Am Lager kein Spiel spüren ist eines, eine Messuhr dransetzen etwas anderes. Das ist doch kein Aufwand.
Die Buchsen können hart sein oder nicht, das ist bei Stahl bekanntlich alles möglich und lässt sich z.B. mit einer Reißnadel in Ölkanal leicht prüfen. Da stört es nicht.
Die Welle als Vergleichsnormal ist sicher hart.

Neue Buchsen drehen ist in meinen Augen keine gute Idee. Nach dem Drehen sind die keinesfalls besser als die alten und müssen geschliffen werden.
Beim Einschleifen hat auch der Meister das Problem, dass eine harte Welle die Schleifkörner in eine weiche Buchse einbettet. Ich bin mir nicht sicher, ob der die Präzision einer Uhrmacherdrehmaschine auf dem Schirm hat und wäre vorsichtig.

Das Ding sieht doch schon ganz gut aus. Du klopfst noch ein bisschen den Lagerabstand zurecht bis die Messuhr 0-Spiel anzeigt und bist so weit wie Du mit neuen Buchsen nach 2 Tagen Arbeit wärst.

Neue Buchsen wären auch wirklich die Notlösung und einmal drüber schauen lassen schadet bestimmt nicht.

Ich messe das Spiel später einmal mit der Messuhr.

Lager spiel hinten geht auf jeden Fall gegen Null. Die Nadel bewegt sich vielleicht minimal, insgesamt nicht mehr als zwei tausendstel. Die könnten aber auch aus der fehlenden Steifigkeit meiner Messvorrichtung resultieren. Gleiches am vorderen Lager.

Die Lager sind hart. Meine Reisnadel hat wine Hartmetallspitze, aber eine Schlüsselfeile beisst (am Außenrand getestet) nicht.

Na also, dann hat sich der Fall doch, wenngleich eine nicht greifende Feile auf einer vernickelten Buchse keinerlei Aussagekraft hat. Nickel ist knochenhart.
Läpp ein bisschen mit einer mittleren Läpppaste, spül und wische sehr gut aus und lass laufen.
Es kann ja nicht viel passieren. So schnell frisst so eine Maschine nicht.

Ich bin sehr vorsichtig mit der Fachkompetenz von Meistern. Je nach Fachgebiet und Erfahrung können das auch Grobschlosser sein, die in jedem Problem einen Nagel sehen, weil sie Besitzer eines Hammers sind. Und dann stehst Du da und bist vielleicht der geballten Kompetenz ausgeliefert bis dein feines Maschinchen hin ist.

Also der Meister meinte er würde das ganze so lassen.
Ich habe jetzt die Spindel wieder eingebaut. Das Axialspiel im trocken Zustand hat sich direkt bei 3 Hundertstel „gefunden“. Die Spindel läuft weich und die Lager werden leicht warm aber nicht heiß.
Ich denke ich bin breit für die ersten Drehversuche…

Lieber Jonas,
ich bin wirklich nur Hobbyist und kein erfahrener Metaller so wie der Mikromeister, aber meine 8 mm Wolf & Jahn wird nicht mal im Ansatz warm. Nach 5 min bei
800 UpM fühle (nicht messe) ich keine Erwärmung. Ich verwende Mobil Velocite No. 6 Spindelöl.
Gruß Alex

Zitat von mikromeister im Beitrag Kleine 8mm Drehbank wieder in Betrieb genommen

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Die Spindel hat fast sicher konischische Gleitlager, die irgendwo am hinteren Ende eingestellt werden.
Ob das direkt schon der Klemmring ist kann ich nicht sagen. Mach halt mal auf.

Zum Ausbauen der Spindel muss die Klemmschraube(n) der Riemenscheibe gelöst werden und wahrscheinlich mit Kriechöl behandelt werden.
Dann kann man die Spindel nach vorne V O R S I C H T I G rausklopfen. Die Auflage ist dabei die Riemenscheibe (vorsicht, brüchiger Rand)
Das würde ich jedenfalls bei bei einer so alten Maschine mit unbekanntem Vorleben machen und putzen.

Beim Einbau würde ich die Radialluft nach Messuhr auf etwa 0,02mm einstellen. Dann betreibst Du das ganze motorisch mit VG10 oder VG5 Spindelöl bei etwa 1500 min-1 und schaust mal wie warm sie wird.
Stimmt das Lagerspiel sollte die Spindel sich etwas erwärmen aber die 50°C nicht erreichen. Gegebenenfalls nachstellen.

Mit offenen Ölern läuft viel Öl durch. das ist anfangs gar nicht so schlecht.
Im Normalbetrieb müssen die Öler voll und zu sein.

Normales gutes Nähmaschinenöl ist etwa VG10. Damit macht man nichts kaputt, aber die Erwärmung ist schon bei recht niedriger Drehzahl deutlich merkbar.
Ausserdem solltest Du deine Spanzange entrosten!

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Das würde ich auch sagen.
Prinzipiell macht man mit einem etwas zu zähen Öl nichts falsch, solange man mit der Erwärmung kein Problem bekommt.
Die Velocite Öle scheinen nicht umsonst Klassiker mit besten Eigenschaften zu sein.
Meine Maschine läuft bei den gelegentlichen Einsätzen auch mit Nähmaschinenöl problemlos, das ist aber sicher nicht das Optimum.

Mobil schreibt:

Zitat

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Anwendung

Gleit- und Wälzlagerspindeln in der Textilindustrie
Fein- und feinstgepaßte Lager an Präzisionswerkzeug- und anderen Maschinen
Hydraulische Regler und stufenlose Regelgetriebe
Mobil Velocite No. 3 wird speziell für feinstgepaßte, schnellaufende Spindellager in Werkzeugmaschinen eingesetzt (ISO VG 2, Anm. d. Verf.)
Mobil Velocite No. 4 ist auch für Instrumente verwendbar. (ISO VG 5, Anm. d. Verf.)
Mobil Velocite No. 6 ist ein Spindelöl mit sehr breitem Einsatzbereich. (ISO VG 10, Anm. d. Verf.)
Mobil Velocite No. 10 ist bei ausdrücklicher Erbauervorschrift auch für Spindellager und Hydraulikanlagen an Schleifmaschinen einsetzbar.

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Ich denke, ohne Gewähr, die Nummer 4 wäre für Uhrmacherdrehmaschinen perfekt. Was sagen denn moderne Hersteller?