Hallo, hat jemand erfahrung mit entrosten von einer geschmiedeten Turmuhr? Wie soll man das machne? Mir wurde Zitronensäure empfohlen? Kennt sich jemand damit aus?

Kommt drauf an, was du restauratorisch für Ansprüche hast.
Man kann da im Internet viel lesen.

Ist das Werkstück im Wesentlichen aus Rost, wie z.B. bei archeologischen Bodenfunden ist es eine ganz eigene Baustelle. -Netzrecherche

Ansonsten ist die Vorgehensweise relativ klar:

1. Losen Rost mechanisch entfernen. Z.B. durch Bürsten, aber nicht mit einer Messingbürste.

2. Roten Rost chemisch oder elektrochemisch in eine stabile Form überführen.
Chemisch durch entweder Tanninbehandlung oder Phosphorsäurebehandlung. DAs geht auch für sehr große Teile.
Tannin ist wohl schonender, Phosphorsäure wirksamer. Anwendungshinweise und Fertigprodukte findet man im Netz.
Oder elektrochemisch durch Elektrolyse mit Strom, wo der Rost wieder in Eisen zurückgewandelt wird. Dies eher für kleinere Teile.

3. Konservieren.
Restauratorisch einwandfrei ist die Konservierung mit mikrokristalliniem Paraffin wie z.B. Cosmoloid H 80 von Kremer Pigmente oder auch Aero46 Spray, das stinkt, ist aber sehr einfach in der Handhabung.
Haltbarer ist z.B. Lackieren.

Oder du verkaufst sie mir. :-D

Da hast am wenigsten Arbeit.

MfG Alex

Hahaaaa die Uhr ist von einem Kunden... Also ist ist wie gesagt eine alte geschmiedete Turmuhr, sie ist recht rostig, aber es hällt sich in Grenzen. Ich möchte dem Kunden halt ein Top resultat liefern. Und mechenisches entrosten kommt für mich nicht in Frage weil die originale Oberflache (die Dellen der Hammerschläge,usw.) auf jeden Fall erhalten bleiben müssen!

Danke erst mal

Aso, du kannst in Chris fragn, der weis sicher wie ma's am besten macht weil sei dad hat ja scho einige gemacht. :-D

MfG Alex

hab i e schon gmacht, i hohl mir immer gerne mehrere Meinungen

Hallo Lukas,

ich weiß nicht, wie du werkstattmäßig ausgerüstet bist. Mir hat ein Turmuhrenbauer mal einen tollen Trick zum Entrosten gezeigt.

Er hat eine relativ große (ca. 250mm Durchmesser) rotierende, weiche Stahlbürste genommen und (sehr wichtig!) Wasser in einem dünnen Strahl draufrieseln lassen. Die Teile sahen nachher sehr gut aus. Alle Rostnarben waren sichtbar, aber kein Rost. Im Vergleich zum Sandstrahlen wesentlich besseres optisches Ergebnis!

Beim chemisch oder elektrisch entrosten kann das Ergebnis mitunter auch enttäuschen; ich bekam meistens eine braune "Schutzschicht", die kaum noch zu entfernen war. Ich habe dann in der Richtung nicht weiter probiert.

Viele Grüße

Kurt

Lukas, schau mal hier Ich hatte Elektrolyse experimentiert, mit guten Ergebnissen. Für eine Turmuhr brauchst du nur eine grössere Badwanne und vielleicht mehr Strom.
Uebersetze den Beitrag mit Google Translator.

wow, das kann sich echt sehen lassen ich glaube mir wird das allerdings etwas zu kompliziert...

Zitat von Lukas Tick Tack im Beitrag #4

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mechenisches entrosten kommt für mich nicht in Frage weil die originale Oberflache (die Dellen der Hammerschläge,usw.) auf jeden Fall erhalten bleiben müssen!l

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Ja klar, bei einigen Teilen kommt man sicher nicht rum ums mechanische entfernen des rostes, keinere Teile wie zb Muttern wollte ich sowieso trowalisieren... aber Räder bürsten ich weis nicht, ein Freund der sehr viel Erfahrung in solchen sachen hat, hat mir halt davon abgeraten! Hast du mal Zirtronensäure probiert??

Moin,

kann es sein das Ihr manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht seht.

Also Turmuhrwerk bestehend aus Fe und größtenteisl oberflächig aus Fe2O3.
Hammerschlagschmiede zu sehen.
= Mechanisches entrosten mittels Glasperlstrahlen.
Was auf jedenfall zu vermeiden ist! Trockeneis oder gar Eisstrahlen, denn dann kannst Du den Rest getrost zum Altmetallsammler geben in Form von brüchigem Etwas.

Elektrolyse geht auch, aber ist auch chemisch ... birgt gewisse Gefahren.

Ich denke Fotos sagen hier jetzt mehr als 1000 Glaskugelvermutungen.

Aber Bürsten würde ich nicht und Meisseln auch nicht (lacht, es nennt sich Ultraschallmeisseln und jeder kennt das vom Dentisten!!!).

My 2 Cent

LG Nico

Zitronensäure mag auch irgendwie gehen, genauso wie z.B. Cola.
Profis nehmen Phosphorsäure oder Gerbsäure (=Tannin) und ich denke die wissen was sie tun.
Im Autozubehör-Handel kannst du gute Produkte von z.B. Teroson kaufen, die sind auch nicht teurer als Zitronensäure.
Warum also nicht die besten Methoden verwenden.

Trowalisieren ist übrigens unter echten Restauratoren ein No-Go.

Zitat von oldnicos im Beitrag #12

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Also Turmuhrwerk bestehend aus Fe und größtenteisl oberflächig aus Fe2O3.
Hammerschlagschmiede zu sehen.
= Mechanisches entrosten mittels Glasperlstrahlen.
Was auf jedenfall zu vermeiden ist! Trockeneis oder gar Eisstrahlen, denn dann kannst Du den Rest getrost zum Altmetallsammler geben in Form von brüchigem Etwas.

Elektrolyse geht auch, aber ist auch chemisch ... birgt gewisse Gefahren.
Aber Bürsten würde ich nicht und Meisseln auch nicht (lacht, es nennt sich Ultraschallmeisseln und jeder kennt das vom Dentisten!!!).

My 2 Cent

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und aus welchem Grund?? NoGo

Weil es Kanten stark überproportional angreift und so verrundet.

Ich denke aber, das ist wie bei vielen Sache eine Frage des rechten Maßes und des Aufwands den man treiben kann.
Du bist Uhrmacher und keine wissenschaftlicher Restaurator.