Zitat von Andi34 im Beitrag #104Hallo Roland, zu deinem Zick-Zack-Kurs, möglicherweise liegt es an den Sägeblättern. Ich schwöre auf "Goldschnecke". Gibts bei Flume z.b. und es macht einen gewaltigen Unterschied beim Sägen. Gruß Andi
Das stimmt absolut! Irgendwie hat man beim Sägen das Gefühl, dass die Schnitte "von allein" gerade würden. Ich kann's nicht anders beschreiben.
Neben Goldschnecke gibt es noch Antilope. Je nach dem, ob hartes oder weiches Material gesägt werden soll, wählt man offenbar zwischen diesen Marken. Welche nun für weiche oder harte Materialien genommen werden - und wo Messing nun zu finden ist... Hmm.
Wenn es aber erst mal nur um das Ausschenkeln von einem Rad geht, tuts für die ersten Versuche auch ein dicker Edding. Blau ist ganz hübsch zum Arbeiten.
Nach den Sägeblättern werde ich mal suchen. Vielleicht bekomme ich die auch bei einem NORMALEN Händler. (der an Endverbraucher verkauft) In einem anderen Forum wurde die Firma Fischer empfohlen. Da werde ich mich mal umsehen.
Ich habe rote Anreißfarbe, die in unserer Firma im Werkzeugbau Verwendung fand. Die ist aber ziemlich hart und so spröde, dass die angerissenen Linien ziemlich zerfranst aussehen. Darum habe ich - wie es in einem uwf-Beitrag empfohlen wurde - einen gut deckenden schwarzen Edding benutzt. Die hellen Linien treten dann deutlich hervor.
Mit "schlecht erkennbar" meinte ich aber nicht den optischen Kontrast der Anrisse, sondern eher meine "seherischen Fähigkeiten". Selbst mit Lupenbrille (+2) kann ich höchstens bis 1/10 mm Materialüberstand erkennen, denn beim Feilen bildet sich auch ein kleiner Grat, der die Rißlinie teilweise überdeckt. Darum habe ich, wenn die befeilte Kante der Linie nahe kommt, das Rad auf der blanken Seite oder im Gegenlicht begutachtet. Dann fallen "nichtlineare Geraden" eher auf.
Inzwischen sind die vier kleineren Räder (Gangrad bis Sekundenrad) bereit zum Zähneschneiden. Gerade habe ich das Anreißen der nächst größeren (KB und Minutenrad) beendet.
Am kommenden Wochenende komme leider ich nicht zum Feilen. Da werde ich evtl. von unterwegs mal hier herein schauen.
Bitte nicht falsch verstehen, aber Dein Rad sieht ganz schön "ausgefranzt" aus. Das kann aber auch an der Vergrößerung liegen. Beim Feilen, besonders zum Ende hin, darauf achten das der Druck nur in Feilrichtung ausgeübt wird und beim zurückziehen am besten abheben. Man kann auch für die Feinheiten mit b.B. einer Halbrundfeile am Ende seitlich schaben, da bekommt man nicht solche unebenheiten. Sind das bei Dir auf dem Tisch Diamantfeilen? Wenn ja würde ich damit nicht bis zum "Strich" feilen. Zum Ende dann miit ganz feinen Hieb feilen. Ansonsten - auch von mir "Hut ab" für Dein Vorhaben (ich könnte es nicht ) viel Erfolg und ich bin auch immer dabei ( beim mitlesen ).
Frank
Ich kann von allen ein bissel was - aber nüscht richtsch
Zitat von Enno im Beitrag #107Mit "schlecht erkennbar" meinte ich aber nicht den optischen Kontrast der Anrisse, sondern eher meine "seherischen Fähigkeiten". Selbst mit Lupenbrille (+2) kann ich höchstens bis 1/10 mm Materialüberstand erkennen, denn beim Feilen bildet sich auch ein kleiner Grat, der die Rißlinie teilweise überdeckt. Darum habe ich, wenn die befeilte Kante der Linie nahe kommt, das Rad auf der blanken Seite oder im Gegenlicht begutachtet. Dann fallen "nichtlineare Geraden" eher auf.
Versuche mal, Deine Lichtsituation zu verbessern. Zwischen Baumarktfunzel und Waldmann-Leuchte liegen Welten. Daher auch die Preise.
Hin und wieder findest Du diese Leuchten gebraucht.
Wenn Du schon eine starke Lampe hast, kannst Du mal versuchen, das Licht durch z.B. ein dünnes Butterbrotpapier diffus streuen zu lassen. Das hilft! Nicht nur zum Fotografieren...
(Ist die Lampe nun die Leuchte oder doch die Birne? Mannmannmann...)
Auch die Umgebung spielt eine Rolle. Hin und wieder bringt's was, einen dunklen Bastelkarton unterzulegen. Alles, was glänzt, abdecken oder leicht anschmirgeln. Reflektionen können einem den letzten Nerv rauben.
Zitat von Mahlekolben im Beitrag #109[quote=Enno|p113702]Versuche mal, Deine Lichtsituation zu verbessern. Zwischen Baumarktfunzel und Waldmann-Leuchte liegen Welten. Daher auch die Preise.
Mit Licht bin ich mittlerweile recht ordentlich bestückt. Ich benutze für die feinen Arbeiten eine 60 cm breite LED-Arbeitsleuchte, die mein Arbeitsfeld mit 21 Watt schattenfrei ausleuchtet.
Für winzige Arbeiten kommen noch zwei LED-Maschinenleuchten dazu. Diese sind nur 30 mm groß und können mittels "Schwanenhals" genau auf die Arbeitsstelle gerichtet werden, so dass ich das Licht wirklich aus der Blickrichtung auf dem Werkstück habe.
Inzwischen habe ich übrigens einen Anbieter mit einem umfangreichen Sortiment an Material und Werkzeug für Goldschmiede, Feinbastler und Uhrmacher gefunden, der auch die empfohlenen Laubsägeblätter führt: "Horst zu Jeddeloh GmbH"
Zitat von Enno im Beitrag #107Selbst mit Lupenbrille (+2) kann ich höchstens bis 1/10 mm Materialüberstand erkennen, denn beim Feilen bildet sich auch ein kleiner Grat, der die Rißlinie teilweise überdeckt
Eine Methode ist es, frühzeitig eine Fase genau bis auf den Anriss zu feilen. Das ist gut zu sehen. Danach feilt man das Material weg, solange bis die Fase gerade verschwindet.
Mit dieser Methode kann man nämlich nicht nur die Fasenbreite leichter als den Riss erkennen, sondern sieht die Fase auch direkt aus der Feilposition.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Gestern sind die Goldschnecke-Sägeblätter angekommen. Damit lässt sich der Schnitt tatsächlich bedeutend besser steuern, als mit meinen alten Sägen. Bei dem Verpackungsinhalt von 144 Stück werde ich damit wohl einige Uhren bauen können, bis wieder eine Bestellung nötig ist.
Ein Teil der Rad-Ronden ist nun komplett ausgeschenkelt. Die nun folgenden Räder sind für die Montage an Naben mit größerem Durchmesser vorgesehen. Heute habe ich mit der Anfertigung der dafür passenden Feillehren begonnen.
Die bisherigen Feilarbeiten haben gezeigt, dass der für die Feillehre verwendete Stahl zu weich ist. Er wird beim Feilen zu einfach abgetragen. Darum werde ich zukünftig Feillehren härten. (Hoffentlich ist der Werkstoff dafür geignet)
Fünf verschiedene Feillehren sind beim Ausschenkeln der Ronden zum Einsatz gekommen. Die Ronden für alle 10 Räder mit "Speichen" sind nun ausgefeilt. Dies erfolgte teilweise in mehreren Etappen. Wenn ich mir nach einigen Tagen meine Arbeitsergebnisse unter der Lupe anschaute, fand ich mehrmals Stellen mit notwendiger Nachbesserung.
Auch das in Beitrag #102 gezeigte Rad gefiel mir nicht so recht. Seine Schenkel habe ich schlanker gemacht und einige weitere Unsauberkeiten überarbeitet.
Beim Aussägen sind übrigens nur zwei Laubsägeblätter zerbrochen.
Die "eierigen" Spannzangen (siehe Beitrag #94) habe ich inzwischen durch neue ersetzt, deren Rundlauffehler unter 1/100 mm sind. Damit habe ich die zum Abdrehen und Zähneschneiden benötigten Aufspannflansche erneut angefertigt.
Die Zentrierstifte habe ich erst zum Schluss gedreht. Zum Einpassen in die auf Maß geriebenen Bohrungen der Flansche wollte ich den Außendurchmesser der Stifte in kleinen Schritten verringern. Nach fünf Fehlversuchen habe ich erst mal wieder die Werkzeuge untersucht.
Da es für meine Boley/Leinen-Drehbank nur noch sehr selten passende Spannzangen gibt, habe ich mir vor vier Jahren bei GG-Tools ein ER11-Spannzangenfutter mit 8mm-Boley-Schaft und einen Spannzangensatz gekauft.
Damit habe ich die ersten Zentrierstifte gedreht. In den Spannflanschen zeigten die Zentrierstifte einen Rundlauffehler von bis zu +/- 0,06 mm. Es stellte sich heraus, dass dies der Fehler des ER11-Futters ist. Nach vier Jahren gibt es natürlich keine Gewährleistung mehr.
Eine originale 6mm-Boley-Spannzange habe ich zum Glück. Damit konnte ich alle Stifte ohne messbaren Rundlauffehler herstellen.
Morgen werde ich meine Fräsmaschine mit der Teilvorrichtung bestücken. Dann kann es nun mit dem Zähneschneiden der feineren Räder los gehen.
Zwei Räder für das Zeigerwerk der Äquationsanzeige hatte ich übersehen. Es waren also nicht nur 10, sondern 12 Ronden auszuschenkeln. Dafür war auch das Anfertigen weiterer Feillehren für die inneren Radien der Räder erforderlich. Das ist nun endlich vollbracht.
Das Ausfeilen ist eine mühselige Angelegenheit. Bei kleinen Rädern ist der mit kleinen Feilen erzielbare Fortschritt gering. Große Räder lassen den Einsatz größerer Feilen zu. Trotzdem muss mit sehr viel Gefühl gearbeitet werden, um die dünnen Radspeichen nicht zu verbiegen.
Das inzwischen begonnene Fräsen der Zähne bringt etwas eher ein sichtbares Ergebnis. Um die beim Aufspannen der Ronden verwendeten Messingscheiben mehrfach benutzen zu können, habe ich mit den größten Speichenrädern begonnen. Neben dem Minutenrad sind das die Räder des Äquationswerks. Eines davon besitzt 166 Zähne (aber nur m0,3). Eine passende Lochscheibe für die Teileinrichtung gibt es leider nicht.
Mithilfe einer feinen Skala mit beispielsweise 360°- oder dezimaler Einteilung und einem geeigneten Zeiger anstelle der Handkurbel ließe sich jede beliebige Zahnteilung realisieren. Da im Äquationswerk keine Kraft übertragen wird, sondern nur eine Drehzahlreduktion auf rund eine Umdrehung je Jahr erfolgt, habe ich eine ungenauere Behelfslösung gewählt.
Sie basiert auf einer Tabelle, die für jede zu fräsende Zahnlücke die Position des Einstellstiftes mit zwei Stellen nach dem Komma enthält. Erstellt habe ich die Tabelle für den vorhandenen Lochkreis mit den meisten Löchern, das ist bei meiner Teileinrichtung eine 49er Teilung.
Die Löcher der Teilscheibe wurden nummeriert.
Da der Abstand zwischen zwei Löchern etwa 9 mm beträgt, ist ein gewisses Abschätzen von 10tel-Schritten möglich. Bei einem Einstellfehler von 0,2 Löchern ergibt sich bei rund 21 Löchern je Teilschritt ein Fehler von maximal einem Prozent. Das genügt mir für den Einsatzzweck des so gefrästen Rades.
Das Zähneschneiden der großen Räder ist fast abgeschlossen. Kleinere Räder werde ich, wie dann auch die Triebe, direkt aus dem Rundmaterial drehen und fräsen. Sie lassen sich nicht mittels Schrauben auf Flansche spannen.
Die großen Räder haben nun ihre Zähne erhalten. Sie kommen im Antriebswerk, im Gangwerk, im Zeigerwerk und im Äquationswerk zum Einsatz. Die meisten Zahnungen besitzen m0,5. Zwei haben m0,4 und eine m0,3. (Die Räder sind immer noch nur roh bearbeitet!)
Abgesehen vom Räderfräsen lege ich den Schwerpunkt zunächst auf alles, was ZWISCHEN den Werkplatten verbaut wird.
Für das Einbringen der Bohrungen für die Kugellager habe ich mir gerade einen Bohrkopf bestellt. Die Genauigkeit der Fräsmaschine ist bedeutend besser als die der Tischbohrmaschine. Zudem lässt sich der Ausbohrkopf in 1/100-mm-Schritten verstellen.
Momentan bin ich gerade dabei, mir ein Werkzeug zum Fräsen des Gangrads zu schaffen. Geeignetes Material (Messerstahl) ist bereits vorhanden. Den Rohling will ich in mehreren Schritten drehen, fräsen und schleifen. Heraus kommen soll ein Scheibenfräser, der auf den MK2-Aufspanndorn passt.
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18.10.2018 11:23
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