Hallo Matthias, jetzt geht's aber Schlag auf Schlag. Solche Sachen schaue ich mir unheimlich gerne an.
Ich glaube die besondere Herausforderung war hier, den sauberen Rundlauf des Umfangs der Rollierscheibe sicherzustellen. Hast Du sie schon ausreichend rund erhalten? Oder wie hast Du das hinbekommen?
Wozu dient die Rändelschraube (-mutter?) an der Stirnseite des Trägers? Als Stopfen für eine Ölbohrung? Als Fixierung der Spindel (die aber keine entsprechende Nut hat)?
Bin ja kein Uhrmacher, deswegen frage ich auch noch nach der Anschlagschraube: am Bildschirm grob abgeschätzt verstellt sie die Rollierscheibe durch die Hebelverhältnisse am Träger etwa 1:4 bis 1:4,5. Zusammen mit der 0,5er Steigung würde beim Verhältnis 1:4 ein Viertel einer Umdrehung den Durchmesser des Zapfens um 0,5mm ändern. Wirst Du daher zur Feinverstellung am Messingträger noch eine Messuhr anstellen?
die von Dir erwähnte Rändelschraube dient nur zum einfacheren Anheben des Trägers. Sie hat sonst keine mechanische Funktion. Eine Nut zur Begrenzung oder Positionierung wäre ideal, die Stifte sind schon so hart, daß ich sie nicht bearbeiten kann.
Der Rundlauf der Scheibe war eigentlich kein Problem. Der Bronzeflansch war schon auf dem 6 mm Passtift festgeklebt, und wurde dann in der Spannzange gedreht, bis der HM Ring stramm passend war, dann ebenfalls verklebt. Erst dann wird die Mantelfläche des ehemals glatten Ringes geschliffen, was Du im Detailbild als feinen Querschliff siehst. Das habe ich machen lassen, daher kann ich nicht sagen wieviel weggeschliffen werden musste.
Rollieren tut man nach Gehör, da ist etwas Übung erforderlich. Nur bei einer Maschine, dem Pivofix, kenne ich eine Messuhr als Zubehör. Der Rollifit und der Rollax kommen ohne Messuhr aus. Wie gesagt, man hört wie die Scheibe arbeitet und misst dan häufig nach. In dem Bereich der Abnahme oft < 1/100 mm ist es gefährlich, sich auf eine Messuhr zu verlassen. Bei Großuhren beurteile ich das Ergebnis optisch: Gut, dann wenn keine Riefen oder Kratzer mehr auf dem Zapfen sind.
Hallo Matthias, danke für Deine Erläuterungen. Ich bin mit den Arbeitsweisen nicht vertraut und frage dann. Die Zapfenlager werden auf die polierten Zapfen passend gemacht und nicht umgekehrt. Ich hatte den Fall eines neu eingesetzten Zapfens vor Augen, der in einem bestehenden Lager laufen soll.
ich bin auch kein gelernter Uhrmacher. Bei Kleinuhren wird grundsätzlich der Zapfen an das (Rubin)-Lager angepasst. Die gibt es im Ersatzteilehandel in 1/100 mm Abstufungen in der Bohrung.
Bei Großuhren ist meine Arbeitsweise die, daß der Zapfen glatt und zylindrisch sein muß. Bei den käuflichen Messinglager-Sortimenten sind die Abstufungen größer, 5/100 bos 1/10. Daher passe ich auch ein neu gesetztes Lager mit der Reibahle an einen gut rollierten Zapfen an. Die Rolliermaschine nimmt auch nur im hundertstel- Bereich Material ab. Da macht es viel Mühe den Durchmesser an ein vorhandenes Lager anzupassen.
Die Spannzangen und die Spannmutter sind Teile meines Sherline Zubehörs, der Halter ist selbst gedruckt, zwei 6mm Passstifte und zwei M5 x 10 Schrauben.
Viele Grüße Dirk
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27.09.2023 21:57
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