schön, mal was vom "Holzwurmfachman"... verzeihung! "Holzwurmfachfrau" zu hören. Können wir auch in Zukunft auf euer Fachwissen zurückgreifen? Der Holzwurm ist ja nicht das einzige Problemchen hier, was Holz angeht.
Zu PS: stimmt genau, das war sogar im Fernsehen. Aber solche Behandlungsmöglichkeiten gibt es überall... man muß sie nur finden.
- wenn ich so eine Küche hätte... würde ich kochen lernen. Kann ich nämlich nicht. Aber Danke für´s zeigen. - als Sammler von HolzZahnRadUhren stehe ich mit dem Holzwurm ebenfalls auf Kriegsfuß. Unsere Altvorderen kannten da so einige Kniffe mehr als wir. Das "Rösten" von Holz gehört dazu (tatsächlich wörtlich nehmen!), auch das Tränken des Holzes mit bestimmten Ölen. - ich bin Feuerwehrmann und wir haben eine Abteilung "Tierrettung". Dazu gehört leider öfters das Vernichten von Insekten, vor allem Wespen(in Schulen und Kindergärten). Aber unsere Gifte habe es in sich - deshalb auch meine Warnung. Das Zeug aus dem Baumarkt steht unseren Sachen wirklich nicht viel nach...
Hallo zusammen, danke für die umfassenden Tipps zur Holzwurmbekämpfung. Da könnte man ja beinahe ein eigenes komplettes Thema draus machen "Holzwurmbekämpfung" (vielleicht mal als Anregung an die Moderation hier) oder gar als Nachschlage-Thema.
Konkret bei meiner Uhr ist nur die Rückwand betroffen und das untere Gehäuseteil. Die Statik des Holzes ist dabei noch nicht beeinträchtigt, es ist in sich stabil und "zerbröselt" noch nicht. Auf Grund der schönen Maserung der Rückwand bzw. dessen Furnier möchte ich die Rückwand nach Möglichkeit erhalten und auch gerne den etwaigen Lack nicht zerstören. Nur an 2 Stellen sind Löcher auf der Vorderseite der Rückwand also vorne im Furnier. Das Gehäuseunterteil, in dem auch einige wenige Löcher vorhanden sind, scheint aus einem härteren Holz zu sein. Ich würde es gerne mal mit einer Wärmebehandlung versuchen. Warme Temperaturen kann man sich sicherlich durch einen selbstgebauten Ofen machen. Ich denke da an einen Pappkarton, der mit einem temperaturgeregelten Warmluftgebläse belüftet wird. Bei mir in der Firma existieren auch Klimakammern zur Prüfung von elektronischen Geräten, - da könnte ich die Uhr ggf. mal dazu tun. Hat jemand Erfahrungen wie die Abfolge der Wärme/Temperatur-Behandlung am sinnvollsten gestaltet wird ohne dem Holz allzu sehr zu schaden?
Zur Holzwurmbekämpfung hatte auch ich recherchiert und bin nur auf die Baumarkt Mittelchen gestoßen oder eine Seite wie diese hier. Holzwurmbekämpfung bei Heimwerker.de Wenn ich wüsste, dass so etwas auch geht würde ich dabei wenigstens die schöne Vorderseite vom Holz nicht riskieren.
Jedenfalls traue ich mich nicht die Uhr komplett gleich auf über 55°C zu erhitzen wegen dem Lack und etwaiger Beschädigung des Holzes oder ist das noch unbedenklich?
Zitat von Laurenz im Beitrag #17 Warme Temperaturen kann man sich sicherlich durch einen selbstgebauten Ofen machen. Ich denke da an einen Pappkarton, der mit einem temperaturgeregelten Warmluftgebläse belüftet wird.
Du muesstest innerhalb von etwa 2Stunden langsam bist auf 55°C hochfahren, 2 Stunden halten und dann 2Stunden langsam wieder auf Raumtemperatur runter. Du musst 55°C unbedingt 2Stunden halten, aber deutlich unter 60°C bleiben, sonst versagt der Leim. Das nachste Problem ist Du musst die relative Luftfeuchte, genau so wie bei Raumtenperatur halten, d.h. beim Anstieg genau dosiert Wasserdampf zusetzen, und ihn beim Abkuehlen wieder wieder entziehen, damit nicht das Furnier abgeht, sich das Gehaeuse verzieht, oder gar irgend ein Teil spaltet.
Zitat Bei mir in der Firma existieren auch Klimakammern zur Prüfung von elektronischen Geräten, - da könnte ich die Uhr ggf. mal dazu tun. Hat jemand Erfahrungen wie die Abfolge der Wärme/Temperatur-Behandlung am sinnvollsten gestaltet wird ohne dem Holz allzu sehr zu schaden?
2h bis auf 55°C 2Stunden halten, 2stunden abkuehlen aber bitte bei konstanter relativer Luftfeuchte in der Kammer. die darf in der kurzen Zeit nicht um mehr als 10% schwanken.
Zitat Zur Holzwurmbekämpfung hatte auch ich recherchiert und bin nur auf die Baumarkt Mittelchen gestoßen oder eine Seite wie diese hier. Holzwurmbekämpfung bei Heimwerker.de Wenn ich wüsste, dass so etwas auch geht würde ich dabei wenigstens die schöne Vorderseite vom Holz nicht riskieren.
Genau das Zeugs ist es vor dem meine "Bessere Haelfte" gerade gewarnt hat. Die Wuermer lachen, die sind laengst resistent, aber die Menschen werden krank .... Achso natuerlich auch der Baumarkt lacht ... hat Dir 1Kg Gift angedreht und Du brauchtest nur wenige Tropfen.
Geh in die Aphoteke kauf Dir ein kleines Flaccon "Goldgeist forte" gegen Kopflaeuse und eine kleine Injektionsspritze aus Glas mit einer feinen Nadel. Vom Baumarkt oder Kuenstlerbedarf eine kleine Tupe farblich passenden Holzkittes. Und eine Rolle Malercrepe.
Meine Gute klebt immer ein Fleckerl Malecrepe auf das Holzwurmloch und sticht es wieder durch, dadurch veringert sich die Gefahr den Lack zu versauen. Haelt dann das Loch moeglichst senkrecht nach oben und bringt langsam das Mittel hinein. saugt es nicht mehr auf, dann verschliesst sie mit einem Kuegelchen Holzkitt das Loch und widmet sich dem Naechsten. Das hat sie schon mit vielen befallenen Holzteilen gemacht, selten das nochmal ein Befall aufgetreten ist.
Das wichtigste dabei ist ein wenig Geduld, und Sorfalt.
Das Verschliessen ist wichtig, zu einen das Das Mittel keine Kontakt zu Aussenluft hat, denn dann wird es in wenigen Tagen wirkungslos, und zum Andern, sind die Loecher die Eintrittspforten fuer einen Wiederbefall.
Vielleicht kann Phil die Wurmpflege in einen anderen Beitrag verschieben, ich glaube das interessiert alle, die echtes altes Holz zu Hause haben...mit oder ohne Uhr!
Zurück zum eigentlichen Thema:
Laurenz, Du hast einen sehr hübschen kleinen Regulator.
DAS ist ein MINI Regulator: Zifferblatt DM 8 cm, Höhe 55 cm, Breite 15 cm
Miniregulator.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Im Keller hab ich noch einen kleineren, der ist aber derzeit in Arbeit und die ruht berufsbedingt...
Siverl ------------------------------ Frau muss ihrer Zeit stets voraus sein
Zitat von Siverl im Beitrag #19DAS ist ein MINI Regulator: Zifferblatt DM 8 cm, Höhe 55 cm, Breite 15 cm
Wenn ich's könnte würde ich jetzt sofort das Thema komplett ändern von (Mini-)Regulator in z.B. "(Klein-)Regulator" - ich denke und hoffe Du siehst mir meine Unwissenheit nach. Auf diesem Wege habe ich wieder etwas gelernt, u.a. dass Uhren mit Gewichtsantrieb nicht groß sein müssen. Der Mini Regulator ist wirklich hübsch. Bei den Eingewichtern habe ich auch schon mal den Begiff "Schlafzimmer-Regulator" gelesen aber den Begriff fand ich als Thema nicht so toll.
bei der Holzbehandlung werde ich wahrsheinlich die Wärmebehandlung bei konstanter relativer Luftfeuchte versuchen und entweder dafür eine Klimakammer in meiner Firma nutzen oder mal extern bei einer Firma anfragen, die auf so etwas spezialisiert ist.
Parallel dazu will ich aber auch noch vom Herz der Uhr berichten - dem Uhrwerk. Wie gesagt, es ist ein Gustav Becker Werk.
Leider ist es mir nicht gelungen es zum Laufen zu bringen. Sie blieb immer wieder nach kurzer zeit stehen. Nach einigem Untersuchen ist mir aufgefallen, dass die Ankerpaletten falsch herum montiert waren. Leider ist es mir nicht gut gelungen das im eingebauten Zustand sichtbar auf ein Bild zu bringen (1. Bild). Nach dem Ausbau war es aber für mich offensichtlich wie das 2te Bild zeigt.
Nun frage ich mich zum Einen wie so etwas vorkommen kann, denn m.E. kann die Uhr so nie gelaufen haben. Außerdem befürchte ich, dass das Ankerrad bei mehreren Versuchen bereits beschädigt ist.
Hallo Laurenz, das kommt schon mal vor, wenn ein Bastler alles auseinander nimmt und dann nicht mehr weiß, wie es richtig wieder zusammen passt. Irgendwie gingen ja die Zähne vorbei, aber von Hebung, Fall und Ruhe hatte er keine Ahnung.... Die Ursache wurde eben nicht gefunden, weil es ja paarmal tickte. Die Zähne könnten wirklich dabei beschädigt worden sein. Am Ende musste ein Quarzwerk her, wie du am Anfang geschrieben hast.
Das Richten der Hemmung ist aber hier kaum übermittelbar, da muss schon ein Fachmann die Uhr vor sich haben.
LG Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
So, die Wärmebehandlung des Gehäuses habe ich heute an der Uhr ausprobiert - jetzt darf sie wieder in meinen Keller; ich weiß auch nicht ideal aber wohl besser als die Garage. Ob die Behandlung wirklich erfolgreich war kann ich wohl nicht wirklich kontrollieren. Ich habe auch schon mal überlegt ob ich alle Uhren in dem Keller mal anhalte und versuche zu lauschen ob noch ein Würmchen zu hören ist beim Nagen. Leider habe ich diese Idee nicht auch schon vor der Behandlung mal gehabt, so dass ich nicht weiß ob ich überhaupt etwas hören könnte. Oder ich stopfe alle Löcher wirklich zusätzlich noch mit Holzkitt nach dem Einfüllen von "Goldgeist forte". Dann würde ich wenigstens kontrollieren können ob neue Löcher auftauchen.
Hinsichtlich des Uhrwerkes werde ich mich mittelfristig auf die Suche machen nach Hilfe. Ich habe dabei wie erwähnt den Verdacht, dass es allein mit den vorhandenen Teilen nicht ohne weiteres lauffähig sein wird. Bei Gelegenheit mach ich mal Bilder.
Ohne den Beitrag gelesen zu haben, wäre meine 1. Idee auch gewesen, Spiritus in die Löcher zu injizieren. Schließlich bekämpfe ich meine Schmierläuse (auch Wollläuse) an meinen Buntnesseln auch mit Brennspiritus (ohne anzünden). Und wenn eine Wespe eine Ladung "auf die Hörner" kriegt (also auf die Fühler), stirbt sie auch an Alkoholvergiftung.
Zitat von Laurenz im Beitrag #24So, die Wärmebehandlung des Gehäuses habe ich heute an der Uhr ausprobiert - jetzt darf sie wieder in meinen Keller; ich weiß auch nicht ideal aber wohl besser als die Garage.
Na prima !! Aber bitte die Loecher verschliessen, wenn der Kaefer schluepft, hinterlaesst er eine sehr haltbare "Duftmarke" und auch alle seine Kupelinen legen dann auch dort ihre Eier.
Zitat Ob die Behandlung wirklich erfolgreich war kann ich wohl nicht wirklich kontrollieren. Ich habe auch schon mal überlegt ob ich alle Uhren in dem Keller mal anhalte und versuche zu lauschen
Ein gutes Koerperschallmikrofon, oder ein Stetoskop geben Dir manchmal die moeglichkeit die Wuermer fressen zu hoeren. Aber ob sie gerade zu Tische sitzen, wenn Du horchst? Merken wirst Du es wenn neue Loecher auftauchen, und wieder Bohrmehl ausrieselt. Die beste Moeglichkeit zu vorbeugen, ist das Holz ausreichend trocken und warm zu halten. Die relative Feuchte im Holz muss unter 15% bleiben. Und die relative Feuchte steigt mit fallender Temperatur. Durchschnittstemperatur >19°C und Luftfeuchte unter 50%, und die Wuermer schluepfen nicht, oder gehen frischgeschluepft zugrunde. Der Wurm mag es kuehl und feucht.
Zitat Hinsichtlich des Uhrwerkes werde ich mich mittelfristig auf die Suche machen nach Hilfe. Ich habe dabei wie erwähnt den Verdacht, dass es allein mit den vorhandenen Teilen nicht ohne weiteres lauffähig sein wird. Bei Gelegenheit mach ich mal Bilder.
Ach ich denke schon, wenn keine Teile verloren gegangen sind. Du wirst erstaunt sein, was man alles reparieren, kann. Auch die Paletten kann man neu schleifen(lassen) und auch wieder richtig justieren(lassen). Das ist ein wenig "tricky", aber auch kein Hexenwerk. Es gibt hier ausreichend hervorragende Uhrmacher, deren taeglich Brot sowas ist.
inzwischen habe ich versucht die Graham-Hemmung des Uhrwerkes wieder richtig in Betrieb zu setzen. Ich folge dabei den Erläuterungen aus der Internetseite: Graham Hemmung und Fehler, die dabei vorkommen Die dort gemachten Erläuterungen konnte ich nachvollziehen und erscheinen mir sinnvoll und schlüssig.
Die initiale Einstellung der Paletten habe ich vorgenommen indem ich das Ankerrad ausserhalb der Uhr an den Anker gehalten habe . Danach habe ich durch Variation von Achsabstand und Paletten-Position mit nachfolgendem Test versucht eine Kombination der Einstellung zu finden die problemlos läuft. Dies ist mir leider nicht geglückt. Entweder der Gang wird zu seicht und der Anker fällt auf die Hebeflächen der Paletten, oder die ganze Einstellung hakt an einigen Stellen. Dabei ist die Situation je nach Stellung des Ankerrades unterschiedlich. Es gibt einige Zähne bei denen es problemlos läuft aber bei unveränderter Stellung kommt es bei anderen Zähnen dann zur Kollision. Oder es läuft in einem Bereich recht gut und in anderem zu seicht. Daher zeige ich im folgenden mal einige Bilder des Ankerrades: Auffällig finde ich, dass die Palletten sehr weit nach unten aus dem Anker herausragen und nach oben gar nicht herausstehen. Aber nur so bekomme ich überhaupt eine Hemmung. Könnte es sein, dass am Ankerrad hier ein recht hoher Verschleiß bereits stattgefunden hat und wäre es denkbar, dass dieses komplett erneuert werden muss? Oder kann es sein dass ich einfach noch nicht genug Geduld aufgebracht habe um die Einstellung richtig vorzunehmen?
Hallo Laurenz Sowie es aussieht ist dem Hemmungsrad ganz übel mitgespielt worden und muss erneuert werden.Die Zähne sind zu kurz das heisst das Rad ist im Durchmesser zu klein ausser dem scheint an den Zähnen herumgefeilt zu sein.
Gruss Wolfgang
Es gibt keinen Weg der nicht irgendwann Nachhause führt.
Also Lorenz, wenn ich so das Ankerrad betrachte, würd ich sagen: es ist Schrott! Da wurde ganze Arbeit geleistet! Die Zähne sind zu kurz. Die wurden bestimmt mal fein säuberlich abgeschliffen weil sie evtl. verbogen oder teilweise dann abgebrochen waren. Jetzt stimmt natürlich die ganze Geometrie nicht mehr. Darum sind die Paletten auch so weit unten. Wobei es natürlich kein vorgeschriebenes Maß dafür gibt, wie weit die Paletten oben rausschauen müssen. Die Zähne laufen normalerweise fast fadenförmlich nach oben aus und wirken daher sehr schlank, die hier sind sehr stumpf. In diesem Fall müsste man sich nach einen passenden Ersatz umschauen....
LG Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
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08.09.2014 19:02
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