Zitat von kugellager im Beitrag #24Das mit den 2200 Jahren ist jetzt ernst gemeint?
Ja sicherlich, der Mechanismus von Antukythera blieb 65 v.u.Z stehen aus der gefunden Einstellung schlussfolgern manche das er mindestens 60 Jahre seit der letzten Reperatur gelaufen war. Die Beschriftung ist altgriechich und verweist auf etwa 150 v.u.Z Seneca Vituv und Cicero berichten aus Caesars Zeit das die von Archimedes278 v.u.Z , Ktesibius ~300 v.u.Z und Kalippos gefertigten "Planetarien" weit verbreitet waren, in Rom gab es allein 3 Stueck, in oeffetlichem Besitz. Vitruv schreibt das die besten dieser Maschinen ueber 100 Zahnrad-Paare enthielten, Exzentrische Zahnraeder, Kurbelschleifen- und Differentialgetriebe, diverse Schalter, Rechen und Hemmungen verbaut waren, feingeteilte Scalen die sich ueber tausende Striche hinzogen u.v.a.m Dazu gab es eine ausfuehrliche Gebrausanleitung von der Reste erhalten blieben.
Ktesibios beschrieb aber auch die Uhrenzahnraeder, die wir heute als Konstant-Addendum Verzahnung kennen, und baute Uhren die oertliche Sonnenzeit, die mittlere Sonnenzeit, die Sternenzeit, den Auf und und Untergang des Mondes Tag Woche Monat und Jahr und die Feiertage anzeigten und zwar gleichzeitig fuer Athen, Alexandria und Rom. Auch Heron von Alexandria ist als Uhrmacher verbuergt.
Markus Vitruvius Pollio widmet von seine 10 Lehrbuechern ueber die Architektur, ein ganzes Buch der Uhrmacherei, aber nicht nur Uhren, Sonnenuhr Wasseruhr, Grosse Uhr 24 Stnden, kleine Uhr 2x12 Stunden, sowie eine Astronomische Uhr, sondern auch Messwagen, zur Landvermessung, etwas wie ein Patentlog, das man hinter dem Schiff herschleppt und auf seinen Scalen die Geschwindigkeit als auch die zurueckgelegten Meilen anzeigt, den Heimzeiger, Drebrochen(automatischer Drehspiess mit Gewichtsantrieb und Spindelhemmung) u.a.m und schreibt dazu, er habe nur solche Mechanismen zur Belehrung vorgestellt die jeder aus taeglichen Gebrauch kennt und die schon von den Vorvaetern her in Gebrauch sind, um den Schuelern die ihren Mechanismen innewohnenden Proportionen zu erklaeren. Fuer die Zahnrader beschreibt er eine Schablone, Odontograph, deren wirksame Kante eine Spirale ist die im ersten Quadrant 1x im 2.Quadrant 2x und im dritten Qudrant 3x um die Zahnbreite steigt(fibonacci), was ebenso wie die Logarithmische Spirale basis Wurzel aus 2, mit der Prof. Robinson dieses Geraet verbesserte ,recht gut zum anstieg der Zykloide passt und die exakte Zahnhoehe der Uhrwerksverzahnung fuer jedes Rad/Trieb Paar zeichnerisch zu ermitteln erlaubt.
Aber das sind alles keine Geheimnisse, Vitruv,Heron und Ktesibius wurden nicht eben gerade ausgegraben, sondern wie auch Archimedes Pytagoras, Kalippos, Eudoxos, Pappos u.v.am. als Lehrbuecher ueber das ganze Mittelalter abgeschrieben, da findest Du das gesamte Moderne heliozentrisches Sonnensystem, mit der exakten planimerischen Begruendung warum das nur so sein kann(beweis) die Entfernungen Sonne Erde Mond, den exakten Erdumfang, die Koordinaten von 225 Hafenstaedten auf die Bogenminute genau(das geht nicht ohne Uhr), aufgeschrieben vor der Zeitenwende. Ich koennte Monatelang daraus vorlesen. Auch das "Schweizer Taschenmesser" gab es schon, Schiffe von 200m Laenge, Schiffe mit Schaufelradantrieb, Doppelt wirkende Feuerspritzen mit Windkessel fuer die Feuerwehr, Gewaltige mit Wasserkraft betriebene Fabriken ... dem heutigen ebenbuertiges Operationsbesteck, Vibtations-Unterdruck-OP-Nadel fuer Augenaerzte, die es erlaubten den Grauen Star durch eine winzige Kanuele ~0,8mm zu operieren ...
Zitat von scharlie_de im Beitrag #30 Man lässt die Uhr völlig in Ruhe und beobachtet und notiert lange Zeit genau wie sie sich bei wechselnden Bedingungen verhält. Wenn man das genau weiss kann man Verbesserungen vornehmen. Laienhaft ausgedrückt. Das BESTE was ich im Laufe der Zeit von meinen Uhren gelernt habe ist GEDULD Das zweitbeste: GEDULD... Meine beste Antistress Therapie: 30 min Sekundenpendeluhr gucken... LG Karl
genau so.
Und vor allem weiss man ja das alles mit allem verknuepft ist. es bringt garnichts die Pendellaenge mit der Temperatur konstantzuhalten, und eine Barometerdose fuer den Luftdruck dranzuschnuddeln, denn mit fallender Temperatur steigt die Luftdichte, die Masse des Pendels bleibt zwar konstant, aber das Gewicht aendert sich(-Auftrieb) weil aber die Energie im Pendel staendig zwischen Gewicht und Masse hin und hergeschoben wird wird die Uhr erstmal langsamer, weil sie durch die dichtere Luft mehr Reibung hat, wird nach und nach die Schwingungsweite kleiner, und die Uhr wird wieder etwas schneller weil je weiter das Pendel ausschwingt um so langsamer wird es. Ein leichtes Pendel reagiert schneller ein schweres langsamer und so muss man beobachten und so lange variieren bis man weiss bei welcher Schwingungsweite, bei welchem Gewicht, bei welcher Waermedehnung der Stange, sich alle diese Parasiten gegenseitig fressen. Vieles von all dem kann man berechnen, aber manches nur beim regulieren der Uhr Schritt fuer Schritt eliminieren. Harrison schreibt dazu, das das bei einer Schwingungsweite von etwa 14° einem Pendelgewicht von etwa 350g und einer geringfuegeig negativen Waermeausdehnung der Pendelstange (kuerzer wenn warm) von 2x10^-6 /°C ein guter Ausgangspunkt zum Regulieren ist. Er hat 100derte Tage gerechnet und ueber 30 Jahre experimentiert, und uns alles hinterlassen.
Leider hat das keiner seiner Nachfolger ernst genommen, obwohl er Dutzende Uhren hinterlassen hat, von denen einige heute noch nach 250Jahren mit hervorragender Praezision laufen. Und auch heute noch krigst Du heftigen Gegenwind wenn Du solch eine Uhr nachbaust, und noch wagst darueber zu publizieren. Selbst wenn Du mit den Gangwerten ins Guinnebuch der Rekorde kommst. Ich habs erlebt, ich war dabei.
Zitat von mbi03 im Beitrag #32Leider hat das keiner seiner Nachfolger ernst genommen, obwohl er Dutzende Uhren hinterlassen hat, von denen einige heute noch nach 250Jahren mit hervorragender Praezision laufen. Und auch heute noch krigst Du heftigen Gegenwind wenn Du solch eine Uhr nachbaust, und noch wagst darueber zu publizieren. Selbst wenn Du mit den Gangwerten ins Guinnebuch der Rekorde kommst. Ich habs erlebt, ich war dabei.
Vielleicht lags am Stil, wie der Nachbau publiziert wurde?
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Das Guinessbuch der Rekorde ist ja auch genau der richtige Platz dafür, gleich zwischen der welt größten Barbipuppensammlung und der größten je fabrizierten Kaugummiblase.
Mir stellt sich die Frage, was mit anderen Materialien erreicht werden soll. Was könnte besser werden? Die Kombination aus Korund und gehärtetem Stahl ist seit Jahrhunderten sehr bewährt und was davor die Römer noch besseres hatten ist leider nicht bekannt.
Auf der Rubinseite kommt es höchstens mal zu Brüchen. Sonst haben die Steine das ewige Leben. Die Zapfen sind eher mal problematisch. Hier wäre ein Material mit höherer Festigkeit schön, um den Zapfendurchmesser reduzieren zu können. Ein besserer Kompromiss aus Festigkeit, Zähigkeit, Polierbarkeit und einfacher Bearbeitbarkeit als Kohlenstoffstahl fällt mir da leider nicht ein.
Luft- oder Magnetlager wären eine theoretische Möglichkeit, aber technisch der Overkill.
Wäre es nicht sinnvoller ein ideal gestaltetes Rubinlager durch partikelfreie Schutzgas-Atmosphäre besser vor der Ölalterung zu bewahren? Im Kleinuhrenbereich gibt es doch solche Ansätze oder?
Oder Zahnräder (und die ausdehnungsmäßig verkuppelten Platinen) aus einem besser geeigneten Material als Messing zu fertigen?
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Zitat von scharlie_de im Beitrag #30Servus, danke für die Antwort. Was ich meine (ich versuchs mal zu formulieren) Jemand befasst sich intensiv mit dem Thema PPU. Wie kann ich ermitteln ob meine Kompensation gut funktioniert wenn ich die Temperatur im Uhrkasten nicht genau kontrollieren kann? Oder ich verändere was an der Hemmung, die Uhr läuft dann anders. Gleichzeitig ändert sich die Temperatur. Worauf ist dann die Änderung zurückzuführen... Meine Meinung: Ohne stabile Umweltparameter ist alles mehr oder weniger im Nebel gestochert. Oder: Man lässt die Uhr völlig in Ruhe und beobachtet und notiert lange Zeit genau wie sie sich bei wechselnden Bedingungen verhält. Wenn man das genau weiss kann man Verbesserungen vornehmen. Laienhaft ausgedrückt. Das BESTE was ich im Laufe der Zeit von meinen Uhren gelernt habe ist GEDULD Das zweitbeste: GEDULD... Meine beste Antistress Therapie: 30 min Sekundenpendeluhr gucken... LG Karl
So isses.
Und dann können wir in den Keller gehen, und schlaue Bücher lesen
Zitat von mikromeister im Beitrag #34Vielleicht lags am Stil, wie der Nachbau publiziert wurde?
Harrisons Rekorduhren gehoeren der Krone. H1,H2 und H3 duerfen laufen. Die Rekorduhren H4,H5 auch Jeffrey's Taschenuhr duerfen nicht laufen, der orginale RAS-Regulator zwar gelegendlich, aber Gangkontrolle und Rekordversuche sind verboten. Die Begruendung lautet, Staatsreson und Wahrung des Landesfriedens.
Martin Burges, konnte den Bau seiner Burges-B nicht vollenden ... Jonathan Betts, der "Master of the Worshipful Company of Clockmakers" und Betreuer der Harrison-Uhren, erwarb mit Unterstuetzung des Vereins, im Auftrag des Museums diese Uhr und liess eine kurze Notiz in einigen Fachzeitschriften veroeffentlichen, das sie einen zentralen Platz im Museum erhalten, fertiggestellt werden sollte, dauerhaft in Berieb genommen werden, und unter Aufsicht der Laengengrad-Institutes ein Rekordversuch unternommen werden sollte. Der Pressesprecher des Vereins ist ein sehr angesehener Wissenschaftsjournalist und sehr professionell.
Das was dann ueber den Verein und alle Beteiligten hereinbrach als Shitstorm zu beschreiben, ist gelinde gesagt ... eine Verniedlichung. Das war unterirdisch .... nicht nur per Mail oder Post.
Zitat von mikromeister im Beitrag #37Mir stellt sich die Frage, was mit anderen Materialien erreicht werden soll. Was könnte besser werden? Die Kombination aus Korund und gehärtetem Stahl ist seit Jahrhunderten sehr bewährt und was davor die Römer noch besseres hatten ist leider nicht bekannt.
Heron von Alexandria, empfahl einen durchbohrten Achat, und einen muggeligen Dimanten(KonkavKonvex) in Gold zu fassen, weil Gold das Oel nicht verdirbt. Fuer Lager die nicht geoelt werde koennen soll man ein von Natur aus oeliges Hartholz(Lignum Vitae?) zu verwenden.
Zitat Wäre es nicht sinnvoller ein ideal gestaltetes Rubinlager durch partikelfreie Schutzgas-Atmosphäre besser vor der Ölalterung zu bewahren? Im Kleinuhrenbereich gibt es doch solche Ansätze oder?
An der H1,H2,H3 dem Regulator in der Guildhall, wie auch am RAS-Regulator, ebenso der Uhr vom Brocklesby-Park gibt es keinerlei Oelstelle. 250 Jahre 100% wartungsfrei. Was hat Harrison da verbaut? Zapfen aus Beryliumbronze, geglueht und abgeschreckt, gut zu bearbeiten. 2Stunden auf exakt 500°C gehalten wird das Zeugs so hart dass Du Glas damit schneiden kannst (Bronzezeit=rueckstaendig?) Lager aus Pockholz, bestehend aus Loch und Deck(Stein?). Und wo immer es geht Not-Friktion-Lager.
Das Material ist einfach herrlich, ich habe schon 22 Hoelzerne Uhren damit gelagert. Der Reibungsbeiwert ist etwas besser als Teflon, aber es ist deutlich (10x)haerter, es enthaelt 30% eines nicht verharzbares Oel, es zierkuliert im inneren des Holzes so aehnlich wie bei Sinterlagern. Ist der Druck im Lager nicht zu hoch dann muss das Lager laenger als 3 Sekunden stehen ehe ein sehr geringer StickSlip-Effekt auftritt.
ich bin dafuer so viel wie moeglich wegzulassen, was nicht dran ist kann nicht abgehen ... Verbunkern ist aufwaendig, regulieren und wartung erschwert, und keiner weiss wie lange bleibt es dicht.
Zitat Oder Zahnräder (und die ausdehnungsmäßig verkuppelten Platinen) aus einem besser geeigneten Material als Messing zu fertigen?
Gehaemmertes Messing ist ganz schoen hart, aber Kanonenbronze ? wenn aber Harrisons hoelzerne Uhren ohne sichtbaren Verschleiss ueber Jahrhunderte laufen :-?
ich lese hier mit und bin in meiner Eigenschaft als Ingenieur etwas hin- und hergerissen. Über die hervorragenden Gangwerte im Versuch habe ich gelesen, auch über die Grundidee dahinter, aber mich würden auch die Details und der Weg dahin interessieren. Die Texte von Harrison würde ich gerne lesen, habe aber noch nicht herausgefunden wie ich da drankomme.
Kannst Du mir da bitte möglichst idiotensicher auf die Sprünge helfen? Idealerweise in der Form von Links, die mich direkt zu den Texten führen.
gibt es eine Seite mit einigermaßen schönen Bilden von den Uhren, damit ich mir überhaupt mal was darunter vorstellen kann? Mit Wiki und Google finde ich nur schlechte Bilder...
Gruß Thilo
Alle wachsen über sich hinaus, doch wer davon blüht auf, wer davon gedeiht? (L. Maly)
Zitat von mbi03 im Beitrag #39Zapfen aus Beryliumbronze, geglueht und abgeschreckt, gut zu bearbeiten. 2Stunden auf exakt 500°C gehalten wird das Zeugs so hart dass Du Glas damit schneiden kannst (Bronzezeit=rueckstaendig?)
Das sind so Punkte mit denen ich ein Problem habe. Was soll eine solche Aussage bewirken? Berylliumbronze ist hart, ok, aber weicher als gehärteter Stahl und jedenfalls viel weicher wie Glas. Als auch nicht auf den Kopf gefallener Ingenieur ist mir das eine Nullaussage denn die Gründe Harrisons und die der Nichtnachahmung bleiben verborgen. Und was hat das mit der Bronzezeit zu tun? Das ist doch Geschwurbel und keinesfalls auf dem Niveau von Harrison.
ZitatGehaemmertes Messing ist ganz schoen hart, aber Kanonenbronze ? wenn aber Harrisons hoelzerne Uhren ohne sichtbaren Verschleiss ueber Jahrhunderte laufen :-?
Wer spricht denn von Kanonenbronze (was für eine Werkstoffbezeichnung!), wer sagt dass hart gut sei? Ich sagte "besser geeignetes Material" Wenn Harrison Holz verwendet hat ist das toll, aber doch wirklich kein Grund für schon wieder so ein historienverherrlichendes Pauschaljubeln.
Bist Du wirklich in deinen Gedanken so rückwärtsgewandt, dass es kein ergebnisoffenes Nachdenken mehr geben darf weil der zweifellos geniale Heron von Alexandria mal irgendwas zu Uhrenlagern gesagt hat? Und seit 72 flog niemand mehr auf den Mond weil Wernher von Braun tot ist?
Auch wenn es persönlich klingt: Ich finde das ist ganz schön daneben.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Zitat von Uhrgewichtheber im Beitrag #41gibt es eine Seite mit einigermaßen schönen Bilden von den Uhren, damit ich mir überhaupt mal was darunter vorstellen kann? Mit Wiki und Google finde ich nur schlechte Bilder...
alles klar, habe in YouToube einiges gefunden
Gruß Thilo
Alle wachsen über sich hinaus, doch wer davon blüht auf, wer davon gedeiht? (L. Maly)
Zitat von mikromeister im Beitrag #42 Berylliumbronze ist hart, ok, aber weicher als gehärteter Stahl und jedenfalls viel weicher wie Glas. Als auch nicht auf den Kopf gefallener Ingenieur ist mir das eine Nullaussage denn die Gründe Harrisons und die der Nichtnachahmung bleiben verborgen. Und was hat das mit der Bronzezeit zu tun?
Irgendein Argument, ohne anzueglich zu werden?
Du bist kein gelernter Uhrmachen! Waehrest Du es, solltest Du Dir dein Lehrgeld wiedergeben lassen. Wie hart man Beryliumbronze durch widerholtes verdichten und tempern machen kann, laesst man sich als ausbildender Meister nicht entgehen. Das lernt der Lehrling im ersten Lehrjahr, indem der Meister damit eine Glasscheibe schneidet, ganz praxisnah. Auch im "Lehrbuch fuer das Uhmacherhandwerk" Band1, unter Metallegierungen, Berylium wenn mich mein Gedaechtnis nicht taeuscht(ist 42Jahre her), war das in meinem Lehrbuch auf Seite 153-155.
Beryliumbronze nimmt man immer dann, wenn es irgendeinen Hinderungsgrund verbietet gehaerteten Kohlenstoffstahl einzusetzen. Nicht nur fuer Uhrfedern, sondern auch als Ersatz fuer alle moeglichen Werkzeuge Hammer,Meissel,Feile, Messer, Schere usw. , wenn z.B. Explosionsgefahr durch Funkenschlag besteht, bei magnetischen Problemen, oder ermuedungs/alterungs-Vorgaengen auszuweichen.
Harrison hatte guten Grund bei seinen Uhren auf diese Bronze anstelle von Stahl zu setzen. Weil Holz (Gerb-)Saeure/Tannin enthaelt/freisetzt besonders in geschloschlossenen Raeumen(Uhrkasten). Das bedeutet Stahl rostet ueber kurz oder lang. Da Harrison davon ausging das seine Uhren ein Menschenleben ueberdauern muessen(Wuenschte ich mir bei jungen/modernen Ingenieuren), ist ein staehlerner Zapfen, in einem hoelzernen Lager ein NoGo, wenn Wasser, gar Seewasser dazukommt (Seeuhren?) gleich 3x. Das schreibt er selbst, lies doch bitte erstmal seine Bauberichte.
Zitat Wer spricht denn von Kanonenbronze (was für eine Werkstoffbezeichnung!), wer sagt dass hart gut sei? Ich sagte "besser geeignetes Material" Wenn Harrison Holz verwendet hat ist das toll, aber doch wirklich kein Grund für schon wieder so ein historienverherrlichendes Pauschaljubeln.
Kanonenbronze/Spiegelbronze weiss doch jeder was das ist. Eine extrem stabile Bronze aus Kupfer Zinn und Phosphor, mit uebereutektoiden Zinnanteil. Sehr stabil sehr verschleissfest wenig Temperturgang hervorragende Politur, und ein guter Gleitpartner fuer ein Zahnrad zu einem staehlernem Trieb.
Auch Holz ist ein alternatives Material mit hervorragenden Eigenschaften. Was muss denn ein solches Material auszeichnen? -es muss leicht verfuegbar sein. -preisguenstig. -einfach zu bearbeiten. -dauerhaft -Korosionstraege und verschleissbestaendig. - wenn moeglich geringen Temperaturgang. -und es muss einen Kouterpart geben, mit ebensolchen Eigenschaften mit dem es hervorragende Gleiteigenschaften hat. -Es sollte umfassend bekannt sein und die Eignung praktisch nachgewiesen sein.
Zitat Bist Du wirklich in deinen Gedanken so rückwärtsgewandt, dass es kein ergebnisoffenes Nachdenken mehr geben darf weil der zweifellos geniale Heron von Alexandria mal irgendwas zu Uhrenlagern gesagt hat?
Heron war die Antwort auf Deine Frage.
Was man hat, das weiss man, was man bekommt wenn man es wegwirft, das weiss man nicht ... == ergebnissoffen?
Materialerfahrung hat man, wenn man es erprobt hat, das ist nicht rueckwertsgewant sondern das nennt man, gesichertes Wissen. Das kommt nicht aus Buechern oder Wikipedia, sondern aus, Forschung plus eigener Erfahrung und oder Tradition.
Um die Eignung eines Materials zu mutmassen, muessen Langzeitsudien, ueber ein vielfaches der Lebenserwartung vorliegen. Das schraenkt die gesicherte Materialauswahl ein, etwa auf den Katalog von 1900 ... Alles andere ist zwangslaeufig unsicher.
Du willst eine PPU bauen die Dir noch 40 Jahre und vielleicht Deinen Kindern danach noch 80Jahre dient, steckst Du ausser ein paar TEuro, so ein halbes bis ein ganzes Mannjahr Arbeit rein. Da faengst Du nurmal so aus Jux mit "Irgendwas" an was Dir gerade deucht, und schaust mit Deiner Glaskugel ob es das in 120Jahren auch nocht tut, oder wie?
Nun Du kannst ja Roulett spielen, und investieren, mit grosser warscheinlichkeit Scheitern, nicht das ich Dir keine Chance einraeumte, ich wuerde mich freuen wenn Du in 30 Jahren berichten koenntest, es sieht so aus als ob ess klappen koennte .... .
PPU aus Holz+Messing/Bronze sind bekannt und zuverlaessig erprobt. PPU aus Messing+Stahl und Hartstein sind bekannt und zuverlaessig erprobt.
Scheitern sah ich, den Einsatz von lasergeschnittenem Edelstahl, Dural, Titan, gedrucktem Nickel, Carbonfaser, Hartgestein,Keramik und Glas. Ich bin sicher das man mit dem Einen oder dem Anderen haette weiter kommen koennen, aber es ist halt besser als Zwerg auf den Schultern von Riesen zu stehen als andersrum ...
Zitat Und seit 72 flog niemand mehr auf den Mond weil Wernher von Braun tot ist?
Seitdem wurde keine neue Saturn-V mehr auf Kiel gelegt. Wernher von Braun war der Schoepfer, er war als Schulbub angetreten zum Mond zu fliegen, koste es was es wolle, und er wurde der Spiritus-Rektor des amerikanischen Raumfahrtprogramms, bis Apollo und dessen unermuedliche treibende Kraft von der V2 bist zur Saturn-V. Die gesamte Technologie-Linie ist erloschen, lange bevor das Space-Shutle seinen letzten Schnaufer tat. Den Personentransport zur ISS erledigen die Russen, den Materialtransport ueberwiegend die ESA, und fuer die wenigen NASA-Starts musste die NASA Russische Triebwerke zukaufen. das sind die peinlichen Fakten.
Man haette was darum gegeben, wieder Saturn-V bauen zu koennen. Die Generation Zeichenbrett und Rechenschieber schwindet dahin. Eine Neue Generation muss ran, und ganz von vorn anfangen, denn sie kann mit den Werkzeugen ihrer Vorgaenger nicht mal Schnuersenkel binden, 7x8 oder Sinus von 10° ohne Taschenrechner, irgendetwas wissen ohne Google/Wikipedia, no Chance. Sie werden sich auf ihre Weise rappeln muessen, man sieht sie schon, aber es wird noch dauern, sie haben den Vorteil das sie aus Erfahrung wissen das es auf die Eine oder die Andere Art nicht geht. Aber das ist halt meine Sicht und Ansichtssache. Aber statt zu mosern bring doch mal Dein(eigenes) Bild.
Und um auf die Uhr zurueckzukommen, natuerlich werden, seit wir 1970 begonnen haben Harrisons Erbe (Harrison decodet) zugaenglichzu machen, wieder Uhren nach seinem Vorbild gemacht. Bei Chronometerbau-Wempe war eine H1 im Bau, getreu bis auf den letzten Feilenstrich
Einer meiner Freunde traegt einen Nachbau von "Jefrey's Taschenuhr", seit 5Jahren, taeglich in der Weste, immer noch des Lobes voll(+-1sekunde in der Woche), und wuerde sie um keinen Preis der Welt, gegen eine der Jetztzeitigen tauschen, er ist Kernphysiker und keinesfalls von Gestern. Die H4 ist in 2 Stueck in Arbeit, und man wird sehen, es ist fuer einen modernen hervorragend ausgestatteten Uhrmacher, ein ewiger Huerdenlauf, mit der aktuellen Technik kann man manche Teile garnicht herstellen, und die Uhrspruengliche beherrscht man nicht . Z.B. die in mehreren Ebenen sanft geschwungen Hemmungsteile aus Diamanten. Wir sehen sie vor uns, gemacht von einem Autodidakten, und wissen das es geht, und die besten Edeslsteinschleifer sagen: zeig mir doch wie ... mit meinen Maschinen geht das nicht, bleibt nur, erwaemen und Handpolitur mit Bornitrid.
Das ist nicht rueckwaertswewandt, der Uhrmacher verbloedet doch dabei nicht, sondern er wird besser, klueger erfahrener und auch in der heutigen Technik leisungsfaehiger.
Auch ein getreuer RAS-Nachbau ist in Arbeit ... wir beobachten, und sind geduldig.
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24.07.2017 23:36
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Das BESTE was ich im Laufe der Zeit von meinen Uhren gelernt habe ist GEDULD
Das zweitbeste: GEDULD... Meine beste Antistress Therapie: 30 min Sekundenpendeluhr gucken... LG Karl
