Vielen Dank an alle wunderbaren und schlauen Leute hier. Bin ganz fertig, weil hier wirklich Fundiertes ab geht. Besonderen Dank möchte ich an Markus (Nippon-Fan) richten. Habe den Ölplan gefunden. Habe auch alles wunderbar geölt, Die Schrauben der Platine um 1mm gelöst und das Werk dann in Waschbenzin geschwenkt. Es ist ganz sicher so, daß hier alle Recht haben. Es handelt sich aber tatsächlich nicht um ein antikes Barockwerk, dass Extremverrenkungen rechtfertigen würde. (Ich würde mir aber auch nie anmaßen, als 'Lulu' ein wertvolles Werk vergewaltigen zu wollen. Das Kieninger Werk aus der 'Neuzeit' (CNC, Cad, Wasserschneider, Laserfräsen) das vermutlich recht 'einfach' und in großen Mengen herzustellen ist, ist eher ein Billig-Ding. Wie Vieles, in der heutigen Zeit, fährt man günstiger, wenn man einen neuen Regulator besorgt und fängt dann wieder bei 0 an. Ein Uhrmacher hätte vermutlich auch keine Freude mit einem solchen Industriewerk.
Meine schöne Uhr. Jetzt schlägt sie alle 30 Minuten 10 x. Ich kann den Zeiger nicht vor stellen, ohne ihn zu verbiegen. Was ich da wohl falsch zusammen gebaut hab'? Werde das Ding morgen nochmal zerlegen. Das ist keine Anfrage an Euch. Schon klar, daß man auf die Entfernung nix diagnostizieren kann. Auch wenn man sich noch so gut auskennt. Ich werde berichten.
Beginne einfach bei Null: Schnapp' Dir Deine Uhr und mache Bilder während des Zerlegens, damit Du nachher weißt, wo welches Teil saß.
Du kannst hier auch ruhig ein Daumenkino reinstellen, Hilfe kommt bestimmt. Je mehr Mühe und Zeit Du Dir lässt, desto mehr Hilfe kommt.
Rupf' also das ganze Ding auseinander und beginne damit, die Teile zunächst grob, dann feiner zu säubern. Zapfen schaust Du Dir genauer an, Lager machst Du mit einem Zahnstocher sauber - wirst schon sehen, was da noch drin sitzt...
Ein fusselfreies Tuch und etwas Spüli im etwas mehr als handwarmen Wasser sollte klappen. Gut trocknen, föhnen geht auch.
Zitat von Hudriwurz im Beitrag #16Die Schrauben der Platine um 1mm gelöst
Tja, das könnte der Kardinalfehler gewesen sein. Entweder man lässt die Platinen zu und begnügt sich mit dem Reinigungsergebnis oder man öffnet sie und nimmt alles auseinander. Bei halb geöffneten Platinen haben sich möglicherweise einige Räder gegeneinader verschoben und sind nun nicht mehr richtig positioniert.
Zitat von Hudriwurz im Beitrag #17Jetzt schlägt sie alle 30 Minuten 10 x
Der Rechen fällt also jetzt auch zur halben Stunde ab. Hm, evtl. hast du etwas verbogen. Schwer zu sagen. Ferndiagnosen sind schon möglich, aber du müsstest halt alles mit guten Fotos unterlegen. Ansonsten ist es Raterei.
Der Zeiger lässt sich nicht mehr bewegen, wenn vorne etwas festhängt am Zusammenspiel Schaltnocke - Auslösehebel, evtl. auch Rechen - Stundenstaffel. Ansonsten würde die Zeigerreibung festhängen.
Vielleicht verinnerlichst du vor dem weiteren Herumprobieren noch mal die Funktionsweise eines Rechenschlagwerks anhand dieses Videos.
Eigentlich sollte so ein Forum dazu dienen um nicht gelernten Uhrmachern zu helfen wenn diese selber Hand anlegen möchten um Uhren zu reparieren. Deshalb enttäuscht es mich sehr, dass da jemand einen solchen Pfusch liefert.Einen zu überholenden wascht man doch auch nicht nur ganz vorsichtig ab und denkt dann, dass man alles perfekt gemacht hat.Entweder macht man sowas richtig oder man lasst es bleiben. Hoffentlich färbt dieser Beitrag nicht ab und hoffentlich gibts auch keine Nachahmungstäter unter den nicht Hobbyuhrmachern. Beste Grüße Mario
Genau so sehe ich das auch: Wenn im Opel-Forum einer auf die Idee kommt, seine Stoßfänger mit Spax-Schrauben zu befestigen, wird es für die Idee Popnieten zu nutzen, keinen Beifall geben.
Daher mein Gedanke (s.o.), das ganze Ding einfach zu zerlegen. Fotoreportage macht's allen einfacher, die nötige Hilfe und Unterstützung kommt aus dem Forum.
Das sollte der Weg sein. Dieses "Eintauchen im Ganzen" und nur nachher die Lager ein wenig nachölen... Das sollten wir hier bitte sein lassen.
Zitat von Zeitspecht im Beitrag #20Deshalb enttäuscht es mich sehr, dass da jemand einen solchen Pfusch liefert.
Du darfst mich ruhig namentlich erwähnen Mario. Ich halte das aus und nehme dir deine Meinung über meinen Beitrag nicht übel. Die Beweggründe für meinen Ratschlag hatte ich in Post #13 dargelegt und dazu stehe ich auch.
Zitat von Mahlekolben im Beitrag #21Dieses "Eintauchen im Ganzen" und nur nachher die Lager ein wenig nachölen... Das sollten wir hier bitte sein lassen.
Okay verstanden.
Zitat von Mahlekolben im Beitrag #21 Daher mein Gedanke (s.o.), das ganze Ding einfach zu zerlegen. Fotoreportage macht's allen einfacher, die nötige Hilfe und Unterstützung kommt aus dem Forum.
Kann ich akzeptieren. Ich hoffe es kommt aber auch zu detaillierter Hilfe einschließlich Erklärung von Grundlagen für Laien. Das bedeutet jedesmal aufs Neue einem Anfänger, der sich darauf einlässt, ausführlich Grundlagen zu vermitteln über die Funktionsweise einzelner Bauteile und deren Zusammenspiel. Ich hoffe das leistet das Forum tatsächlich und lässt niemanden im Regen stehen. Der eindeutige Ratschlag ein Uhrwerk komplett zu demontieren bringt eine Verantwortung mit sich beim Zusammenbau ausführlich zu beraten.
Hudriwurz
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
uhr1.jpg
uhr2.jpg
Ein Neues Werk dürfte bei ca. 400 Euro liegen,da es ein ziemlich einfaches Werk mit Nachtabschaltung und Rundgong ist würde sich meiner Meinung nach die Überholung lohnen. Was Du gemacht hast ist für die Uhr nicht so gut,aber Deine Sache und Deine Uhr. Tips gerne,wenn es Sinnvoll ist anhand von Bildern,aber ein ganzes Buch schreiben und Erklären,dafür fehlt mir einfach die Lust. MfG Manfred
Ich gebe auf. Kennt hier jemand in Kärnten, der das Ding für mich wartet? Ich bin jetzt auch bereit, das Werk zu verschicken. Man müsste das Ding auch irgendwie ordentlich einstellen. Das Pro blem liegt denke ich bei der Hemmung.uhr2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)uhr1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hallo, Der Anker oder die Hemmung stellt sich von selbst ein wenn die Eingriffstiefe stimmt. Gewichte werden nicht unbedingt benötigt,hat fast Jeder Großuhrmacher rumliegen. Mir fallen auf AnhiebMario,(Zeitspecht),Steffl62,seine bessere Hälfte Sieverl oder HermannH ein. Einfach mal Freundlich fragen,und wenn nicht gibt es auch noch die möglichkeit bei Kieniniger anzufragen. Habe dort gute Erfahrungen gemacht. Schöne Feiertage. MfG Manfred
Vielen Dank, Manfred. Ich bin begeistert. Werde dann gleich anfragen. Ich stellte nur verwundert fest, dass die Uhr so sensibel auf unterschiedlich schräge Hängelagen (komisches Wort) reagiert. Wie erklärt sich denn das? und noch eine Frage: Das Pendel wird aber vermutlich schon benötigt, oder?
Zitat von Hudriwurz im Beitrag #27Ich stellte nur verwundert fest, dass die Uhr so sensibel auf unterschiedlich schräge Hängelagen (komisches Wort) reagiert. Wie erklärt sich denn das?
Hallo Emanuel!
Das liegt an der Einstellung des sogenannten Abfalls, besser bekannt als "gleichmäßiges Ticken" bei gerade ausgerichteter Uhr.
Dein Uhrwerk hat eine "Ankerautomatik". Eine Uhr wie deine, richtet man mit der Wasserwaage erst gerade an der Wand aus. Das hat eher optische als technische Gründe, denn eine schief hängende Uhr sieht bescheiden aus. Anschließend lenkt man das Pendel ganz bis an den Rand des Uhrenkastens aus und lässt es los. Jetzt müsste sich der Abfall von selbst einstellen, so dass die Uhr nach einer Weile vollkommen gleichmäßig tickt. Der Anker ist nicht fest, sondern über eine Kupplung (eine Feder, die auf eine Scheibe drückt) mit der Ankerwelle/Ankergabel verbunden. Durch das volle Auslenken des Pendels wird der Anker auf der Ankerwelle hin- und hergeschoben, bis der Abfall passt. Die Scheibe, die am Ankerrad angebracht ist, hilft dabei und begrenzt die Eintauchtiefe der Ankerpaletten in das Ankerrad.
Soweit die Theorie. In der Praxis funktionieren diese Ankerautomatiken häufig bescheiden bis gar nicht. Bei dir kann es sein, dass du entweder das Pendel nicht ganz ausgelenkt hast oder sie eben nicht funktioniert. Falls sie nicht geht, ist das nicht schlimm. Dann stellt man den Abfall eben von Hand ein. Dazu bringst du das Pendel in Nulllage und lenkst es abwechselnd nach links und rechts aus bis du jeweils das Tick und Tack hörst. Die beiden Geräusche müssen links und rechts in gleichem Winkel zur Nulllage erfolgen. Falls nicht, drückst du die Pendelverlängerung, in die das Pendel eingehängt wird, von Hand bis an den Widerstand und noch ein kleines Stückchen darüber hinaus ... und zwar in die Richtung, in der das Tickgeräusch zu nah an der Nulllage des Pendels erfolgte. Insgesamt ist das ein Geduldsspiel bis es passt und eigentlich soll das ja die Automatik übernehmen.
Zitat von Hudriwurz im Beitrag #28Wie finde ich die optimale Eingriffstiefe der Hemmung?
Im Idealfall hättest du ein Foto von der Rückseite gemacht BEVOR du die Ankerbrücke entfernt hast und montierst die Ankerbrücke wieder so wie sie war. Ansonsten versuch dich zu erinnern wie die Ankerbrücke saß bzw. vielleicht kannst du noch Abdrücke der beiden Schrauben auf der Brücke erkennen. Auf dem Foto, dass du hier eingestellt hast, kann ich erkennen, dass du die Ankerbrücke in die tiefstmögliche Stellung eingestellt hast. Das ist vermutlich falsch. Möglicherweise sitzt die eine Ankerpalette dadurch bereits auf der Scheibe des Ankerrades auf während die andere Palette gar nicht so hoch kommt um den Zahn des Ankerrades frei zu geben. Dann läuft die Uhr gar nicht. Die ideale Einstellung dürfte sein, dass die eine Palette beim vollständigen Auslenken der Ankergabel (ohne über den Widerstand hinaus zu drücken) auf der Scheibe des Ankerrades zum liegen kommt, während die andere Palette den Ankerradzahn schon gut freigegeben hat.
Kontakt
Moderatoren
Foren-Regeln
Links
Xobor-Interview
Uhrenwerkstattforum
Thema drucken
02.12.2018 10:18
Antworten
