Es war ganz leicht das aufzudrehen und rauszuschieben. Anschließend konnte ich so den verhedderten Seilzug wieder befreien 😀 So sieht das Werk von hinten aus... IMG_20210323_133418.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier im Detail der/ die Hersteller? Mit Nummer... Vielleicht hilft das herauszufinden wie alt meine Uhr ist? IMG_20210323_133418.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Lunika
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Hallo Lunika, pass bloß mit solchen Listen auf. Die stimmen meistens hinten und vorne nicht. Da wird davon ausgegangen das das Verkaufsjahr auch das Produktionsjahr ist, das die Firmen immer gleich viele Werke pro Jahr produziert haben und das die verwendeten Nummern immer in einer Reihe fortlaufend auf allen gefertigten Werken vergeben wurden. Das war aber sicher nicht so. Gut ist schon mal das Deine Uhr von Gustav Becker ist, das ist eine von den wenigen Firmen die sehr hochwertige Uhren gebaut haben. Vom Typ her nennt man diese Uhren "Wiener Regulator" und wenn es irgendwie geht solltest Du das Uhrwerk reinigen lassen. Rund um die Lagerbohrungen sieht man schon den Schmodder rausquellen. Mit einem entsprechenden Service kann die Uhr locker nochmal 140 Jahre halten.
Naja, ich kenn mich ja gar nicht aus, aber als erste Info zur groben Schätzung war der Link ja schon Mal hilfreich. Es kommt ja erstmal auch nicht auf ein paar Jahre mehr oder weniger an. Viel wichtiger wären ja jetzt, das weitere Vorgehen...wenn ich jetzt das Werk wieder reinsetze, darf ich die Uhr dann sofort ausprobieren? Wie schafft die Uhr das, dass sich das Seil da ab jetzt ordentlich ab-bzw.aufwickelt? Eigentlich wäre eine Bedienungsanleitung das was ich brauche, um nicht doch noch was kaputt zu machen...
Klar kannst Du das Werk nun wieder einschieben und testen. Die Uhr sollte dazu bereits hängen und das Pendel bereits eingehängt sein. Wie bereits gesagt darauf aufpassen, dass der Stift an der Gabel sauber in den Pendelschlitz einfädelt. Wenn das Seil (eigtl. eine Darmsaite) noch auf der Walze liegt, kannst Du die Umlenkrolle auffädeln, das Seilende im Haken am Werkschlitten einhängen und das Gewicht an die Umlenkrolle hängen. Eigentlich sollte sie dann laufen. Eventuelles "Hinken" kannst Du probeweise durch Schief-Hängen der Uhr beseitigen, oder an der kleinen Einstellschraube unten an der Gabel.* Dass Du ohne baldige Revision die Uhr auf Verschließ fährst, wurde hier schon oft genug gesagt.
Wenn Du das Gewicht dann ganz ablaufen lässt, und dann wieder hochkurbelst, wird auch die Saite wieder sauber in den Rillen der Walze liegen. Das Abspringen war sicher nur durch den Transport geschehen. Grundsätzlich sollte man solche Uhren stets mit ausgehängtem Pendel transportieren. Wie man da drankommt weißt Du nun. Und das Seil sollte dabei idealerweise ganz abgelaufen und im zweitbesten Fall ganz aufgewickelt sein. Alles dazwischen ist Mist, wie Du nun erlebt hast.
Viel Erfolg! Und lass uns wissen, ob es geklappt hat!
Moritz
*) Ich merke mir dazu immer, dass man in die Richtung schrauben muss, in die man das Ticken beschleunigen möchte: Nehmen wir an, das der Rechtsschwung des Pendels schnell erfolgt, das linke Tick jedoch verzögert. Ich muss dann, wenn ich als Rechtshänder an die rechte Rändelschraube gehe, im Uhrzeigersinn drehen, als wollte ich die Schraube hineinschrauben und das Ticken daurch gewissermaßen nach links verschieben.
Zitat von Lunika im Beitrag #19Also ist meine Uhr wahrscheinlich so um 1870 gefertigt worden...
Trotz allen Unsicherheiten der Seriennummer würde das auch recht gut zum Stil des Gehäuses passen: Hier ist eine (natürlich ebenfalls sehr grobe) stilistische Übersicht der Epochen von Wiener Regulatoren: https://www.vienna-regulators.com/vienna-styles Deiner gehört ganz eindeutig dem "serpentine style" (wie heißt der eigentlich auf Deutsch?) an; um 1870 könnte demnach durchaus hinkommen.
Hallo Moritz, Danke für den Link. Da musste ich sofort an eine kurvenreiche Bergstraße denken. laut Wikipedia heißt es "schlangenförmig" was ja auch gut zu meiner Uhr passt.
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23.03.2021 11:18
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