Die Triebzahnräder, das sind die kleinen auf den jeweiligen Achsen, werden statt als gefrästes Zahnrad bei Schwarzwalduhren als Laternentrieb ausgeführt. Gibt es auch in einfachen normalen Uhrwerken und Weckern. Eine kleine Messingspule bekommt am Umfang sechs Bohrungen, und dort sind die Drähte durchgesteckt, die die Zähne ersetzen. Die meisten sind, soweit ich es erkennen kann, stark eingelaufen. Ist aber Fummelei. Man kann die alten Drahtstücke mit einem Durchschlag etwas verschieben und dann mit einer Zange ziehen oder durchknipsen und die Reststücke rauspulen. Die Abnutzung ist auf der Innenseite der Drähte, weil dort das treibende Rad reibt und deshalb schlecht zu sehen. Da verliert die Uhr einen Teil der Antriebskraft.
Neben den ausgelutschten Trieben scheint auch das Lager der Ankerwelle auf der Seite der Ankergabel eingelaufen zu sein, oder das Lagerblech ist locker. Mir scheint, als bewege sich die Ankerwelle auf und ab.
Zitat von Bell im Beitrag #155Neben den ausgelutschten Trieben scheint auch das Lager der Ankerwelle auf der Seite der Ankergabel eingelaufen zu sein, oder das Lagerblech ist locker. Mir scheint, als bewege sich die Ankerwelle auf und ab.
Habs mir mal in groß angeschaut - die komplette Welle geht auf und ab. Ist ein langer Faden mit immer mehr Baustellen
Zitat von Lackschilduhr im Beitrag #157Das Lagerfläche auf der Seite des Pendels ist locker. Aber es ist normal das die Lager der Ankerachse leichtes Spiel haben oder?
Spiel, ja, achsial, radial weniger. Spiel bedeutet aber nicht, dass der Anker samt Welle am Hochsprungwettbewerb teilnehmen kann. Du musst ja aufpassen, dass er Dir nicht an die Gurgel springt. Ich empfehle Dir, einen Uhrmacher zu konsultieren, die Baustellen nehmen ja kein Ende. Wer weiß, was beim nächsten Videoclip sichtbar wird.
Auf die Gefahr hin, daß ich mir hier einige Feinde mache: Ich kann mir vorstellen, daß man sich früher bei diesen doch einfachen Uhren nicht die Mühe gemacht hat, das Ankerlager neu zu füttern. Ein paar Schläge mit einem Punzen hatte damals das Problem sicher auch gelöst. Und Reibahlen hatte sicher nicht jeder "Dorfschmied". Wenn das Lager nach der Aktion zu eng ist, kann man ja immer noch eine etwas breitere Nadel (Stopf-, Näh-, oder was weiß ich) in das Lager reinhauen. Sicherlich wird jeder Uhrmacher eine solche Prozedur ablehnen. Aber die armen Leute damals sind wohl kaum in die nächste größere Stadt gefahren, um eine solche Uhr reparieren zu lassen. Hätten sie sich sicher auch nicht leisten können. Daher vertrete ich die Philosophie, daß es auch heute keine Schande ist, eine "Bauernuhr" entsprechend den damaligen Möglichkeiten zum Gehen zu bringen. Finde ich auch durchaus authentisch.
Im "Die Uhrmacherlehre" steht in der Einführung des Kapitels über Schwarzwalduhren "Nach der Grundreinigung prüfe man, ob die Reparatur überhaupt lohnt." Das gilt aber nur für den Profi. Der Hobbybastler so wie ich, der für 0€ die Stunde arbeitet, sollte es schon möglichst gut machen. Ich habe ja auch in mein Standuhrgehäuse (Ich hatte hier berichtet) so viele Stunden investiert, vom Material ganz zu schweigen, dass ich locker eine ähnliche in sehr gutem Zustand hätte kaufen können. So lange ich nicht meine Brötchen damit verdienen muss. Ein bisschen Werkzeug braucht man halt, Bohrer in 0,1mm Abstufung gibt es im Sonderpostenbaumarkt für 1€. Buchsen bei Selva.
Habe nun das Lagerblech befestigt. Das hoch und runter ist nun weg. Ich glaube das, dass ankerblech sich wieder gelockert hat, hat jemand eine Idee wie man es wirklich fest bekommt?
Auf die Gefahr hin, daß ich mir hier einige Feinde mache: Ich kann mir vorstellen, daß man sich früher bei diesen doch einfachen Uhren nicht die Mühe gemacht hat, das Ankerlager neu zu füttern. Ein paar Schläge mit einem Punzen hatte damals das Problem sicher auch gelöst. Und Reibahlen hatte sicher nicht jeder "Dorfschmied". Wenn das Lager nach der Aktion zu eng ist, kann man ja immer noch eine etwas breitere Nadel (Stopf-, Näh-, oder was weiß ich) in das Lager reinhauen. Sicherlich wird jeder Uhrmacher eine solche Prozedur ablehnen. Aber die armen Leute damals sind wohl kaum in die nächste größere Stadt gefahren, um eine solche Uhr reparieren zu lassen. Hätten sie sich sicher auch nicht leisten können. Daher vertrete ich die Philosophie, daß es auch heute keine Schande ist, eine "Bauernuhr" entsprechend den damaligen Möglichkeiten zum Gehen zu bringen. Finde ich auch durchaus authentisch.
Ich bin da auch deiner Meinung, ich erwarte auch kein hochpräzises Uhrwerk,es soll einfach nur funktionieren und die Zeit einigermaßen richtig angeben. Ich bin 15 und bin zufrieden damit wenn ich es zum Laufen gebracht hab,und ein bisschen Erfahrung sammeln kann.
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20.11.2022 20:31
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