Der Artikel ist ganz gut.
Nur, die gängige Ultraschallfrequenz für Partikel größer 1µ ist nicht "üblicherweise" 200KHz.
Richtig ist: Bei 200 KHz werden Partikel bis 1µ gut entfernt. Kleinere Partikel brauchen höhere Frequenzen.

Die gängigste Frequenz ist aus Preisgründen 35KHz oder auch 25KHz und 42 Khz.
Ein 138 Khz Bad kostet dagegen ca. 1'500 EUR
Ein 400 KHz Bad gibt es schon gar nicht mehr als Standardprodukt. Ein entsprechender Tauschwinger mit Elektronik kostet mehr als 10'000 EUR.

So sehen KAvitationsbläschen aus:

Also dass man Federn nicht mit Ultra-Schall reinigen soll habe ich auch schon gehört. Nun ist es so dass ich meine Federreinigung seit Jahr und Tag stets mit dem Ultra-Schall betreibe und bis jetzt nichts nachteiliges bemerkt habe.
Was ich aber mache ist folgendes nach der Reinigung im Ultra-Schall und darauffolgendes Spülen in Isopropyl-Alkohol lasse ich die Federn für mindestens 1 Stunde ruhig liegen.
Dies hat mir ein älterer Uhrmacherkollege geraten. Er behauptete das dies für den temperaturausgleich (Verdunstungskälte vom Alcohol)notwendig sei.
Dies habe ich so übernommen ohne Anspruch auf die Richtigkeit.

Gruss
Wolfgang Fritz

Gut. Also Reinigen von Federn im Ultraschall kann man machen (sagt Wolfgang). Und womit fettet Ihr die Federn dan nanschließend ein, damit sie nicht anneinander reiben?

Gruß Michael

Ich fette meine Federn von Grossuhren mit "Neoval-Oelspray" seit Jahren und habe damit gute Erfahrung gemacht.
Es wäre schön zu wissen wie andere dies handhaben.

Gruss
Wolfgang Fritz

Graphitoel/-fett für Großuhrfedern

Mir hat mal jemand Graphitspray aus dem (Auto-)Zubehörhandel empfohlen und ich verwende es auch, aber wirklich getraut mich das hier zu äußern habe ich nicht. Aber nachdem sich tempus_fugit bereits "ge-outet" hat ...

Andere Meinungen?

Achja: Ich verwende keinen Ultraschallreiniger aus dem Supermarkt, sondern ein 2-Liter-Gerät mit 42 khz, Heizung bis 80 Grad und Tickopur 77.

Gruß Michael

Du hast mich völlig falsch verstanden!
Aus dem KFZ-Bereich werden sie uns in der Uhrmacherausbildungswerkstatt nichts abgefüllt haben!!!

In meinen Unterlagen finde ich die Hersteller Etsyntha, Moebius und Koch für Schmiermittel für Uhren. Kannst ja mal bei Flume oder Boley nachschlagen...

Zitat von tempus_fugit im Beitrag #38

---

Aus dem KFZ-Bereich werden sie uns in der Uhrmacherausbildungswerkstatt nichts abgefüllt haben!!!

In meinen Unterlagen finde ich die Hersteller Etsyntha, Moebius und Koch für Schmiermittel für Uhren.

---

http://www.info-uhren.de/technik/Oel/3/lymp3.htm Abb 18

http://www.info-uhren.de/technik/Oel/MOE/moebius.htm

Ich habe nur ein einziges Mal eine Triefeder mit ins US Bad gegeben. Nach dem ersten Mal Aufziehen hörte ich einige Zeit komische Geräusche und irgendwann blieb die Uhr stehen. Als ich der Ursache auf den Grund ging konnte ich die Triebfeder in 1 bis 3 cm langen Stücken wieder ausbauen.
Diese Erfahrung hat mir gereicht und eigentlich kann ich auch keinen Grund erkennen, weshalb eine Triebfeder unbedingt im US Bad gereinigt werden muß.

Der nachteil beim Fetten der Federn ist man muss es im ausgebauten Zustand machen, sonst kommt das Fett noicht zwischen die einzelnen Windungen. Daher öle ich Federn lieber. Die kann ich einbauen, geb einmal großzügig Koch 5 rein und bau den Deckel wieder drauf.

Deht auch prima bei offenen Federn.

Der Nachteil hier wiederum ist, dass das Öl leichter mal aus den Federhauslagen treten kann. und bei offenen Federn runtertropfen kann, wenn man zu viel nimmt.

Hallo,
wir halten das mit den Zugfedern bei Großuhren so :
Federn aus dem Federhaus raus, die Fedrhäuser werden mit den anderen Teilen gereinigt.
Die Zugfeder ziehen wir bei leichter Verschmutzung durch ein Tuch.
Vor dem einsetzten der Feder in das Federhaus wird die Feder mit Graphitöl etwas eingerieben.
Bei Fett wäre das Problem, dass die Federumgänge später mal an einander kleben können.

Zitat von tempus_fugit im Beitrag #40

---

http://www.info-uhren.de/technik/Oel/3/lymp3.htm Abb 18

http://www.info-uhren.de/technik/Oel/MOE/moebius.htm

---

Hallo,

da will ich mich jetzt auch mal äußern ;)

Phil hat recht, seit den 60er Jahren wird Ultraschall bei Greiner als Begleiterscheinung in Kleinuhrreinigungsmaschinen eingesetzt. Die Reinigungsergebnisse sind deutlich besser als in einer normalen Maschine mit Rotation oder Vibration.

Ich hatte bisher nur einmal schlechte Erfahrung mit Triebfeder im Ultraschall, zwei Tage nach der Fertigstellung der Uhr ist nachts die Feder laut gekracht, aber das ist lange her und zu der Zeit ist die Triebfeder im Federhaus geblieben, als sie im Ultraschall war.
Es gibt hier, wie immer bei Uhrmachern, die unterschiedlichsten Methoden.

In meinen Augen - gerade bei Uhren mit blauen Triebfedern - meist von Hand gefertigt, dürfen nur normale Federn aus neuerem Material ins Ultraschall, ohne Federhaus im entspannten Zustand; die alten blauen Federn werden spröde und brüchig im Ultraschall.

Viel wichtiger ist die Nachbehandlung. Triebfedern dürfen nicht in Benzin oder Spiritus, die Oberfläche wird hier total entfettet, die Feder reibt aufeinander und man hört so ein klopfen oder später - ein knallen.

Entweder man benutzt eine entsprechende Spülung (gibt verschiedene, ich nehme Suprol Special), oder man zieht die Feder durch einen trockenen Lappen und trocknet sie auf dem Gebläse.

Bei Kleinuhrfedern ist das alles anders, aber ist hier wahrscheinlich eher nicht so interessant.

Zur Schmierung folgendes: Es gibt "Graphitol" von Koch, das ist Uhrenöl Sorte 5 mit Graphitbestandteilen, welches ich lange und erfolgreich einsetze. Vorher habe ich die Feder beim Einwinden gefettet, die Uhr war wesentlich früher verharzt da das Fett nicht alterungsbeständig war. Nur "ölen" ist besser als nichts, aber nicht besonders effektiv. Von Sprühölen halte ich persönlich nichts.

Viele Grüße,

Junghans