Ich bin leider kein Uhrmacher und weiß daher nicht was ihr alles braucht um mir vielleicht helfen zu können.
Ich würde gern mehr über diese Taschenuhr erfahren.
Zur Geschichte der Uhr gibt es nicht viel, mein Großvater brachte sie aus dem 2. Weltkrieg mit nach Hause und sie hat damals leider schon nicht mehr funktioniert.
Rechts neben der Krone ist ein kleiner Knopf welchen man drücken muß um die Zeit einstellen zu können. Alles andere kann bitte man den Bildern entnehmen.
Ich Danke schon mal im Vorfeld für eure Bemühungen.
Gruß Mike aus OG
Mike-OG
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
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nu, net so ungedultig. Wir erwarten hier schon, dasss du auch mal Tante Google selbst bemühst. Ich bin zwar auch kein Experde für TU´s, aber ich will versuchen, dir mal auf die Sprünge zu helfen. Dann kommst du vielleicht weiter.
Also: der Rückdeckel innen sagt dir schon so einiges: - Es ist eine Zylinder-Uhr. Das heißt, an der Unruhe ist ein kleiner Zylinder, der den Ablauf des Werkes hemmt. Nachteil dieser Zylinder-Hemmung ist, dass sie doch auf Stöße empfindlich ist. Für gewöhnlich ist es dieses Teil, welches zuerst bricht. - 6 Rubins = 6 Steine = Lagersteine; einen siehst du an der Unruhe (in der Mitte) : die eingeritzten Markierungen im Rückdeckel sind Kennzeichnungen alter Reperaturen - zähle doch mal, wieviele es sind : die eingestanze Zahl 15818 ist die Gehäusenummer : das Zifferblatt sieht sehr nachgemalt aus und trägt einen Aufkleber; orginal war es ohne Aufkleber und wahrscheinlich aus Emalie auf Blech : das Alter ist schwer zu schätzen, vielleicht findest du Markierungen auf dem Werk. Das ist allerdings eher unwahrscheinlich
Das Werk ist sehr einfach und ist sehr häufig anzutreffen. Schau mal unter die Unruhe - dort scheind es eine Marke zu geben.
So, mehr läßt sich auf die Schnelle nicht sagen. Nur für die Reperatur wirst du Glück brauchen - es gibt nicht mehr so viele Uhrmacher, die solche Uhren repatieren. Du wirst die Antwort "nicht wirtschaftlich" bekommen...
"Remontoir" bezeichnet den Aufzug des Werks über die Krone.
Das war gegenüber dem vorher üblichen Aufzug durch Schlüssel ein RIESIGER Vorteil:
- die Schlüssel wurden oft durch das Zifferblatt gesteckt, hier konnte dieses leicht beschädigt werden - grundsätzlich braucht ein Schlüssel ein Loch, durch das auch Staub gelangen kann - auch kann ein Schlüssel verloren gehen - bei häufigem Gebrauch nudelten die Kanten ab - auch riss hin und wieder ein Schlüssel, wodurch er irgendwann durchrutschte - 1844 gab es für diese Erfindung von Adrien Philippe die Goldmedaille auf der Pariser Weltausstellung
Das zum Remontior-Aufzug.
Charles Antoine Jaeger-LeCoultre erweiterte die Krone um die Stellung "Zeiger stellen" im Jahr 1847.
Das heißt aber noch lange nicht, dass Deine Uhr zwischen 1844 und 1847 hergestellt wurde.
Vielmehr wurden diese Uhren (mit Knopf an der Seite) zwischen 1850 und 1925 in großer Menge hergestellt, danach wurde die Zylinderhemmung durch die Ankerhemmung abgelöst.
Wichtig bei Deiner Uhr sind die Lagersteine, die nicht mehr (wie häufig noch vor 1920) in Chatons gelagert, sondern direkt in Bohrungen gepresst worden sind.
Somit tippe ich aus der Hüfte auf ein Baujahr etwa 1920 -5 +10 Jahre - also irgendwo zwischen 1915...1930.
In dieser Zeit sind auch Eisenbahner-Uhren modern geworden (erkennbar an der umlaufenden "Schiene" der Minuterie).
Ansonsten ist an dem Zifferblatt schon ordentlich "malocht" worden: Die Zahlen außen herum, die Zahlen bei der kleinen Sekunde, die roten Ziffern sind mittels Dekal-Folie nachträglich aufgebracht worden...
Sie hat allerdings auch noch die typischen Verzierungen auf dem Zifferblatt, die in die von mir vermutete Zeit - den damaligen Zeitgeist und den Geschmack betreffend - passen.
Durch die Lagersteine und die blaue Breguet-Spirale an der Unruhe wird diese Uhr damals im mittleren Preisfeld gelegen haben.
Ein paar Extras hatte sie (Lagersteine, Spirale), hochaktuell war sie jedoch nicht (Aufzug, Hemmung).
Das Gehäuse und vor allem die Verzierungen darauf sind hervorragend erhalten und kaum abgerieben, was dafür spricht, dass sie kaum getragen wurde. Das ist besonders an der aufwändig gestalteten Rückseite zu erkennen. Scharfe Kanten und ein super erhaltenes Gesamtbild sprechen dafür.
Das Werk selbst ist zwar schon durch einige Hände gegangen (siehe Abnutzungen an den Schraubenköpfen), doch war stets fachkundige Hand am Werk: Es ist kein einziger Fingerabdruck zu erkennen (und diese Abdrücke kommen schnell, sobald man da ohne Handschuhen drauf rumpatscht!).
Abschließend glaube ich eine Uhr zu sehen, die es wert ist, ein paar Euro mehr in ihren Erhalt zu investieren - und auch die Zeit, die es braucht, um einen umsichtigen Uhrmacher zu finden.
Hallo Teichfloh und Mahlekolben, Danke schon mal für eure Antworten. Zu den Reparaturen weiß ich nur, das sie mein Großvater nie zur Reparatur gebracht hat und mein Vater auch nicht, also muß das der Vorbesitzer gemacht haben. Noch gehört sie meinem Vater und er fragte mich ob ich mal schauen könnte warum sie nicht mehr läuft. Wie gesagt bin ich leider kein Uhrmacher obwohl das mein Traumberuf war, aber hier gab es Anfang der 80'er Jahre keine Lehrstelle. Was ich unter der Lupe sehen konnte ist, das die Feder der Unruhe nicht mehr mit der Unruhe verbunden ist und man sie drehen kann, aber weiter traue ich mich nicht zu schauen weil ich durch Unwissenheit nichts beschädigen möchte, denn damit würde ich einem ehrwürdigen Uhrmacher ins Handwerk pfuschen welcher sich seinerzeit viel Mühe gab um diese Uhr entstehen zu lassen. Ich selbst bin einer der letzten Modellschreiner (den Beruf gibt es nicht mehr) der Modelle für Museen gebaut und restauriert hat und da lernt man die Arbeiten der alten Meister zu schätzen.
Könnte man auch etwas zum Wert in diesem Zustand sagen? Viel ist es sicher nicht, aber für mich hat sie einen besonders hohen Wert weil sie von meinem Großvater stammt dem ich meinen Beruf und meine Liebe zu alten Arbeiten zu verdanken habe, daher hat er sie ja auch nicht reparieren lassen, es muß nicht immer alles repariert werden und funktionieren, aber es sollte erhalten bleiben um zu sehen wie früher gearbeitet wurde.
Zitat von Mike-OG im Beitrag #5... Könnte man auch etwas zum Wert in diesem Zustand sagen? ...
Fragen zum Wert werden hier generell nicht beantwortet. Das steht glaube ich in den Forumsregeln... Habe gerade in den Regeln nachgesehen aber den Passus finde ich nicht mehr, glaube aber es so gelesen zu haben..
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29.06.2015 12:23
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