RE: Drei-Räder-Uhr, angelehnt an Harrison

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#286 | RE: Drei-Räder-Uhr, angelehnt an Harrison datum

24.07.2025 12:05 (zuletzt bearbeitet: 24.07.2025 12:09)

Zitat von Matthias Bigalke im Beitrag #284
Die Leistung der Temperaturkompensation, ist das Hauptproblem, da beide Kompensationen auf schwer verständliche Art miteinander Verfilzt sind.

Da stimme ich Dir mal zu :-)
Deswegen habe ich meine Excel-Tabelle jetzt auf die Dichte (trockene Luft) erweitert, da - wie oben geschrieben - die Verfilzung dann abnimmt. Bei meinen Lieblingsdaten (schöne p- und T-Änderungen und praktisch keine Drift im Gang) sieht das so aus:

Dargestellt ist in den Diagrammen (links Dichterechnung, rechts Druckrechnung) weiterhin nur der Druck (gelb) mit Temperatur (rot), Gang (grau, 24h-Mittel schwarz, dünn = berechnet), Stand (braun, dünn = berechnet), rel. Luftfeuchte (grün) und Amplitude (blau). Auch ohne zu rechnen ist gut zu sehen, dass die Uhr bei hohem Druck und tiefer Temperatur schneller wird.

Der Druck ist also überkompensiert, wobei die Rechnung +0,0028 s / (d hPa) ergibt. Mit der Dichte gerechnet ergibt sich der Parameter zu 2,4 s L / (d g). Die Einheit ist s/d pro Dichte (in g/L = kg / m^3).

Die Temperatur ist unterkompensiert, wobei die Druck-Rechnung -0,028 s / (d K) und die Dichte-Rechnung -0,019 s / (d K) ergibt. Angesichts der eigentlich schon guten Druck-Kompensation ist das ein Unterschied, der bei der Anpassung der Temperaturkompensation arge Verwirrung stiften kann.

Anders als bei meinem ersten Test wird hier auch die überlagerte konstante Gangabweichung unterschiedlich ermittelt. Sie fällt von +0,047 s/d (Druckrechnung) auf -0,083 s/d (Dichterechnung). Auch das ist für Verwirrung gut ...

LG, Willy

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http://www.dr-henschke.de/Pendeluhr-Harrison.html

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#287 | RE: Drei-Räder-Uhr, angelehnt an Harrison datum

Heute 07:32

Hallo Willy,
Nun Du hast nur 2 Parameter die Du an der Uhr selbst in echt messen konntest, Die Geschwindigkeit des Pendels im Lotdurchgang, Und die aktuelle Periode des Pendels.
Der Rest ist abgeleitet. Ich möchte dein immenses Engagement dabei wirklich würdigen. Es ist schon interessant was Du da so alles rauskitzeln konntest.
Wovor man sich aber hüten sollte ist das was die Seeleute "dead reckoning" nennen. Bei denen deren Leben davon abhängen kann, ist es nur allzuoft ein tödliches Geschäft.
Viele tausend Seeleute verloren allein in England, jedes Jahr das Leben.

Zum Chart, das ist aber nicht Moritz Uhr? oder?
Sehe ich da regelmäßig steile Peaks, in der Amplitude?
Sind das Berechnungsfragmente, oder hat diese Uhr eine echte Malaise im Räderwerk?

Nein an der Verfilzung ändert sich auch durch Separieren der Luftdicht nicht wirklich was.
Du hast den Temperaturfehler ausgemärzt, und in der Folge ist die Luftdichte fehlkompesiert.
Bringst Du nun die Lufdichtefehler weg, ist aller warscheinlichkeit nach, wieder ein Temperaturfehler da.

Das ist keine nachträgliche Rechenaufgabe, die Fehler musst Du schon an der Uhr selbst abstellen.

Schlussendlich wirst Du aber einen Kompromiss suchen, und finden müssen, der typisch für das Uhrwerk und das Pendel ist.
Oder Du veränderst grundlegendes am Design des Pendels oder des Uhrwerkes, und beginnst die Regelage von vorn.

Auch ist es meiner Meinung nach schwierig die Schwankungen in der Rate, nachträglich den diversen Fehlerquellen zuzuordnen.
Es steht ja am Peak in der Rate nicht dran, 50% ist die Temperatur 30% die Luftdichte, 10% der Veränderung der Luftfeuchte geschuldet, und der Rest geht auf Kosten all der anderen Umweltfaktoren, die Du gar nicht auf der Liste hast ?

Ich bevorzuge ein einfaches Diagramm, mit der täglichen Rate, den täglichen Mittelwerten von Temperatur Luftdruck und Luftfeuchte, die man täglich ermitteln und aufzeichnen kann.
Die Luftdichte ist schwierig zu messen, auch die Amplitude ist problematisch .... und so kann man Raten bei konstantem Luftdruck und konstanter Luftfeuchte aber unterschiedlicher Temperatur aussondern, und eine begründete Vermutung zum Temperaturgradienten anstellen. Wenn sich aber alle Parameter gleichzeitig ändern, wird das Ganze meiner Meinung nach zum Ratespiel.

Zum finden von grundsätzliche Fehlern OK. Zur besseren(gefälligeren) Präsentation auch OK. Aber ansonsten weist Du nach wievielen Tagen die Uhr hart aus der Sekunde gefallen ist.
Ob und wann, ist im Messbetrieb wichtig, das warum spielt dann, meiner Meinung nach, doch keine Rolle mehr.

Aber versuche das doch mal mit Moritz' Daten ...

LG Matthias

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#288 | RE: Drei-Räder-Uhr, angelehnt an Harrison datum

Heute 10:22

Zitat von Matthias Bigalke im Beitrag #287
Zum Chart, das ist aber nicht Moritz Uhr? oder?

Nein, das ist meine Uhr, siehe Signatur.

Zitat von Matthias Bigalke im Beitrag #287
Sehe ich da regelmäßig steile Peaks, in der Amplitude?
Sind das Berechnungsfragmente, oder hat diese Uhr eine echte Malaise im Räderwerk?

Ja, die besonders heftigen Peaks treten immer dann auf, wenn das Sonnenlicht die Lichtschranke stört. Das ist schade, aber kein Problem der Uhr bzw. des Räderwerks.

Zitat von Matthias Bigalke im Beitrag #284
Die PPUler missbrauchen das aber gern um ihre Werke schönzurechnen.

Zitat von Matthias Bigalke im Beitrag #287
Das ist keine nachträgliche Rechenaufgabe, die Fehler musst Du schon an der Uhr selbst abstellen.

Früher wurden in den Sternwarten in der Tat Ausgleichsrechnungen durchgeführt, um den Stand der Uhren rechnerisch zu korrigieren. Die aktuellen Zeitwaagen-Messungen hier im Forum werden aber, so wie ich das sehe, ausschließlich mit dem Zweck durchgeführt, die jeweilige Uhr gezielt zu verbessern. Insofern kannst Du das ständige Lästern über die damaligen PPU-Messungen / Auswertungen einfach mal lassen.

Zitat von Matthias Bigalke im Beitrag #287
Auch ist es meiner Meinung nach schwierig die Schwankungen in der Rate, nachträglich den diversen Fehlerquellen zuzuordnen.
Es steht ja am Peak in der Rate nicht dran, 50% ist die Temperatur 30% die Luftdichte, 10% der Veränderung der Luftfeuchte geschuldet, und der Rest geht auf Kosten all der anderen Umweltfaktoren, die Du gar nicht auf der Liste hast ?

Zitat von Matthias Bigalke im Beitrag #287
Wenn sich aber alle Parameter gleichzeitig ändern, wird das Ganze meiner Meinung nach zum Ratespiel.

Zumindest beharrst Du nicht mehr darauf, dass die Messungen komplett überflüssig sind. Ja, die Auswertung ist schwierig, aber wir arbeiten daran :-)

Zitat von Matthias Bigalke im Beitrag #287
Die Luftdichte ist schwierig zu messen,

Nein, schwierig ist das nicht, nur teuer, wenn die Luftdichte direkt gemessen werden soll, d.h. nicht über Druck, Temperatur und Feuchte.

Zitat von Matthias Bigalke im Beitrag #287
Aber versuche das doch mal mit Moritz\' Daten ...

Gern, aber die hat er mir noch nicht geschickt. Er möchte wohl selber noch etwas damit spielen.

LG, Willy

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Baubericht - PPU RGBH-60-1 �

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