Meine Zeitwaage zur Prüfung der Ganggenauigkeit kennt Ihr ja bereits. Heute würde man das wohl in der Tat mit einem Arduino machen. Da sehe ich aber Schwierigkeiten, mit dem Batteriebetrieb. Bei meiner Art der Auswertung ist der Prozessor die ganze Zeit aktiv. Er wertet abwechselnd den Lichtschrankenimpuls vom Pendel aus und gleicht eine Quarzheizung (Widerstand auf dem Quarz) mit dem Funkuhrsignal ab. Da ein einzelnes Funkuhrsignal sehr ungenau sein kann (und evtl. nicht erkannt wird) werden 3 aufeinanderfolgende Signale mit der Quarzzeit verglichen und nur ausgewertet, wenn die Abweichung kleiner als ein paar ms ist (den genauen Wert hab' ich nicht im Kopf). Manipulationssicher ist das bisher nicht. Trotzdem mal ein aktueller Stand:
Gang.PNG - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Kreise auf der braunen Linie zeigen eine Änderung des Pendelteller-Gewichts an. Bei der schwarzen Linie ist die Gewichtsänderung herausgerechnet. Das beunruhigende ist, dass die Uhr immer schneller wird = Anstieg der schwarzen Linie.
Zitat von Willy im Beitrag #273Meine Zeitwaage zur Prüfung der Ganggenauigkeit kennt Ihr ja bereits. [..] Trotzdem mal ein aktueller Stand:
Die Kreise auf der braunen Linie zeigen eine Änderung des Pendelteller-Gewichts an. Bei der schwarzen Linie ist die Gewichtsänderung herausgerechnet. Das beunruhigende ist, dass die Uhr immer schneller wird = Anstieg der schwarzen Linie.
Das Problem kommt mir von meiner RFT HU 22 mit der verschliessenen Seiltrommel/Planetengetiebe-Lagerung bekannt vor: Bei meiner HU 22 wird -wenn ich sie nicht ein wenig ohne minütlichen Aufzug ablaufen lasse- regelmäßig kontinuierlich der Ausschlag des Pendels kleiner.
Ich vermute, wegen entsprechender Zunahme von Reibeungsverlusten im Antrieb. Bei mir hilft dann Ablaufenlassen ohne Aufzug über mehrere Stunden. Nach dem Aufziehen scheint sich an den entscheiden Stellen das Schmiermittel wieder "richtig" verteilt zu haben und der Pendelauschlag ist wieder größer, um dann wieder kontinuierlich abzunehmen..
Um für dieses Thread wieder ontopic zu werden: Der Antrieb ist nicht zu unterschätzen: Für eine Präzisonsuhr muss der Kraftfluss, der auf das Uhrwerk wirkt, konstant bleiben. Kurzzeitige Schwankungen, wie z.B. während zwei Sekunden eines minütlichen Aufziehens scheinen mir vernachlässigbar; größere Schwankungen, z.B. in Abhängigkeit vom Drehwinkel zweier Zahnräder zueinander, zerstören über den Einfluss auf den Pendelausschlag die angestrebte Genauigkeit.
Zitat von nobrett im Beitrag #276Eine Amplitudenänderung kann ich aus dem Diagramm aber nicht herauslesen.
Hmmm. Nachdem ich jetzt nochmal genau hingeschaut habe: Stimmt auffällig. Beim genauen Blick auf das vergrößerte Diagramm fält auf, dass die Pendelamplitude laut Messung sogar leicht zugenommen hat.
Aber welche Optionen haben wir denn? - Die Pendelamplitude nimmt ab - Das Pendel verkürzt sich bzw. sein Schwerpunkt verlagert sich zur Pendelaufhängung hin - Die Messung erfasst die Pendelamplitude nicht korrekt (Achtung: ausdrücklich eine Mutmaßung der Vollständigkeit halber!) - noch was..?
@Willy: Wie (also: auf welche Weise genau) misst Du die Pendelamplitude? (Ich habe gelesen: Mit einer Gabellichtschranke. Dann berechnest Du die Amplitude über die Zeit, korrekt?)
Zitat von Mahlekolben im Beitrag #245Schlagt doch mal eine VERNÜNFTIGE Gliederung vor, die auch zielgerichtet verfolgt werden könnte.
Aufzug
Beleuchten wir da mal die Möglichkeiten:
1. die endlose Schnur bzw. Kette
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auf der Antriebswelle befinden sich lediglich das Antriebsrad und die Schnurrolle, eine 2. Rolle mit Gesperr ist separat gelagert. Antriebsgewicht hängt links an loser Roller, rechts ein kleines Spanngewicht. Vorteile hier: sehr einfacher Aufbau, wenig Masse, fast vollständige Entkopplung von Aufzug und Antrieb möglich. Für die endlose Kette ist der Aufbau gleich, statt Schnurrollen finden hier natürlich Kettensterne Verwendung.
2. die Gruppe der Planetengetriebe
xplanet.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
wie man sieht, gibt's da zwei Möglichkeiten. Variante 1: Planetengetriebe wird gleichzeitig als Stufe des Räderwerks verwendet. Variante 2: Planetengetriebe dient nur zum Aufzug. Hoffe das wird so einigermaßen deutlich gelb=Hohlrad, rot=Planeten, grün=Sonnenrad. Egal für was man sich da entscheidet, beide Varianten stellen höchste Ansprüche an die Fertigung. Lagerung, Rundlauf alles muss hier absolut perfekt ausgeführt werden, um Klemmungen oder sonstige Störungen zu vermeiden.
3. die Hilfsantriebe
darunter fallen das klassische Gegengesperr, Bolt and Shutter usw. Wird den meisten sicher bekannt sein, da spar ich mir eine Skizze ;-) Für PPUs von höchstem Anspruch kommen die ehr nicht in Frage, da beim Umschalten auf den Hilfsantrieb eine Störung der Kraftübertragung auftritt. Man kann versuchen diese zu minimieren, z.B. durch ein besonders feinverzahntes Gegensperrad und/oder 2 Gegensperrklinken jeweils um einen halben Zahn versetzt, aber vollständig weg bekommt man die leider nicht. Zudem ist die Antriebsenergie eines Hilfsantriebs ja nicht unbegrenzt.
Sofern eine Walze Verwendung findet, lässt sich das Antriebsgewicht natürlich noch aufteilen, um die Lager der Welle zu entlasten.
zweiGewicht2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Aber auch hier gibt's nichts umsonst, die Walze muss dann natürlich doppelt so lang ausgeführt werden...
Zitat von Mahlekolben im Beitrag #245 Gesperr Gangwerk Hemmung Pendel Zifferblatt Zeiger Gehäuse Kontroll-Instrumente
in einem der Baupläne ist ein kleines Gewicht, dass die Uhr während des Aufzuges für 6 Minuten am laufen hält. Das Planetenrad ist eine sehr gute Idee, ich würde sogar mit einer doppelten Seilrolle arbeiten, eine Links, eine Rechts mit separaten Gewichten. Den Stundenzeiger würde ich auf eine Art Nockenscheibe (Federrastung) setzen, damit bei der Umstellung Sommer- Winterzeit ohne das Werk anhalten zu müssen, leicht der Zeiger verstellt werden kann.
Hallo, ich verfolge nun schon seit einiger Zeit diesen Thread und muss festellen, das hier zwar jede Menge Vorschläge unterbreitet werden, aber ein tatsächliches Konzept fehlt. Ein einfache und funktionelle PPU besitzt letztendlich nur eine geringe Anzahl an Baugruppen. Wäre es nicht sinnvoll zum Bau einer FPPU nicht einmal ein oder zwei Basis Kaliber zu erstellen? Diese sollten dann in einem eigenen Forumsbericht " Konstruktion " aufgeführt werden. Ich denke da an einen Wochen- und einen Monatsläufer, oder anders benannt: Basis- Kaliber 1 Basis- Kaliber 2 Wenn man nun die einschlägige Literatur betrachtet, beginnt die Konstruktion einer PPU mit der Ausführung des Zifferblattes. Danach richten sich dann die Größe der Räder und dem damit verbundenen Modul. Wenn man das Ganze dann als Forumsuhr ausführen möchte, wo beispielsweise eine Arbeitsteilung erfolgen könnte, so ist ein Einheitsmodul unerlässlich. Das Fräsen der Räder kann beispielsweise mit 3 Rohlingen in einem Arbeitsgang erfolgen...... Das Zifferblatt hat einen identischen Durchmesser, die Gehäusegröße ist identisch usw.! Das Werkgestell ist, abgesehen von der Art der Hemmung universell verwendbar.....! Ich möchte mich auch gerne an den konstruktiven Arbeiten beteiligen. Die Umsetzung in CAD könnte dem Ganzen ein proffesssionelleres Aussehen verleiten. Wenn nun wirklich Interesse besteht, beginne ich gerne mit einem Unterforum um dort ein Basis- Kaliber für eine FPPU mit Modul 0,8 und einer Woche Gangdauer zu eröffnen. Für die CAD Ausführung fehlen mir jedoch die Kenntnise. Ich müsste alles von Hand zeichnen und scannen. LG
Auch Schlafen ist eine Form der Kritik, vor allem im Theater!
Zitat von JensG im Beitrag #277@Willy: Wie (also: auf welche Weise genau) misst Du die Pendelamplitude? (Ich habe gelesen: Mit einer Gabellichtschranke. Dann berechnest Du die Amplitude über die Zeit, korrekt?)
Ja, es ist eine Gabellichtschranke, durch die ein 3 mm breiter Stift bewegt wird. Über die Zeit, die die Lichtschranke durch den Stift verdunkelt ist, ergibt sich die Geschwindigkeit des Pendels im Bereich der Mittellage: Geschwindigkeit = 3 mm / Verdunklungszeit.
Die Amplitude (= Weg) als Funktion der Zeit lässt sich durch eine Sinusfunktion beschreiben. Beim Nulldurchgang des Sinus hat das Pendel die Maximalgeschwindigkeit, welche ungefähr der oben berechneten entspricht. Stellt man sich jetzt eine Sinusfunktion mit doppelter Amplitude vor, dann ist sofort klar, dass auch die Steigung im Nulldurchgang doppelt so groß sein muss. Mit anderen Worten: Geschwindigkeit beim Nulldurchgang und Amplitude sind proportional. Die Proportionalitätskonstante wurde anhand der Winkelskala ermittelt (hätte auch berechnet werden können).
Die minimal zunehmende Amplitude kann aber eigentlich nicht der Grund für die immer schneller werdende Uhr sein, da sie auch schneller wurde, als die Amplitude abnahm. Hier ein entsprechendes Bild aus der Zeit mit Kunststoff-Gleitlagern, die zu Verschleiß und zunehmender Reibung führten:
Das Einzige, was in beiden Bildern etwas korelliert ist die Feuchte. Hattest Du nicht einen Karbonstab verwendet? Wenn der schwerer wird, läuft die Uhr schneller. Aber ob das so viel ausmacht?
Gruß, Frank ______________ Fliegeruhren - Hanhart Vintage Service PCZW - PC Zeitwaage der Profis
Ein einfache und funktionelle PPU besitzt letztendlich nur eine geringe Anzahl an Baugruppen. Wäre es nicht sinnvoll zum Bau einer FPPU nicht einmal ein oder zwei Basis Kaliber zu erstellen?
ich werde nächste Woche mal einige Info´s aus dem Bauplan von Wilding hier einstellen. Die Uhr ist einfach aufgebaut und die Gangwerte liegen glaube ich (bin unterwegs) unter 1 Sek in 6 Monaten.
Die Räderwerke 8 Tage und 30 Tage, und eine Gangaufzeichnung. Der 30 Tage Läufer unterscheidet sich nur durch einen Trieb und ein anderes Zahnrad. Für etwa 200 Pfund könnte man alle Zahnräder, Triebe incl. Material in UK kaufen. Da kostet das Material hier schon fast so viel.
Zitat von praezis im Beitrag #282Das Einzige, was in beiden Bildern etwas korelliert ist die Feuchte. Hattest Du nicht einen Karbonstab verwendet? Wenn der schwerer wird, läuft die Uhr schneller. Aber ob das so viel ausmacht?
Ja. es ist ein Karbonstab und nein, es kann nicht soviel ausmachen, da die Uhr bei abnehmender Feuchte nicht wieder langsamer wird. Aktuell hält sie die Zeit halbwegs. Mal sehen, was im nächsten halben Jahr passiert.
Um herauszufinden, was die Probleme macht, würde ich mir auch gerne ein Pendel mit Quarzglasstab bauen. Ohne irgendeine Kompensation die Ärger machen kann ;-)
Hallo, kann man den Karbonstab denn nicht in ein Glasrohr oder sonstwas stecken und an den Enden versiegeln, sodaß das Karbon nicht mehr mit der Umgebungsluft in Verbindung kommen kann, aber trotzdem alleine das Pendelgewicht trägt? Gruß,D.
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31.03.2015 09:12
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