Ich bin neu hier im Forum und möchte mich zunächst einmal bedanken für Eure Hilfe, die Ihr mir durch Eure Beiträge schon als reiner Leser gegeben habt. Mein Name ist Jens und ich wohne in Braunschweig. Ich habe Elektrotechnik studiert (daher kommt vielleicht meine Vorliebe für Uhren mit Elektrik..) und bin knapp 40. Mit Uhren habe ich schon in jungen Jahren Berührungspunkte gehabt: Ich habe zum Entsetzen meines Vaters (der einige alte Wecker und Uhren besitzt) aus reiner Neugierde das Werk einer seiner Wanduhren (Regulator mit Gewicht) und einen alten Wecker mit Federtrieb auseinander genommen, untersucht und bis auf die letzte Schraube wieder funktionsfähig zusammengesetzt. Ich scheine also eine keine zwei linken Hände zu haben. ;o) Das wars aber auch schon mit meinen praktischen Erfahrungen. Bitte seht mir (als Fachfremden) nach, wenn ich nicht gleich die richtigen Fachbegriffe verwende. Ich lerne aber gern -Verbesserungen und Hinweise nehme ich gern an und setze sie um.
Aber nun zur Sache:
Vor einem halben Jahr habe ich mir einen lang gehegten Wunsche erfüllt und mir eine RFT HU22 mit 60V zugelegt. Ein passendes Netzteil mit zeitgemäßer Leerlaufleistungsaufnahme habe ich mir schnell gebaut.
Eine Revision des Uhrwerks war natürlich auch fällig, denn z.B. der Aufzug funktionierte nicht, weil dort ein Lager verdreckt und so verharzt war, dass der Elektromagnet nichts mehr bewegen konnte. Gleiches gilt für die Welle des großen Zeitrades des Signalwerks. Da hatte der Vorbesitzer schon das Zeitrad demontiert, um die Reibung für die Uhr insgesamt zu veringern (sie dürfte damit kaum vernünftig gelaufen sein). So präsentierte sich das Uhrwerk vor der Revision:
Ich habe das Uhrwerk komplett demontiert (mit einer Ausnahme: die justierbare Lagerplatine auf der vorderen Platine für die Ankerachse), entfettet, gereinigt und nach Anleitung (die gabs zur Uhr dazu..) geölt und gefettet. Einige Lager sind schon ein wenig aufgeweitet, nach dem 15°-Tip hier aus dem Forum aber noch ok. Für den gerissenen Schaltstern habe ich auch Ersatz gefunden. Das Signalwerk habe ich demontiert und nun läuft die Uhr soweit ganz gut.
Einen Schwachpunkt konnte ich jedoch nicht beseitigen: Die Welle der Planetenräder im Antrieb (also: auf der Trommel für das Gewicht) hat ihre Wellenbohrung derart aufgeweitet, dass das größere der beiden Planetenräder sich mit seinen Zähnen schon in die Seite der Trommel frisst:
Ich habe daher bei der Revision auch die Berührungsstelle des größeren Planetenrades mit der Trommelseitenfläche mit einem dünnen Molybdänfett versehen -für den "Not"-Betrieb, bis ich eine neue Trommel finde. Die habe ich inzwischen auch, jedoch nicht eingebaut. Warum? Weil damit das grundsätzliche Problem der konstruktiv ungünstigen Lagerung nicht behoben ist.
Dieses Problem hat anscheinend auch schon die RFT-Ingenieure umgetrieben, denn sie haben variiert: Das Uhrwerk einer für Erstzteilzwecke beschafften RFT Hpt U1-49 besitzt eine außenliegende Lagerung der Planetenachse in einer beidseitig angeordneten, ringförmigen Platine (ungereinigt!):
Leider hatte auch hier die bessere Zugänglichkeit für Schmierung und Reinigung einer mangelnden Pflege und Wartung über die Zeit nichts entgegenzusetzen:
Dennoch: Die Idee finde ich gut! Mein Gedanke geht in Richtung einer Wälzkörperlagerung der Planetenwelle in einem solchen Ring. -Die Trommel selbst bietet nämlich keinen Platz für eine solche Lagerung, weil die Bohrung der Planetenachse etwa 1/2 Milimeter unter der Trommeloberfläche verläuft.
Mein Anliegen ist jetzt folgendes: Ich möchte gern die Möglichkeiten einer verbesserten Lagerung für die Planetenachse meiner HU22 diskutieren. Und wenn sich eine gute Lösung findet, suche ich auch jemanden, der sie sehr gut umsetzt -dafür könnte ich Tips bzgl. Kontakt zu einem entsprechenden Uhrmacher/Uhrenfreund gebrauchen.. :o) Ich selber habe selbst leider keinerlei Ausstattung in Richtung Uhrmacherwerkstatt.
Folgende Überlegungen zu der oben angesprochenen Lagerung habe ich schon angestellt: Zunächst habe ich festgestellt, dass meine HU22 nach meiner Revision für einige Wochen mit fast 120 Bogensekunden in beide Richtungen ausschlug, sodass ich das Antriebsgewicht versuchsweise um ca. 100g reduzierte. Dies brachte dann einen Ausschlag von ca. 90 Bogensekunden. Nach und nach verringerte sich jedoch der Pendelausschlag auf knapp über 60 Bogensekunden, also das notwendige Minimum.
Diese Veränderungen sind natürlich auch katastrophal für die Ganggenauigkeit der Uhr.
Ich habe ferner festgestellt, dass der Betrieb ohne elektrischen Aufzug für einige Stunden und anschließender Normalbetrieb mit minütlichem Aufzug den Pendelausschlag wieder auf 90 Bogensekunden bringt.
Meine rudimentären Kenntnisse von Schmierstoffen und Gleitlagerungen haben mich zu folgendem Schluss gebracht: Aufgrund einer Umdrehungszahl der Planetenwelle von nahe 0 Upm und Wälzen auf immer der gleichen Stelle versagt nach einer Weile die Schmierung; die Schmierstoffschicht reißt auf und die Planetenwelle berührt die Lagerbohrung, die Reibung steigt, ein Teil der Antriebskraft des Gewichts geht verloren. Wenn die Uhr eine Weile auf Gangreserve läuft, wird die Planetenwelle gedreht, der Schmierstofffilm schließt sich wieder (für eine Weile) und die Reibung ist wieder herabgesetzt. Bis der Schmierstofffilm wieder aufreißt..
Daher gehen meine Gedanken in Richtung Kugellager. Ist das praktikabel? Miniaturkugellager, die die 300g des Aufzugsgewichts statisch aushalten, gibt es, meine ich. Wie ist das jedoch mit der dynamischen Belastung während des Aufzugs? Hat da jemand Erfahrungen?
Hallo und willkommen im Forum! Ich kommen zwar aus dem Bereich Holzzahnraduhren, habe aber dort das gleiche Problem am Antrieb. Dort wirken Kräften von 250 bis 2500g. Die Lager sind ähnlich einfach und haben somit das gleiche Problem. In einigen Uhren wurden die Lager gegen Wälz/Kugellager ausgetauscht. Ich kann nur davon abraten! Diese Lager sind zwar robuster, haben aber, vor allen, ein wesendlich höheres Anlaufmoment. Die Folge ist also, daß ein größeres Zuggewicht benötigt wird - kein wikrlicher Vorteil also. Zudem sind sie, auf Dauer gesehen, staubempfindlicher (trotz gekapselter Lager). Eine Reinigung ist äußert aufwendig und nicht von Dauer.
Gerade für so eine Anwendung sollte der Einsatz eines Kugellagers relativ problemlos sein. Das Anlaufmoment ist winzig im Vergleich zu einem Gleitlager. µ Kugellager ca. 0,001 zu µ Gleitlager 0,1.
Wenn Teichfloh hier eine andere Erfahrung gemacht hat, dürfte das auf die Reibung der Lagerdichtung zurückzuführen sein. In einer Uhr wäre eher ein offenes Lager oder höchstens eines mit Deckscheiben angebracht. In punkto Robustheit dagegen ist nach normaler Ingenieurspraxis das Gleitlager im Vorteil.
Andererseits laufen sehr viele Uhren mit einem einfachen Gleitlager an einer vergleichbaren Stelle ohne Probleme. Die bestehende Lagerung aus zu buchsen und den Zapfen nach zu arbeiten sollte ebenfalls genügen.
Bezüglich Schwenkbewegung und Schmierfilm liegst du sicherlich nicht ganz daneben. Der Effekt ist bekannt. Dass er bei richtiger Schmierstoffwahl und instandgesetzter Lagerung merkbar schädlich wirkt bezweifle ich allerdings.
Als Elektroniker könntest du aber auch dein Netzteil so betreiben, dass das Gewicht immer mal wieder etwas absinkt.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
vielen Dank für Eure Antworten! @Teichfloh: Mit den von von Dir geschilderten Problemen mit Kugellagern habe ich -ehrlich gesagt- nicht gerechnet, ich bin überrascht.
User Willy, der sich seine Sekundenpendeluhr selbst gebaut hat, hat diese ja voll kugelgelagert. Er hatte zwar auch Probleme damit (ohne Öl in den Kugellagern), er konnte sie aber durchs Ölen Lösen, wenn ich das richtig verstanden habe.
Was mikromeister zum Anlaufmoment schreibt, ist mir auch geläufig -ok, aus dem Bahnbereich: Das dort sogenannte "Losbrechmoment" von Waggons mit Gleitlagern (schon lange her) gegenüber solchen mit Wälzlagern (Stand der Technik) ist um einiges geringer. Zudem setzt Erwin Sattler selbst in seinen Präzisionspendeluhren 7 Kugellager ein. Entweder sind die in irgendwelchen Belangen besser oder zumindest nicht schlechter als herkömmliche Gleitlager.. :->
Ich kenne ein Problem von Stahl-Stahl-Kugellagern, bei denen zeitweilig der Schmierfilm abreißt: Mikro-Kaltverschweißungen: Das macht auf Dauer die Oberfläche von Kugeln und Laufflächen kaputt und zerstört das Lager und seine guten Lagereigenschaften. Dagegen würden grundsätzlich z.B. Hybridlager (Stahllaufflächen mit Keramikwälzkörpern) oder Vollkeramiklager helfen. Das geht aber weit über mein Überlegungen hinaus:
Für mich wäre an einer neuen Lagerung vor allem wichtig, dass ich sie warten und instand halten kann. Das Erste (warten) leistet auch ein Gleitlager völlig ohne Probleme. Das Zweite wird für mich als Nicht-Uhrmacher schwierig/unmöglich, wenn es z.B. um das Ausdrehen eines Lagers und neu-Einsetzen einer Lagerbuchse geht. Ein verschlissenes Kugellager in einer Bohrung mit einem Pass-Sitz mit festgelegten Abmessungen gegen ein Gleiches, Neues zu tauschen traue ich mir (mit dem passenden Zug- und Einpress-Werkzeug) zu.
Vielleicht schätze ich das alles aber auch falsch ein: Wie lange kann denn etwa ein alle 2/5/10 Jahre revisioniertes Gleitlager aus Hartmessing oder Sinterbronze für eine (polierte) Stahlachse an der von mir angesprochenen Stelle halten? Ich habe ja zwei Schadensbilder gezeigt: Meine HU22 ist ein 1978er Jahrgang und hat laut der zugehörigen Gangkarte noch keinen Austausch der Antriebs-Trommel gesehen. Das Uhrwerk der Hpt U1-49 ist vermutlich älter, die Geschichte der Uhr ist mir unbekannt. Beide sehen nicht so aus, als wären Sie immer gut/rechtzeitig gepflegt (revisioniert) worden.
@ mikromeister: Ansonsten ist die Lösung, den Aufzug zeitgesteuert Ein- und Auszuschalten, damit die Planetenachse stärker gedreht wird und der Schmierfilm nicht abreißt, zwar leicht möglich. Diese Lösung mildert auch die Folgen der schlechten Lagerung, ja. -Nur behebt sie sie nicht, leider. Ich könnte damit aber möglicherweise das Leben neu eingesetzter Gleitlager verlängern. -Das wär schon 'was. :o) Ich behalte das mal Im Hinterkopf..
Ich bin auch Besitzer einer HU22 und hatte mit dem Planetenrad auch schon meine Probleme. Da war das Lager nicht ausgelaufen, sondern durch Flugrost schwergängig geworden. Es war schwierig, das Lager wiederzubeleben.
Die Variante mit dem außen gelagerten Planetenrad hab ich noch nie gesehen. Die Idee einer Umrüstung auf Kugellager ist verlockend.
Vor einiger Zeit hatten wir hier im Forum schon mal eine Diskussion zum Für und Wider von Wälzlagern in Uhren. Die hartnäckigen Traditionalisten haben viele Argumente, die gegen solche Lager sprechen.
Ich bin kein Uhrmacher und daher unbefangen. Aber mit Mechanik befasse ich mich schon lange. Aufgrund der großen Kräfte (Flächenpressung) plane ich bei meiner Eigenbau-Uhr im Bereich des Antriebs den Einsatz von Wälzlagern. Auf Messen habe ich bei Herstellern über Keramik-Kugellagern angefragt. Diese Lager arbeiten schmierstofffrei und haben hervorragende Reibungswerte. Sie müssen allerdings sanft verarbeitet werden. Durch das fehlende Öl ist das Losbrechmoment sehr gering und die Gefahr des Staubsammelns entfällt. Eine Uhr muss ja sowieso staubdicht sein.
Ich würde also gern bei dem Projekt "Umbau des HU22-Differenzials" mitwirken. Vor allem würde ich gern meine HU22 auf ein Differenzial mit außen liegenden Planeten umrüsten, wenn es der Platz im Werk erlaubt.
Wer glaubt, Kugellager in Uhren wären ungeeignet oder stillos, sollte sich an John Harrison erinnern, der schon in seiner H3 im 18. Jhdt. ein Kugellager eingebaut hat. Heutzutage werden sie in Armbanduhren als Rotorlager standardmäßig eingesetzt.
Wie im angeführten Thread allerdings beschrieben, sind Kugellager nicht einfach konstruktiv zu handhaben. Da ist ein Gleitlager um vieles fehlerverzeihender.
Hybridlager sind teuer und in diesen Abmessungen schwer zu bekommen.
Von der Montage her sind Gleitlager auch einfacher. So ein kleines Kugellager ist beim Einpressen sofort kaputt wenn man nicht genau weiss was man tut.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
@Enno: Dein Angebot finde ich interessant und freue mich, dass ich Dich (bzw. die RFT-Techniker durch mein Foto.. :)) inspiriert habe/n. Lass uns doch mal schauen, ob wir für die außen liegende Kugellagerung eine Lösung finden. Wenn nicht: eine außen liegende Gleitlagerung halte ich immer noch für besser wartbar als die Lösung mit der innen liegenden Lagerung. Uns steht ja meine Trommel mit derm Uhrwerk der Hpt U1-49 als Muster zur Verfügung und absolute Maße, was den Platz im Uhrwerk kann ich ja darin abnehmen, dafür muss ich nicht einmal meine HU22 demontieren.. Ich habe bei meiner Ersatztrommel übrigens auch ein Problem mit einer leichten Rostbildung, nachdem ich dort alles entfettet hatte und erst nach etlichen Tagen wieder ölen wollte. :-(
@mikromeister: Der Hinweis auf John Harrison ist gut! Mir war zwar bekannt, was er geleistet hat, ich wusste aber nicht, dass seine dritte Uhr für die Kommission kugelgelagert war -laut Wikipedia hat er das Rollenlager mit Käfig dafür extra erfunden. Hut ab!
Ansonsten hast Du natürlich recht, was die Empfindlichkeit von Kugellagern angeht, sie erfordern mehr Sorgfalt.
Die Robustheit der Konstruktion gegenüber Fluchtfehlern, die z.B. bei einer nicht mit Passstiften festgelegten Aufnahme der Kugellager bei der Montage vorkommen, kann durch die Wahl eines geeigneten Pendelkugellagers anstelle eines Rillenkugellagers hergestellt werden.
Die Beschaffbarkeit und der Preis von geeigneten Hybrid- oder Vollkeramiklagern sind natürlich ein wichtiges Kriterium. Ich habe schon ein wenig dazu geforscht: Bei Miniaturlagern mit Keramikwälzkörpern wird die Luft schon dünn. Aber das ist ja erst der Anfang. Also nicht das Korn in die Flinte werfen, sach ich mal. ;o)
Ich habe als Praktikant Lager in E-Motorschilde eingepresst und auch herausgezogen. Dazu hab ich noch in Erinnerung, dass ich mit dem Einpresswerkzeug zwar darauf achten musste, das Lager nicht zu verkanten, das aber ansonsten nicht viel schiefgehen konnte. Was natürlich auch daran lag, dass das Werkzeug den Herstellerangabe der Lager gemäß die zulässigen Flächen besaß, um beim Einpressen die Kräfte genau nur am Außenring einzuleiten und z.B. keine Kräfte auf den Innenring zu bringen.
Wenn sich passende Miniaturkugellager finden lassen, dann wird ein Teil der Lernkurve bestimmt das richtige Vorgehen beim Einpressen der Lager sein. Wobei Pressen allein ja nichts über die Kräfte sagt. Die Klemmung muss ja nicht sehr groß sein, denke ich. Ich fände es schön, wenn ich auf Deine Erfahrungen zurückgreifen dürfte, wenn es soweit ist. :o)
Pendelkugellager in der Größe wird man schwer finden. Kleine Rillenkugellager sind dagegen Massenware und ziemlich billig.
Was hast du denn für einen Wellendurchmesser? Soll die Welle erhalten bleiben?
Beim Planetenrad hat man, wenn ich die Anordnung richtig verstanden habe das Problem, dass sich Innen- und Aussenring drehen. Damit müsste man laut Lehrbuch beide Ringe fest passen. Ich würde aus Praktikabilitätsgründen den Innenring pressen und den Aussenring im leichten Schiebesitz kleben. Ist das halbwegs ordentlich gemacht, hält das erst mal ziemlich lange auch mit einem einfachen Stahl-Rillenkugellager.
In 10 Jahren kannst du dann immer noch ein Hybridlager einbauen. Da kosten die dann auch nicht mehr so viel.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Miniaturkugellager (ab 1 mm Wellendurchmesser) aus Stahl gibt es ab 1 Eu, mit keramischen Kugeln ab 2,5 Eu. Das ist alles erschwinglich. Es gibt auch Lagerbauformen mit einseitigem Flansch. Das ergibt Alternativen für die Befestigung.
@JensG Die Details des Vorhabens können wir ja per PN klären. Dann möhlen wir den öffentlichen Bereich nicht so voll. Nur allgemein interessierende Sachen sollten in den Thread kommen.
Zitat von Enno|p46734mit keramischen Kugeln ab 2,5 Eu.... Nur allgemein interessierende Sachen sollten in den Thread kommen.
Wo gibts die Hybridlager. Will ich haben!
Ich finde nicht, dass PM die richtige Vorgehensweise ist. Schließlich lebt das Forum von Beiträgen und Details und erstaunlich viele Leute lesen still mit. Solange man beim Thema bleibt ist es doch keine Frage von Müll.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Wenn Sie hier auf Links zu eBay klicken und einen Kauf tätigen, kann dies dazu führen, dass diese Website eine Provision erhält.
Ich habe mein Sortiment von Mini-Lagern hier bezogen: Modellbau Causemann (Ebay-Shop) Dieser Händler hat auch einen direkten Online-Shop. Entgegen aller bisherigen Erfahrungen sind trotz der Provisionen die Teile im Ebay-Shop billiger.
Zitat von mikromeister im Beitrag #9Pendelkugellager in der Größe wird man schwer finden. Kleine Rillenkugellager sind dagegen Massenware und ziemlich billig.
Ich hatte bislang im industriellen Umfeld gesucht, da sieht's mit erschwinglichen Miniatur-Hybridlagern generell Mau aus. Bei ebay hab ich nicht gesucht -bei dem Preis sind auch Rillenkugellager völlig ok, auch wenn man mehr Aufwand in die Vermeidung von Winkelfehlern stecken muss, um die Kugellager nicht gleich von vornherein zu schädigen.
Zitat von mikromeister im Beitrag #9Was hast du denn für einen Wellendurchmesser?
Die Maße für die Planetenachse der Hpt U1-49 betragne 3 mm für die Achse, 2mm für die Zapfen und 6 mm für die feingezahnte Nabe, auf die die Messingzahnräder aufgepresst sind. Die Welle des Planetenrads der HU22 ist unlösbar vernietet (im Gegensatz zu Siemens, die Haben zumindest einseitig eine Nabe mit Madenschrauben), daher kann ich nur vermuten, dass es sich ebenfalls um eine 3 mm -Welle handelt.
Zitat von mikromeister im Beitrag #9Soll die Welle erhalten bleiben?
Die Welle des Hpt U1-49-Planetenrades würde ich übernehmen wollen. Nur ist Enno damit nicht geholfen -und ich würde gern die Trommel der HU22 (von der ich zwei habe) überarbeiten und nur deren Planetenräder weiterverwenden.
Zitat von mikromeister im Beitrag #9Beim Planetenrad hat man, wenn ich die Anordnung richtig verstanden habe das Problem, dass sich Innen- und Aussenring drehen. Damit müsste man laut Lehrbuch beide Ringe fest passen. Ich würde aus Praktikabilitätsgründen den Innenring pressen und den Aussenring im leichten Schiebesitz kleben. Ist das halbwegs ordentlich gemacht, hält das erst mal ziemlich lange auch mit einem einfachen Stahl-Rillenkugellager.
Ich weiß nicht, ob ich Dich mit Innen- und Aussenring richtig verstehe? Meinst Du damit die beiderseitig an der Seitenflächen der Trommel angebrachten, ringförmigen Lagerbleche? Die sind unbeweglich mit der Trommel verbunden. Die Trommel dreht sich um Ihre zentrale Achse und die Planetenachse dreht sich. Die Trommel mit dem Gewicht ist der Antrieb, das große Planetenrad stützt sich auf dem Aufzugsrad ab und das kleinere Planetenrad ist der Abtrieb, über den die Kraft ins Uhrwerk gelangt.
Und ja, die beiden Lagerringe müssen bei der Verwendung von Rillenkugellagern mit Passstiften gesetzt sein, um zu erreichen, dass die beiden Kugellager sich ohne (also: mit möglichst kleinem) Versatz gegenüberliegen. Dieser Versatz bewirkt ja den Winkelfehler der Planetenachse gegenüber der Normalachse des Innenrings des Kugellagers. Ich habe aber bloß eine laienhafte Idee, wie man das präzise herstellen kann: Die beste Übereinstimmung der Fluchtung der Lagersitze in beiden Lagerringe könnte ich meiner praxisfernen Vorstellung nach erreichen, indem ich die Lage der Lagerringe zunächst durch Passstifte in der Trommel festlege. Diese Passung würde ich dann nutzen, um die Lagerringe direkt übereinanderliegend zu bearbeiten und in einem Arbeitsschritt den Lagersitz in beide Lagerringe hineinzuschneiden. (?) Pendelkugellager wären deutlich toleranter gegenüber Winkelfehlern, da könnte man schon auf eine Passung der Lagerringe verzichten. *träum*
Zitat von mikromeister im Beitrag #9In 10 Jahren kannst du dann immer noch ein Hybridlager einbauen. Da kosten die dann auch nicht mehr so viel.
Wenn ich dem Link von Enno folge, dann sehe ich Hybridkugellager mit geeigneten Abmessungen, die schon jetzt nicht viel kosten. :o)
Zitat von Enno im Beitrag #10Miniaturkugellager (ab 1 mm Wellendurchmesser) aus Stahl gibt es ab 1 Eu, mit keramischen Kugeln ab 2,5 Eu. Das ist alles erschwinglich. Es gibt auch Lagerbauformen mit einseitigem Flansch. Das ergibt Alternativen für die Befestigung.
Ich habe mir den ebay-shop mal angesehen. Die Preise sind wirklich verlockend. Was mir fehlt, sind technische Daten wie z.B. statische und dynamische Belastung, maximaler Winkelfehler, Toleranzen, etc. Ich werde da in den nächsten Tagen mal nachfragen. Beim Flansch fällt mir sofort ein, dass man damit den Lagersitz relativ locker machen kann (geringe Pressung..), ohne dass man Angst haben muss, dass das Lager sich aus dem Staub macht -wenn der Flansch zum Planetenrad hin zeigt.
Zitat von Enno im Beitrag #10@JensG Die Details des Vorhabens können wir ja per PN klären. Dann möhlen wir den öffentlichen Bereich nicht so voll. Nur allgemein interessierende Sachen sollten in den Thread kommen.
Grundsätzlich zwar ein guter Gedanke- -Aber: Wenn wir die inhaltliche Diskussion aus dem öffentlichen Bereich herausnehmen, verlieren wir auch die vielen konstruktiven Anmerkungen.
Ich denke jedoch, dass Nachrichten, in denen wir Details wie "wer macht wann was" abstimmen, ruhig per PN laufen können. Wasserstandsmeldungen und das Ergebnis gibts dann wieder im öffentlichen Bereich. :o)
Bei Lagern aus dem Modellbaushop würde ich nicht erwarten, dass es irgendwelche verlässlichen Daten gibt. Das ist aber auch egal, weil man diese mechanisch relativ ungenaue Lagerung sowieso kaum rechnen kann und will.
Die Passung von Innen und Aussenring eines Lagers hat nichts mit der Fluchtung und nichts mit der Abdichtung zu tun. Es geht hier um die Einbausituation, die im Groben für verschiedene Lastfälle verschieden feste Sitze auf Welle und Gehäuse fordert.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
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03.02.2014 08:11 (zuletzt bearbeitet: 04.02.2014 07:18)
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