Hallo Willy,

Zitat von Willy im Beitrag #69

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Ja, deswegen hatte ich ursprünglich von 2,5 - max. 3° Auslegungsamplitude geschrieben. Da Du mir das nicht gegönnt hast, zeichne ich gerade die Klauen und schaue mal, wieviel Ergänzungsbogen ich bei 5° Hinterschnitt brauche ...

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Kompromisse über Kompromisse. Jetzt bin ich bei 125 mm Kopfkreisradius, 150 Zähnen, min. Spanne 28 Z und einem Hebungsbogen von 5,8°:

Grasshopper_3.png - Bild entfernt (keine Rechte)

Die Hinterschneidungen nach Moritz' Definition (hier) betragen 10,1° an der Eingangspalette und 11,0° an der Ausgangspalette. Bei einer Klauenlänge von 2 mm sind zur Überwindung der Hinterschneidung knapp 0,5° Pendelamplitude erforderlich. Wenn ich die Klauenlänge auf 1 mm reduziere, dann könnten die Hinterschneidungen fast verdoppelt werden (19.6° und 21,2°). So bange, wie Ihr mich gemacht habt, tendiere ich dazu .

LG, Willy

Hallo Willy,
igitt ... Klauenfüße ...
Es ist nicht Deine Schuld, denk Dir nichts dabei, die falschen Bilder hat jeder, beim ersten Versuch im Kopf.

Nein die Paletten gehen anders. Ziehe vom Berührungspunkt eine Linie durch den Drehpunkt der Palette.
Das ist deren Symmetrie-linie. Auf der kommt später das Metazentrum der Palette zu liegen.
Bei den Uhren von J.Harrison und auch von M.Burgess, sind die Palettenarme Steckerlgerade, annähernd wenigstens.

Wenn die Palette vorgefertigt ist, wird sie auf eine Achse gesteckt, und muss wie ein Zeiger, in jeder Stellung stehen bleiben.
Später beim anpassen, wird die Palette vorn ein wenig erleichtert, so dass die Spitze mit ca. 25-30mg auf dem Komposer lastet.

Bei der Uhr vom Brockleby-Park, machte J.H. die Paletten Keulenförmig. Ich habe das bisher auch so gehalten.
In der Mitte 4x4mm im Querschnitt, verjüngt sich die Palette nach vorn auf 2x4mm, und verbreitet sich nach hinten auf 8x4mm.
Um das Lager herum kann man um mehr Stützbreite zu bekommen, rechts und links etwas aufdoppeln. Nun wird von hinten gekürzt bis die Palette ins Gleichgewicht kommt.
die runden Dinger auf der Keulenseite, sind keine eingebohrten Gewichte. sondern aufgeklebte Scheibchen aus Staniol, also Bleifolie.
Das Stoß-ende der Palette macht man erstmal rechtwinklig zur Symmetrie-linie. was Du als Unterschneidung bezeichnest, ist nur eine ganz winzige Neigung der Kontaktfläche.
Diese liegt irgendwo, zwischen der Mitte und der Unterkante. je näher Du der Unterkante kommst um so weiter kippt die Fläche ja schon im Vergleich zur Tangente.
Manchmal langt das halt nicht, und man hilft 1-2 Zehntel nach, je nach Bedarf, in die Eine- oder in die andere Richtung.
Das kann man nicht genau vorhersagen. Das ist von vielen Faktoren abhängig. Z.B. auch der trägen Masse des Steigrades.

Ich habe aus dem Video von Moritz, die ersten 50 Bilder extrahiert, und in ein PDF gepackt.
Man erkennt ganz gut, das die tangential zur Mittellinie gestellte Front, etwa in der Mitte getroffen wird, und die Palette auch haften bleibt.
Nur von Bild-17 bis Bild-19 passiert das Malheur, weil das Rad kurz nach dem Wendepunkt, weil einfach zu massiv, und träge, nicht aus dem Knick kommt, tut sich ein winziger Spalt auf und die Palette versucht dem abziehenden Komposer zu folgen, nach 5/10 stoppt die Rutschpartie. wenige Feilenstriche an der richtigen Stelle, Bogenminuten, nicht Grad, bereiteten dem Spuk ein Ende.

Frames.pdf

Das die Trägheit des Steigrades die Ursache war, war mir auf alle Fälle neu. Moritz hat den Effekt sofort "verwurstet" und in einer Belegarbeit für seine Studenten gepackt.

Die "Anbauten" vorn haben mit der eigentlichen Funktion der Hemmung nichts zu tun. Das "Vordach" über der Kontaktfläche, ist einfach ein Rest, der beim auf Länge bringen übrig gelassen wurde, und beim feilen der Kontaktfläche, der hieblosen Seite der Feile Führung gibt. Der nach unten ragende Zahn beginn an der unteren Ecke der Palette, mit einem aus der Fläche wachsenden Übergangsradius, von 1.75 x Modul und endet 0.75x Modul über der Unterkante. Weitergeführt wird er entweder in einem Bogen oder einer Gerade. Der Zweck ist das wenigstens einer der Beiden, geradeso in den Kreis der Radspitzen ragt, wenn das Pendel senkrecht hängt, und die Hemmung nicht durchgehen kann wenn man wieder Drehmoment auf das Steigrad gibt. Beide Anbauten sollte man zweckmäßigerweise so auslegen, das die Symmetrie gewahrt bleibt und nicht etwa das Metazentrum verrutscht. Natürlich hat der Künstler da auch Gestaltungsspielraum ... aber immer im Gleichgewicht. Allzu doll sollte man es aber auch nicht treiben, denn die Palette sollte so leicht als möglich sein und auch die Trägheit so klein wie möglich sein. Moritz hat bei seinen Paletten mit energischen Schwüngen wirklich den Künstler raushängen lassen. Kann man machen, muss man aber nicht. Moritz hat die Gegengewichtsseite deutlich kürzer gemacht, traditionell sind sie das eher nicht, aber dadurch das das Gegengewicht dichter an die Achse kommt, wird das träge Gegenmoment, merklich kleiner ... war mir vorher gar nicht so klar.

Kleine Frage, warum willst Du die "Großen Meister" in der Zähnezahl toppen ?

Die Uhr vom Brocklesby Park, hat ein Steigrad von 61mm Durchmesser und 30 Zähne, die beiden hölzernen Regulatoren in der Guildhall, haben ein Steigrad von 76mm und 60Zähne. Dieses faforisiert J.H. auch in seiner Schrift von 1730. Die 120 Zähne auf 136mm Durchmesser, machte er nur auf seiner Rekorduhr, in die er alles aber wirklich alles hineingab was er zu bieten hatte. Auch H.Burgess machte mehrere dutzend Monumentaluhren, ehe er sich mit dem Gespann Clock-A/Clock-B, an diese Größenordnung wagte.
Nur mal so, ist aber nicht ganz so wichtig. Ärgerlich ist halt das die Doppelpin so breit und ausladend baut, die Ausgangspalette rückseitig so stark zu kürzen, scheint mir nicht der Bringer zu sein.

MfG
Matthias

PS. Kompromisse und Provisorien ... so ist das halt ... wohl, bei allem Menschenwerk. Anders ist doch langweilig
Andere sagen optimieren dazu ...

Zitat von Matthias Bigalke im Beitrag #78

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Kleine Frage, warum willst Du die "Großen Meister" in der Zähnezahl toppen ?

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Hallo Willy,

Zitat von Willy im Beitrag #79

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Nein, der Hauptgrund ist die angestrebte Pendelamplitude von 3,4°. Das geht nicht mit 30 oder 60 Zähnen. Bei 90 Zähnen wäre der Momentenarm etwa doppelt so lang wie bei 150 Zähnen und auch da ist er länger als von Harrison gefordert.

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Zitat von Matthias Bigalke im Beitrag #76

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...Räder aus Holz sind bei gleicher Masse steifer als die aus Metall. ...

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Zitat von Willy im Beitrag #82

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Das wirft die Frage auf, warum Flugzeuge aus Aluminium und nicht aus Holz gebaut werden ;-)

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Zitat von Willy im Beitrag #82

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Zitat von Matthias Bigalke im Beitrag #76

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...Räder aus Holz sind bei gleicher Masse steifer als die aus Metall. ...

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Zitat

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Das wirft die Frage auf, warum Flugzeuge aus Aluminium und nicht aus Holz gebaut werden ;-)

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Hat man doch sehr lange äußerst erfolgreich, und tut man z.B. im Segelflugzeugbau z.T. bis heute.

Davon mal abgesehen: Ich bin ausgesprochen froh, dass wir hier wieder glücklich vereint sind und bislang ausgesprochen konstruktiv miteinander diskutieren (und wer es nicht in dieser Detaillierung wissen möchte, muss es ja nicht lesen).
Ich bitte Euch daher ganz eindringlich, Euch nicht an Nebenthemen hochzuschaukeln. Denn ich habe große Angst davor, dass der Forumsbetreiber (der gerade selber ein wenig zu sticheln scheint?) dies zum Anlass nehmen könnte, wesentliche Wissensträger erneut zu sperren.

Moritz

Hallo Moritz,
das ist kein Sticheln! Es macht einen riesen Unterschied ob jemand nur ein sehr guter Theoretiker ist oder ob seine Aussagen auch mit praktischen Umsetzungen belegbar sind. Ich finde die Frage von Phil sehr berechtigt.
Mich würde der handwerkliche Background von Matthias auch interessieren. Vorgestellt hat Er sich ja bisher nicht.

lg Christian

Hallo Willy

Zitat von Willy im Beitrag #82

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Zitat von Matthias Bigalke im Beitrag #76

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...Räder aus Holz sind bei gleicher Masse steifer als die aus Metall. ...

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Das wirft die Frage auf, warum Flugzeuge aus Aluminium und nicht aus Holz gebaut werden ;-)

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Zitat von Matthias Bigalke im Beitrag #86

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Einses der grössten jemals gebauten Passagierflugzeuge, die "Hughes H4 Spruce Goose" ist in seiner Zelle komplett aus Holz.
sowohl von den Abmessungen als auch der Passagierzahl kann es durchaus den Superfliegern der Gegenwart Boing 747,AirbusA380,AntonowA225, das Wasser reichen.

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Zitat von Matthias Bigalke im Beitrag #86

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Morgan Motor Company, baut auch heute noch wunderschöne und auch leistungsfähige Autos, natürlich mit Karosserie überwiegend aus Holz.
Für Leute die es mögen, und nur ein Auto fürs Leben haben wollen (Preis!)

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Zitat von steffl62 im Beitrag #87

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Hallo Matthias,
also diese Aussage ist zumindest sehr gewagt, da der einzige Flug der H-4 innerhalb des Bodeneffekts stattfand, ist ihre Flugfähigkeit für darüber hinausgehende Höhen überhaupt nicht nachgewiesen. Die Maschinen mit denen Du sie vergleichst sind aber alle zugelassene und verlässliche Flugzeuge was man von der Hughes H-4 sicher nicht sagen kann. Howard Hughes selbst hat es nicht gewagt mit Ihr einen zweiten Versuch zu starten.

lg Christian

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