Guten Abend!
Aus alten Zugfedern fertige ich auch meine Cylinderausschläger an, am besten Gramophonfederstahl, wegen der Steifigkeit.
Schwache alte Zugfederreste haben auch Sinn, wie hier als Behelfsantrieb, wenn man mühseelig einen Spindelgang komplett aufbauen muß.
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Das wie ein griechisches Omega gebogene Zugfederstück greift in das Minutenrad ein, somit habe ich beide Hände frei, um den neu angefertigten Spindelgang justieren zu können.
Wie so oft muß auch ein 6er Trieb angefertigt werden, Rohtriebe sind wohl eher Mangelware. Leidig ist die Feststellung des optimalen Eingriffes schwierig. Aus zwei alten Lorch Drehstühlen habe ich mir einen stabilen Eingriffszirkel gebaut, mit einem konischen Lehrentrieb läßt sich der optimale Eingriff ermitteln.
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Mittels Lochmaß wird am konischen Lehrentrieb der ideale Triebdurchmesser bestimmt, bei Uhrwerken des 17. und 18. JH führen m. E. derartige Herangehensweisen sicher zum Ziel, da diese Verzahnungen keinen theoretischen Grundlagen huldigen.
Der oben gezeigte Spindelgang funzt somit gut.
Glück Auf
Joachim

Heute mal meine neue Drehmaschine eingeweiht und eine Rollierbrosche gebaut.|addpics|jg6-8-40ae.jpg,jg6-9-3555.jpg,jg6-a-3b46.jpg|/addpics|

Wurde die Drehmaschine auf einer Horizontalfräsmaschine montiert ? Ein Bild des Gesamtarrangements wäre interessant.

Nein, wurde mit dem Höhensupport auf der Drehmaschine gemacht, Bild kommt, wenn wieder Ordnung herrscht

Da muss ich wefalck zustimmen. Ihr habt alle so schöne Maschinchen. Da könnt ihr ruhig ein bisschen mehr von zeigen...
Im Übrigen sieht die Rolierbrosche richtig chic aus. Für welche Durchmesser ist sie gedacht?

Gruß
MH

Hier noch das versprochene Bild der Maschine, eine Habegger 102 als Kurzwange, diese Maschine ist einer Schaublin 102 sehr ähnlich. Die Fräsarbeiten für die Rollierbrosche wurden mithilfe des Höhensupports und eines chinesischen Hartmetallfräsers (geht erstaunlich gut) gemacht, für die Teilung wurde die Teilscheibe am Spindelstock benutzt, da ich leider noch keine indirekte Teilvorrichtung für die Maschine habe.
Die Rollierbrosche selbst ist für Zapfen von 0,5 - 4mm gemacht. |addpics|jg6-b-4493.jpg|/addpics|

Der Herr Habegger hatte vorher bei Schaublin gearbeitet und sich dann selbsständig gemacht ... daher die Ähnlichkeit: http://www.lathes.co.uk/habegger/index.html

Das finde ich echt mal wieder klasse was hier gezeigt wird!

@Comtoiseschmied: Härtest Du die Brosche auch? Damit sie sich nicht abnutzt muss sie imo ja härter als der Zapfen sein.

Grüße
Norbert

Daran hatte ich auch schon gedacht. Das dürfte aber bei dem Volumen gar nicht so einfach sein ...

Zitat von nobrett im Beitrag #325

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Das finde ich echt mal wieder klasse was hier gezeigt wird!

@Comtoiseschmied: Härtest Du die Brosche auch? Damit sie sich nicht abnutzt muss sie imo ja härter als der Zapfen sein.

Grüße
Norbert

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Ich denke die sind, mal abgesehen von den Spindellagern und Feilrollen, so ziemlich das härteste Teil einer klassischen Uhrmacherdrehbank.

Ok, hast du einen Tipp zum Härten mit "Hausmitteln"? (Lötlampe vorhanden)

Wenn das härtbarer Kohlenstoffstahl ist dunkelrot erhitzen, abschrecken und dann z.B. In Backofen strohgelb anlassen. Verzug ist ja wohl kaum zu befürchten und eine Probe mit der Feile zeigt dann ob es funktioniert hat.

Wenn dadurch nur die Oberfläche richtig hart würde, weil es wegen dem Volumen an schlagartiger Abkühlung mangelt, wäre das ja völlig ausreichend. Die Materialspannungen sollten sich dann ja beim (langsamen!) Anlassen geben.

So würde ich das zumindest versuchen.

Grüße
Norbert