Bei den Aquastar Uhren habe ich Mühe zu widerstehen…
So vorgefunden…
Ich war mir bewusst, dass da einiges fehlt… (Aufzugswelle spezial mit Zahnrädchen zum drehen der inneren Lünette (siehe letztes Bild), Krone, Glas zum ersetzen). Das Zifferblatt schien mir aber in Ordnung … weitere Mängel waren nicht sichtbar…
Der 12-Uhr Index ist lose… was aber leicht behoben werden kann
Die Zeiger sind OK, benötigen aber neue Leuchtfarbe…
Erste negative Überraschung: das Ansatzrohr… lässt sich nicht reparieren… muss ersetzt werden. … der Zahn wird gezogen (zuerst mit einem Punzen gelockert… dann aber ohne Federlesen…)
Weitere Überraschungen… Da fehlt was bei der Unruhbrücke… zum Glück habe ich da Ersatz…
Da findet sich sogar noch ein Schraübchen eingeklemmt am Federhaus… (Zahnkranz zum Glück unbeschädigt) … innen natürlich völlig ausgetrocknet
Zur Illustration die fehlende Aufzugswelle… Falls jemand sowas hat bin ich natürlich mehr als interessiert. Ansonsten muss die Welle gedreht werden…
Da wartet einiges an Arbeit und an Teilchensuche… bis bald Andreas
Die Besonderheit bei einigen Aquastar Modellen besteht in einer inneren drehbaren Lünette. Die Lünette wird über die Krone bewegt… … deshalb brauchen diese Uhren spezielle Aufzugswellen mit einem zweiten Karrée welches ein kleines Übertragungsrädchen mitmimmt…
Diese Wellen sind kaum zu finden, deshalb habe ich mal versucht eine selber zu machen Zuerst ein Plan, mit den Massen… In der Folge habe ich mich in zwei Büchern über das Vorgehen schlau gemacht : - Jendritzki (Der Uhrmacher an der Drehbank, p.72) - und - sehr empfehlenswert - Henry .B. Fried (The watch repairer's manual p. 81-96 ; Fried zeigt eine Methode bei der alles an der Drehbank, Schritt für Schritt eingepasst wird, … eine Werkskizze ist dabei nicht unbedingt notwendig)
Ich habe ein Stück Silberstahl ø 140 Hunderstel gewählt… 1. Durchmesser auf 120 reduziert und ein 120er Gewinde gedreht ; danach …
2. Härten und blau Anlassen, dann … 3. Die Welle wird auf die Öffnungen der - und in der Platine reduziert (Zylinder 120, Dorn 50)
4. Danach das Karrée für den Kupplungstrieb feilen … … mehr oder weniger freihändig, leider ohne Feilrolle
Testen, anpassen, feilen, testen usw. …
4. Nute für Winkelheber … Erneute Kontrolle am Werk
5. Schliesslich das zweite Karrée … … und fertig ist es. Die Welle passt, funktioniert, ist schon ganz passabel, bin zufrieden… das nächste Mal wird's bestimmt noch besser
Eine originale Krone habe ich inzwischen der Bucht gefischt (sauteuer… aber meine Kronen waren zu gross, oder aber von einem älteren Modell) Nun muss ich mich ans Gehäuse machen… geeignetes Ansatzrohr und Glas bestellen Das Werk habe ich in der Zwischenzeit bereits aufgefrischt… muss noch justiert werden
Die Uhr gefällt mir ausnehmend gut! Und Freihändig ist immer gut, so bekommt man ein Gefühl für das Material und das Werkzeug und kommt nicht aus der Übung. Eine Frage noch zur originalen Krone, ist nach der langen Lagerzeit nicht die Dichtung hart wie Stein? Oder wirst du die versuchen gegen eine Neue zu tauschen?
Ja sie sind sehr schön die Aquastar Uhren. Bei Gelegenheit zeige ich gerne noch andere Modelle die ich aufgefrischt habe …
Zur Krone… Die Kronen die ich noch hatte waren entweder zu gross… oder mit altem Logo (und eigentlich zu anderen Modellen gehörig) Was ich in der Bucht geangelt habe (Bild aus der b…), da weiss ich nocht nichts zum "inneren Zustand". Hoffen wir mal das Beste… Ich denke dass es eh schwierig ist die O-Ringe (ohne Schaden) zu tauschen.
Wie dem auch sei… Da ich sowieso nicht die Waserdichtigkeit prüfen kann, gehe ich davon aus dass meine Uhren gegen Spritzer geschützt sind, mehr aber nicht.
Und da wartet noch ein anderer challenge: Das Ansatzrohr (Kronentubus) hat Dimensionen die mir mein üblicher Lieferant nicht mehr liefern kann. (2.50 auf Krone, 2.42 Gehäusepassung ; werde wohl ein durchgehenden 250ger Tubus leicht abdrehen müssen). Ich hab deshalb ein assortiertes Set in England bestellt… ebenfalls in der Hoffnung, dass…
Bis das Glas und die Ansatzrohre ankommen möchte ich mit dem Gehäuse voranmachen.
Hat jemand damit Erfahrung bei einem Gehäuse den Sonnenschliff neu hin zu kriegen ?
Bis jetzt sieht es so aus: (da sind auch noch Poliermittelspuren dran…)
Für mein Geschmack ist die Struktur noch zu diskret … muss wohl auch da noch warten bis entsprechendes Schleifpapier ankommt (Bis dahin habe ich Schmirgelfeilen "cabrons d'emeri" benutzt, die sind aber nicht mehr die neusten…)
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05.04.2014 18:07 (zuletzt bearbeitet: 05.04.2014 18:22)
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