ich habe das Teil auch -und noch nie benutzt-. Deine Brosche ist nicht verstopft, das sind nur Körner.
Wenn Du Zapfen drehen willst, ist es "fliegend" d. h. ohne Gegenlager in der Spannzange einfacher. Ich habe es noch nie geschafft, in der Gegenspitze einen Zapfen bis ans Ende auf ca. 12-15/100 zu drehen. Dafür sind die feinsten Spitzen oder Dreieckbroschen zu dick.
Das Teil was wir also noch nie benutzt haben, könnte aber die einfache Körner- Gegenspitze im Reitstock ersetzen. Man hat dadurch nicht nur daß eine Loch wie üblich in der Spitze sondern reichlich Auswahl bei der Größe des Körners...
Ja das mit der U-Welle zwischen den Spitzen drehen, hmm. Kenne die Theorie wie im oberen Bild in deinem Buch, wo man am Schluß der Bearbeitung noch den Zapfen kürzen muß, um den überstehenden Körner der in dem Gegenlager war noch zu entfernen.
Würde das Ganze auch in der Zange lieber machen, davon abgesehen, daß ich noch nie ne U-Welle gedreht habe...
Gruß Thilo
Gruß Thilo
Alle wachsen über sich hinaus, doch wer davon blüht auf, wer davon gedeiht? (L. Maly)
Zitat von MH im Beitrag #210Hallo Thilo,in "Das Drehen von Trieben und Wellen" von Helwig wird es ganz einleuchtend erklärt.Im reitstockseitigen Hohlkörner bildet sich ja beim Drehen zwangsläufig ein "Klumpen" an der Welle.Dieser stellt eine ungewollte Verlängerung des Zapfens dar und erhöht die Bruchgefahr. Je freier man nun bezüglich des Anlegens des Stichels ist desto geringer fällt das Risiko aus, da man den Rohling möglichst kurz dimensionieren kann.Von Helwig wird aber beschrieben, wie man verbrauchte und ausgebrochene Hohlkörner aufbereitet und verbessert.Ähnlich wie bei der Dreieck-Brosche schafft man Platz. Die alten Hohlkörnersenkungen werden flach/plan weggeschliffen und es werden neue eingeschlagen: erst mit 65° dann mit 30° Öffnungeswinkel, also zweistufig und die spätere Welle läuft dann auf der gemeinsamen Kante. Dann wird der Hohlkörnereinsatz einseitig befeilt und geschliffen bis kurz vor der Senkung. Diese Seite zeigt dann zur Stichelauflage und ermöglicht ein besseres Arbeiten.Das Teil muss natürlich erst weichgeglüht und anschließend glashart gehärtet werden. Anlassen ist nicht nötig: Die dem Handwerker abgewandte Seite fällt sehr stabil aus ohne wichtigen Arbeitsraum zu fordern. Ein bisschen polieren ist auch nicht verkehrt und man erhält ein schönes und unverwüstliches Teil.Geht gut, muss ich sage, und spart Geld .GrußMH
Danke auch an MH für die Erklärung.
Habe bischen gebraucht um das zu verstehen ohne Bilder. Es geht glaube darum den Durchmesser an der Oberfläche des Broscheneinsatzes so weit wie möglich anzunähern an den Durchmesser des Zapfens. Dabei aber nur eine fast Ringformige Gleitfläche zu haben um die Reibung zu minimieren.
Richtig versatanden?
Gruß Thilo
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Zitat von Alberich im Beitrag #213Wenn Du Zapfen drehen willst, ist es "fliegend" d. h. ohne Gegenlager in der Spannzange einfacher. Ich habe es noch nie geschafft, in der Gegenspitze einen Zapfen bis ans Ende auf ca. 12-15/100 zu drehen. Dafür sind die feinsten Spitzen oder Dreieckbroschen zu dick.
Natürlich ist es in der Spannzange einfacher - aber auch ungenauer. Der Rundlauffehler der Spannzange und sei es nur durch ein Spänchen oder eine kleine Verschmutzung überträgt sich auf die Welle und lässt sie unrund werden. Spätestens beim Umspannen, um das andere Ende zu Drehen hat man dann ein Problem. Man kann das hinnehmen, wenn man Glück hat, dann heben sich die Fehler auf. Ideal ist es aber nicht. Drehen in der Spannzange liefert nur dann reproduzierbar perfekte Ergebnisse, wenn man das ganze Teil in einer Aufspannung fertigen kann.
Beim Drehen zwischen Spitzen läuft die Welle immer rund, egal wie krumm und schief der Drehstuhl ist. Um Zapfen zu drehen nehme ich nicht die dreieckige Brosche, sondern lasse die Spitze aus der Trichterbrosche oder wie das Ding im unteren Bild heißt ragen. So hat man perfekten Rundlauf und arbeitet ähnlich wie mit der Spannzange am herausragenden Zapfen.
Habe bischen gebraucht um das zu verstehen ohne Bilder. Es geht glaube darum den Durchmesser an der Oberfläche des Broscheneinsatzes so weit wie möglich anzunähern an den Durchmesser des Zapfens. Dabei aber nur eine fast Ringformige Gleitfläche zu haben um die Reibung zu minimieren.
Richtig versatanden?
Gruß Thilo
Hast natürlich recht, Bilder wären angebracht gewesen. Hier die Abbildungen dazu (Helwig, Das Dehen von Trieben und Wellen):
Abb.32: Der abgeflachte Körnereinsatz Abb.35: Der einseitig abgeflachte Körnereinsatz
Deshalb haben alte Hohlkörnereinsätze durchaus ihren Wert!
Kürzlich wurde in einem anderen Beitrag nach einem Spezialwerkzeug für diese Arbeiten gefragt. Das brachiale Aussschlagen der Welle ist für mich immer die unangenehmste Arbeit, weil die Welle schnell krumm wird. Mit dem Abzieher geht das einfach und materialschonend.
Hier die Einzelteile: --Ausziehklauen aus 6x6 Vierkant-Silberstahl, 75 mm lang. 4 mm eingefräst, unten 0,9 mm stark. Gehärtet und braun angelassen. --Lager aus 10x10 mm Messing-Vierkant. Passtifte 2 mm. --Gewindehülse aus 9 mm Silberstahl, M4 Gewinde. Gehärtet und blau angelassen. --Spindel ist käufliche M4 Edelstahl-Gewindestange --Griff aus 11 mm Messing mit Querstift 5 mm.
Frässpuren und Absätze lassen sich mit meiner einfachen Maschine nicht vermeiden. Beim Härten haben sich die Klauen minimal verzogen, die Funktion wird nicht beeinträchtigt. Warscheinlich hätte es genügt, den untersten Bereich zu härten.
Ausprobiert habe ich das Werkzeug an Hermle / Schmeckenbecher Schrottwerken, die ein M2 Gewinde vorn haben. Ganz wichtig ist die Schutzhülse mit M2 Innengewinde, die auf die Zeigerwelle geschraubt wird. Am anderen Ende ist eine Senkung, in die die Spitze der Abzieherspindel greift. So erfolgt der Druck nur axial. Inzwischen habe ich Schutzhülsen aus Vierkantmaterial gemacht, weil das griffiger ist.
Ein ganz einfaches Werkzeug, das ich schon lange benutze:
In eine kleine, aber gute Zange mit Federöffnung habe ich eine Kerbe geschliffen. Dazu habe ich eine Kleine 20 mm Proxxon-Schleifscheibe mit einem Korund-Abrichter spitz abgerichtet, und damit die Kerbe geschliffen. Die andere Zangenklaue kann man ganz leicht verrunden und polieren, dann gibt es keine Kratzer auf der Platine.
495_Zange.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Festsitzende Vorsteckstifte, an denen die normale Zange beim Ziehen abrutscht, lassen sich leicht ausdrücken.
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28.04.2017 18:24
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