RE: Restaurierung Trabant P601 Universal deLuxe

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#136 | RE: Restaurierung Trabant P601 Universal deLuxe datum

12.10.2018 23:17 (zuletzt bearbeitet: 12.10.2018 23:21)

E5 selbst kann nur maximal 0,25 % Wasser enthalten, aber nach langer Standzeit sammelt sich schnell ungebundenes Kondenswasser an. Zu DDR-Zeiten lautete im Winter der Tip, einen Schuß Spiritus in den Tank zu geben, um so das Kondenswasser zu binden.
Vermutlich hat in meinem Tank die "Dieselpest" gnadenlos zugeschlagen, die Bedingungen waren ideal:
https://de.wikipedia.org/wiki/Dieselpest

Mein Ersatzteilmensch war leider nicht da, zu machen ist aber sonst auch noch genug anderes. Jetzt ist die Elektrik bis auf die Kennzeichenbeleuchtung komplett und funktionstüchtig. Etwas gewöhnungsbedürftig ist, daß die Lichthupe nur bei eingeschalteter Zündung funktioniert, ebenso das Auf- und Abblenden, weil der Schalter auf die 15 geklemmt ist. Dafür wird aber automatisch abgeblendet, falls man mit Fernlicht ausschaltet - es ist also in jedem Fall abgeblendet, wenn man das Licht einschaltet (sowas hat heute noch nicht jedes moderne Auto). Bei Tageslicht sieht man die blaue Fernlichtkontrolle auch sehr schlecht, die leuchtet wirklich nur schwach.

Ich mußte den Kabelbaum ändern, vermutlich wurde er tatsächlich ab Werk falsch zusammengestellt. Das würde auch das zusätzliche Kabel und die Lüsterklemme hinter dem Zündschloß erklären. Jedenfalls muß ein Kabel vom Zündschloß (Parklicht-Kontakt, Klemme 30a) zum Blinkerschalter (Parklicht-Schalter) gehen, es ging aber zum Sicherungshalter und Lichtschalter (Klemme 58L). Zu diesen zwei Punkten muß aber der Abgang des Blinkerschalters gehen (gleiche Kabelfarben). Ansonsten ist das Parklicht nicht abschaltbar, so war es original verkabelt auch der Fall. Ich habe es mir nicht nehmen lassen, sämtliche verzinnte Kabelenden abzuschneiden und stattdessen mit ordentlichen Aderendhülsen zu versehen. So gibt es weniger Geschmiere und weniger Angst, daß der Kabelbaum schmort oder die ganze Karre abbrennt. Heikel bleibt das Pluskabel direkt von der Batterie zum Sicherungshalter (Klemme 30): Das sollte ordentlich festgeschraubt sein und nirgendwo durchscheuern, sonst brennt's ganz schnell mal, weil es hier keinen Leitungsschutz in Form einer Sicherung gibt.

Der brutale Ausschnitt für das ursprünglich nicht vorgesehene "DIN-Radio" ist kein schöner Anblick, evl. besorge ich später mal ein unversehrtes Armaturenbrett. Oft wurde auch der rechte Ausschnitt vergrößert, um dort ein West- oder Fernost-Radio reinzwängen zu können.

Teile, die heute wie selbstverständlich aus Plaste sind (Stoßstangen, Armaturenbretter), sind bei der Pappe aus Blech. Dabei war man eigentlich gezwungen, weitgehend auf Blech zu verzichten.