Bei mir wars einfach ... habe einen Innentaster mit Max Speicherung einmal im Kreis rum messen und das Maxmaß war es dann... die Höhe habe ich ( Flachglas) mit dem Höhentaster in der Firma als Differenz aus Gehäuse Aussen- und Innenhöhe ( Absatz / Fassung ) ausgemessen
Ich soll bei einer Taschenuhr das Glas erneuern - leider fehlt es.
Wie misst der erfahrene Uhrmacher den richtigen Durchmesser und die nötige Höhe?
Oder probiert Ihr, bis eines passt...
Bin gespannt!
Anfänglich wäre es ratsam zu klären, ob die TU einen Sprungdeckel hat oder nicht. Das wäre für die Glashöhe schon entscheidend. Möchtest du ein Mineralglas oder Plexi-Glas ersetzen, das wäre dann für den Glasdurchmesser von Bedeutung.
Eventuell ist auch die Glasform, also nicht nur rund, sondern auch facettiert usw. von Bedeutung.....
Ausmessen ist nicht alles, das wurde schon von optimist gut erläutert, ist aber ausgemessen und die richtige Glasform gewählt, dann musst du halt z.B.: bei Plexi Gläsern einen Zuschlag geben, da diese meist eingepresst werden, oder möchtest du das Glas einkleben??????
Also ausmessen, obrige Fragen beantworten, dann können erfahrene Uhrmacher wie hermann, phil, victor, Pierre u.a. dir sofort sagen welches Glas du orders und einbaust.
Also der Einbau eines Glases in eine Taschenuhr ist manchmal gar nicht so einfach.
Es kommt immer auf folgende Dinge an, wie schon richtig festgestellt wurde:
*Savonette oder Lepine-Taschenuhr *Glasmaterial (Plexi oder Echtglas) *Art des Gehäuses (Stahl/messing oder Gold *Art des Glasfalz gibt da auch Unterschiede
Bei einer Lepine, also einer Uhr, die in der Hosentasche getragen wird und keinen Deckel hat, ist das Glas naturbedingt etwas dicker, da es leichter zerkratzen kann und mehr Kraft aushalten muss. Daher sind die Gläser bei solchen Uhren meist etwas dicker.
Bei Savonette-Uhren, also mit Deckel hat das Glas eher eine kleinere Funktion. Manchmal sind diese Gläser wirklich hauchdünn, zerbrechen schon beim anschauen
Aber müssen sie zum Teil auch sein, da bei sehr filigranen Gehäusen wie z.B einer Goldtaschenuhr der Deckel so nahe am Glas anliegt, dass dieses, wäre es zu dick, beim schließenj des Deckels brechen würde. Andererseits muss es aber auch wieder so hoch sein, dass die Zeiger nicht streifen. Bei Taschenuhren mit Komplikationen wie z.B. mehreren hohen Zeigern 8z.b. Rattrapante) würden sonst die Zeiger am Glas schleifen.
Manchmal kann es ewig dauern, bis man ein passendes Glas findet, was in den Glasfalz passt, nicht zu hoch ist und dann noch dünn genug ist..und nicht kaputt ist und nicht zu alt und vergilbt usw usw usw
Ich persönlich mag es nicht, wenn in eine alte Taschenuhr ein Plexiglas reinkommt, aber oft gibt es nichts anderes mehr dazu. Und welcher Kunde gibt ein Vermögen aus, damit ein Glaser so ein Glas herstellt.
Nochwas zur Falz: Ich bin kein Freund vom Einkleben...aber oft bzw meistens ist der Falz nichtmehr rund, weil das Glas zb gebrochen ist...bei einem starken Stoß wird da vor allem bei Goldgehäusen viel Kraft auf den Falz und der verdrückt sich dann seeehr leicht!
Ich messe meistens den Fals mit einem Messschieber aus und suche dann ein Glas, was ca. 1/10 größer ist als der größte Außendurchmesser.
Wenn keine Grat am Falz ist, kann man so ein Glas auch einpressen, mit den Fingern geht dies ot sehr gut und irgendwann schnappt das Glas ein. Allerdings nicht wie gewohnt von modernen Gläsern senkrecht, meistens muss man das Glas seitlich einsetzen und "eindrehend drücken".
Aber aufpassen, dass man den Falz nicht zerdrückt. Oft ist da auch kaum Platz für Kleber.
Wenn das Glas wirklich "drin" ist, und man es mit dem Finger nicht im Falz drehen kann, ist es fest.
Kleiner Tipp zum rausnehmen eines Glases: Ich nehme Paketband, klebe es mittig über die Glasfläche und ziehe es mit einem Ruck raus. (Wenn geklebt, Glas bzw. Gehäuse vorher dezent! erwärmen, damit der Kleber locker wird.
Alte Horngläser bzw Plexigläser nicht in den Ultraschall werfen! Wenn man Pech hat, werden die dann milchig!
Du kannst den vorderen Deckel öffnen. Dann kannst Du diesen in dem Fall sachte in eine Pappe drücken und kannst das Maß nehmen. Hier solltest Du dann in der Tabelle online Schauen welches Glas dort passt. Es ist ratsam mit Glaszement (gibts in kleinen Tuben) das neue Glas einzusetzen. Die Stichhöhe kannst Du ermitteln in dem Du einen Streifen Pappe in den Falz über den Durchmesser setzt und dann die Höhe zu der Zeigerwelle ermittels. Dort sollte noch eine Luft zum Glas von ca. 1mm sein. Somit kannst Du Höhenmaß +1mm die Stichhöhe des Glases ermitteln.
Viele Grüsse Nico
PS: Hier im UWF hatte mal jemand einen Link zu solchen Gläsern gepostet. Ansonsten die Maße durchgeben und wir können das bei Flume/beco/boley ordern für Dich.
Hallo Micha, sieht etwas angegammelt aus, diese silberne Jgh. TU, aber die Glas-Facette kann man erkennen. Und sowas verbaut man in Mineral, in Lepine TU.
TU Gläser einkleben ist meiner Meinung nach Pfusch. Es sei den, der Reifen ist sehr verzogen. Dann schon lieber eines aus Plexi nehmen. Natürlich kann man mit seinen eigenen Uhren machen was man will, aber als Uhrmacher ist man dem Kunden verpflichtet, möglichst originalgetreu zu bleiben.
Dünne Savonnette Gläser kann man manchmal mit der Hand einfalzen, weil das Glas nachgibt. Das ist aber immer ein kleiner Seiltanz. Habe ich das Gefühl dass das nicht geht, kommt das Glas in den Kühlschrank. Ist es kalt genug, wird der Glasreifen stark erhitzt. Dann muss man recht schnell das kalte Glas in den erhitzten Reifen einsetzten.
Bei Lepine TU Echt Gläsern ist das Ganze unspektakulär, da das Glas dicker ist. Hat man den Durchmesser des Glases gut getroffen, lässt es sich recht leicht von Hand einfalzen.
Plexigläser kann man gut mit dem entsprechenden Werkzeug einsetzen.
damals gab es noch keine Pressdichtungen die die Gläser gehalten haben und oft wurde dafür ein Falz mit weniger als 89° dazu gedreht damit das Glas dann in Pressfassung ist. Jedoch kam man recht früh auch schon auf den Trichter dies mit speziellem Kitt zu machen um das Bruchrisiko der Gläser zu unterbinden. An TU + Schlüsselbund hat zu dieser Zeit kaum jemand gedacht, da die TU's meist im Jackett in einer extra Tasche verschwanden. Heute nimmt man für solche Zwecke eben Glaszement, ich glaube Loris hat das vor Kurzem erst gemacht. So ist es auch fachlich korrekt, neben der eigentlichen Pressfassung und Klemmfassung.
Viele Grüße Nico
PS: Heisses Metall und kaltes Glas bringen das Glas zum brechen, das weisst Du?
Darf man hier Bier trinken? - Das ist eine Bibliothek! - Also leise aufmachen?
PS: Heisses Metall und kaltes Glas bringen das Glas zum brechen, das weisst Du?
Ich habe das sicher schon einige hundert mal gemacht, und noch kein einziges Glas wurde dabei kaputt. Eventuell liegt es daran, das ein Glas nicht unter Spannung steht? Oder das Glas nicht kalt genug war? Oder dünn genug die Wärme schnell aufzunehmen? Von meinem Meister wurde mir damals auch nichts derartiges mitgeteilt...
Es handelt sich tatsächlich um die Lieblings-Taschenuhr meines Vaters.
Wir hatten einen netten Abend vor uns - und dummerweise hatte Paps seine selbst gemachte Tasche für seine TU vergessen.
Er stopft sich die TU also in die Hosentasche, setzt sich bei uns an den Küchentisch - und: Knacks! war das Glas hinüber und die Zeiger verbogen.
Ich danke Euch für die vielen Tipps, die Ihr hier eingestellt habt.
Doch bei der Unmenge an Gläsern, die, wenn man auch die Zwischengrößen beachten will, bevorratet werden müssen, habe ich Phil darum gebeten, sich die Uhr mal näher anzusehen.
Eigentlich ging es nur darum, das Glas zu erneuern - aber: perfekt, wie unser Phil nun mal ist, hat er gleich die Zeiger wieder gerichtet und mir damit viele Stunden Arbeit erspart!
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12.06.2014 20:42
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