mit der Bitte um Gangregulierung habe ich diese NOMOS bekommen. Die Zeitwaagensignale (Amplitude und Abfallfehler) sind sehr gut, Vorgang ist jedoch ca. 63 s/d.
Nun frage ich mich, wie die Uhr geöffnet wird. Kerben für ein Öffnungswerkzeug sind nicht vorhanden. Gegenüber der Krone könnte man vielleicht die Kerbe für ein Öffnungsmesser erkennen.
Kann das sein, ein gepresster Boden bei dieser hohen Uhrenqualität und einem Glasboden ??
Vielleicht kennt einer von Euch die Uhr, und kann Klarheit schaffen.
Hallo Matthias, ja der Boden wie auch der Glasrand sind aufgepresst. Die Einkerbung für den Glasrand ist gut sichtbar. Die Einkerbung des Bodens ist nicht gut ausgeprägt. Frohes schaffen Gerhard
Die Boden sind echt heikel zu öffnen. Da macht man ganz schnell Kratzer ins Gehäuse. Beim Halten oder ggfs Einspannen auf die dünnen Bandanstöße achten! Die sind Ruckzuck verbogen. Ich klebe die Stelle ab wo ich mit dem Messer ansetze. Trotzdem muß man manchmal nachpolieren. Ganz fies sind die Orion-Gehäuse.
von einem freundlichen Mitglied kam der Vorschlag, die Uhr zu entmagnetisieren. Das war erfolgreich, der Gangfehler deutlich geringer. Wenn dem Besitzer das nicht genügt, soll er zum Uhrmacher gehen.
Trotzdem ist es mir schleierhaft, warum sich in Glashütte die geschraubten Böden nicht durchgesetzt haben.
In Glashütte gibt es sehr wohl verschraubte Böden und Gehäuse. Da kommt man teilweise echt ins staunen.
Was den vorliegenden Fall betrifft, sehe ich einfach den Kostenfaktor. Ein Gewinde am Deckel und im Gehäuse, machen gegenüber einem Schnapper, einen wesentlich höheren Aufwand in der Herstellung und somit auch in der Kalkulation.
Schweiz, zwischen Zürich-Luzern und Deutschland, Saarbrücken
Hallo Matthias
Es gibt durchaus relativ "hochwertige" Uhren, die mit einem gedrückten Boden ausgestattet sind. Die Gründe dafür sind mir auch nicht klar. Ob das ausschliesslich wirtschaftlich kalkulierte Gründe sind, wage ich mal zu bezweifeln.
Kleiner Tipp: AU vor einer Diagnose und einer Einschätzung auf der Zeitwaage grundsätzlich immer zuerst entmagnetisieren, wir Amateure vergessen das gerne und unterschätzen die Auswirkungen des Magnetismus auf die kleinen Werke!
LG Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Ich habe gerade im Uhrmacher am Werktisch etwas übers entmagnetisieren gelesen, und hier wird empfohlen, dass man alle Teile einzeln entmagnetisieren soll, da ansonsten die Teile teils noch magnetisiert sind, aber die Polaritäten sich im Gesamtsystem aufheben. Es wird angenommen, dass man einen rotierenden Hufeisenmagnet verwendet, aber das Prinzip ist zumindest bei meinem 10€ China Gerät das gleiche. Wie betreibt ihr das ganze? Alles einzeln oder die ganze Uhr?
In der Anfangszeit (Mitte 90er) hat Nomos veredelte Werke von Peseux 7001 verbaut. Erst später wurde der Eigenanteil mit der Dreiviertel Platine, Hemmungsteilen, usw.. sukzessive ausgebaut. Grund war wohl eine Gerichtsprozess, wo es um die Wertschöpfung in Glashütte ging (mind. 50%), um den Zusatz Glashütte/SA verwenden zu dürfen.
ich habe die Uhr nach dem Entmagnetisieren (ganze Uhr auf dem einfachen Entmagnetisiergerät) dem Besitzer zurückgegeben. Gangfehler war dann noch ca +9 s/d. Amplitude bei Vollaufzug > 300°, Abfallfehler 0 ms. Daher wohl noch kein Revisionsfall.
Ich weiß, daß der Gangfehler viel besser geht, das überlasse ich dann aber den Profis. Wie eingangs geschrieben, war das ein Freundschaftsdienst. Der Besitzer zählt zu denen, die sich zu Uhr auch die Revision leisten können.
Danke an alle für die Beteiligung und die vielen nützlichen Informationen.
Zitat von TickTackundTrack im Beitrag #8Ich habe gerade im Uhrmacher am Werktisch etwas übers entmagnetisieren gelesen, und hier wird empfohlen, dass man alle Teile einzeln entmagnetisieren soll, da ansonsten die Teile teils noch magnetisiert sind, aber die Polaritäten sich im Gesamtsystem aufheben. Es wird angenommen, dass man einen rotierenden Hufeisenmagnet verwendet, aber das Prinzip ist zumindest bei meinem 10€ China Gerät das gleiche. Wie betreibt ihr das ganze? Alles einzeln oder die ganze Uhr?
Lg Jonas
Einzeln entmagnetisieren ist meiner Ansicht nach nicht sinnvoll. Jeder Gegenstand mit ferromagnetischen Metallen hat sein natürliches Magnetfeld, gespeist durch das Erdmagnetfeld. Und das soll auch so bleiben. Also immer das Ganze entmagnetisieren. Die persönliche Erfahrung damit bestätigt das.
ich habe die Uhr nach dem Entmagnetisieren (ganze Uhr auf dem einfachen Entmagnetisiergerät) dem Besitzer zurückgegeben. Gangfehler war dann noch ca +9 s/d. Amplitude bei Vollaufzug > 300°, Abfallfehler 0 ms. Daher wohl noch kein Revisionsfall.
Ich weiß, daß der Gangfehler viel besser geht, das überlasse ich dann aber den Profis. Wie eingangs geschrieben, war das ein Freundschaftsdienst. Der Besitzer zählt zu denen, die sich zu Uhr auch die Revision leisten können.
Danke an alle für die Beteiligung und die vielen nützlichen Informationen.
Viele Grüße!
Matthias
ich darf davon ausgehen, das sich der Besitzer der Uhr auch die Folgekostenkosten einer Revision, leisten kann und auch möchte, sofern es notwendig ist.....
Nomos selber bietet sog. kleine Revisionen und auch komplette Revisionen der Uhren und Uhrwerke an, was hier in deinem gezeigten Fall so noch nicht nötig sein muss...
Bedenklich finde ich die Amplitude von 300° und mehr.
Ich persönlich, würde das Federhaus mal ausbauen und mir die Zugfeder anschauen, wenn das bei Dir im Rahmen eines Freundschafstdienst drin ist. ZF reinigen oder erneuern....
Warum? Die Uhr steht vor dem Prellen, die läuft zu gut, was sich positiv liest, ist aber eher negativ zu sehen, zumindest bei diesem Werk und vor dem Hintergrund, das diese modifizierten Peseux Werke ein Zugfederproblem hatten, da sie vorzeitig brechen und dann wird es u.U teurer als eine normale Revision, da du dann das komplette Federhaus und meist das Minutenrad ersetzen darfst......
Nur mal so angemerkt, wo dein Bekannter / Freund sich Gedanken machen darf, da ich / wir nur beratend sind....
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10.03.2021 16:53
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