Hallo Spezialisten für Schwarzwalduhren,
nachdem ich bereits längere Zeit erfolglos probiert habe, das Schlagwerk sauber zu justieren, wende ich mich an die Spezialisten.
Vorgeschichte: Leider hat unsere bis dahin tadellos funktionierende Lackschilduhr einen Sturz von der Wand erlitten. Dabei ist eine Holzplatine vom Schlagwerk gebrochen.Diese konnte ich zwar wieder leimen und alle Zahnräder und Hebel an ihre richtige Position bringen.
Dabei muss sich aber auch das Abtastmesser verbogen haben.
Jedenfalls bekomme ich die Sache nicht so justiert, dass die korrekte Schlagzahl immer erreicht wird. Es kann passieren, dass der (manchmal) letzte Schlag fehlt.
Gibt es ein korrektes Vorgehen beim Justieren des Schlagwerks. Auf was ist zu achten ?
Durch Versuch und Irrtum komme ich jedenfalls nicht auf eine korrekte Einstellung....
Es handelt sich bei dem Schlagwerk um ein Halbstundenschlagwerk.
Die Schläge zur halben Stunde kommen auch nicht immer korrekt. Für mich ist dabei aber kein Muster erkennbar....
Für Unterstützung wäre ich dankbar ...
Viele Grüße
Lukas

Hallo

Das kann aber auch an falsch eingestellten Rädern liegen. Die exakte Position zueinander ist bei einem Schloßscheiben Schlagwerk sehr wichtig. Der Vorlauf muss passen, sowie das der Hebnagel vom Hammer frei ist nach Beendigung des Schlagvorganges, nur ein Beispiel.

Gruß hermann

Hallo,
schau mal in WIKIPEDIA :Schloßscheibenschlagwerk nach.
Gruß Bernd-Klaus

... der Wikipediaartikel ist mir bekannt.
Der ist nur nicht wirklich zielführend.
@HermannH: Da liegt vermutlich der Hase im Pfeffer.....
Gibt es da ein schrittweises, anzuratendes Vorgehen oder geht nur Try-and-error ?
Wie macht ihr das ?
Gruß
Lukas

Hermanns Tipp war tatsächlich zielführend: Die Position der Räder (hier des Anlaufrads) war falsch.
Nach ein wenig probieren war die korrekte Postition gefunden. Jetzt geht sie wieder.
Danke für die Hilfe
Lukas

Ja, aber das ging auch nur mit try and error und war halt mehr oder weniger zufällig erfolgreich. Mich beschäftigt dieses Thema auch manchmal (auch bei normalen Rechenschlagwerken). Ich habe eine Menge alter und neuer Lehrbücher, aber das steht leider nirgends drin. Gibts da ein gutes Buch, wo diese Einstellungen erklärt sind, oder ist das flugs im Forum beschreibbar?

Ja, das würde mich auch interessieren.....
Gruß
Lukas

Hallo

Das Wichtigste ist, das wenn der Hammer gerade abgefallen ist, der Stift vom Vorlauf ca. 180° vor der Sperre sein muss. Sprich, das Rad sollte noch ca. eine halbe Umdrehung vom Einfallhebel weg sein.
Der Hammer sollte auf keinen Fall beim Vorlauf schon gehoben werden.
Der Hebel der in die Schloßscheibe eingreift, sollte nicht zu sehr "hüpfen", aber auch nicht schleifen. Die Schloßscheibe sollte so eingestellt sein, das der Hebel beim Einfallen in die Öffnungen ziemlich den gleichen Abstand haben sollte, wie beim Auslösen. Der Hebel sollte senkrecht zur Achse der Schloßscheibe stehen.
Leider wurde bei diesen Uhren oft gepfuscht, was eine genaue Einstellung oft zur Geduldsprobe werden lässt.

Gruß hermann

@HermannH! Überbringer guter Kunde - Danke vielmals!! Das ist super kompakt und verständlicher als in manch altem Lehrbuch.

Zitat von HermannH im Beitrag #8

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Hallo
Das Wichtigste ist, das wenn der Hammer gerade abgefallen ist, der Stift vom Vorlauf ca. 180° vor der Sperre sein muss. Sprich, das Rad sollte noch ca. eine halbe Umdrehung vom Einfallhebel weg sein.
Der Hammer sollte auf keinen Fall beim Vorlauf schon gehoben werden.
Der Hebel der in die Schloßscheibe eingreift, sollte nicht zu sehr "hüpfen", aber auch nicht schleifen. Die Schloßscheibe sollte so eingestellt sein, das der Hebel beim Einfallen in die Öffnungen ziemlich den gleichen Abstand haben sollte, wie beim Auslösen. Der Hebel sollte senkrecht zur Achse der Schloßscheibe stehen.

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@Hermann: Danke für die Erklärung. Die sind sehr hilfreich.

@Hermann: Danke für die Erklärung. Die sind sehr hilfreich.

Danke Hermann, daß Du mir zuvorgekommen bist! Ich hätte mich sonst wieder gemüßigt gefühlt, die Vorgehensweise zum x-zigsten Mal zu erklären (nicht nur in diesem Forum). Du kannst sowas in einfacheren Worten und verständlicher als ich erklären. Dieses Thema ist ja sowieso ein Dauerbrenner. Vielleicht können Phil oder Michael (Mahlekolben) mal so 'ne Art FAQ einrichten, wo solche Standardprobleme abgelegt werden. Z.B. auch Abfall regulieren oder Eingriffstiefe des Ankers usw. Dann bräuchten wir nur noch zu posten "Guckst du hier".
BTW, bei meinem ersten Schloßscheibenschlagwerk war mir schnell klar geworden, warum das Schlagwerk nach 3..4 Tagen den Geist aufgab. Hatte es dann selber rausgekriegt, wie's geht.

Hallo,
aus dem Buch "Die Schwarzwalduhr" von Herbert Jüttemann
Gruß Bernd-Klaus[[File:Schloßscheibenschlagwerk.pdf]]

Moin Moin

Ich mach jetzt kein eigenes Thema auf - habe aber bei nem kleinen Junghans Werk ein ähnliches Problem:
Vorab: noch nicht zerlegt - also nichts verändert.
Werk läuft gut - Schlagwerk folgendes:
Warnung ca 2 Min vor - Schlag immer 1 Min nach.
Da ich am Räderwerk (noch) nichts verpuschtmurckst habe, kann es ja nur am Auslösehebel liegen, der zu spät abfällt - der scheint schon mal mit biegenden Kräften Bekanntschaft gemacht zu haben.

Werk hat keine Nummer- nur ein großes J mit Punkt im Stern - also um 1890
Ist meine Annahme soweit richtig?

Hat sich erledigt - der Hebel war pfuschmäßige zusammengebruzelt - ist beim Justieren in dre Teile zerbrochen....