Nach dem Bauen eines Gehäuses kommt das Uhrwerk an die Reihe.
Es handelt sich um eine Viertelrepetituhr, deren Viertelgong nicht schlägt, weil eine Feder gebrochen ist.
Die Zeiger fehlten auch. Die unten abgebildeten Zeiger sind Ersatzteile, die angepasst werden müssen.

Verkleinerung des Minutenzeiger Loches.


Nach dem Löten und Feilen passt der Teil wieder.


Das Loch im Stundenzeiger hingegen ist zu eng. Da muss aufgerieben werden.


Jetzt passt alles !

Danach geht es um die gebrochene Feder neu herzustellen : der blaue Teil.


Entfernen des Einbauringes, samt Staubdeckel.


Zuerst wird die Unruh entfernt.


Ansicht von unten.


Anker und Hemmungsrad.


Die Gongstäbe müssen auch abgebaut werden.

Der ungefähr gezeichnete Teil.


Eine lange dünne federnde Klinge...


... die den Rechen bewegt.


So sieht es im CAD Program aus.








Feder und Rechen.

Das Stahlstück.


Von 3mm auf 1mm dünn fräsen.


Aufkleben des Modelles...


... und aussägen.

Zum ausprobieren muss der Stundenstern entfernt werden. Er bewegt die Viertelstundenschnecke, die der Rechen abtastet..


Jetzt hat der neue Teil Platz.


Das Loch hat eine Senkung für die Schraube, deren Tiefe kontrolliert werden muss.


Näher. Der Taster ist selbstgebaut.


Bohren des 0.30mm Loches, auf einer alten Perliermaschine.


Näher...


Das sind ganz feine Qualitätsbohrer.


Loch für den Stift fertig !

Wow !!!

Freue mich auf das was noch kommt !


Andreas

Feilen, schleifen, messen, probieren, anpassen, die Zeit vergeht wie Wahnsinn. Gerade am Tag an dem sowieso eine Stunde fehlt...

Die Feder am Werk und der Rechen. Die Breite der Klinge muss noch reduziert werden.


Ohne Rechen und die schon abgespeckte Klinge. Noch nicht genug.


Die alte gebrochene Feder wurde schon mal repariert und angelötet. Vermutlich mit Niedrigtemperaturlot, was die blaue Farbe erklären würde.

Tolle Arbeit.

P.S. Der Tag heute hat eine Stunde mehr

Zitat von Lorch im Beitrag #10

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...P.S. Der Tag heute hat eine Stunde mehr

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Es wird heiss ! Erstens beim Verdünnen der Klinge, zweitens beim Härten.

Einen Haltering musste ich aus einem Abfallstück herstellen um die Klinge ohne Zerbrechen schmaler zu bearbeiten. Von Hand feilen wäre sicher schief gegangen, da man das Stück kaum halten kann.


Beim Drehen.


In Azeton wieder lösen...


... und in Draht einpacken.


Noch ein bisschen Seife dazuschmieren...


... und dann wird's warm !


Heiss ...


... und wieder kalt.


Das Auspacken ist immer eine heikle Sache wenn das Stahl so zerbrechlich ist.

Das neue Ding funzt !

Hallo Pierre,
wie immer ein ganz toller Beitrag, vielen Dank dafür!
Zwei Fragen hätte ich dazu aber noch.
1. Hast Du da in Öl abgeschreckt? und 2. Hast Du die Feder nach dem härten wieder angelassen und wenn ja bis zu welcher Farbe.

lg Christian