Mich würde interessieren wie oft der Fritz da eine Schraube in die Drehbank einspannen muss um sein Ziel zu erreichen?
Klingt mit nach einer sehr aufwändigen Arbeit.
LG Mario

Zitat von Zeitspecht im Beitrag #407

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Mich würde interessieren wie oft der Fritz da eine Schraube in die Drehbank einspannen muss um sein Ziel zu erreichen?
Klingt mit nach einer sehr aufwändigen Arbeit.
LG Mario

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Reibahle für die Steinpressmaschine

Für meine Triebniet-Steinpresskombination passen Seitz Reibahlen nicht, und es mußte eine Reibahle ersetzt werden.
Die Arbeit erfordert viel Sorgfalt, man muß auf 1/100 mm genau drehen, aber es hat geklappt. Hier war die Reibahle für Steindurchmesser 160 anzufertigen:

Ausgangsmaterial war 3 mm Silberstahl. Vorher wird ein 3 mm Messing Rundmaterial in die Uhrmacherdrehbank gespannt, und am Support der Winkel solange verstellt,
bis der Konus satt in dem Reibahlenhalter sitzt. (Bei mir 1,5°)

Dann werden einige Rohlinge aus Silberstahl in der gleichen Winkelstellung gedreht.
Nach Umspannen wird der Durchmesser gedreht: die letzten 2 Hundertstel schleife ich mit einem feinen Degussit Stein, hier auf genau 159/100 mm.
Unter einem Winkel von 6° am Support wird der Konus gedreht.

800_Steinreibahle.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Dann wird die Schneide auf knapp über Mitte (hier 0,85 mm) geschliffen oder gefeilt. Anschließend härten und anlassen.
Empfindliche Teile lasse ich auf Messingspänen an.

801_Steinreibahle.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

802_Steinreibahle.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Ein Einpressversuch war erfolgreich: Der Stein hat den üblichen Widerstand.
Es war zwar viel Arbeit, aber es ist beruhigend, daß man sich so behelfen kann, ohne auf Ersatzteile aus dem Fachhandel angewiesen zu sein.
Ich denke, es ist auch eine gute Übung, seine Drehbank zu beherrschen und richtig auszunutzen.



Viele Grüße!

Matthias

Lieber Gruss

Ralf

Schneideisenhalter für die Drehmaschine|addpics|jg6-o-d400.jpg|/addpics|

Natürlich macht Selbermachen Spaß, mache ich ja auch gerne, aber solche Halter kann man auch relativ günstig bei GG-Tools kaufen ...

Habe ich gesehen, aber dort sind sie leider nicht mehr lieferbar.

Auflage für am Kloben montierte Unruh|addpics|jg6-p-666b.jpg|/addpics|

Sebstgebaute Boring Bars 8mm.

Das Material : Silberstahl 8mm für die Halter, 3mm für den Arretierstift (nicht auf dem Foto), HSS 8Co Stahl für die Meissel und M4 Schrauben.


Fräsen einer Fläche auf einem Stück Silberstahl.


Bohren eines 90° Loches für den Meissel.


Bohren 45°


Ausbohren der ganzen Länge des Halters.


Schleifen der Meissel.


Fertig ! Ein 45° und ein 90° Stück.

Zitat von unserem Ralf:
Ich bin kein Uhrmacher aber so wie es die meisten Uhrmacherbücher lehren, ist die Methode von Fritz (zumindest bei hochwertigeren Uhren) die einzig handwerklich elegante und korrekte Lösung...

Was die Aussage von unserem Ralf; Swissuhrwerker betrifft möchte ich behaupten, dass manche Uhrmacher, die sich so betiteln und diesen Beruf auch ausüben (mit Lehrabschluss) von machen nicht gelernten Uhrmachern in unseren Reihen noch viel lernen könnten. (siehe auch u.a. L'Atelier de Madmen, unser Pierre, mit was für Arbeiten er uns immer wieder überrascht) Übrigens kann man sich diese Fähigkeiten auch ohne Lehrabschluss aneignen, ich denke da zBsp. an einen Feinmechaniker, der für sein Hobby großes Interesse zeigt und für diesen Beruf auch Kurse besucht und sich mit Fachliteratur weitergebildet hat. Ich erlebe in letzter Zeit immer mehr, was Großuhren anbelangt; unglaublich schlechte Arbeiten von Uhrmacher, die von tuten und blasen, besonders was das Schlagwerk anbelangt, keine Ahnung haben!

MfG
Giacumin