Habe ein Problem. Ich habe gerade ein altes Junghans Werk am Tisch. Leider ist trotz einiger Versuche offensichtlich die Zeigerreibung nicht so wie sie soll. Beim Zeigerstellen läuft die Krone fast ohne Wiederstand. Das Werk aufgezogen bewegt die Zeiger kaum. Ich habe nun mangels professionellem Werkzeug mit einer kleinen Zange versucht die Reibung durch quetschen des Minutenrohres zu erhöhen. Das Minutenrohr hat jetzt beim aufsetzen einen etwas höhene Wiederstand. Sobald das Rohr aber voll aufgesetzt ist (nach einem deutlich fühlbaren Klick) ist die Reibung wieder dahin. Ergebnis: Zeiger fallen bei kräftigen Bewegungen der Uhr unkontrolliert durch die Gegend. Um die Zerstörung des Minutenrohres zu verhindern, wollte ich jetzt um Rat fragen. Was nun?
Um welches Werk handelt es sich denn genau? Nicht alle Werke stellen die Zeigerreibung durch den Kontakt des Minutenrohres her! Eventuell hat das Werk einen indirekten Kontakt wie Z. B. bei ETA oder einigen Werken von Förster? Wenn dem so wäre, bist du mit dem Quetschen des Mitnutenrohres an der falschen Stelle.
Sofern es ein übliches Laternen-V'rohr ist, gibt es 2 möglichkeiten: 1. noch zu wenig gedrückt 2. Druckstelle ist zu tief (bzgl. Höhe) angesetzt, dort ist die schräge Eindrehung der Min.-triebwelle dünner.
Um Zerstörung zu verhindern, solltest Du ein konisches Messingstäbchen vor dem Zusammendrücken ins V' Rohr stecken.
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Zitat von praezis im Beitrag #3Sofern es ein übliches Laternen-V'rohr ist, gibt es 2 möglichkeiten: 1. noch zu wenig gedrückt 2. Druckstelle ist zu tief (bzgl. Höhe) angesetzt, dort ist die schräge Eindrehung der Min.-triebwelle dünner.
Um Zerstörung zu verhindern, solltest Du ein konisches Messingstäbchen vor dem Zusammendrücken ins V' Rohr stecken.
So ist es! Man muss exakt dort den Eingriff vertiefen, wo die alte Kerbe ist.
"Man muss exakt dort den Eingriff vertiefen, wo die alte Kerbe ist." Genau das ist das Problem, warum die Reibung immer zu leicht ist. Die Kerbe muss ein kleines Stück höher gesetzt werden! Die Verjüngung der Minutenwelle ist an der Stelle so schlank, dass die Kerbe, so tief sie auch gedrückt wird, sich an der dickeren Stelle zurückdrückt und somit nicht mehr an der dünnen Stelle reibt.
Da die Welle keglich verjüngt ist, berührt die höher angesetzte Kerbe den dickeren Teil der Welle. Die Einkerbung am Viertelrohr darf allerdings auch nicht zu hoch sein, sonst besteht die Gefahr, dass das Viertelrohr beim Zeigerstellen steigt.
LG Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
Zitat von masterpiece im Beitrag #5"Man muss exakt dort den Eingriff vertiefen, wo die alte Kerbe ist." Genau das ist das Problem, warum die Reibung immer zu leicht ist. Die Kerbe muss ein kleines Stück höher gesetzt werden! Die Verjüngung der Minutenwelle ist an der Stelle so schlank, dass die Kerbe, so tief sie auch gedrückt wird, sich an der dickeren Stelle zurückdrückt und somit nicht mehr an der dünnen Stelle reibt.
Da die Welle keglich verjüngt ist, berührt die höher angesetzte Kerbe den dickeren Teil der Welle. Die Einkerbung am Viertelrohr darf allerdings auch nicht zu hoch sein, sonst besteht die Gefahr, dass das Viertelrohr beim Zeigerstellen steigt.
LG Thomas
Tut mir leid, aber ich habe schon sehr viele Male die Zeigerreibung korrigiert - und zwar genau so wie ich es beschrieben habe.
Im Prinzip habt ihr beide Recht nur klappt es eben mit der alten Kerbe nicht jedes Mal und dann funktioniert es so wie Thomas es beschreibt. Ich halte 45 Jahre Berufserfahrung dagegen
Es gäbe auch noch eine nicht der feinen englischen Art entsprechende Reparaturmethode, wenn du eben kein Ersatz hast, legst du das Viertelrohr / Minutenrohr in die Triebnietmaschine, nimmst einen Dreiecks Punzen und körnst (Dreiseitig) die Unterseite vom Lochrand leicht an.....würde ich aber als Plan C erst machen, wenn Plan A und B der empfohlenen Methoden von Hermann und masterpiece nicht greifen.
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12.01.2017 13:53
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