Schweiz, zwischen Zürich-Luzern und Deutschland, Saarbrücken
Arbeiten an der Automatikbrücke eines Omega 565:
Zum Öffnen und Revidieren des Spannrades musste kurzerhand ein spezielles und einfaches Werkzeug angefertigt werden:
Automatikbrücke (mit bereits ausgebautem Spannrad): 2019-08-25 16-37-16 +0200.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Die Einlaufspuren der Zapfen beider Wechselräder hielt sich in Grenzen, so dass eine entsprechende Ersatzteilsuche nicht erforderlich war.
Für Einsteiger: Die Automatikbrücke nimmt die Bewegung des Rotors, der sich in beide Richtungen bewegen kann auf und gibt den Drehmoment in einer Richtung an den Aufzug weiter. Auf diese Weise kann der Rotor in beiden Drehrichtungen für den Aufzug der Uhr sorgen. Zentrales Element für die Drehrichtungsumkehr ist das Spannrad (Wechselrad).
LG
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
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Weitere Arbeiten an dem Omega 565:
... wieder etwas gelernt ... weshalb man allesvorher prüfen sollte ...
Nach kompletter Montage des Werkes sollte nun das ZB montiert werden ... aber ... eine der ZB-Schrauben war "ausgenudelt".
Problem an der Sache war, dass die ZB-Schrauben, bzw. deren Sitz tangential in die Grundplatine gesetzt sind.
Also musste die Schraube irgend wie entfernt und ersetzt werden!
Arbeiten an der Platine bedeutet natürlich, alles nochmals komplett demontieren zu dürfen ...
Die ZB-Schraube hatte keinen Halt mehr in dem 0,5 mm Gewinde und war auch nicht dazu zu bewegen, sich entfernen zu lassen, denn ihr relativ langer Kopf sass einige Millimeter tief in der tangentialen Bohrung in der Platine.
Was also tun, um die Schraube zu entfernen? Ausbohren erschien mir keine gute Option, Versuche mit Druckluft scheiterten. Der relativ lange Kopf der Schraube sass passgenau in der Bohrung, die Schraube weigerte sich, diesen "Tunnel" zu verlassen.
... überlegen, was man tun könnte ...
Ich habe mich dann dazu entschlossen, in die Flanke der Grundplatine, seitlich von der ZB-Schraube eine 0,5 mm-Bohrung zu setzen, um die Schraube durch die Bohrung hindurch mittels einer feinen Nadel aus ihrem Sitz zu schieben. Eine kleine Bohrung in die Flanke der Platine zu setzen, schien mir als Mittel der Wahl und sollte weitere Beschädigungen der Platine, wie sie vermutlich beim Ausbohren entstanden wären, vermeiden.
Die Methode führte zum Erfolg, die defekte Schraube konnte mittels einer feinen Nadel herausgeschoben werden. Da auch das 0,5 mm Gewinde in der Platine defekt war, habe ich mich entschlossen, auf 0,6 mm Gewinde zu erweitern. Nun hiess es, passende Schrauben mit 0,6 mm Gewinde aus dem vorhandenen Sortiment auszuwählen.
Mit den neuen Schrauben und dem erweiterten Gewinde konnte das Zifferblatt, bzw. die ZB-Füsse sauber fixiert werden.
Sorry, dass ich keine Fotos angefertigt habe und deshalb diese Arbeit hier nur in Prosa beschreiben kann!
Merke: Prüfe wirklich alle Komponenten, insbesondere diejenigen, die zum Abschluss der Montagearbeiten zum Tragen kommen vorher, dann ersparst Du Dir jede Menge zusätzliche Arbeit!
LG
Ralf
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Hallo Ralf, das mit dem "alles kontrollieren" ist immer so eine Sache. Der Fehler, den Du da beschreibst, ist so selten, dass diese Kontrolle bei jeder Uhr viel mehr Zeit kosten würde, als wenn man es einmal akzeptiert, dass die Uhr noch mal auseinander muss. Es gibt aber Fehler, die sind auch extrem selten, und die kontrolliere ich auch jedes Mal, und zwar, weil die Kontrolle keine 2 Sekunden kostet und die Fehlersuche stattdessen stundenlang dauern könnte: So kontrolliere ich jedes Federhaus auf Höhenluft des Federkerns. Und natürlich sollte man schon bei der Demontage "die Augen aufmachen", denn da fällt einem schon viel auf. Aber alles geht nicht.
Deine Lösung des Problems finde ich schon elegant. Wenn man bedenkt, wie viele ausgenudelte Schraubgewinde ich gesehen habe, bei denen es rundherum in der Platine Macken gab... Aber die Zifferblattbefestigung mit einer Schraube von M0,5 - das finde ich vom Hersteller schon sehr gewagt. Da gibt es bessere, stabilere und vor allem servicefreundlichere Lösungen, und nicht erst seit den 70ger Jahren.
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Hallo Frank
Besten Dank für Dein Feedback.
Du hast sicher Recht, dass man nicht wirklich alles kontrollieren kann, zumal es mir bei meinem Omega beim Demontieren des ZB nicht aufgefallen war, dass eine der beiden Schrauben nicht mehr greift. In der Regel ist es auch so, dass ich die ZB-Schrauben vor der Reinigung herausnehme, das aber in diesem Fall nicht gemacht habe, weil sie sehr tief in dem "Tunnel" der Platine gesteckt und sich deshalb beim Reinigen auch nicht gelöst haben.
Allerdings bedeutet ein erneutes Zerlegen des Werkes für mich immer, alle Teile nochmals zu reinigen und beim Zusammenbau neu zu ölen und zu fetten. Ich weiss nicht ob das tatsächlich immer notwendig ist. Die bereits geölten Teile wieder einzubauen widerstrebt mir etwas, da sich dann das Öl/Fett nicht mehr ausschliesslich an den Stellen befindet, wo es hin gehört.
LG
Ralf
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Übrigens wäre mir diese Schraube wahrscheinlich aufgefallen. Ich reinge die Uhren immer unzerlegt in der Vibrasonic, um sie dann doch - sauber - komplett zu zerlegen. Trockenschmierung widerstrebt mir. Und da bei dieser Reinigung alle losen Teile später aus dem Werk fallen und in der Waschlösung liegen, drehe ich immer alles fest, nehme aus Vorsichtsgründen aber immer die Datumsscheibe heraus. Da wäre mir die Schraube wahrscheinlich beim Festdrehen aufgefallen - oder beim Reinigen herausgefallen.
Übrigens:In die Vibrasonic kommen bei mir auch Taschenuhren. Hat noch nie Probleme gegeben und gibt ein tolles Reinigungsergebnis. Auch meine Alltags-IWC mit Cal 69 und ihrer relativ schweren Unruh wird so gereinigt.
Nachdem das gut klappt mit Fusion360 habe ich mal alle meine Zeichnungen meines Gesellenstücks von 1985 eingescannt und mit "auf Arbeit" genommen. Alles in Fusion360 verwurschtelt und das ist dabei rausgekommen:
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19.08.2019 19:51
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