es ist wohl das Beste die Graham-Hemmung neu zu konstruieren. Du hast ja den Achsabstand, und die Zähnezahl und kannst dann mit den Werten aus dem Jendritzki-Buch den Rest ermitteln. Wenn du Glück hast, hat jemand aus dem Forum ein passendes Hemmrad rumliegen oder es kann dir jemand eines anfertigen.
An deiner Uhr ist das Hemmrad auf jeden Fall Schrott und die Paletten wahrscheinlich verschliffen.
Zitat von wahli76 im Beitrag #32es ist wohl das Beste die Graham-Hemmung neu zu konstruieren.
Man muss ja nicht gleich da Kind mit dem Bade auskippen ... Sehr oft haben die Paletten auch an der Rueckseite einen 2. Schliff. Die Zaehne muss man sich halt mal anschauen, meist sind sie ja nur an den Spitzen (reversibel) gestaucht, Ob das zum vollen KO fuehrt, wird man dann sehen wenn die Paletten den richtigen Schliff haben, und auch richtig eingestellt sind.
Klar der Uhrmacher greift in die Ersatzteilkiste ... Aber der Hobbyist hat doch mehr Zeit.
Das Ankerrad ist eindeutig hin. Man könnte versuchen, die Zähne zu strecken und dann wieder ihre ursprüngliche Form zu geben. Aber die Hemmung ansich ist sehr empfindlich gegenüber unrunden Rädern und unpräzisen Zähnen. Sie wird immer wieder haken. Das sind Erfahrungswerte! Am Ende langen Bastelns und Experimentieren hat man die Einsicht, viel Zeit vergeudet zu haben. Jetzt geht die Suche nach passenden Ersatz los.....
LG Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
Zitat von masterpiece im Beitrag #34Das Ankerrad ist eindeutig hin. Man könnte versuchen, die Zähne zu strecken und dann wieder ihre ursprüngliche Form zu geben. Aber die Hemmung ansich ist sehr empfindlich gegenüber unrunden Rädern und unpräzisen Zähnen. Sie wird immer wieder haken. Das sind Erfahrungswerte!
Nun das ist keine Praezisionsuhr, und war auch nie als solche gedacht, selbst das Rostpendel ist nur Imitation. Diese Uhren bringen gut Antriebsueberschuss mit.
Meiner Erfahrung nach liefen sich bei 2von10 die Raeder selber ein, nachdem die Palleten wider frisch waren ... bei 6von10 habe ich einzelne (die schlimmsten)Zahne wieder ausgezogen, und dann die hakenden Patienten auf ein Mittelmass gebracht. Bei 1von10 habe ich eine neue Zahnspitze angeloetet und nur bei einer musste ich ein neues Rad einsetzen.
mfG Matthias
PS. Habe mir die Bilder mal mal runtergeladen und weiter vergroessert ... die ueblichen Stauchmarken und Grahte fehlen ... Auch einen ersetzten Zahn habe ich gefunden, ich wuerde dem Rad durchaus noch eine Chance geben. Mal in den Rundlaufzirkel nehmen ... nur messen bringt weiter ...
Auch die Paletten, sind zwar nicht schoen, aber ich denke einfach nur vertauscht ... Also umtauschen und ordentlich einstellen ... bringt es vielleicht schon ...
PPS. Vielleicht wurde die schon mal ordentlich revidiert, und der "Heimwerker" entschied sich als die naechste anstand, fuer Geizistgeil .... bis hin zum Quarz ... hauptsache billig ... ich glaube nicht das jemand der zum Quarzwerk griff, an den Paletten rumgeschliffen hat. Passt IMHO nicht zum Mentalitaet dieser Einfallspinsel.
Hallo, zur Diskussion über den etwaigen Zustand der Paletten will ich hier einige Bilder zeigen.
Ich kann da nichts problemaisches erkennen und meine, dass an den Paletten nichts getan werden müsste. Vielleich hat da aber der ein oder andere einen Kommentar zu.
Die ganze Graham-Hemmung mal durchzurechnen würde mich reizen nur fehlen mir dazu die Zahlen aus der Tabelle. Somit könnte ich z.Z. nur die Istwerte, also Zähnezahl, Durchmesser, Palettendicke, etc. versuchen zu ermitteln.
Der Anker für sich sieht noch brauchbar aus. Hat aber für sich keinen Wert. Man muss das Zusammenspiel betrachten, erst dann sieht man, ob z.b. der Hebungswinkel noch stimmt usw. Mitunter muss man die Paletten noch umschleifen. Wo auch gerne ge- und verstellt wird ist am Exenterfutter vom Anker. Da kann man auch vieles verstellen. Also, wie geschrieben, so eine Hemmung sieht viell. einfach aus, aber der Teufel steckt im Detail! Das ist so eine schöne Uhr, auch das restliche Werk, ich würde jetzt alleine nicht rumbasteln, sonst baust du das Quarzwerk am Ende wieder ein....
LG Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
planlos "rumbasteln" werde ich sicherlich nicht an dem Werk - nur wenn ich meine zu wissen was ich tue, dann möchte ich es schon gern selbst versuchen. So zum Beispiel habe ich jeglicher Versuchung widerstanden an dem Ankerrad irgendetwas zu modifizieren wie an Zähnen zu feilen oder dergleichen. Die reine Einstellung der Graham-Hemmung ist aber wie erwähnt sehr gut beschrieben. Das Zusammenspiel von Achsabstand (den man mit dem von Thomas erwähnten Exzenterfutter vom Anker einstellen kann) und Paletten-Position im Anker habe ich in feinen Schritten zielgerichtet probiert mit dem Ergebnis, dass es nie gepasst hat.
Zu den Daten der Graham-Hemmung aus dem Uhrwerk: Zähnezahl Ankerrad: 32 Achsabstand Ankerrad-Anker: 27,5mm ca Außendurchmesse Ankerrad: 23,7mm ca Übergriff des Ankers : 7,5 Zahnabstände Dicke der Paletten: 1mm
Falls jemand ein Ankerrad mit vergleichbaren Daten hat und erübrigen kann, würde mir das in der Tat sehr helfen. Dabei könnte ich mir vorstellen, dass das Ankerrad ursprünglich durchaus einen größeren Außendurchmesser hatte und nur durch Abnutzung und Fehlbehandlung einiges an Zahnlänge eingebüßt hat. Das würde auch erklären warum die Paletten im Anker so weit nach unten gesetzt sind.
Außerhalb der Uhr kann ich Anker und Ankerrad leider nicht testen und somit auch kein Bild davon machen. Ich habe versucht ein Bild im eingebauten Zustand zwischen den Platinen zu machen - das ist aber nicht ganz einfach wie mir scheint. Ich hoffe man kann trotzdem in etwa erkennen wie es bei meinem Uhrwerk aussieht.
Besten Gruß Laurenz
PS: Ab der nächsten Woche habe ich wegen einer Reise nur eingeschränkt Internet-Zugriff, so dass es hier erst mal nicht weitergehen wird. Mitte Oktober werde ich das Thema aber wieder angehen und ggf. berichten.
wenn du den Ankerkreisradius (Ankermitte zu Klaue,außen) angibst, könnte ich den Außendurchmesser des Ankerrades mal bestimmen und dann in meiner Kruschtkiste nachsehen.
Zitat von Manfred im Beitrag #41Hallo Laurenz, hätte ich noch in meiner Grabbelkiste. MfG Manfred
Hallo Manfred, na darum wär es aber schade, das ist ein sehr hochwertiges Werk für einen eingewichtigen Wiener Regulator mit schön dicken Platinen, einen Gegengesperr und dezentraler Sekunde. Das hätte es sich verdient das jemand wieder eine Uhr draus macht. Ich vermute bei diesem Werk ist die Pendellänge für die Uhr von Laurenz zu lange. Die sind im allgemeinen für Pendel so um die 84cm gemacht.
in der Tat hat Manfred da ein schönes und interessantes Werk gezeigt und um das Gegengesperr bin ich auch etwas neidisch, denn das hat mein Werk nicht. Christian wird aber in der Tat Recht haben, dass mein Gehäuse nicht groß genug ist um das etwaige Pendel zu beherbergen. Die Pendellänge in meiner Uhr ist nur etwa 45cm und dem schönen Uhrwerk nur das Ankerrad zu entnehmen wäre wohl zu schade wie ich finde. Da will ich Christian wieder zustimmen, dass diese Werk wohl besseres verdient hätte
Ich habe mal den Ankerkreisradius gemessen (wie ich verstanden habe ist das nach der Darstellung hier der Radius des Kreises a2, den man am Anker messen kann, bzw. "e" nach der Zeichnung Prof. Strasser aus dem Bild des Buches oben). Dieser Ankerkreisradius beträgt 12,5mm an meinem Werk. Wenn mit dieser Angabe die Originalgröße des Ankerrades zu bestimmen ist fände ich das Ergebnis sehr interessant - noch besser fände ich wenn jemand ein passendes Rad in der ein oder anderen Kiste liegen hätte.
Hallo Laurenz, habe jetzt nich so auf die Größe geachtet,bin halt manchmal etwas Tüdelich.Habe noch einiges in meinen Grabbelkisten und schaue mal nach.Kann aber etwas dauern,ist doch zeitintensiv das suchen. Gruß Manfred
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15.09.2014 22:43 (zuletzt bearbeitet: 15.09.2014 22:52)
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