so wie Du es beschrieben hast, habe ich das bisher auch gemacht.
Der Zylinder kann daher mehr. Er ist mit einer durchgehenden 5mm Bohrung versehen in die der abgebildete Rundstab aus Silberstahl saugend passt. Dieser wird in eine Spannzange im Reitstock eingesetzt und der Zylinder ist darauf frei radial und axial beweglich. Soll das Gewinde geschnitten werden, so hält man den Zylinder mit der Hand fest und kann ihn, geführt durch den Rundstab, an das Werkstück führen. Das Werkstück zieht sich dann selbstständig in das Werkzeug (bzw. heraus) wenn der Zylinder gehalten wird denn der ist ja axial wiederstandslos beweglich. Beim Loslassen dreht er frei auf dem Silberstahl. Ich kann daher nur mit Hand oder sogar mit laufender Spindel gefühlvoll Schneiden. Gerade die Schneideisen werden immer zentral fixiert geführt.
Bei Bedarf mache ich nochmal ein anderes Foto, dann von hinten.
alle Teile die goldfarben aussehen sind aus einer Messingbronze. Die genaue Zusammensetzung habe ich jetzt nicht, die Halbzeuge waren noch da. Der Rundstahl ist aus Silberstahl, das Bohrfutter aus dem Baumarkt von Wolfcraft (der achteckige Schaft auf 5mm abgedreht und auf 8mm Länge gekürzt). Darauf aufgesetzt und gesichert eine Buchse aus der erwähnten Bronze, mit der das Futter genau wie ein Schneideisen befestigt werden kann. Der überstehende Rest des Schaftes greift in die Bohrung des Zylinders um das Futter sicher zentriert zu halten.
Alu Teile sind nicht verbaut.
Ich überlege noch das Futter durch ein kleines Proxxonteil zu ersetzen.
danke für die Vorstellung und die ausführliche Beschreibung. Das kleine Proxxon-Futter habe ich wegen starker Rundlauffehler wieder aus meinem Werkzeug-Fundus entfernt.
Um das Werk nach einer Revision prüfen zu können, gab es ein Blech, mit dem die Batterie festgeklemmt werden konnte. Das hat mir gefehlt. Aus einem Reststück Plastik-Rundmaterial habe ich einen Werkhalter gedreht, der der Werksgröße genau angepasst ist. Mit einem Messingblech 0,5 mm dick wird die Batterie fixiert.
Vorrichtung zum Bläuen und Anlassen mit Temperaturüberwachung
Die Vorrichtung von Philipp (hier # 154) und der Artikel von Ralph über das Bläuen haben mich zu dieser Variante inspiriert:
Die Vorrichtung besteht aus 2 Messingplatten 50x25x2 mm, die im Abstand von 8 mm übereinander montiert sind. Die Bohrungen sind 0,8 - 2,5 mm. Durch die doppelstöckige Bauweise ist die Temperaturverteilung gleichmäßiger und der Temperaturanstieg langsamer. Dadurch lassen sich filigrane Teile -z. B. TU Zeiger- besser anlassen.
Die große Bohrung ist so aufgerieben, daß eine Lackscheibe sicher gehalten wird. Die wird dann natürlich von oben mit der Gasflamme erhitzt, die Vorrichtung dient nur zum Festhalten.
363_Bläuen.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Mit einem Pt 100 Thermometer kann man die Temperatur überwachen.
... benutze dafür mein Heißluftlötgebläse, bei dem man die Temperatur des Luftstroms von 100°C bis 400°C vorwählen kann. Schrauben bläuen geht damit wunderbar.
Schweiz, zwischen Zürich-Luzern und Deutschland, Saarbrücken
Zitat von Philclock im Beitrag #176Super,ich mag auch immer diese Anlassbänkchen. Mit den Messingspähnen hab ich schon schlechte Erfahrungen gemacht.
... 100% auch meine Meinung und Erfahrung!
Ich glaube aber, dass eine Temperaturüberwachung nicht notwendig ist, denn wann die richtige Temperatur erreicht ist, sieht man der Anlassfarbe an und beendet die Erhitzung manuell und genau im richtigen Moment. Das ist zwar aufwendig aber aus meiner Sicht und nach meiner Erfahrung führt diese Vorgehensweise zu recht ordentlichen Ergebnissen.
Als "Hobbyschrauber" mit "Zeit für meine Schrauben " finde ich es immer wieder faszinierend, meine Bänkchen mit den eingelegten Schrauben über die Flamme zu führen und den Verlauf der Anlassfarben mit aufgesetzter Lupe zu beobachten.
Aber so hat wohl jeder sein eigenes Rezept, das seine Berechtigung hat.
LG Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Mit den im Beitrag #56 vorgestellten Werkzeug war ich nicht zufrieden. Der Bergeon Eingriffzirkel ist für Pendulenwerke zu groß, deshalb war Eigenbau gefragt. Das Werkzeug ist eine Kombination aus dem Bergeon und dem von Roland im Beitrag # 112 vorgestellten Werkzeug.
Das Material ist Aluminium, der Grundkörper ist aus Vierkant 15x15x110mm, die beiden Seitenteile sind 10x30x85. Die Einsatzspitzen sind aus Silberstahl 3 mm x 60. Der Eingriffzirkel ist speziell für Pendulen konstruiert, und hat einen Minimalabstand von ca. 6 mm und max. Platinenabstand ca. 35 mm.
Die Hauptarbeit ist Fräsen, bergeweise Alu-Späne.
01_Fraesen.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Vor dem Fräsen werden die Teile mit der Messuhr ausgerichtet.
02_Fraesen.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
In den Vierkant wird eine 10 mm Nut ca. 5 mm tief gefräst, und dann mit 4 mm durchgefräst.
gelungene Arbeit! Diese Bauart ist stabiler als die von mir gewählte und lässt sich vergleichsweise etwas einfacher fertigen.
Mich interessiert, wie Du die Rechtwinkligkeit zwischen Aufspannfläche der U-Teile und Aufspannachse der Räderwellen hergestellt hast. Hast Du die Außenkanten der U-Teile vorher liegend mit dem Koordinatentisch bearbeitet?
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18.10.2016 12:09
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