Das zeitlose Gehäuse gefällt mir gut, aber ich hätte ja noch eine Schublade für eine Zeitwaage eingebaut ;-)
Jetzt mit Gehäuse dürfte die Reaktion des Pendels auf Luftdichteänderungen schon etwas stärker ausfallen - misst Du weiterhin?

Zitat von Matthias Bigalke im Beitrag #222

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Also bei konstantem Gewicht des Bobs, ist schon der Messing-Bob im Faktor 1,4 anfälliger für den Dichte-Fehler. Wäre er aus Stahl wäre der Faktor ~ 1,6, und bei Alu ~4,2 .
Blei ist schon ein Optimum, aus Varianz, Verfügbarkeit und Preis. Nur mit Gold, Wolfram oder Uran hast Du noch weniger Luftauftrieb, aber das Eine möchte man nicht bezahlen, das Andere nicht bearbeiten müssen, und das dritte sicherlich nicht in der Wohnung haben.

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Hallo,
@Willy

Zitat von Willy im Beitrag #226

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Wieso ist Blei ein Optimum, wenn die Reaktion des Pendels auf Luftdichteänderungen zu gering ist? Mein Alu-Vorschlag zielte ja genau darauf ab, das Pendel anfälliger für den Dichte-Fehler zu machen.

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Zitat von Matthias Bigalke im Beitrag #227

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Der Barometrische Fehler macht sich auf 2 Wegen bemerkbar:
1. wirkt er über den Auftrieb direkt auf die Frequenz des Pendels, das ist Mist. ...

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Zitat von Matthias Bigalke im Beitrag #227

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2. wirkt er über die Aerodynamik auf die Amplitude. Sind Kreisbogenfehler und Hemmungsfehler nicht gut kompensiert, kann auch auf diesem Weg indirekt eine Frequenzabweichung des Pendels entstehen.

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Zitat von Matthias Bigalke im Beitrag #227

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Durch das schnelle und leichte Pendel mit seinem, im Vergleich zur Hi-Q-PPU, sehr geringen Volumen, ist der Barometrische Fehler ja schon so gering das man bei Uhren die die Sekunde über die Woche halten sollen, durchaus auf die Barometrische Kompensation verzichten kann und die Uhr lieber bestmöglich gegen Temperatur- Drehmoment- und Amplitudenfehler härtet.

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Hallo Willy,

Zitat von Willy im Beitrag #228

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Außerdem sinkt auch die Pendelgeschwindigkeit was eine direkte (und nicht nur indirekte) Frequenzabweichung des Pendels zur Folge hat.

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Zitat von Willy im Beitrag #228

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Windflügel, oder Hasenohren sind trotzdem häßlich, aber ein Doppelzylinderpendel (oder Doppelrohrpendel)
könnte optisch ganz ansprechend sein.

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Zitat von Willy im Beitrag #228

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Du willst einfach nicht einsehen, dass Druck und
Temperatur beide (proportional bzw. umgekehrt proportional) auf die
Luftdichte wirken.

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Zitat von Willy im Beitrag #228

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Moritz hatte in Beitrag #208 bezüglich der Temperatur geschrieben: "Die Uhr ist demnach unterkompensiert, woran sich übrigens auch durch beherztes herausschrauben der Kompensatorkugeln rein gar nichts geändert hat." Hier vermute ich mal, dass Moritz die Temperaturkompensation nur für den verbleibenden Viskositätseffekt ausgelegt hat, was bezüglich der Dichte hinten und vorn nicht ausreicht.

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Zitat von Willy im Beitrag #228

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Die Luftdichte kann eben nur "hinter" dem Hügel kompensiert werden und dann ist der Luftdruck automatisch mit erschlagen.

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Zitat von Willy im Beitrag #228

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Wenn die Temperaturkompensation nur über die Pendellänge gemacht wird, dann sind der Hill-Test und alle damit verbundenen Überlegungen hinfällig und auch das "schnelle und leichte Pendel" wäre vermutlich kein Stück besser, als ein Hi-Q-Pendel gegen das Du immer wetterst.

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Über die Sommermonate hinweg hat die Uhr brav und völlig unbeaufsichtigt vor sich hingependelt und ist, obwohl noch nicht fertig einreguliert und trotz der Temperaturschwankungen in der ungelüfteten Dachkammer, in 3 Monaten bloß 5 Sekunden weggelaufen. Wäre ein eganz gute Basis, doch leider hatte sich aus nicht mehr nachvollziehbarem Grund die Zeitwaage aufgehängt (soviel zur Zuverlässigkeit von Mechanik vs. Elektronik...), so dass ich nicht weiß, ob die Rate gleichmäßig war oder nicht.

Ist aber auch egal:
Immer noch fuchste es mich, dass ich ausgerechnet Harrisons heute bekannteste Erfindung, das Rostpendel, nicht authetisch nachgebaut hatte. Wenn schon Harrison, dann richtig!

Über das Löt-Fiasko mit Rostpendel No. 1 hatte ich hier ja schon berichtet gehabt:

Über den Sommer habe ich an Rostpendel No. 2 gebaut, das diesmal verstiftet entstehen sollte. Erste Teile sahen doch schon ganz vielversprechend aus:

Vor dem Verstiften hatte ich es für eine gute Idee gehalten, die Stangen mit Industrie-Loctite No. 640 in die Brücken einzukleben, um sie zu positionieren und um ein Verschieben und Verdrehen der Stangen beim Anbohren zu verhindern. Was ich jedoch nicht gewusst hatte: Sobald der Bohrer die Klebefuge trifft, bricht er unvermeidlich und reproduzierbar ab. Wahrscheinlich erweicht durch die Wärme des Bohrers das ausgehärtete Loctite, verklebt die Späne, der Bohrer verklemmt und bricht ab. Nachdem gleich mehrere abgebrochene Bohrerreste in den Brücken steckten, die ich nicht mehr zerstörungsfrei herausbekam, war auch Rostpendel No. 2 reif für die Schrotttonne.

Nun also Rostpendel No. 3, gleiche Konstruktion, aber nun nur verstiftet und nicht verklebt. Zum Positionieren der Stangen beim Bohren musste ich mir erst eine Lehre bauen, aber so ging es! Das Ganze ist mit Zylinderpassstiften mit reichlich Presspassung zusammengenagelt, so dass da nichts locker werden dürfte. Das Verstllen der Kompensationswirkung erfolgt ganz klassisch über eine "Penny Whistle".



Ich finde, das neue Pendel passt auch optisch deutlich besser zum Stil der Uhr als der dürre Kreuzstab vorher. Ich hätte aber nie gedacht, dass so ein Pendel fast schwieriger und zeitraubender zu bauen ist als das gesamte Uhrwerk...


Über die Rate kann ich natürlich noch nichts sagen, bzgl. Regulierens stehe ich jetzt ja wieder ganz am Anfang. Ich werde in ein paar Wochen berichten.

Beste Grüße, Moritz

Zitat von Bierjunge im Beitrag #231

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Über die Sommermonate hinweg hat die Uhr brav und völlig unbeaufsichtigt vor sich hingependelt und ist, obwohl noch nicht fertig einreguliert und trotz der Temperaturschwankungen in der ungelüfteten Dachkammer, in 3 Monaten bloß 5 Sekunden weggelaufen. Wäre ein eganz gute Basis, doch leider hatte sich aus nicht mehr nachvollziehbarem Grund die Zeitwaage aufgehängt (soviel zur Zuverlässigkeit von Mechanik vs. Elektronik...), so dass ich nicht weiß, ob die Rate gleichmäßig war oder nicht.

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Stromausfall eher nicht, ich hatte sie mit Akkus gepuffert. Und die betr. Datei habe ich glaube-ich schon überschrieben.
Aber jetzt, wo ich da bin, läuft sie auch wieder problemlos...

Morz

Zitat von Bierjunge im Beitrag #231

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Vor dem Verstiften hatte ich es für eine gute Idee gehalten, die Stangen mit Industrie-Loctite No. 640 in die Brücken einzukleben, um sie zu positionieren und um ein Verschieben und Verdrehen der Stangen beim Anbohren zu verhindern. Was ich jedoch nicht gewusst hatte: Sobald der Bohrer die Klebefuge trifft, bricht er unvermeidlich und reproduzierbar ab. Wahrscheinlich erweicht durch die Wärme des Bohrers das ausgehärtete Loctite, verklebt die Späne, der Bohrer verklemmt und bricht ab

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Hallo Moritz,
freut mich das es doch noch geklappt hat, und wie ich sehen kann konntest Du auch noch einige der verbohrten Teile wiederverwenden.

Ich habe versucht das mit dem Loctite zu reproduzieren, Bohrer lang eingespannt, Bohrer kurz, sobald der Bohrer auch nur 1/10 aus der Flucht kam knickte er weg, ob mit oder Ohne ...
Aber die Durchmesser von Stab und Bohrer sind auch ganz dicht beieinander, das ist wie wenn Du versuchst, in ein 12mm Rundeisen, mit einem 10mm Bohrer zu durchbohren, ohne anzubohren . ohne Pilotbohrung, der Bohrer wird tanzen wen die Querschneide Längs auf der Wölbung steht ... also war die Bohrvorrichtung der einzig richtige Weg. Der Andere Punkt ist, man nimmt ja für gewöhnlich die Bohrer aus der Tüte, und geht davon aus das die Querschneide richtig sitzt und der Schliff exakt symmetrisch ist .... das Material des Bohrers ist hier nebensächlich, den beide Materialien sind eher weich ...


Wie ich sehen kann hast Du den Rost Kopfüber eingebaut, ist ja auch eigentlich egal, aber interesiert mich doch schon .... vielleicht um mehr Moritz einzubauen ?

Ich sehe nur 3 Löcher in der Flöte, kann auch am Foto liegen, und der Abstand ist recht weit ....
Aber vielleicht hast Du auch Glück, und Du hast gerade ein Loch, an der rechten Stelle.
Ich hatte leider immer Pech, und habe dann noch auf der halben Strecke nachbohren müssen, und damit es nicht ungleichmäßig aussieht in alle Zwischenräume ...
Und nur eine Sprosse statt deren 2? Ist es ausreichend stabil, gegen Verwindung ?

Ich habe ja auch viel mehr Vertrauen in Deine Rechenkünste als in meine eigenen ,,, wie hast Du denn die Range ausgelegt ? Von +-0 bis +2,5 x10^-6 ?

Auf alle Fälle, passte es schon optisch deutlich besser, als das Vorige, gefällt mir wirklich.
Nun bleibt nur noch das abstimmen der Kompensation ... und die Auswertung der Wirksamkeit ... Nun ist ja auch das Wetter geeignet, mit Fenster auf und Heizung zu, oder Heizung an und Fenster zu kann man nun schon ganz gut die Großen Sprünge, und über die Nachtabsenkung die Kleineren darstellen, und in der Zeitwaage schon über wenige Stunden erste Vermutungen anstellen.

+-2Sekunden in 3Monaten sollten zu erreichen sein ... also freue ich mich schon auf die ersten Auswertungen.

LG
Matthias

Zitat von Matthias Bigalke im Beitrag #235

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und wie ich sehen kann konntest Du auch noch einige der verbohrten Teile wiederverwenden.

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Zitat von Matthias Bigalke im Beitrag #235

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Wie ich sehen kann hast Du den Rost Kopfüber eingebaut, ist ja auch eigentlich egal, aber interesiert mich doch schon .... vielleicht um mehr Moritz einzubauen ?

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Zitat von Matthias Bigalke im Beitrag #235

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sehe nur 3 Löcher in der Flöte, kann auch am Foto liegen, und der Abstand ist recht weit ....
Aber vielleicht hast Du auch Glück, und Du hast gerade ein Loch, an der rechten Stelle.

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Zitat von Matthias Bigalke im Beitrag #235

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Ich hatte leider immer Pech, und habe dann noch auf der halben Strecke nachbohren müssen, und damit es nicht ungleichmäßig aussieht in alle Zwischenräume ...

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Ich hatte erst geschrieben gehabt...

Zitat von Bierjunge im Beitrag Temperaturkompensation eines Pendels

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[quote=Enno|p151903]Wenn Du die Schwerpunktlage konstant hältst, dürfte sich demnach, um die Frequenz gleichzuhalten, auch das Trägheitsmoment nicht ändern. Tut es aber, wenn sich das Stabbündel ausdehnt. Also wird sich beides verändern müssen: Die Schwerpunktlage und die Trägheit.

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Und wie sieht es mit der Luftdichteabhängigkeit der Amplitude aus? Macht das Pendel da seinen Job besser als das alte?

LG, Willy

Hallo Willy,

Zitat von Willy im Beitrag #238

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Und wie sieht es mit der Luftdichteabhängigkeit der Amplitude aus? Macht das Pendel da seinen Job besser als das alte?

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Hier noch ein kleines Zeitraffer-Video, das 12 Stunden Betrieb der Uhr aus verschiedenen Kamera-Einstellungen in 240-facher Geschwindigkeit auf gerade einmal drei Minuten komprimiert zeigt.
Manche Besonderheiten wie der periodische Aufzug, die schrittweise Bewegung der Stundenscheibe oder die langsame Drehung der Friction Wheels werden so deutlicher sichtbar als im Originaltempo.
Enjoy!