode -- z. B. Weichlöten oder gar kleben -- in Betracht gezogen. Das andere mit der Sandmasse ist ja eine wacklige Sache. Wie hast Du das Hartlot eingebracht, wie erhitzt?

Gruß
Dieter

kann das Löten eines Rostpendels überhaupt funktionieren? Denn wenn das Lot erstarrt und fest wird, haben die Stangen ja auch noch Temperatur und dann friert man diese erhebliche unterschiedliche Wärmedehnung ja ein. Wenn dann kann man doch nur auf einer Seite löten wenn die andere Seite noch frei beweglich ist?

Aber Ihr habt ja alle sooo Recht!

Zitat von Lothman im Beitrag #122

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Wenn dann kann man doch nur auf einer Seite löten wenn die andere Seite noch frei beweglich ist?

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Hallo Moritz,

Zitat von Bierjunge im Beitrag #123

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schließlich darf hier nichts über die Zeit wandern, und seien es nur Mikrometer.

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Zitat von Bierjunge im Beitrag #123

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... Mit Klemmen bin ich vorsichtig, schließlich darf hier nichts über die Zeit wandern, und seien es nur Mikrometer.

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Im Kegel sitzt es gut, aber das Gewinde hat radiales Spiel und kann auf den Flanken wandern.
Ausserdem braucht ein Gewinde eine nennenswerte Länge und das macht die Brücken plump.

Kegelstifte sind nur so gut, wie die Passung am Aussendurchmesser der Stäbe. Wenn die Spiel hat, dann kann der Stab seitlich verschieben und bekommt axiales Spiel.

Wenn man das ganze auf die Spitze treiben will, dann finde ich nach wie vor Zylinderstifte ziemlich gut.
Wenn die in den Stäben fest sitzen und in den Brücken locker, wäre es theoretisch noch besser, aber dann muss man sich drum kümmern dass die Auflagefläche in den Brückenbohrungen eher prismatisch ist und das wird nicht einfach.

Ist das alles wirklich so kritisch oder ist es eine akademische Frage?
Muss die Kompensation nicht einstellbar sein?

Zitat von mikromeister im Beitrag #127

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Im Kegel sitzt es gut, aber das Gewinde hat radiales Spiel und kann auf den Flanken wandern.
Ausserdem braucht ein Gewinde eine nennenswerte Länge und das macht die Brücken plump. ...

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Na ja, es ist eine alte Werkstattweisheit, dass reale Gewinde sehr schlecht zentrieren.

Ob sich so eine vorgespannte Schraube dann per Wärmedehnungspumpen wirklich mit der Zeit noch im Gewinde verlagert ist genauso ungewiss, wie die selbe Frage bei einer einfachen Klemmung, die den Vorteil der Einstellbarkeit aber den Nachteil der mangelnden Reproduzierbarkeit hat.

Persönlich glaube ich ja, dass beide Methoden in Echt keine Probleme machen würden.
Zu viele Zahnräder dieser Welt laufen nur mit einer Klemmschraube auf der Welle befestigt ohne zu wandern.

Zitat von Willy im Beitrag #126

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Madenschrauben (egal ob Spitze oder Ringschneide), die ins Material gewürgt werden, mag ich auch nicht.

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Pendel Vol. II:
Ich habe jetzt doch mal ein invertiertes Mahler-Pendel gebaut.
Alles in allem gab es aber auch nicht weniger Teile als beim Rostpendel zu machen:



So sieht es aus (In hoc signo vinces):



Wird es wärmer, dehnen sich die beiden Messingstäbe stärker aus als die eiserne Pendelstange, und die beiden Messingkugeln sinken, um das Pendel zu beschleunigen.

Obere Brücke: Die Übersetzung der Kipphebel lässt sich in einem Bereich von 1:3 bis 1:16 verstellen; rechnerisch müsste eine Übersetzung von 1:9 vollständige Temperaturkompensation ergeben.



Untere Brücke und Linse:



To be continued.
Moritz

Nice!

Interessant!

Ich finde das Pendel auch sehr "interessant". Denn ich muss zugeben, dass sich mir die Funktionsweise einer derartigen Kompensation nicht erschließt.

Dass eine Verlagerung von oberhalb des Drehpunktes angebrachten Zusatzgewichten nach unten die Pendelfrequenz erhöht, ist mir bekannt. Doch unterhalb des Drehpunktes sollte nach meinem Wissen dabei die Frequenz abnehmen.

Ich würde mich sehr über aufklärende Informationen freuen.

Roland

Ja, Enno, kurz musste ich auch grübeln.
Diese Kompensierung ist verwandt mit dem Huygensschen Reiter, dem Zusatzgewicht am Pendelstab.
Die Einflusskurve eines solchen Gewichtes ist eine Parabel:

bild
(rechts: Vorgehen, links Nachgehen)

Man sieht, warum ein Reguliergewicht in der Mitte der Stange sitzt:
- es hat hier die größte Wirkung
- ein kleiner Höhenunterschied ist wirkungslos.

Anders bei Lage weiter oben oder unten:
- die Wirkung wird immer kleiner
- eine Höhenänderung hat immer größeren Einfluss

Deshalb sitzen die Kugeln rel. nahe am Drehpunkt, (aber deutlich darunter) und sind rel. groß.