an einer einfachen TU ist der Ankerrad-Stein in der Platine abgesplittert. Ich denke, es handelt sich um einen gefassten Stein. Kann mir jemand Tipps zum Ersatz geben, gefasste Steine habe ich noch nie ersetzt.
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Ein Steinfassungswerkzeug mit Öffnern und Schließern ist vorhanden.
Hallo Matthias, bei einer "einfachen" Taschenuhr wie du geschrieben hast, würde ich den gebrochenen Stein belassen, ABER NUR WENN eine Kontrolle des betroffen Zapfens ergeben hat dass sich keine besonderen Abnützungen dadurch ergeben haben. Oft sind auch gebrochene Steine innen noch halbwegs glatt. Ein herausnehmen des gebrochen Steines, ohne die Fassung dabei zu beschädigen, gelingt leider selten. Ich habe in meiner Ausbildung (Uhr)Steine gefasst, jedoch sind beim herausnehmen fast immer die Börtel zumindestens teilweise gebrochen, schon erst recht wenn der neue Stein wieder gefasst wurde. Ich habe, wenn genügend Material um den gefassten Stein war, das Loch samt der Auflage so weit aufgerieben dass ein Pressstein passte. Lg Rudi
danke für Eure Tipps. Den Gedanken, einen Einpress-Stein zu vewenden, hatte ich auch. Da habe ich aber Bedenken, was die Höhenluft angeht: Der Stein müßte ja eben mit der alten Umbördelung abschließen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob dort genügend Materialstärke für einen sicheren Pressitz ist.
Wesetlich schwieriger ist es einen Stein für die Fassung zu finden. Dieser muß nicht nur des selben Loch und Außendurchmesser wie der alte Stein haben, sondern auch noch die selbe Höhe (Höhenluft, Stein liegt auf der anderen Seite im Fassungssitz auf). Den Stein zu suchen, wenn geht noch in der gleichen Farbe, wird sich nur bei Uhren sehr guter Qualität, sprich dementsprechend hohen Wert lohnen.
die von Ralf vorgeschlagene Methode (Lager aufreiben, und entspr. passenden Presstein einsetzen) erscheint mir am sinnvollsten. Werkzeug und Steine sind vorhanden (danke, Ralf für das Angebot !)
ABER
Beim näheren Betrachten ist mir aufgefallen, daß dieser Stein (und auch andere) nicht zentrisch zur Bohrung in der Platine sitzen. Mit der Messausrüstung meines Arbeitgebers konnte ich einen Versatz von ca. 8/100 mm messen (und sehen).
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Beim Aufreiben dieser Bohrung käme es zwangsläufig zu einem Eingriffsfehler.
Ich tendiere daher dazu den Stein erstmal zu belassen, oder habt Ihr noch eine gute Idee ?
Schweiz, zwischen Zürich-Luzern und Deutschland, Saarbrücken
Hallo Matthias
Wenn man davon ausgehen kann, dass der Kloben original ist, würde ich vermuten, dass der Stein nicht sauber und zentrisch in der Fassung sitzt und sich verschoben hat. Wenn diese Annahme zutrifft, sollte die Welle im Moment ja nicht wirklich gerade stehen. Dann wäre es eben doch so, dass die Fassung des Klobens zentrisch sitzt und ein entsprechendes Aufreiben der alten Fassung zum richtigen Ziel führen sollte.
Lieber Gruss
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Wenn Steine, Werkzeuge und sogar noch Fasserwerkzeuge, vorhanden sind, was spricht dagegen, einen Stein in einem Messing Rohr zufassen, die Platine entsprechend aufreiben, gefassten Stein mit der gesamten Fassung einpressen.... sind 20 min. mehr Arbeit.....
Wenn du Bronze Lager hast ( Bergeon No.: 5816 ), kannst du noch schneller arbeiten, da du den Stein in ein entsprechendes Bronze Lager fasst und dann in die Platine einpresst....
Die interessante Frage vor jeglicher Reparatur ist doch, ob die Steinlöcher mit dem nicht zentrischen Stein fluchten oder nicht. Wenn ein Zapfenloch fast 1/10mm daneben ist, dann hat das schon heftige Auswirkungen auf den Gang der Uhr.
Wenn das Rad jetzt gerade steht ist es mit Aufreiben nicht getan. Unabhängig davon ob dann ein Pressstein oder ein Steinfutter reinkommt.
Ich glaube nicht das es sich um Absicht handelt, das der Stein nicht Zentrisch gebohrt ist. Eher hätte der Uhrmacher den Steinsitz nochmals korregiert, als sich auf das Zufallsergebniß mit dem ausermittig gebohrten Stein einzulassen. Wurde der ausermittig gebohrte Stein dann extra so bestellt? Ich denke der Stein war nicht erste Wahl und wurde einfach eingbaut und nehme an das der Steinsitz den richtige Achsabstand hat.
Bist Du wirklich sicher dass die Messung korrekt durchgeführt wurde? Wenn ich mir das Bild so ansehe, dann kommen mir aber Bedenken. Es sieht so perspektivisch verzeichnet aus...
Das habe ich mir auch gedacht. Ich würde so eine Fassung öffnen und dann nur so weit ausreiben, dass die Kanten weg sind die den Fassstein gehalten haben, aber keinesfalls so weit wie Jendritzki vorschlägt.
Obwohl: Marketingblubbermenschen können zu große Steine bestimmt als besonderes Qualitätsmerkmal preisen.
03.07.2015 17:44 (zuletzt bearbeitet: 03.07.2015 17:48)
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