Auf in die Schweiz! Ein Reisebericht für das Werkstattthema

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#1 | Auf in die Schweiz! Ein Reisebericht für das Werkstattthema datum

12.06.2016 07:58 (zuletzt bearbeitet: 21.06.2016 23:54)

Werte Freunde der Uhrmacherei,
am letzten Donnerstag haben Alexander und ich auf ein Abenteuer in die Schweiz begeben.
Es galt ein paar Sachen abzuholen und ein wenig von der schweizer Luft zu schnuppern.

Also wer von Berlin in die Schweiz fährt,der hat sich was vorgenommen,denn da ist man mit rund 1000 Kilometern pro Richtung schon dabei.
So ging es also am Donnerstag von Berlin aus um 12 Uhr los,wir hatten dafür einen fast neuen Ford Focus zur Verfügung.
Leider machten wir da schon einen folgenschweren Fehler,der uns später ziemliche Kopfschmerzen bereitete,
wir hatten kein Navigationssystem mitgenommen!

Nun ging es einmal durch Deutschland über Leipzig,Nürnberg,Stuttgard,Villingen Schwenningen,Schaffhausen,Zürich nach Muri.
In der Schweiz hatten wir uns in Zürich komplett verfahren. Es ging nix mehr und es war schon wirklich echt spät
mittlerweile geworden. Alexander gab nicht auf und so hat er ein paar Leute an einer Ampel mitten in Zürich um Hilfe gebeten.
Ein Mann hat uns dann super geholfen und wir konnten Ihm dann ein Stück hinterherfahren.
Noch nicht in Muri angekommen hatten wir uns wieder verfahren und an einer Gabelung fing an unser Auto verschmort zu stinken.
Hinter uns hielt ein Jeep,Alexander lies wieder nix unversucht und fragte da um Hilfe diese Adesse zu finden.
In dem Jeep war eine nette Familie.Die Frau kannte die Adresse und wusste sofort,dass es sich um eine Autowerkstatt handelt.
Dort angekommen hat uns dann endlich unsere Verabredung in Empfang nehmen können.
Es handelt sich um einen sehr guten Mann,der eine feinmechanische Werkstatt betreibt.
Die Frau,die uns hingeführt hatte,ist mit Ihm zur Schule gegangen und ihr mann hat sogar im gleichen Betrieb mit seinem Vater gearbeitet.
So gegenet man sich manchmal auf verrückte Weise wieder!

Wer von euch mal einen Support angepasst braucht,der ist hier genau richtig.
Für Uhrmacherdrehmaschinen hat er schon einiges gemacht.

http://www.prototool.ch/

Fahrt kurz hinter der Grenze in der Schweiz

In Schaffhausen

Eine wunderschöne Schaublin 102 hat sich nun in unseren Kofferraum gesellt und dann ging es auf die Suche nach einer Unterkunft.
Um 23 Uhr ist sowas aber in der Schweiz ein Akt der absoluten Unmöglichkeit.
Selbst Hotels die noch offen waren,hatten angelblich keine Zimmer frei.

Muri in der Nacht

Sehr bemerkenswert war auch eine Deutschlandfahne die mitten im Nirgendwo auf der Straße lag.....

Die Beschilderung auf den Straßen der Schweiz ist sehr gewöhnungdbedürftig,ich würde sogar sagen etwas plem plem.
Man braucht unbedingt ein Navigationssystem in der Schweiz oder man ist verloren!

Datt war denen wohl zu komisch nachts zwei Berliner auf zu nehmen.
Also mussten wir die Nacht auf einem Parkplatz verbringen.
Ich konnte auf der Rückbank mich quetschen und Alexander hat sich wie ein Nerz um das Lenkrad gewickelt.
Wir sind dann nach etwas Schlaf wie verprügelt wach geworden aber es konnte mit neuen Klamotten gut weiter gehen.

Unsere nächste Station war Biel.

kurz vor Biel

In Biel angekommen....

In Biel sind auch ein bekannte Firmen anässig....

So ging es zu der Firma für Stähle für die Uhrenindustrie,hier kauft alles ein was Rang und Namen hat.
Die Rede ist von Klein Metals CH,es handelt sich um ein kleines Familiäres Unternehmen,was
sich auf Materialien für die Uhrenindustrie spezialiesiert hat.
Wir waren da um eine Bestellung ab zu holen und dann gab es noch eine Einladung vom Chef die
heiligen Hallen zu besichtigen. Ich war von den Angebot echt fasziniert.
Der Chef hat eine unglaubliche Liebe in sein Unternehmen investiert. Zu jedem Material kennt er den Verwendungszweck und
dessen Eigenschaften. Hier kann man nicht von einer normalen Stahlhanlung sprechen.
Es machte mir den Eindruck als würden wir in einem Weinkeller für Uhrmacher stehen.
Es war toll wenn der Cheff auch manchmal eine Stange eines seltenen Materials in die Hand genommen hat.
Es war als würde er gerade eine gute Flasche aus Châteauneuf-du-Pape aus seinem Regal ziehen.
Auch die Ökologische Bauweise der neuen Hallen war sehr beeindurckend,alles war aus feinstem Holz und
auch mit alten Techniken zusammen gebaut.
Mich hat diese Firma mit Ihrem Chef wirklich beeindurckt.
Wer man eine richtige Präzisionspendeluhr bauen will,der brauch Stahl von hier !
Auch wenn es Stähle gibt,wo das Kilo 400 Schweizer Franken kostet,so ist die Qualität,die dahinter steckt,unübertreffbar.
Dafür läuft dann auch so eine Uhr mehrere huntert Jahre.

Wiki:klein-metals-ch

Ich hab die Erlaubnis bekommen auch ein paar Bilder machen zu dürfen.
Evtl. könnt ihr hier erahnen,was diese Bilder bedeuten.

Mir war es jedenfalls eine sehr große Ehre mal diesen sehr wichtigen Aspeckt der Uhrmacherei kennen lernen zu dürfen.
Eine gute Uhr fängt mit einem guten Material schließlich an.

Als nächstes stand die Firma Gloor auf unserem Reiseplan.
Die Firma Gloor ist der Lieferant für Verzahnungswerkzeuge in der Schweiz.
Hier werden Zahnradfräser aus Hartmetall gefertigt.
Wer eine sehr gute Uhr bauen will,der sollte sich hier die geeigenten Zahnradfräser machen lassen.
Das erste Mal hab ich mit Fräsen aus dem Hause Gloor im Jahr 2008 beim Dornblüth gearbeitet und war
damals schon total davon begeistert. Nun konnte man diese Firma auch mal selber besuchen.

Es ist wirklich möglich hier jedes Profil zu schleifen!
Bei der Genauigkeit der Fräser und auch mit der viel längeren Standzeit geht dem Zerspahner das Herz auf.

Die Firma ist wirklich versteckt in Langenau zu finden.

Die Mitarbeiten hier haben folgenden Ausblick:

In Langenau gibt es neben kleinen Häschen auch größere Firmen....

Der Kofferaum ist nun flächendeckend gefüllt:

Nun war nach so viel Aktion Alexander sehr erschöpft.
Auf dem Rückweg haben wir uns eine Unterkunft gesucht und versucht zu schlafen.
Ich kann an jeden Ort gut Pennen aber Alexander erging es leider nicht so.

Nachts um ca 2 auf unserem Rückweg,konnte Alexander nicht mehr fahren.
Ich hing auf dem nächsten Rastplatz das Auto mit meinen Zirkuszelt großen T-Schirts ab
und packte Alexander auf die Rückbank.
Ich hingegen kaufte mit den aktuellen Stern und setzte mich inmitten des Rastplates auf einen Sandstein und
las die Zeitung. Die LKW-Fahrer fanden den Anblick eines Uhrmacher um 2 Uhr morgens mit einer Zeitung in der Hand,
inmitten der Nacht sichtlich verstörend aber dafür bin ich ja bekannt.

Sehr unschön war eine Bockwurst,die wir uns an einer Raststätte in Thüringen gekauft hatten,
diese bereitete uns einige Magenprobleme......

Nach einer großen Pause war Alexander wieder fit und es konnte wieder weiter gehen.
Wir machten dann noch 3 dieser Pausen und so ging es auch sicher nach Berlin zurück.

Diese Reise war sicherlich keine gewöhnliche Reise,es war ein absolutes Abenteuer was ich nicht vergessen werde.

Nach 2100 Kilometern sind wir wieder in Berlin angekommen.
Es hat uns sehr viel Spaß gemacht aber es war auch extrem anstrengend.

Dieser Reisebericht ist im Werkstattberich aus folgendem Grund ausgestellt.
In der Werkstatt muss man auch nicht nur arbeiten und auch Uhren reparieren,mann muss auch immer das richtige Material dazu parat haben.
Der Bericht zeigt anschaulich,was man manchmal auf sich nehmen muss um an die richtigen Werkzeuge zu kommen.
Mit einem persönlichen Vorsprechen kann man oft für sich punkten und verschlossene Türen öffnen.

Philclock hat folgende Bilder an diesen Beitrag angeh�ngt

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Als Diashow anzeigen

�Wer Schlechtes nicht ertragen kann, wird Gutes nie erleben.�

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#2 | RE: Auf in die Schweiz! Ein Reisebericht für das Werkstattthema datum

12.06.2016 13:36

Interessanter Bericht, lebendig geschrieben. Ich kann mir das so richtig gut vorstellen - auch die Müdigkeit.

Frank

Antworten

#3 | RE: Auf in die Schweiz! Ein Reisebericht für das Werkstattthema datum

12.06.2016 15:42

Also solltet Ihr zwei wiedereinmal die Schweiz bereisen ohne Navi dann ruft mich doch an; ich kenne die Schweiz wie mein Hosensack, hatte ich doch als Außendienst-Mitarbeiter die Schweiz jeweils jährlich mit über 80'000 km pro Jahr abgefahren. Abgesehen davon, dass es sehr gute Straßenkarten gibt, die nun wirklich keine Probleme darstellen; auch ist die Schweiz sehr gut beschildert! Dann gibt es viele Motels die sind 24 Stunden offen. Schade dass Ihr Euch nicht mehr Zeit genommen habt, die Schweiz zu erkunden. Dennoch freut es mich, dass Ihr für den kurzen Abstecher mit einem guten Eindruck von der Schweiz, unfallfrei nach Hause gefahren seid.

Mit den besten Grüssen
Giacumin

Windfang

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#4 | RE: Auf in die Schweiz! Ein Reisebericht für das Werkstattthema datum

12.06.2016 16:03 (zuletzt bearbeitet: 12.06.2016 16:18)

Der Terminplan war schon anstrengend .
Jedoch mit meistern der Schwierigkeiten wurde die Freundschaft bestätigt und bekräftigt .
Ich könnte erst heute um 7 abschalten,, und wenn ich jetzt noch paar Stunden schlafe ,,
ja - dann können wir weiter die Welt erobern ))
Die Reise war toll , und wir werden nicht vergessen wie die Schweizer uns unterstützt und geholfen haben!
Großes Dank !!
Liebe Grüße,
Alexander

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#5 | RE: Auf in die Schweiz! Ein Reisebericht für das Werkstattthema datum

12.06.2016 16:25

Super Bericht - vielen Dank!

Das Erlebnis bleibt Euch!

Viele Gr��e

Michael

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#6 | RE: Auf in die Schweiz! Ein Reisebericht für das Werkstattthema datum

12.06.2016 17:28

Hallo

Toller Bericht, danke!

Geht Handy Navigation mittels Google Maps nicht in der Schweiz?

Gruß hermann

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#7 | RE: Auf in die Schweiz! Ein Reisebericht für das Werkstattthema datum

12.06.2016 23:16

Hallo Phil!
Gratuliere zu dem netten Bericht.Ja die Schweiz ist für uns Uhrmacher ein sehr interessantes Land .Ich sollte auch mal wieder dorthin fahren, dort gibts sicher noch einige alte Fourniturenhändler bei denen ich fündig werden könnte.
LG Mario

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#8 | RE: Auf in die Schweiz! Ein Reisebericht für das Werkstattthema datum

18.06.2016 07:48

Zitat von Giacumin Bass (Windfang) im Beitrag #3
Also solltet Ihr zwei wiedereinmal die Schweiz bereisen ohne Navi dann ruft mich doch an; ich kenne die Schweiz wie mein Hosensack, hatte ich doch als Außendienst-Mitarbeiter die Schweiz jeweils jährlich mit über 80'000 km pro Jahr abgefahren. Abgesehen davon, dass es sehr gute Straßenkarten gibt, die nun wirklich keine Probleme darstellen; auch ist die Schweiz sehr gut beschildert! Dann gibt es viele Motels die sind 24 Stunden offen. Schade dass Ihr Euch nicht mehr Zeit genommen habt, die Schweiz zu erkunden. Dennoch freut es mich, dass Ihr für den kurzen Abstecher mit einem guten Eindruck von der Schweiz, unfallfrei nach Hause gefahren seid.

Mit den besten Grüssen
Giacumin

Sehr gerne,das Angebot nehme ich gerne an!

�Wer Schlechtes nicht ertragen kann, wird Gutes nie erleben.�

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#9 | RE: Auf in die Schweiz! Ein Reisebericht für das Werkstattthema datum

18.06.2016 14:24

Warum habt ihr im Auto geschlafen?? Ich hätte ein Gästezimmer für Euch gehabt
Von Muri zu mir ist es ein Katzensprung zu Ralph übrigens auch. Also meldet Euch das nächste mal an
LG
Joerg

Antworten

#10 | RE: Auf in die Schweiz! Ein Reisebericht für das Werkstattthema datum

18.06.2016 14:27

Kann in einer oder zwei Wochen so sein.
LG Philipp

�Wer Schlechtes nicht ertragen kann, wird Gutes nie erleben.�

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#11 | RE: Auf in die Schweiz! Ein Reisebericht für das Werkstattthema datum

18.06.2016 19:33 (zuletzt bearbeitet: 18.06.2016 19:44)

Zitat von Sterntroja im Beitrag #9
Warum habt ihr im Auto geschlafen?? Ich hätte ein Gästezimmer für Euch gehabt
Von Muri zu mir ist es ein Katzensprung zu Ralph übrigens auch. Also meldet Euch das nächste mal an
LG
Joerg

stimmt!!!!

Von Muri bis zu mir sind es 15 km !!!!!

... und auch ich habe eine Gästezimmer, das ich Euch hätte anbieten können ... ausserdem wäre ein kühles Bierchen, ein Weinchen oder ein leckerer Whiskey als "Reisestressabschwächer" vorhanden gewesen.

Lieber Gruss

Ralf

Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können
und wir lernen sie indem wir sie tun

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#12 | RE: Auf in die Schweiz! Ein Reisebericht für das Werkstattthema datum

18.06.2016 22:37

Zitat von Philclock im Beitrag #10
Kann in einer oder zwei Wochen so sein.
LG Philipp

Gib doch deine geplante Route hier an. Es wird sich sicher der eine oder andere melden mit einer Schlafstatt.

Ich bin nähe Flughafen.

Grüsse aus der Schweiz.
Luigi

Uhrenwerkzeuge und -zubehör gibts auf http://www.watchtools.ch

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#13 | RE: Auf in die Schweiz! Ein Reisebericht für das Werkstattthema datum

25.06.2016 10:04

Hallo !
Auch meinerseits vielen Dank !
Bin wieder gerade zurück angekommen. Der Zeitdruck, der Zeitdruck . Beim nächsten mal könnte es entspannter werden .
Liebe Grüße nach Schweiz,
Alexander

Antworten

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