Zitat von nobrett im Beitrag #10

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Zitat von Horst 1962 im Beitrag #7

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es gibt immer eine Lösung das ganze etwas günstiger zu machen.
Leben und Leben lassen.
Sicherlich muss die Arbeit eines Uhrmacher auch bezahlt werden , davon leben sie nun mal:).
Aber für Hobbyschrauber solltes kein Problem sein hier im Forum.

Gibt für alles eine Lösung.

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Ist das ein öffentliches Angebot zur Schwarzarbeit oder habe ich das falsch verstanden?
Auf jeden Fall ist das aber doch der Vorschlag es mit Schwarzarbeit zu versuchen um Geld zu sparen. Da bleibt mir die Spucke weg.

Gruß
Norbert

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Zitat

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Ist das ein öffentliches Angebot zur Schwarzarbeit oder habe ich das falsch verstanden?
Auf jeden Fall ist das aber doch der Vorschlag es mit Schwarzarbeit zu versuchen um Geld zu sparen. Da bleibt mir die Spucke weg.

Gruß
Norbert

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Ich sehe das nicht so. Wenn ich für mich und die nähere Verwandtschaft Gartenarbeit, Uhrenreparatur,
Messgerätereparatur, usw. mache, ist das absolut in Ordnung.
Was anderes ist es wenn ich professionell für andere Leute Arbeiten annehme.
Da muss ich ja dann auch Haftpflichtversicherung haben, und auf die Arbeit Garantie geben.
Davon leben können, Unkosten bezahlen, und mit dem was übrig bleibt sparen... ähhh... Steuern zahlen.

Frido

Hier ein Beispiel, wie man sich mit der Arbeitszeit verrechnen kann; resp. die Kosten, die schlussendlich verrechnet werden müssten!

Betrifft eine MAUTHE Buffetuhr in einem sehr schlechtem Zustand, dh. die Lackierung vom Gehäuse musste bis auf das Holz zurück geschliffen werden und da die Füsse fehlten, mussten neue erstellt werden. Alleine die Schreinerarbeit betrug über 4 Stunden.

Dann die Uhrmacherarbeit: Vorerst zur allgemeinen Information; da musste es einen Vorgänger gegeben haben der arg an dieser Uhr rumgebastelt hat, was das ganze zusätzlich erschwert. Zum Bsp.; Achse vom Anlaufrad, aus was für Gründen auch immer, einfach abgeschliffen! Oder Auslösehebel aus gleichem Grund einfach gekürzt und völlig verbogen. Wenn so eine Uhr seit Jahrzehnten gelaufen ist, dann kürzt man nicht einfach Teile oder verändert sie!

Komplettes zerlegen des Werks: Das Werk wird in einer Spez.-Lauge und anschl. mit Ultraschall gereinigt. Sämtliche Räder nachgefeilt und poliert. Zapfen zT. rolliert. Korrektur der beschädigten Lager; dh.verschiedene Lager auf Platine ersetzt. Nadeltriebstifte ersetzt. Beisatz Rad auf Achse neu justiert. Auslösehebel neu angefertigt. Zugfedern aus dem Federhaus entfernt und neu eingefettet. Pendelfeder neu eingelötet. Pendelaufhängung Massiv-Anker, Hebeflächen poliert und neu eingestellt sowie Ankergabel neu gerichtet und eingestellt. Schlagwerk einstellen. Das Werk in das reparierte Gehäuse eingebaut und auf Ganggenauigkeit kontrolliert.

Arbeitszeit: 12 Stunden à Fr. 60.-- Fr. 720.--
Schreinerarbeit 4 Std. à Fr. 60.-- Fr. 240.--
Ersatzteile sowie Reinigungsmaterial:
Pendelfeder
Kleinmaterial
Pauschal Fr. 60.--
Total Fr.1'021.--


Das ist ein Betrag, den ich nie und nimmer dem Kunden verrechnen kann.
Also habe ich den Betrag durch zwei geteilt und lediglich Fr. 510.-- in Rechnung gestellt!

Frage; was macht Ihr in so einem Fall?
(Schreiner arbeiten werden separat verrechnet sowie Uhrmacherarbeit?)

12 Stunden für ein BimBam Schlagwerk ist schon lange bei den beschriebenen Arbeiten....
Eine Pendelfeder hätte ich persönlich nicht gelötet. Bei dem Betrag ist es dann auch schon egal, da hätte ich persönlich lieber eine neue eingesetzt.

Also lieber Phalos; ziehen wir mal die 4 Stunden Schreinerarbeit ab, sind es noch 8 Stunden für die Werkrevision.
Eine neue Pendelfeder wurde eingesetzt, aber die Halterung war leider gebrochen und musste mit Hartlot neu befestigt werden.
Auch mussten Nadeltriebstifte ersetzt werden sowie einen neuen Auslösehebel angefertigt werden....

So, nun möchte ich gerne dem Phalos über den Rücken schauen und die Zeit festhalten. Ich kann es mir schlicht nicht vorstellen, bei aller Routine,
dass er es schneller Schaft!

MfG Giacumin

Übrigens hast Du meine Frage nicht beantwortet...

Zitat von Giacumin Bass (Windfang) im Beitrag #18

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Hier ein Beispiel, wie man sich mit der Arbeitszeit verrechnen kann; resp. die Kosten, die schlussendlich verrechnet werden müssten!

Betrifft eine MAUTHE Buffetuhr in einem sehr schlechtem Zustand, dh. die Lackierung vom Gehäuse musste bis auf das Holz zurück geschliffen werden und da die Füsse fehlten, mussten neue erstellt werden. Alleine die Schreinerarbeit betrug über 4 Stunden.

Dann die Uhrmacherarbeit: Vorerst zur allgemeinen Information; da musste es einen Vorgänger gegeben haben der arg an dieser Uhr rumgebastelt hat, was das ganze zusätzlich erschwert. Zum Bsp.; Achse vom Anlaufrad, aus was für Gründen auch immer, einfach abgeschliffen! Oder Auslösehebel aus gleichem Grund einfach gekürzt und völlig verbogen. Wenn so eine Uhr seit Jahrzehnten gelaufen ist, dann kürzt man nicht einfach Teile oder verändert sie!

Komplettes zerlegen des Werks: Das Werk wird in einer Spez.-Lauge und anschl. mit Ultraschall gereinigt. Sämtliche Räder nachgefeilt und poliert. Zapfen zT. rolliert. Korrektur der beschädigten Lager; dh.verschiedene Lager auf Platine ersetzt. Nadeltriebstifte ersetzt. Beisatz Rad auf Achse neu justiert. Auslösehebel neu angefertigt. Zugfedern aus dem Federhaus entfernt und neu eingefettet. Pendelfeder neu eingelötet. Pendelaufhängung Massiv-Anker, Hebeflächen poliert und neu eingestellt sowie Ankergabel neu gerichtet und eingestellt. Schlagwerk einstellen. Das Werk in das reparierte Gehäuse eingebaut und auf Ganggenauigkeit kontrolliert.

Arbeitszeit: 12 Stunden à Fr. 60.-- Fr. 720.--
Schreinerarbeit 4 Std. à Fr. 60.-- Fr. 240.--
Ersatzteile sowie Reinigungsmaterial:
Pendelfeder
Kleinmaterial
Pauschal Fr. 60.--
Total Fr.1'021.--


Das ist ein Betrag, den ich nie und nimmer dem Kunden verrechnen kann.
Also habe ich den Betrag durch zwei geteilt und lediglich Fr. 510.-- in Rechnung gestellt!

Frage; was macht Ihr in so einem Fall?
(Schreiner arbeiten werden separat verrechnet sowie Uhrmacherarbeit?)

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Ich muss eventuell für mich persönlich etwas richtigstellen.
Ich habe bereits 74 Lenze auf dem Buckel und wohne seit gut 11 Jahren total abgelegen in einem ländlichem Gebiet wo weit und breit kein Uhrmacher zu finden ist.
Ich führte während vielen Jahren das Management bei OLYMPUS OPTICAL CO.LTD. bis die Japaner die Schweizer Vertretung übernahmen; wie es in der Zwischenzeit allen Japanischen-Vertretungen in der Schweiz gleich so ergangen ist. Eigentlich hätte ich mir eine Frühpensionierung leisten können, aber da war ich gerade mal 46 Jahre alt. Einem Zufall verdankend konnte ich in Davos an bester Lage ein Geschäft mit Uhren-Bijouterie sowie Optik eröffnen. Leider musste ich feststellen, dass ich keine Markenuhren im Sortiment aufnehmen konnte, da ich im Uhrenverband nicht eingetragen war. (Fédération de l'Industrie Horlogère Suisse, FH) So erlernte ich noch mit 47 Jahren den Uhrmacher bei SEIKO Genève. Dank meiner früheren Ausbildung als Feinmechaniker konnten wir die Lehrzeit etwas verkürzen.
Es folgten dann noch drei weitere Geschäfte. Eigentlich wollte ich meinen Ruhestand in der schönen Val Müstair / Graubünden geniessen. Dann musste ich feststellen, dass in jedem zweiten Haushalt eine defekte Uhr in der guten Stube war; wie Standuhren, Pendulen, Tischuhren etc.
Als die Leute Wind bekamen, dass hier ein Uhrmacher seinen Wohnsitz hat, war der Teufel los. Täglich bekam ich Anfragen mit der Bitte, die Uhr zu reparieren.
Da ich nun kein Geschäft mehr hatte und somit auch keine Angestellten, konnte ich den Leuten hier einen fairen Preis offerieren; dh. meistens zum halben Preis, wenn nicht sogar "gratis"... dh. ich bekam dann jeweils eine "halbe Sau" oder sonstige Geschenke.
Das hat sich bis weit ins benachbarte Vinschgau / Südtirol herumgesprochen und dem "Hobbyuhrmacher" wurde das sprichwörtlich Zuviel.

So habe ich kurzentschlossen einen Wohnwagen gekauft und werde noch ein Schild an der Haustüre anbringen:
Hier wohnt ein Uhrmacher, wenn er zu Hause ist!

MfG Giacumin

Zitat von Giacumin Bass (Windfang) im Beitrag #22

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Ich muss eventuell für mich persönlich etwas richtigstellen.
Ich habe bereits 74 Lenze auf dem Buckel und wohne seit gut 11 Jahren total abgelegen in einem ländlichem Gebiet wo weit und breit kein Uhrmacher zu finden ist.
Ich führte während vielen Jahren das Management bei OLYMPUS OPTICAL CO.LTD. bis die Japaner die Schweizer Vertretung übernahmen; wie es in der Zwischenzeit allen Japanischen-Vertretungen in der Schweiz gleich so ergangen ist. Eigentlich hätte ich mir eine Frühpensionierung leisten können, aber da war ich gerade mal 46 Jahre alt. Einem Zufall verdankend konnte ich in Davos an bester Lage ein Geschäft mit Uhren-Bijouterie sowie Optik eröffnen. Leider musste ich feststellen, dass ich keine Markenuhren im Sortiment aufnehmen konnte, da ich im Uhrenverband nicht eingetragen war. (Fédération de l'Industrie Horlogère Suisse, FH) So erlernte ich noch mit 47 Jahren den Uhrmacher bei SEIKO Genève. Dank meiner früheren Ausbildung als Feinmechaniker konnten wir die Lehrzeit etwas verkürzen.
Es folgten dann noch drei weitere Geschäfte. Eigentlich wollte ich meinen Ruhestand in der schönen Val Müstair / Graubünden geniessen. Dann musste ich feststellen, dass in jedem zweiten Haushalt eine defekte Uhr in der guten Stube war; wie Standuhren, Pendulen, Tischuhren etc.
Als die Leute Wind bekamen, dass hier ein Uhrmacher seinen Wohnsitz hat, war der Teufel los. Täglich bekam ich Anfragen mit der Bitte, die Uhr zu reparieren.
Da ich nun kein Geschäft mehr hatte und somit auch keine Angestellten, konnte ich den Leuten hier einen fairen Preis offerieren; dh. meistens zum halben Preis, wenn nicht sogar "gratis"... dh. ich bekam dann jeweils eine "halbe Sau" oder sonstige Geschenke.
Das hat sich bis weit ins benachbarte Vinschgau / Südtirol herumgesprochen und dem "Hobbyuhrmacher" wurde das sprichwörtlich Zuviel.

So habe ich kurzentschlossen einen Wohnwagen gekauft und werde noch ein Schild an der Haustüre anbringen:
Hier wohnt ein Uhrmacher, wenn er zu Hause ist!

MfG Giacumin

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Hallo Giacumin Bass,
ich finde es immer sehr interessant wenn Forumsmitglieder etwas über Ihren Background preisgeben. Ich finde allerdings das ein Anlass dazu, in diesem Falle nicht gegeben war. Wenn Du, oder irgend jemand anderes, entscheidest, aus welchen Gründen auch immer, eine Reparatur durchzuführen. Dann aber den Preis der Arbeiten an den tatsächlichen Wert der reparierten Sache orientierst, bedeutet das nicht mehr und nicht weniger als das Du wahrlich, ein honoriger Geschäftsmann bist.
Und davor,das Du nicht nur so erscheinen willst...wie viele, viele andere...sondern auch wirklich so handelst, kann ich nur den Hut ziehen.
Und um Deine Frage zu beantworten...genau so wie Du es beschrieben hast würde ich es machen !

Chapeau...

ich danke Dir lieber Andreas...

MfG Giacumin

Das hast Du völlig falsch verstanden.Es geht hier um etwas ganz anderes.
Ich könnte jetzt ganz weit ausholen...aber ich schenke mir das...lasst uns über Uhren und deren Reparatur diskutieren.Das macht wesentlich mehr Spaß.

[quote=Mahlekolben|p105849]Naja - ich drücke das mal anders aus:

Ihr betreibt hier Öffentliches Preisbashing und heisst das auch noch gut.
"....60 SFr entsprechen gerade mal 52 EUR. Und Ihr schreit "Hurra!" wenn das noch einer halbiert?"

Da stimme ich mit Mahlekolben absolut überein!
Wäre ich noch Geschäftsmann, würde ich denen die Kappe gehörig waschen...
Wir haben in der Schweiz einen Uhrmachertarif, ca. Stundenansatz von Fr. 80.--
Ich bin als "Uhrmacher" ohne jegliche Infrastruktur von Fr. 60.- ausgegangen und genau da basiert meine Frage: Was macht Ihr in so einem Fall?
Die effektiven Kosten belaufen sich auf Fr. 1'021.- Damit könnte sich der Kunde praktisch zwei neue Uhren kaufen!!!
Das selbe Dilemma hatte ich jeweils bei den Kuckucksuhren; einen enormen Zeitaufwand, den man niemals verrechnen kann!
Also schickt Ihr den Kunden nach Hause mit der Bemerkung, das ganze lohnt sich nicht oder... ?

Lieber Michael
Nur besteht hier ein grosser Unterschied: Erstens habe ich kein Uhrengeschäft in dieser Gegend und bin auch nicht als Uhrmacher oder Geschäftsmann angeschrieben sowie auch nicht als Uhrmacher im Handelsregister eingetragen. Das ganze geschieht nun völlig auf privater Basis! Der Spruch mit "Hier wohnt ein Uhrmacher, wenn er zu Hause ist" sollte man eigentlich hier im Forum als Spass verstehen. Ich werde bestimmt nicht so einen Hinweis an der Haustüre anbringen!

Für Missverständnisse bitte um Entschuldigung!

MfG Giacumin