ähnlich große Pötte hatten die in den 60ern bei Wagner in Dortmund. Aber die hier gezeigte ist noch klein- für Schiffskurbelwellen a la Titanic geht´s de facto auch noch größer!
Aber Du hast Recht, damit könnte man endlich mal eine echte und dauerhafte Großuhr bauen -also eine Uhr, die diesen Namen auch wirklich mal verdient! Also keine Taschenuhr- oder Bonsai-Formate irgendwelcher Turmuhren... .Ich denke, dass die zu sehende Drehe zumindest für die Ankerwelle "gerade mal so eben" noch größenmäßig ausreicht. Vorteil: Rollieren kann man auch direkt auf der Bank... . Namensvorschlag: Kaliber: Terachron-Gigamatic 2023 Da freut man sich schon jetzt auf die Zurichtung der passenden Ankerpaletten (Granitblöcke oder besser doch lieber monokristalliner Rubin mit Karfunkel-Effekt). Die Hemmung sollten wir allerdings erneut diskutieren: Graham oder doch eher Grasshopper-Harrisson??? Magnetpendel scheidet zumindest m.E. wegen allfälliger Rückwirkungen auf die Umwelt vermutlich aus. Ebenfalls spannend werden die reibungsarmen und ölfreien Pockholz-Lagerungen! Besonders am Stundenrohr wird man gerne nochmal auf die bewährten Schraubenwellen-Lagerungen der Schiffstechnik zurückgreifen wollen - Vorteil: bei zufällig einmal doch zu rasch vergehender Zeit und damit verbundener erhöhter Drehzahl am Stundenrohr wäre dort als Notbehelf Seewasserschmierung statthaft!!!
Freilich gaben zwischenzeitlich Spezialisten aus den Reihen der Long Now Foundation zu bedenken, daß eine endgültige Evaluation des Konzeptes wohl frühestens in 10.000 Jahren, mithin aber erst nach der Wiedergeburt der Dinosaurier zu seriösen Resultaten führen wird. Es bleibt also vorerst spannend!
Habe die Maße eingetragen und hoffe Du kannst was damit anfangen. Den Haken am Pendel habe ich noch einmal von einer anderen Brillie abfotografiert, da ist es der originale. Aber da wirst Du später dann sowieso gefühlt "ewig" daran herumbiegen müssen beim einstellen. Das finde ich bei den Brillie´s nicht gut gelöst ( sind eben Traktoren ), da ist es bei den Junghänsen ATO`s eleganter gemacht. Die Kugel habe ich nur "Handgezeichnet", aber denke es ist verständlich. Die Maße musst Du Dir dann selbst auf-oder abrunden, deswegen die zwei Stellen nach dem Komma gelassen. Meine Spule hat 740 Ohm. Ob als Pendelgewicht ein Zylinder aus Stahl bei einer Magentpendeluhr funktioniert weiß ich allerdings nicht. Ich habe ja auch eine "Electrique Charvet" da ist das Pendelgewicht ein Zylinder, aber der ist auch aus Messing und vernickelt.
Frank
Ich kann von allen ein bissel was - aber nüscht richtsch
Zitat von tictacsaystheclock im Beitrag #15Vielleicht wurde meine mal recoild (den handschriftlichen Datumsvermerk auf dem Spulenpapier fand ich eh´etwas merkwürdig)
Bei 2 meiner Brillie´s ist es auch so, scheint also nicht so ungewöhnlich zu sein.
Frank
Ich kann von allen ein bissel was - aber nüscht richtsch
Ein ganz großes Dankeschön für die excellente Bemaßung - besser geht´s nicht. Damit komme ich mit dem Nachbau ein großes Stück voran. Im Kern müßte ich die meisten Materialien noch in der Restekiste haben.
Ich hatte aufgrund der Fotos einen größeren Durchmesser der Pendelstange angenommen. Mit knapp 3mm ist die ja recht zart. Hast Du eine Idee, ob Brillié dafür Invarstahl verwendet hat?
Ob Brillie Invarstahl verwendet hat, weiß ich nicht. Ich habe, wie schon geschrieben, nur mit den Magneten getestet. Der Pendelstab war da genau so magnetisch wie Eisen, wobei ich nicht weiß ob Invar magnetisch oder nicht magnetisch ist. Aus einer Brillie wird nach meinen Erfahrungen sowieso keine PPU - das einregulieren ist schon recht "hart". Deswegen kann ich mir eigentlich auch nicht vorstellen das da extra Invar verwendet wurde.
Frank
Ich kann von allen ein bissel was - aber nüscht richtsch
Ob Brillie Invarstahl verwendet hat, weiß ich nicht. Ich habe, wie schon geschrieben, nur mit den Magneten getestet. Der Pendelstab war da genau so magnetisch wie Eisen, wobei ich nicht weiß ob Invar magnetisch oder nicht magnetisch ist. Aus einer Brillie wird nach meinen Erfahrungen sowieso keine PPU - das einregulieren ist schon recht "hart". Deswegen kann ich mir eigentlich auch nicht vorstellen das da extra Invar verwendet wurde.
In der Bucht werden Invar-Stäbe aus alloy36 angeboten.
Die sind unterhalb der Curie-Temperatur ferromagnetisch. Zitat der Herstellerbeschreibung aus o.g. Quelle:
"1.3912 ist eine austenitische Legierung, bestehend aus ungefähr 61% Eisen und 36% Nickel. Der Rest ist Silicium, Schwefel, Phosphor, Mangan, Cobalt, Chrom und Kohlenstoff. Die Güte weist eine geringe Wärmeausdehnungsrate auf und besitzt eine gute Duktilität und Zähigkeit. Bei tiefen Temperaturen verfügt Invar 36 über eine gute Festigkeit. Die thermische Ausdehnung des Materials lässt sich durch eine Kaltumformung noch weiter absenken. Unterhalb der Curie-Temperatur zeigt der Werkstoff ferromagnetische Eigenschaften. Bei darüber liegenden Temperaturen verhält er sich nichtmagnetisch."
Ein 3mm-Stab, Länge 33cm kostet dort 15 €, also nicht ganz billig.
Aus einer Brillié kann man sicherlich keine PPU bauen, dafür ist das Ding einfach zu grobschlächtig und unpräzise. Ich denke es ist aber sicherlich aufschlussreich, das Pendel mit auswechselbarer Stange aufzubauen (wie beim Original). Dann kann man verschiedene Werkstoffe fallweise an dem Werk testen.
P.S.: Vielen Dank für den Nachtrag mit Zeichnung, ich hatte es schon vermutet!
Die schlechte Meinung über die Präzision einer Brillie verwundert mich doch sehr. Ob das eher an Unkenntnis der heutigen Nutzer und vermurksten, abgenudelten Uhren liegt? Die Pendelstange ist aus Invar.
Dass die Uhren als Präzisionsuhren genutzt wurden, zeigt auch mein Avatar Bildchen (Blick ins Labor).
Gruß, Frank ______________ Fliegeruhren - Hanhart Vintage Service PCZW - PC Zeitwaage der Profis
Zitat von praezis im Beitrag #23Die Pendelstange ist aus Invar.
Danke für die Info! Ich habe heute früh eine Stange alloy36 für das zu rekonstruierende Pendel bestellt; für die Messing-Kugel fand sich darüber hinaus ein deutlich günstigerer Anbieter. Der Rest ist Fleißarbeit... .
Im Übrigen würde ich mein Exemplar tatsächlich als vermurkst und abgenudelt klassifizieren. Und durch den Wolf gedreht wurde diese Uhr ja auch schon, wie auf den Eingangsbildern des threads zu sehen.
Aber mal ehrlich: daran liegt doch jetzt gerade der technische und didaktische Reiz: Schlimmer kann´s kaum mehr werden, allenfalls noch "irgendwie besser"... .
Hallo nochmals, Invarstab und Messingkugel sind inzwischen eingetroffen. Mal sehen, wie weit ich am WE damit kommen kann...
Noch bitte eine blöde Frage:
Wo ist an Deinem Magneten der Nord bzw. Südpol??? Falls Du die Möglichkeit hast, das mit einem Kompass o.ä. mal zu prüfen wäre super. Das entscheidet nämlich, ob das Pendel im Moment der Kontaktschließung in die Spule hineingezogen oder bei umgekehrter magnetischer Polung herausgestoßen wird... . Ich will es natürlich so machen, wie es an den Brilliés traditionell üblich war! Auch diese Information ist nach meinen bisherigen Recherchen nirgends im Netz dokumentiert!
Also zum Ergebnis meiner "Messung" der Polung des Magneten: Kompass habe ich nicht, deswegen erst mal rausfinden wo beim Magnet Nord ist - meine Hilfsmittel: Zwei Plasteschalen und etwas H2O.
Jetzt weiß ich erst einmal wo beim Magnet Nord ist, richtet sich sehr schön aus. Dann das ganze auf das Pendel:
Der Magnet richtet sich jetzt nach dem Magnetfeld des Pendels und bleibt auch wenn ich die kleine Schale vorsichtig drehe immer in der Richtung wie er sich ausgerichtet hat, also funktioniert. Demnach müsste Nord unten und Süd oben sein.
Frank
Ich kann von allen ein bissel was - aber nüscht richtsch
Frank, das ist ja Wahnsinn - was für ein guter Testaufbau!!! Auf die Idee mit dem Magnetschiffchen in der Plasteschale muß man auch erstmal kommen!!!
Super und nochmals ganz lieben Dank! Morgen geht´s in die Werkstatt. Falls noch Fragen sein sollten, vielleicht geht das dann ja über die "Gast"-Funktion. Keine Ahnung!
Mag mich jemand aufklären, was es mit der Sperrung dieses Nutzers auf sich hat? Ich fand den Faden zu dieser Restaurierung sehr interessant, schade dass das jetzt so schnöde zuende ist.
Kontakt
Moderatoren
Foren-Regeln
Links
Xobor-Interview
Uhrenwerkstattforum
Thema drucken
23.07.2023 00:27 (zuletzt bearbeitet: 23.07.2023 08:03)
Namensvorschlag: Kaliber: Terachron-Gigamatic 2023
Antworten
weiß ich allerdings nicht.
