Hallo allerseits,
ich habe ein kleines Problemchen. Hatte die o.g. Uhr schonmal hier gezeigt:
neueste Errungenschaft

Schon immer hatte die Pendellinse einen nicht ganz geradlinigen Pendelweg, immer etwas gekrümmt. Man musste auch beim Anschieben aufpassen, es möglichst gerade anzuschubsen, sonst war ein starkes Schlingern da, was auch nicht von allein wegging. Amplitude dann entsprechend geringer, weil ja die Kraft ins Schlingern geht.

Jetzt war das jährliche Nachölen der Hemmung dran, und umgehängt werden sollte sie auch. Gelegenheit mal eine neue Pendelfeder gleich einzubauen. Effekt: fast schlimmer als vorher.
Habe versucht die Ebene wo die Kraft aus der Pendelverlängerung kommt etwas nach vorn oder hinten zu richten. Ich hab es damit nicht geschafft, daß das Pendel sich exakt gerade bewegt.
Die Pendelfeder hat eine 0,06mm Klingenstärke, könnte es eine zu dünne Klinge sein? Könnte es überhaupt eine falsche Pendelfeder sein von der Bauform?
Muß sich doch das Pendel grundsätzlich von allein beruhigen? (davon gehe ich mal aus...)

Hier fehlt mir der Vergleich, da komm ich nicht weiter... hatte ich noch nicht sowas...

Die Pendellinse ist auf der Pendelstange fest also die Schlingerbewegung kommt von "Oben", nicht die Linse schlackert auf der Stange.

Hier noch schnell die Aufhängung:

P1140732 (1280x960).jpg - Bild entfernt (keine Rechte) P1140733 (1280x960).jpg - Bild entfernt (keine Rechte) P1140734 (1280x960).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

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Gehört das Teil in dem die Pendelfeder verstiftet ist nicht eher nach unten montiert.Und die Pendelfeder eventuell etwas kürzer?
Die Ankergabel selbst ist auch so komisch gebogen, ich glaube die gehört nicht so umgebogen sondern die sollte in einer Höhe sein.
Lg Mario

Das sehe ich auch so, dadurch hängt das Pendel tiefer und die Gabel kann, ausgebogen, wieder möglichst nahe an der Längsachse vom Pendel eingreifen.

Die Pendelfeder ist eindeutig falsch montiert, oben und unter sind vertauscht.

Passt die Ankergabel mit dem Zapfen überhaupt zusammen? Sieht so aus als würde da was schlackern.

Danke!
Also ist tatsächlich die ganze Pendelaufhängung evtl. falsch zusammengebaut. Werde mir das nochmal genau anschauen, ob da was anders zu machen geht.

Aber das mit der umgebogenen Führung, hmm, da denke ich es ist so gedacht. Hab mal eine Skizze gemacht: probe20180822_09573137_0028 (1280x608).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Das Umgebogene Ende dient warscheinlich dazu, daß der Stift nicht aus der Führung herausschnappen kann, aber selbst hat der Zwischenraum am umgebogenen Ende soviel Spiel, das er nicht die Kraft überträgt zum Antrieb des Pendels.

Zitat von Ticktack im Beitrag #4

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Die Pendelfeder ist eindeutig falsch montiert, oben und unter sind vertauscht.

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Zitat von Ticktack im Beitrag #4

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Passt die Ankergabel mit dem Zapfen überhaupt zusammen? Sieht so aus als würde da was schlackern.

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Habe hier ein Bild im Netz gefunden, was zeigt, das wohl alles richtig zusammengebaut ist bei mir, sieht jedenfalls genauso aus:

https://picclick.de/Wiener-Regulator-Uhr...ml#&gid=1&pid=8

Es zeigt die Aufhängung der Pendelfeder genau so wie bei mir, auch die umgebogene Lasche...

Das ist richtig so.
Wieviel Luft hat denn die Pendelfeder in der oberen Aufhängung? Die sollte dort schmatzig sitzen, aber sich noch axial(am Stift) bewegen können. Wenn in dem Schlitz zu viel Luft vorhanden ist, eiert so ziemlich jedes Pendel. Hatte ich bei einigen Uhren auch mal erlebt, als ich diese neu erwarb. Den Schlitz etwas verengen oder eine Pendelfeder mit einem stärkeren Beschlag sollte Abhilfe schaffen.

Hallo Thilo,
Vorausgesetzt ich habe deine Skizze richtig verstanden verursacht der Hebel zwischen Pendel und Führung bei jedem tik einen seitlichen Impuls und somit die Tendenz zum Pendelschlingern. Ein kürzerer Hebel = kleinerer Impuls.
Ich würde versuchen die Führung auf die gegenübere Seiten und so nahe wie möglich an das Pendel zu verlegen.
20180822_143250.png - Bild entfernt (keine Rechte)

Hallo Thilo!

Ich denke die Pendelfeder ist richtig im Pendelfederblock montiert, aber deutlich zu lang. So wie der Pendelfederblock gebaut ist, soll der untere Teil als Pendelfedersicherung dienen und die Pendelfeder vor einem zu starken Auslenken des Pendels beim Anstoßen schützen. Das funktioniert aber nicht, wenn die eigentliche Feder unten aus dem Block und damit aus der Pendelfedersicherung herausragt. Daher gehört dort, meiner Meinung nach, eine kürzere Pendelfeder verbaut.

Zitat von michl53 im Beitrag #10

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Vorausgesetzt ich habe deine Skizze richtig verstanden verursacht der Hebel zwischen Pendel und Führung bei jedem tik einen seitlichen Impuls und somit die Tendenz zum Pendelschlingern.

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Vielen Dank für Eure Antworten, das ist toll

@clavicembalist: Gut das du nochmal das mit dem Spiel in der Befestigung erwähnt hast. War mir eigentlich sicher da ist nichts, da auch die Pendelfeder straff zu bewegen ging. Aber, ich hab nochmal das Werk herausgenommen und mit der Lupe geschaut. Siehe da eine kleine Bewegung hin und her war feststellbar, hab den Spalt nochmal verengt. Jetzt bewegt sich die Feder noch etwas schwerer, aber das Spiel ist weg. Muß halt sehen, daß sie senkrecht steht.
Der Effekt war sofort da, ich sag mal ein ganz geringer Bogen könnte noch da sein , aber viel besser ist es geworden.
Ich weiß aber nicht ob sich das Pendel von selbst beruhigt, wenn ich es absichtlich schlingern lasse, dieses hab ich noch nicht probiert.

@Nippon-Fan: Das mit der kürzeren Pendelfeder erscheint mir sehr logisch, danke für die Idee. Das probiere ich auf alle Fälle. Diese Feder könnte, wenn die Klingen auch kürzer sind dann steiffer sein und diese Schwingung garnicht erst aufkommen lassen, ich werde mal schauen was ich für eine finden kann.

Umändern an der Aufhängung kann ich ja dann immernoch. Das die Kraft nicht auf der Pendelmittelachse angreift ist wirklich nicht so schön gelöst...

Der Teil welcher auf den Ankerkloben montiert ist zur Aufnahme der Pendelfeder sollte der nicht nach unten schauen?
Meistens ist dieser Teil geschraubt aber meiner Meinung nach stimmt da die höhe nicht?
Vielleicht wurde da ja rumgebastelt damit das Pendel mehr Platz im Gehäuse hat, vielleicht ist da nicht alles original?
Mach mal ein Foto vom Pendel wenn möglich?
LG Mario

Hmm, also der Ankerkloben ist verstiftet und den herumzudrehen hab ich nicht probiert. Den Block wo die Pendelfeder fest sitzt, könnte man andersrum anschrauben, er ist von hinten mit einer Senkschraube befestigt.
Nur ist es so, das die gesamte Pendelhöhe so ganz gut passt. Die Gewindestange der Linse schaut so 2cm raus: P1140739 (1280x960).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Wenn ich dann eine kürzere Pendelfeder nehme wie oben genannt, muß ich ja die Linse noch etwas herablassen. Ich denke das ist dann schon so ungefähr der Originalzustand.
Habe ja das Foto gefunden siehe oben wo alles genau so ist.

Die komplette Länge der Pendelfeder kann so bleiben, wenn der Eingriff an der Ankergabel passt. Aber der wirksame Teil könnte etwas kürzer sein. Dann wird das Schlingern mit hoher Wahrscheinlichkeit ganz verschwinden. Pendelfedern gibt es ja in allen Varianten.

Die Ankerbrücke ist, so wie sie jetzt befestigt ist, richtig. Eben typisch Gustav Becker. Anders aufgesetzt macht der untere Ausschnitt keinen Sinn. Dieser soll, wie jemand bereits schrieb, ein zu weites auslenken und somit ein knicken der Pendelfeder verhindern.

Was aber auch zu einem Schlingern führen kann ist das Pendel selber. Ist es eventuell etwas verzogen? Holz arbeitet mit der Zeit, da ist es nicht selten, dass ein Pendelstab etwas verzogen ist. Eventuell kann man diesen über heißem Wasserdampf wieder geradebiegen.