Zitat von Enno im Beitrag #150Ich plane außerdem, Werkhalter und Pendelhalterung auf eine Granitplatte zu montieren. Dessen Masse dämpft die Hemmungsstöße, so dass die Uhr insgesamt leiser wird. (hoffentlich!)
Eine Granitplatte ist sicherlich kein Übel, aber deine Hoffnung hinsichtlich Geräuschentwicklung ist unbegründet. Das Tickgeräusch entsteht primär im Anker und im Gangrad, die durch den Schlag bei jeder Auslösung wie eine Stimmgabel schwingen. Nachdem man den Impuls nicht verringern kann, auch kaum die Aufschlaggeschwindigkeit und auch die Eigenfrequenz der Hemmungsteile erfahrungsgemäß nicht in den unhörbaren Bereich verschoben werden kann, bleibt nur die Dämpfung vor allem des Gangrades. Wie man das technisch und ästhetisch befriedigend hinbekommen kann weiss ich allerdings auch nicht. Bitumenmatten aufkleben ?
Am einfachsten ist wohl ein guter Uhrenkasten mit Körperschallentkopplung.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Zitat von Roland; ""Auch eine bewegliche Lagerung des Gangrads auf der Welle mit elastischer Kupplung kann die Beschleunigung des Räderwerks verringern."" Das habe ich angestrebt in "kleiner" TitanUhr. Es gibt nur etwas Bedenken den Gangrad von dem Trieb/Ritzel zu trennen a)das es eine zusätzliche Lagerstelle notwendig ist b)die elastische zwischenEntkopplung in Form einer Feder natürlich eine Störquelle sein kann Der Ansatz ist aber interessant. Wenn es klappt werde ich später ein Foto machen. Wie das es sich alles entwickelt , sollte man parallel zu dem Werk die Geadanken zu Gestell entwickeln . LG Alexander PS Granitplatte oder ein schweres stabiles in der Wand montiertes Gehäuse , Je nach Pendel Gewicht und Art der Lagerung , für Federlagerung und Pendel um 5 kg. ist ein kritischer Gewicht von 40 kg. notwendig . Direkte Wandmontage des Gestelles ist natürlich sicherer , etwas aufwendiger .
Noch ein Gedanke: man könnte die Speichen des Hemmungsrads oder der schnelleren Räder doch federnd ausbilden. Damit würde man dem Kraftverlauf das Digitale nehmen. Die Kraft könnte sich langsam aufbauen bis sie benötigt wird.
Vielleicht ist das auch neben der Masseneinsparung ein Grund für die dünnen Schenkel, die Roland zutreffend erwähnt.
echte Federung nur durch Speichen ist nicht möglich . Zahradkränze sollen nicht zur Seite gedrückt werden . so ein Kompromiss aus spezial Titan - Messing ist dafür ungeeignet.
Einerseits möchte gewisse Möglichkeiten vorführen, andererseits sollen die Fotos eigene initiativen nicht stören .
Ja , es wird interessant , ich bekomme Kribbeln in den Fingern diese "kleine" TitanUhr zu vollenden,
Gast
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Ich habe mich bei den Pendelbauern heute durchgefragt. Ich habe sehr viele Rädern auf Flanschen gesehen, viel mehr als ich erwartet habe. Der Hauptgrund scheint zu sein um die Räder einfacher gerade zu halten. Fast alle Räder mit relativ grossen Durchmesser die ich sehe sind auf Flanschen. Auf die Achsen werden dann mit eine Pressfit montiert. Das heisst das Rad wird mit einen Pressfit auf den Flanch montiert und dann diese Assemblage auf die Achse mit einen Pressft montiert. Die Uhrenmacher nennen das nieten, aber in meinen Buch wenn eine Kante oder ähliches nicht umgebogen wird um weiteres abhauen vom Teil zu verhindern ist es nicht nieten. Wie Alexander bemerkt hat halte ich federnde Radteile für gefährlich. Da die Zahnräder Kräfte zu übertragen haben werden sie meistens unsymetrisch belastet. Somit werden in einer Richtung geschoben. Um die Toleranzen für die Zahneingriffe zu halten muss das unter kontrolle bleiben. Beim Federnde Zahnrädern wurde das unkontrollierbar werden. Don
Il ne faut pas rouler vite... il faut freiner tard
Ihr macht euch da auch Gedanken ;-) viel wichtiger als die Masse, ist doch der perfekte Rundlauf. Was nützt euch das super-leichte Titan-Rad, wenn ihr das dann schief auf den Putzen auf nietet, weil die notwendige Maschine dafür fehlt ? Das Gerät was Kieninger dafür hatte, war etwa brusthoch und sah ziemlich schwer aus...
So für den geneigten Hobby-Uhrmacher halte ich diesen Vorschlag daher für am zielführendsten.
Zitat von Enno im Beitrag #135 Für die Zahnräder plädiere ich auf die indirekte Befestigung mittels Schrauben auf einem Flansch. Ich habe das mal bei einer guten Uhr gesehen. Mir gefällt an der Variante, dass eine Nachbearbeitung des Rades (Reparatur, Veredlung) stets problemlos möglich ist. Ein die Welle oder ein Zapfen auf dem Flansch kann die Zentrierung sichern, eine ungleiche Verteilung der drei Schrauben garantiert die reproduzierbare Befestigungsposition.
Die einzelnen Schrauben könnte man dann noch durch Stifte ersetzten und eine Zentral-Mutter zur Befestigung verwenden.
Auch halte ich es für akzeptabel, wenn man den Putzen stoffschlüssig, also mit Loctite, UHUendfest o.ä. mit der Welle verbindet. Muss man dann nur die Länge des Putzens der benötigten Klebefläche anpassen...
Egal wie mans letztendlich ausführt, wichtig ist: den Putzen nur grob vorarbeiten, dann auf der Welle, wie auch immer, montieren und anschließend auf Maß fertig stellen... alles für den perfekten Rundlauf ;-)
perfekter Rundlauf ist wirklich wichtig , soll aber jemand ein Titanrad oder zarten Zahnrad aus Messing anfertigen können wird es kein Thema sein den auf einer Drehbank auf den Trieb aufzunieten, passgenau aufzupressen. LG Alexander PS Beim Planung einer PPU sollen die Ziele hoch angesetzt werden. Dabei lernt man die Problematik kennen. Gewisse abstriche zum Abrunden des Projektes macht man immer, ist normal - in Vordergrund steht Spaß an der Thema - sich verkrampfen um Ganggenaugkeit einer Riefleluhr kann sich keiner leisten
Hallo, Nur zur Information kurze Geschichte meiner Arbeit. Von Anfang des Projektes habe ich viele Fachbücher gelesen und festgestellt das es kaum Lernmaterial zu dem Thema PPU Bau gibt, und wenn , sind es Arbeiten die bestimmte einzelne Themen ansprechen . Ich entschloss mich eine Uhr zu bauen nach Fotos einiger Glashütter Uhren. Material Messing 12mm für die Gestellplatte und 15mm für Träger010.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Streifigkeit war nicht ausreichend, darum setzte ich den Gestell auf eine schwere Granitplatte. Verkauft als ausgebautes Prototyp . Durch Zufall bekam ich eine CuSn6 15mm starke Phosphorbronze Platte . Das war OK, nur die Bearbeitung war sehr schwer.013.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)007.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Die Konstruktion einer Glashütter PPU war eine Sackgasse für weitere Entwicklungen, was ein Beweis , das die ein durchdachtes Endprodukt darstellt , liefert. Dann habe ich ein Versuchsgehäuse gebaut.082.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Kurz vor der Fertigstellung war die Uhr verkauft. Dazu sollte man schreiben das die von mir modifiezierte "freie" Hemmung ein interessantes Hybrid Produkt darstellt.112.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Ok die Uhr war schnell weg und ich wollte zwei gleiche Vakuumuhren bauen , wieder zwecks Forschung. Ich bekam wieder durch Zufall eine Titanplatte(normale Kauf wäre undenkbar -24,400€). Es entstanden zwei Vakuum Titan Gehäusen , zur Zeit zerlegt , da die zum Kundenwunsch ausgebaut werden sollten.004.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)002.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Zwischendurch baute ich zwei schwere Bronzegestelle,014.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) dummerweise wurde mir mein PC geknackt und kurzentschlossen verschrottete ich die Teile, Thema war interessant , und verstehend das die Vakuumuhren ein Vermögen kosten werden, habe ich angefangen ein "preiswertes" aber allen Anforderungen standhaltendes Gestell zu bauen; Material Titan , nach der Verarbeitung verzugsarm (Verarbeitung hatte ich drauf) Grundgedanke war; wenige Teile die möglichst kurze Ausdehnung / Verzug einer Konstruktion haben.012.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Nach paar erfolgreichen Tests wollte ich paar Teile verbessern und die leider zerstört. Ok die werde ich bald neu machen. Da die Konstruktion dieser kleiner Titanuhr für die Schneidenaufhängung des Pendels ausgelegt ist , sollte ich ein Gestell haben der für Federaufhängug ausgelegt ist . Und relativ schnell die "Pandora" gebaut003.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)005.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Material wie bei der Nr.3 CuSn12 18,5mm stark für Gestell und CuSn6 für Werksplatinen allerdings in 6mm Stärke . Die "Pandora" wird zu Federkraft Hemmung ausgebaut .
OK zu "kleiner" Titanuhr001.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)image_7.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)image_2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)image_8.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Schneiden auf Saphirpfanen, Gestell aus Titan , Zahnräder "fliegend" auf dem Öl "schwimmend" auf Saphirstiften gelagert, Hemmung "freie" Schwerkraft "fliegend", Pendelgewicht klassisch 5,7kg aus spezial Wolfram W70/Cu30 image_9.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Pendelstange ..... Geht weiter .... nur vielleicht ist es erstmal genug an Infos LG Alexander
Zitat von nobrett im Beitrag #153 Noch ein Gedanke: man könnte die Speichen des Hemmungsrads oder der schnelleren Räder doch federnd ausbilden. ... Norbert
Zitat von alexander strigun im Beitrag #154echte Federung nur durch Speichen ist nicht möglich. Zahradkränze sollen nicht zur Seite gedrückt werden. ...
Beide Beiträge finde ich beachtenswert. Norberts Idee ist gar nicht so abwegig. Wenn das Gangrad über 3 Speichen in Form von Blattfedern mit der Nabe verbunden wird, kann deren Elastizität die Stöße der Hemmung geringfügig dämpfen. Die Quersteifigkeit der flachen Federn ist so groß, dass ein seitliches Auswandern des Radreifens nicht zu befürchten wäre, zumal die Kräfte am Gangrad sowieso sehr gering sind. Mit der Blattfedervariante würde die evtl. kritische Lagerstelle (Reibung, Spiel) entfallen.
Hallo Roland , Achsenabstand wird sich verändern ,
Zitat ; "Die Quersteifigkeit der flachen Federn ist so groß" die Ausführung wird sehr aufwendig sein ; Die Federn müssen vorgespannt sein - sonst ergibt sich keine Funktion - und wenn das Federnde Zahnkranz belastet wird , wird der , der Kraft folgen und seitlich sprich nach oben gedrückt - die korrekte Geometrie ist nicht mehr gegeben , so meinte ich das mit ; "Zahradkränze sollen nicht zur Seite gedrückt werden". LG Alexander
Ich verstehe das so, dass Euer Bedenken ist, dass der Radkranz durch überwiegend einseitig Kräfte zu seinem Zentrum verschoben wird, also exzentrisch liegt.
Das könnte man aber z.B. in einem Stabwerk vermieden, in dem die Kräfte gegenüberliegend angreifen und sich so gegenseitig aufheben. Gleich sind sie ja (actio = reactio). Beim Hemmungsrad wird das schwierig, ließe sich aber beim Sekundenrad leicht realisieren.
Warum die Federn vorgespannt werden sollten verstehe ich nicht.
Für einen eventuellen Monatsläufer wird ja üblicherweise auch ein schwereres Antriebsgewicht benötigt. Das Gewicht einfach nur größer zu machen, ist optisch nicht immer ansprechend und kann außerdem an Platzproblemen scheitern, weil der Abstand zwischen Antriebsgewicht und Pendel knapp wird.
Lösen kann man das Problem auf unterschiedliche Weise.
- Gewicht nur länger gestalten; Reduziert die verfügbare Fallhöhe bzw. erfordert ein längeres Gehäuse. Diese Variante wird gern bei Freischwingern verwendet.
- Gewichtposition horizontal verschieben = über Rollen den Abstand zwischen Gewicht und Pendel vergrößern; Die erforderliche(n) Rolle(n) schaffen aber wieder zusätzliche Reibung.
- Material mit höherem Spezifischen Gewicht verwenden; Wolfram (19,3 g/cm³) ist neben Platin (21,45 g/cm³) und Gold (ebenfalls 19,3 g/cm³) das schwerste verfügbare Metall, fasst doppelt so schwer wie Blei (11,34 g/cm³), aber kaum bearbeitbar. Wolframkupfer (ca. 15 g/cm³), ein Sinterwerkstoff, läßt sich besser, aber auch schwer bearbeiten und es ist ziemlich teuer. Quecksilber ist mit 13,55 g/cm³ auch kein schlechter Kandidat, darf aber aus Umweltschutzgründen nirgends mehr eingesetzt werden (außer für technische Spezialanwendungen).
Ich habe eine Idee, einen Kompromiss zu finden: Hartmetall, das z.B. als Wendeschneidplatten eingesetzt wird, ist aufgrund seiner Bestandteile (Wolfram[karbid], Cobalt) ziemlich schwer und wird als Schrott angeboten. Wenn man diese Stücke in einer Gewichtshülse stapelt und dann die Zwischenräume mit Blei ausgießt, könnte man folglich eine mittlere Wichte von 14-15 g/cm³ erreichen.
- Gewicht verstecken; Das wurde bei berühmten PPU oft gemacht, die runden oder flachen Gewichte aus Gusseisen verbarg man hinter einer "Scheinrückwand". So sind auch Jahresläufer gebaut worden. Es werden aber wieder zusätzliche Umlenkrollen benötigt.
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21.03.2015 16:21 (zuletzt bearbeitet: 21.03.2015 16:24)
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