Hallo Gemeinschaft,

ich habe ein Problem mit einer meiner elektrischen Signaluhren von Pragotron. Das Kernproblem liegt darin, dass die Uhr keinen Minutenimpuls mehr ausgibt. Sobald ich vom Startzustand in den Steuerungszustand (quasi schneller Vorlauf) wechsel, schaltet sich die Elektronik ab.

Die ganze Geschichte:
Die Uhr lief bis vor wenigen Wochen noch problemlos. Nach einigen Wochen Stillstand wollte ich sie wieder nutzen, musste jedoch feststellen, dass sie keinen Wechselimpuls mehr ausgibt. Sprich die Zeiger zogen, bei schnellem Vorlauf, alle paar Sekunden nur noch an, sprangen aber nicht um.

Darauf hin habe ich die Relais gecheckt, von denen es drei Stück gibt. Dabei ging mir die Diode direkt vor dem Relais S3 (rechte Seite im Bild) kaputt. Diese sperrte nicht mehr richtig. Diode raus und eine Neue, in richtiger Richtung, rein. Darauf hin ergab sich ein neues Fehlerbild: es kam gar kein Impuls mehr.

Die Steuerlogik startet ganz normal. Sobald ich jedoch in den Steuerzustand wechsel und das Relais S4 (links im Bild) anzieht, schaltet sich die komplette Elektrik ab. Drücke ich wieder auf Start, beginnt das Spiel von vorne.
(Zur Erklärung, wie ich die Funktion bisher verstanden habe: die Uhr besitzt 2 Knöpfe: Start und Steuerung. Bei Inbetriebnahme drückt man zunächst auf Start, um die 5V Logik zu starten. Eine Diode leuchtet auf. Die Uhr ist im "Wartezustand". Drückt man erneut auf Start, läuft die Uhr im Normalbetrieb (alle Minute ein Impuls). Drückt man erneut Start, würde man diesen Zustand wieder verlassen. Drückt man nun Steuerung, so würde auf die beiden Linienausgänge, je nach Polung, Spannung anliegen. Drückt man nun Start, so befindet sich die Uhr im schnellen Vorlauf (alle 2 Sekunden ein Wechselimpuls).)

Also wieder alle Relais gecheckt. Dabei viel mir auf, dass das Relais S3 einen toten Kontakt besaß. Relais wurde getauscht und gut. Auch das Relais S1 (oben im Bild) habe ich ausgelötet und getestet. Dieses war ok. Das Relais S4 habe ich bisher nicht ausgelötet, aber alle Kontakte durchgeklingelt. Alle Kontakte sperren und öffnen, wie sie sollen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es einen Unterschied machen würde, wenn ich es nun auch auslöte und teste.

Ansonsten habe ich alle Dioden und Widerstände durchgemesen/ getestet. Soweit alles wie es soll. Sicherungen sind heil und Korrosion nicht vorhanden.
Mir fehlen aktuell Ideen, woran es liegen kann. Eventuell hat einer von euch Ideen dazu.

Im Anhang ein Bild vom Board und das Schaltbild dazu.

Zitat von Harry_993 im Beitrag #1

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Sobald ich jedoch in den Steuerzustand wechsel und das Relais S4 (links im Bild) anzieht, schaltet sich die komplette Elektrik ab.

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Wir hatten vor einiger Zeit schon mal hier ein ESH-3-Problem: Pragotron ESH 3 mit Nebenuhren - Hauptuhr geht nach (???)

Damals war ein schlechtes oder zu schwaches Netzteil die Ursache.

@Enno
Momentan betreibe ich das Board, zum Testen, mit einem Labornetzteil. Zu der Zeit, wo sie noch lief, habe ich die Uhr auch damit betrieben. Kann es aber zur Sicherheit noch mit einem anderen Netzteil probieren.

@Gustav Becker
Das mit S3 müsste ich nochmal überprüfen, aber meiner Erinnerung nach öffnet es. Mein Indikator zum Betriebszustand sind bisher nur die Relais und die beiden (Leucht)-Dioden gewesen. Diese gehen beide aus, in dem Moment, wo S4 schließt.

Mein Netzteil hatte ich relativ genau auf 24.0 V eingestellt. Nur der Wert der Stromstärke ist mir gerade nicht mehr bekannt. Ich teste das nachher aus und gebe Feedback.

Scheint sich wirklich in Richtung Stromversorgung zu entwickeln...
Selbst ganz kurze Spannungseinbrüche, wie sie z.B. beim Schalten von Relais entstehen, führen zur Abschaltung. Das ist auch nötig, damit die Elektronik nicht spinnt. Labornetzteile sind normalerweise nicht großartig gepuffert am Ausgang und reagieren entsprechend schnell auf Überstrom. Dreh mal die Strombegrenzung weiter auf und stütze ggf. den Ausgang mit einem fetten Elko.

Nabend,

also es liegt wohl an der Kombi, Board und Spannungsversorgung.

Netzteil auf 26V eingestellt und schon hat alles funktioniert, so wie es soll. 27.5V kamen dann tatsächlich am Board an. Danke für den Tipp. In der Kombination ist alles schick. Auch die Nebenuhren werden angetrieben.

Nun habe ich das Board aber in die Uhr eingebaut (ein funktionierendes Board gegen das Betreffende getauscht), welche ich sonst über das original DDR Netzteil betreibe. Dieses liefert 27V. Daran hängt eine Nebenuhr. Selbes Verhalten wie vorher. Mit dem anderen Board funktioniert aber alles.

Mit der Nennspannung ist das manchmal etwas eigenartig. NIS Zeitsysteme (jetzt NISTIME) hatte einst Netzteile und Zusatz-Akkus für seine Funkgesteuerte Hauptuhr FCSHU 500 im Sortiment, die mit "24 V" Nennspannung gekennzeichnet waren. Tatsächlich arbeitete das System aber mit rund 28 Volt. Das war nötig, weil diese höhere Spannung für die Aufladung der NiCd-Akkus erforderlich war. Bei Netzausfall lieferten die Akkus über eine Diode dann für die Hauptuhr die Versorgungsspannung, die dann bis etwas 23 V abfallen konnte.