Schweiz, zwischen Zürich-Luzern und Deutschland, Saarbrücken
Hallo zusammen
Ich habe hier eine schöne alte IWC mit der Fehlerangabe "Zifferblatt sitzt nicht exakt, bzw. ist leicht nach rechts verdreht" zur Überprüfung erhalten.
Nach Entfernen des Gehäusebodens des Goldgehäuses zeigte sich bereits, dass die Aufzugswelle exakt zenriert in dem Tubus sitzt. Nach Entfernen des Werkhalterings und Ausschalen des Werkes, habe ich die exakte Positionierung des Zifferblattes auf dem Werk überprüft, auch hier war alles in Ordnung.
Mir kam dann der Verdacht, dass der Tubus nicht exakt im 90 Grad Winkel von Gehäuseober- und Unterseite eingelassen ist.
Um die zu überprüfen, habe ich das Gehäuse exakt auf einem Blatt Millimeterpapier positioniert. Dabei hat sich mein Verdacht eindeutig bestätigt, der Tubus sitzt nicht im exakten 90 Grad Winkel zu Gehäuseober- und unterseite, mit dem blossen Auge und dem Betrachten des Gehäuses allein, lässt sich das nicht feststellen.
Ich werde morgen noch Fotos von dem Gehäuse auf dem Millimeterpapier anfertigen und hier einstellen.
Vorab hier nur mal ein (Handy-) Foto von dem Werk und dem zugehörigen Goldgehäuse.
Der Gehäuseboden ist innen graviert und auch als IWC gekennzeichnet, es scheint sich also um ein Originalgehäuse zu handeln.
Nun würde mich interessieren ob ihr solche Fehler bei älteren Goldgehäusen kennt, bzw. ob dieser Fehler erst im Nachhinein durch Sturz oder ähnliches entstanden sein könnte.
Beste Grüsse
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Da bin ich schon gespannt drauf! Was mir aber komisch vorkommt, wenn die 3 mit der Welle übereinstimmt. die Welle mittig im Tubus sitzt, solle der Eindruck dass das Zifferblatt etwas verdreht ist eigentlich nicht entstehen. Man orientiert sich ja optisch an der Krone, auch wenn diese leicht versetzt am Gehäuse sitzen sollte.
Wenn ich es richtig sehe, ist der Tubus etwas in Richtung "4" versetzt. Dann ist es wohl ein Produktionsfehler, wenn auch nur optisch. Aber natürlich störend! Ich orientiere mich immer an den beiden Bandanstößen, da sollte die "12" und die "6" mittig sein. Ich hatte solch einen Fall auch schon bei einer ML-DAU. Als Folge von Sturz oder starken Anstoß sehe ich das nicht. Zumal Krone und Tubus nicht verformt sind.
LG Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
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Heute habe ich, wie angekündigt , ein Foto des Gehäuses auf Millimeterpapier angefertigt.
Hier ist deutlich zu erkennen, dass der Tubus nicht im 90 Grad Winkel sitzt. Zur Orientierung habe ich die Innenflanken der Hörner verwendet. Es ist auch so wie Hermann anmerkt, dass die Aufzugswelle, bzw. die Krone exakt neben dem 3-Uhr-Index sitzt.
Auch wenn es sich hier um ein rundes Gehäuse handelt, stört die leichte Verdrehung des Werkes im Gehäuse. Ich denke, dass es insbesondere deshalb auffällt, weil das Zifferblatt nicht mit Ziffern sondern recht dünnen Indexen versehen ist.
Kann es denn wirklich sein, dass IWC Uhren mit solchen Fehlern verkauft? Ich bin ratlos, vor allem, weil ich dem Besitzer der Uhr gerne geholfen hätte.
Habt ihr einen Rat für mich?
Lieber Gruss
Ralf
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Scheinbar ja. Offenbar steckt in den Goldgehäusen noch (fehlerträchtige) Handarbeit und sie fallen nicht perfekt und identisch gleich aus der CNC Maschine. Die Endkontrolle hat es wohl übersehen.
Es wäre interessant, IWC anzuschreiben und zu hören was die dazu zu sagen haben und ob und welche Lösungsmöglichkeiten sie vorschlagen.
Es ist logisch, dass die AZW inkl. Krone genau bei der "3" ist, sonst wäre ja das ZB verdreht... Die Welle kann ja nur dem Tubus folgen, demnach verdeht sich das ganze Werk und bekommt diese Schieflage. Theoretisch müsste man die Gehäusebohrung neu setzen, dafür die alte zulöten. Suchtest Du nicht gerade einen Goldschmied? Ich denk schon, dass das Gehäuse original ist, manchmal haut es mit der Qualitätskontrolle eben nicht hin!
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Mein Idee ist bestimmt nicht wirtschaftlich, aber man könnte den Tubus entfernen, das Loch schließen und ein neues Loch bohren. Das ganze auf der Fräsmaschine. Eventuell, wenn genug Fleisch am Gehäuse könnte man auch einen entsprechen großen Tubus drehen und das Loch dafür mit einem Fräser passend bohren.
Viele Grüße Dirk
When no one can tempt you with heaven or hell, you'll be a lucky man.
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Ich habe mir das Gehäuse nochmals eingehend und genau angeschaut und komme so zu einer neuen Beurteilung.
Ich denke, dass die Hörner an diesem Gehäuse neu angesetzt wurden. Die fest mit dem Gehäuse verbundene Lünette zeigt an der Ober- und Unterseite, dort wo die Hörner angelötet sind, eindeute Spuren von Anschmelzung und leicher Verformung des Materials.
So wäre meine Vermutung, dass es sich zwar um das Originalgehäuse handelt, das jedoch irgend wann einmal repariert wurde. Dabei kann ich mir gut vorstellen, dass es kaum möglich war, die goldenen Hörner ganz exakt anzulöten.
Hier einige Fotos, auf denen die Materialverformung zu erkennen ist, bzw. Spuren der Lötarbeiten.
Was meint ihr? Könnte das tatsächlich die Ursache sein?
Lieber Gruss
Ralf
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Auch wenn es Spekulation ist, ich bin eher der Vermutung eines leichten Produktionsfehlers zugeneigt. Die Ansätze werden ja auch ab Werk angelötet?
Gruß hermann
Hallo Hermann
Dass die Hörner bei der Produktion falsch angesetzt wurden, kann ich mir noch vorstellen. Was ich mir allerdings weniger vorstellen kann ist, dass die Spuren in der Lünette, die offensichtlich durch das Erhitzen entstanden sind, nicht beseitigt wurden. Insgesamt erscheint mir der optische Zustand des Gehäuses (der sicher nicht erst durch das 50-jährige Leben entstanden ist) einer IWC unwürdig.
Oder liege ich da ganz falsch?
Liener Gruss
Ralf
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Zitat von NilsM. im Beitrag #12Auf einigen der Bilder sieht das Horn unten links auch sehr anders aus als die anderen drei. Das mag aber am Foto liegen.
Mit Grüssen
P.S. Auf dem Millimeterpapier sieht der Tubus sehr zerdrückt aus ... mag das eine Spur sein ?
Es ist richtig, dass nicht alle vier Hörner exakt gleich sind, die konkaven Aussenkanten sind leicht unterschiedlich, was jedoch für den Fehler selbst m.E. keine Rolle spielt.
Dass der Tubus aussen etwas deformiert ist, hast Du richtig gesehen, das hat aber keinen Einfluss auf den Fehler. Da der Tubus nicht nur leicht deformiert war sondern auch nicht mehr fest im Gehäuse sass, habe ich den Tubus gerade eben ersetzt.
LG
Ralf
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Es ist richtig, dass nicht alle vier Hörner exakt gleich sind, die konkaven Aussenkanten sind leicht unterschiedlich, was jedoch für den Fehler selbst m.E. keine Rolle spielt.
Danke ! Aber unterschiedliche Hörner bestärken doch Deine Vermutung, daß hier was gelötet wurde
Es ist richtig, dass nicht alle vier Hörner exakt gleich sind, die konkaven Aussenkanten sind leicht unterschiedlich, was jedoch für den Fehler selbst m.E. keine Rolle spielt.
Danke ! Aber unterschiedliche Hörner bestärken doch Deine Vermutung, daß hier was gelötet wurde
Viel Gruß
So ist es !!!
LG
Ralf
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08.04.2017 21:34 (zuletzt bearbeitet: 08.04.2017 21:42)
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