Hallo miteinander,

habe eine Kuckucksuhr mit Wachtel (Tages-Viertelschlagwerk) restauriert und nun festgestellt, das das Gewicht des Viertelwerks links für die Wachtel pro
Tag ca. 30 cm zurückbleibt im Verhältnis zum Uhr- und Stundenwerk.

Verwundert habe ich alle 3 Kettenräder kontrolliert. Sie sind alle 3 ganz gleich und brauchen pro Umdrehung ziemlich genau 10 Zentimeter Kette. Ich habe drei Umdrehungen
zur Sicherheit gemacht = 30 Zentimeter. Außerdem habe ich 3 Tage lang kontrolliert, ob der Schlag stimmt - keiner wurde ausgelassen und keiner übersprungen!

Nun meine Frage: Waren die Kettenräder dieser Uhren immer gleich groß und muß man hinnehmen, das das Viertelgewicht pro Tag 30 Zentimeter weiter oben bleibt (schaut natürlich ziemlich doof aus) oder hatte das Viertelwerk vielleicht mal ein größeres Kettenrad, was ich mir nicht gut vorstellen kann, weil alle 3 absolut gleich im Alter und der Machart sind.

Kann mir da jemand Genaueres berichten, es ist meine erste Wachtel/Kuckucksuhr, die ich restaurierte, vorher nur solche mit Kuckuck allein.

Danke für Antwort und Grüße

Michael

Ein größeres Kettenrad würde ja nichts an den für den einzelnen Schlag/ Wachtellruf notwendigen Umdrehungen ändern.
Da bräuchtest Du dann ein anderes Zahnverhältnis - sind alle Triebe an den Kettenrädern gleich?
Guck mal ziemlich am Anfang bei 0:06 bis 0:08 - auch da ist das mittlere Gewicht weiter oben

Zitat von Oggy im Beitrag #2

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Ein größeres Kettenrad würde ja nichts an den für den einzelnen Schlag/ Wachtellruf notwendigen Umdrehungen ändern.

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Hallo Moritz,

Du hast recht, auch die Löcher im Gehäuse passen jetzt eigentlich genau. und ein größeres Kettenrad ginge ja schon wegen der Sperrklinke und dazugehörigen
Sperrfeder nicht und eventuell kleinere Kettenräder für Uhr- und Stundenschlagwerk gingen ja auch aus demselben Grund nicht, weil dann die Sperrklinken nicht mehr
greifen würden.

Sehr komisch das Ganze: Da wurde damals ein eigentlich qualitätsvolles (für damalige Schwarzwaldverhältnisse - um 1870/80) Werk konstruiert und nicht darauf geachtet, das die Gewichte in 24 Stunden alle 3 in etwa die gleiche Länge ablaufen?! Schade eigentlich, jetzt muß ich meiner Bekannten das mal technisch erklären, sonst glaubt sie noch, ich habe bei der Restauration Mist gebaut.

Grüße

Michael

Hallo Michael,
und das die Wachtel einfach nur zu kurz ruft kann nicht sein?

lg Christian

Rein rechnerisch - einen kompletten 1/4h Wachtelruf vorausgesetzt - "Ruft" die Wachtel 10 Mal pro Stunde - also 240 Mal in 24h
Der Kuckuck 156 Nal in 24 (ohne Halbstundenruf)
Eigentlich sollte das Schlagwerk vom Kuckuck doch weniger Kette "verbrauchen"?

Hallo Oggy,
Das hängt doch von den Übersetzungen der Getriebe ab. Die wird so gewählt sein, dass die Rufe sicher erzeugt werden. Möglicherweise musste man da Kompromisse machen auch bezüglich der Fertigung. Die Werke waren zwar auch nicht billig damals, aber kein Vergleich zu Wiener 4/4 Schlagwerken im Hochpreissegment, da wurde die Ablaufgeschwindigkeit sorgfältig beachtet.
Gruß Werner

Ich werde als nächstes die Gewichte bis zum Anschlag aufziehen und nach genau 24 Stunden den "Kettenverbrauch" nachmessen.

Dann kann man es genau sehen, denn nach 24 Stunden wäre natürlich schön, wenn alle 3 Gewichte auf gleicher Höhe wären, was
hier ja absolut nicht eintrifft. Also bald gibts genaue Maße in Zentimeter pro Werk an "verbrauchter" Kette in 24 Stunden.

Trotzdem wäre interessant, ob jemand der Forumsteilnehmer schon mal eine Kuckucks-Wachteluhr aus dieser Zeit überholt hat und
Ähnliches zu berichten hat oder ob bei ihm die Gewichte nach 24 Stunden in etwa in gleicher Höhe waren.

Grüße

Michael P.S: Werner, da hast du recht, Wiener Vierviertelschlagwerke mit Monatslaufdauer sind nach 30 Tagen immer noch auf den Millimeter genau auf gleicher Höhe,
wahrscheinlich bin ich deshalb zu verwöhnt.

Zitat von Pinbally im Beitrag #8

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Trotzdem wäre interessant, ob jemand der Forumsteilnehmer schon mal eine Kuckucks-Wachteluhr aus dieser Zeit überholt hat und
Ähnliches zu berichten hat oder ob bei ihm die Gewichte nach 24 Stunden in etwa in gleicher Höhe waren.

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Hallo Kioto,
anbei BilderKuckuck 1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Kuckuck3.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Kuckuck2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Kuckuck 1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Hallo Kioto,

ich wollte ja eh hauptsächlich wissen, ob das bauartbedingt sein kann, drum frug ich ja in die Runde.

Ändern werde ich natürlich nichts, brauche ja nur eine Begründung (das das Werk eben so konstruiert ist)
wenn meine Bekannte das bemerkt und es auch ihr komisch vorkommt, das die Gewichte nach einem Tag
im so unterschiedlichen Höhen herumhängen (wie gesagt, schaut doof aus - zumindest für mich).

Höre gerne weitere Kommentare.

Danke und Grüße

Michael

Gelöscht

Einfach mal Deine Bekannte fragen ?.
Oder mal einen Ausflug in den Schwarzwald,zum Beisiel Furwagen ins Uhrenmuseum und dort mal die Uhrmacher fragen.

Interessant, das Thema ....
Hab mal einen Vergleichstest gestartet !

Kuckuck1a.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Naja, in dem Zustand, wie diese Uhr war, ist sie sicher die letzten 50 Jahre nicht mehr gelaufen. Alle Eisenteile angerostet, zum Teil Drähte weggerostet
und daher nicht mehr vorhanden, 1 - 2 mm Staub und Dreck drauf und das Messing praktisch schwarz. Demnach eh ein Wunder, wie schön das Werk noch wurde.

Über die Stunden, die ich dazu brauchte, will ich gar nicht mehr nachdenken.

Und die Bekannte kann sich nur aus ihrer frühesten Jugend an die Uhr erinnern, da hat sie solche Details natürlich nicht mehr in Erinnerung.

Also, das Nachmessen ergab: Bei einer Fallhöhe von 160 cm bleibt das Wachtelwerk in 21,5 Stunden 37 cm zurück!
Meiner Meinung nach ein Schmarrn, aber ich kanns nicht ändern. Uhr- und Kuckuckswerk sind auch nicht gleich, aber erträglich, so ca. 10 cm bleibt das Kuckuckswerk hinten.

Weiß der Kuckuck (vielleicht der in der Uhr), was da los oder passiert ist?! Ich mache nichts mehr dran.

Grüße

Michael