Zitat von mikromeister im Beitrag #30 Kann man vielleicht mit dem Mikroskop reinschauen und prüfen, ob es im Inneren einen in der Gehäusewand laufenden Kanal oder zumindest eine Freimachung gibt?
Ich habe die Wand rings herum mit einem 0,2mm Draht abgetastet. Und mit einer 15x Lupe nachgeschaut. Ich sehe keinen Kanal. Ein binokulares Mikroskop habe ich leider keines und unter mein Normales Mikroskop passt der Spindelstock nicht.
Zitat von Stahlfussel im Beitrag #29 Die Behebung dieses Problems ist schwierig. Selbst falls es Dir gelänge, das vordere Lager schadlos auszupressen, müsstest Du es mit der korrekten Orientierung genau so weit - und nur so weit - wieder einpressen, dass beide Lagerkonen (Vorderer und Hinterer) gleichmäßig tragen. Klar, man könnte die Spindel selbst zur Ausrichtung des Lagers benutzen, aber das Lager mit Hilfe der (glasharten) Spindel an die axial richtige Stelle zu pressen würde ich mich nicht trauen. Falls man die Spindel nicht als Anschlag verwendet, genügt ein Hauch zu weit oder zu wenig und es trägt nur einer der beiden Lagerkonen.
Ich befürchte mittlerweile, dass die Lagerbuchse einmal ausgepresst wurde. Am hinteren Lager sieht Man ziemlich deutlich ungleichmäßige Riefen. Nachdem es für den Spindelstock ohnehin nicht gut aussieht… was sind meine Optionen? Mit VHM den Kanal aufbohren, eine neue Nut Schleifen/Fräsen und Lager und Spindel mit Schleifpaste gegeneinander Läppen?
UhrenJonas
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Am Grund der Schmierbohrung sieht man zumindest auf dem Foto anscheinend sehr deutlich, dass die Buchsenwand ohne jeden Spalt ringsum den Ölfluss abdichtet. Wenn das tatsächlich so ist, vorne und hinten, dann passt wohl die Buchsenposition zwangsläufig nicht.
Tuschier mal die Spindel und schau wie das Tragbild jetzt vor jeder Operation aussieht.
Kann man die Buchsen verdrehen? Z.B. die Buchse zwischen den Planflächen nicht am Durchmesser, in den Schraubstock spannen und den Spindelstock drehen. Ansonsten würde ich eher auspressen und die Sache sichten. Einschleifen kannst Du hinterher immer noch, vielleicht bekommst Du es aber auch wieder in Originalposition rein.
Zentrale Frage: Warum hat jemand die Buchse ausgepresst? Wurde ein oval eingelaufenes Lager durch Verdrehen versucht zu verbessern? Gehören die Buchsen gar nicht in die Maschine
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
"Dann werde ich aber vorher noch einen Motor besorgen."
Hallo Jonas,
auf meiner Wolf & Jahn habe ich sehr gute Erfahrungen mit einem chinesischen brushless Nähmaschinenmotor gemacht. Die gibt's bei eBay für € 80,- und sind auch im untersten Bereich bei 300 UpM bärenstark. Leise sind sie auch noch. Gruß Alex
Zitat von Alexander Törzs im Beitrag #33"Dann werde ich aber vorher noch einen Motor besorgen."
Hallo Jonas,
auf meiner Wolf & Jahn habe ich sehr gute Erfahrungen mit einem chinesischen brushless Nähmaschinenmotor gemacht. Die gibt's bei eBay für € 80,- und sind auch im untersten Bereich bei 300 UpM bärenstark. Leise sind sie auch noch. Gruß Alex
So einen habe ich mir dann auch gekauft.
Zitat von mikromeister im Beitrag #32Am Grund der Schmierbohrung sieht man zumindest auf dem Foto anscheinend sehr deutlich, dass die Buchsenwand ohne jeden Spalt ringsum den Ölfluss abdichtet. Wenn das tatsächlich so ist, vorne und hinten, dann passt wohl die Buchsenposition zwangsläufig nicht.
Tuschier mal die Spindel und schau wie das Tragbild jetzt vor jeder Operation aussieht.
Kann man die Buchsen verdrehen? Z.B. die Buchse zwischen den Planflächen nicht am Durchmesser, in den Schraubstock spannen und den Spindelstock drehen. Ansonsten würde ich eher auspressen und die Sache sichten. Einschleifen kannst Du hinterher immer noch, vielleicht bekommst Du es aber auch wieder in Originalposition rein.
Zentrale Frage: Warum hat jemand die Buchse ausgepresst? Wurde ein oval eingelaufenes Lager durch Verdrehen versucht zu verbessern? Gehören die Buchsen gar nicht in die Maschine
Wenn die vordere Buchse aus welchem Grund auch immer nicht 100% fest saß, könnte sie sich langsam mit der Rotation der Spindel verdreht haben?
Tuschierpaste habe ich jetzt gerade bestellt, sobald das Paket kommt werde ich mir das Tragbild einmal anschauen. Ich denke aber, dass ich am Hinteren Lager leichtes Spiel spüre. Würde auch zur Theorie passen, dass das vordere Lager nicht weit genug eingepresst ist.
Zitat von UhrenJonas im Beitrag #34[quote=""|p139288]Wenn die vordere Buchse aus welchem Grund auch immer nicht 100% fest saß, könnte sie sich langsam mit der Rotation der Spindel verdreht haben?
Kommt mir nicht plausibel vor, ist aber auch egal.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Also ich bin gestern ungeduldig geworden und habe direkt Versucht die vordere Buchse in die korrekte Position zu drehen. Ich hatte die Buchse radial relativ gut ausgerichtet, aber die Bohrungen waren axial um etwa einen Millimeter gegeneinander verschoben. Ich habe dann den Spindelstock von hinten mit einem gebohrten Stück Holz abgestützt und von vorne im Bohrmaschinenschraubstock langsam Stück für Stück eingepresst, bis das Spiel am hinteren Lager weg war. Ich habe das ganze jetzt gerade einmal tuschiert und folgendes Tragbild bekommen.
Hat sich denn jetzt eindeutig gezeigt, dass die Buchsen verdreht waren? Sitzen sie fest oder zu locker?
Du musst jedenfalls die Buchsen so gut wie irgend möglich durch Pressen in die richtige Position bringen. Beim Läppen dauert jedes 1/100 ewig und Du hast das Problem, dass beim vorderen Lager ja 2 Kegel sind.
Das Tuschierbild zeigt derzeit nur die halbe Wahrheit. Wenn die Spindel am vorderen Konus axial anliegt, darf sie hinten nach Messuhr gerade so eben kein seitliches Spiel haben. Dann liegen alles 3 Kegel gleichzeitig an und das Tragbild kann beurteilt werden. Im Betrieb wird die Spindel durch das vordere Axiallager, also den großen Kegel um Schmierspaltdicke nach vorne gedrückt, sofern das das hintere Axiallager zulässt. Hier würde ich mal 3/100 Axialspiel im trockenen Zustand ausprobieren. Weil die Radiallagerkegel sehr viel flacher sind, wir der Schmierspalt dort kleiner sein. Wenn das dann heiss läuft, braucht es mehr Axialluft.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Zitat von mikromeister im Beitrag #38Hat sich denn jetzt eindeutig gezeigt, dass die Buchsen verdreht waren? Sitzen sie fest oder zu locker?
Die vordere war eindeutig verdreht und ließ sich ziemlich leicht drehen. Das einpressen ging dann schon schwerer.
Zitat von mikromeister im Beitrag #38 Du musst jedenfalls die Buchsen so gut wie irgend möglich durch Pressen in die richtige Position bringen. Beim Läppen dauert jedes 1/100 ewig und Du hast das Problem, dass beim vorderen Lager ja 2 Kegel sind. Das Tuschierbild zeigt derzeit nur die halbe Wahrheit. Wenn die Spindel am vorderen Konus axial anliegt, darf sie hinten nach Messuhr gerade so eben kein seitliches Spiel haben. Dann liegen alles 3 Kegel gleichzeitig an und das Tragbild kann beurteilt werden.
Ich spiele auf jeden Fall noch ein wenig mit der Position der vorderen Buchse, vielleicht bekomme ich die Position noch besser hin.
Zitat von mikromeister im Beitrag #38 Im Betrieb wird die Spindel durch das vordere Axiallager, also den großen Kegel um Schmierspaltdicke nach vorne gedrückt, sofern das das hintere Axiallager zulässt. Hier würde ich mal 3/100 Axialspiel im trockenen Zustand ausprobieren. Weil die Radiallagerkegel sehr viel flacher sind, wir der Schmierspalt dort kleiner sein. Wenn das dann heiss läuft, braucht es mehr Axialluft.
So genau wird sich die Axialluft nur schwer einstellen lassen, die Spindel hat hinten keine Mutter. Man stellt das Spiel nur durch andrücken der Riemenscheibe an.
Hab leider grade kein Foto zur Hand, aber am Frequenzumrichter für den Nähmaschinenmotor ist ein Hebel für die Drehzahl angebracht. An einer Nähmaschine kommt da das Gestänge für das Fußpedal dran. Dieser Hebel ist im Gehäuse mit einer Rückholfeder ausgestattet, die Du aber wirklich leicht, nach Öffnen des Gehäuses aushängen kannst. Zumindest an meinem Model. Gruß Alex
Zitat von UhrenJonas im Beitrag #39So genau wird sich die Axialluft nur schwer einstellen lassen, die Spindel hat hinten keine Mutter. Man stellt das Spiel nur durch andrücken der Riemenscheibe an.
3/100 sind ja nicht besonders wenig. Natürlich kann man die Riemenscheibe so genau positionieren und muss das auch. Die Alternative ist eine wackelnde Spindel. Bei einer Uhrmacherdrehmaschine, die auch Späne von wenigen µ sicher abnehmen muss, darf es im Betriebsfall null Spiel geben. Alles muss sich im Bereich des tragenden Schmierfilms abspielen. Wenn Du eine Planfläche drehst, darf die Axiallage des Werkstücks doch nicht zufällig irgendwie rumwandern.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Ich habe noch ein wenig hin und her probiert, das Tragbild sieht jetzt schon deutlich besser aus. Ich bin mir nicht sicher wie gut man es auf den Bildern erkennt. Das vordere Axiallager trägt eigentlich komplett. Am vorderen Radiallager dürften so in etwa 2/3 blau sein und am hinteren sehe ich auch keine großen hellen Flecken.
Man sieht aber jetzt nach dem tuschieren die Riefen doch extrem stark. Wäre es eventuell trotzdem sinnvoll mit einer Mittel-feinen Schleifpaste Spindel und Lager gegeneinander einzuschleifen? Ich hätte an spezial Einschleifpaste (SiC?) von Diamant gedacht. Körnung 19-3my oder 32-8my.
Zum Einstellen muss ich mir dann wohl noch etwas überlegen. Mit Messuhr und Magnetstativ könnte ich schon versuchen in die Nähe von 3/100 zu kommen.
UhrenJonas
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Wie groß ist denn dein Radialspiel des hinteren Lagers, wenn du die Welle vorne axial reindrückst? Solange das kein sehr kleiner definierter Wert ist, sagt dein Tragbild nicht viel aus, weil die Welle dann ja den Winkel ändern kann.
Hast Du die Welle gedreht beim Tuschieren? Das ist im Prinzip gut, aber man wackelt natürlich leicht, wenn es das Lagerspiel zulässt.
Ich denke, Du hast fast ein bisschen viel Tuschierpaste drauf. Da leidet die Aussagekraft, wenn es schon recht genau ist.
Ein bisschen Einschleifen (hin und her, nicht in einer Richtung) mit der gröberen Paste ist denke ich eine gute Idee, wenn Schalen und Welle hart sind. Aber erst, wenn die Lagerschalen perfekt sitzen. Aussderdem unbedingt ganz sorgfältig alles auswaschen und ausbürsten hinterher. Bei weichen Lagerschalen besteht die große Gefahr, dass sich die Schleifkörner ins Material einbetten wie in eine Läppkluppe. Die Riefen wirst Du nicht rausbekommen, aber das ist schon ok, wenn Du wenigstens sicher bist, dass es keine Grate oder Macken gibt die vorstehen.
Die Einstellung des Axialspiels bei der Montage ist weit weniger problematisch. Von HAnd muss sich die Welle seidenweich und ohne Mängel drehen lassen. Man muss richtig den Schmierfilm spüren. Dann Motor an. Läuft es heiss, ist es zu eng, rattert es, ist es zu weit. 3/100 kann man mit der Lupe am Axialspalt sehen, wenn man etwas wackelt.
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Ich hatte versucht die Farbe so dünn und gleichmäßig wie möglich aufzutragen. Ich spüre am hinteren Lager kein Spiel. Die Lagerschalen sind beide aus Stahl, daher denke ich sie sind hart?
Ich bin im Moment zum Praktikum in einem Zerspanungsbetrieb, der Meister hat mir angeboten den Spindelstock mitzubringen und mit ihm entweder die Lager einzuschleifen, oder komplett neue Buchsen zu drehen und einzupressen.
Zitat von UhrenJonas im Beitrag #44Ich hatte versucht die Farbe so dünn und gleichmäßig wie möglich aufzutragen. Ich spüre am hinteren Lager kein Spiel. Die Lagerschalen sind beide aus Stahl, daher denke ich sie sind hart?
Ich bin im Moment zum Praktikum in einem Zerspanungsbetrieb, der Meister hat mir angeboten den Spindelstock mitzubringen und mit ihm entweder die Lager einzuschleifen, oder komplett neue Buchsen zu drehen und einzupressen.
Das ist ein fantastisches Angebot, nimm es an und mach uns ein paar Bilder von der Aktion. Das sind ganz seltene Gelegenheiten, solchen alten Maschinen wieder ein tolles neues Leben zu schenken.
LG Philipp
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02.02.2022 19:09
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