Ich habe folgendes Problem und suche nach einer Lösung:

Ich habe ein neues 7750 auf dem Tisch, mit dem ich folgendes Problem habe:

Das exakte Stellen der Uhr ist kaum möglich, da beim Zeigerstellen ein Schlupf zwischen den beiden Einstellrichtungen mittels Krone besteht.

Das Spiel zwischen den beiden Eingriffen beträgt etwa 1 Minute, das heisst, dass beim Stellen der Uhr immer etwas Spiel vorhanden ist. Dreht man mittels Krone die Zeiger nach rechts, kann es passieren, dass beim Eindrücken der Krone Minuten- und Stundenzeiger etwas zurück springen.

Ausgangslage:
Das Minutenrohr sitzt bei meinem 7750 völlig reibungsfrei auf dem Zeigerlagungsrohr und steht bei Zeigerstellung im Eingriff mit dem Wechselrad und dieses im Eingriff mit dem Mitnehmer-Minutenrohr. Das Zahnspiel zwischen den Eingriffen Minutenrohr, Wechselrad und Mitnehmer ist meines Erachtens zu gross, um das Minutenrohr zu fixieren. Das Zwischen-Zeigerstellrad greift beim Stellen der Uhr unmittelbar in das Minutenrohr.

Frage:
Wie kann sichergestellt werden, dass das Minutenrohr und das Stundenrad beim Stellen der Uhr ausreichend Reibung haben, um dem Spiel beim Drehen der Aufzugwelle zu begegnen?

Meiner Vermutung nach, muss das Minutenrohr eine gewisse Reibung auf dem Zeigerlagungsrohr besitzen, weiss aber nicht ob ich da richtig liege. Wenn das so sein sollte, wie soll ich diese Reibung zustande bringen? Minutenrohr verengen?

Wer unter den Experten und Profis hier weiss, wie ich die Zeigerstellung in den Griff bekomme?

LG

Ralf

Lieber Ralf, das Spiel im Zeigerwerk ist leider recht groß.
Das Minutenrohr darf sich nicht mit dem Putzen (Führungsrohr) verklemmen, sonst bleibt die Uhr stehen.
Ein genaues Einstellen der Zeit erreichst du nur durch Rückwertsdrehen des Minutenzeigers.

LG Thomas

Hallo Ralf!
Meiner Meinung nach ist es bei diesem Kaliber immer besser wenn man die Uhrzeit gegen den Uhrzeigersinn einstellt weil dann die ganze Kraft des Räderwerkes sofort wirksam wird und nicht erst das Spiel der Zahnräder überwunden werden muss.Dadurch kann man wirklich bis zu einer Minute an Genauigkeit verlieren obwohl das Uhrwerk genau einreguliert ist.Die Zeigerreibung sitzt bei diesem Werk auf einem Rad welches aus dem Räderwerk kommt ind nicht direkt auf dem Minutenrad.
Beste Grüße
Mario

Hallo Thomas, hallo Mario

Vielen Dank für Eure Antworten. Ich hatte schon einige 7750 auf dem Tisch und auch ein paar Uhren damit aufgebaut. Die Sache mit dem Spiel ist mir auch schon dort aufgefallen, ich war aber heute nicht mehr sicher ob es wirklich immer so "massiv" war.

Es bleibt beim Stellen somit immer ein Stück Unsicherheit ob der Minutenzeiger nach dem Eindrücken der Aufzugwelle auf der richtigen Position steht.

Prinzipiell finde ich das ein bisschen schade, dass dieses Konstruktions-Manko bei einem so weit verbreiteten Kaliber vorhanden ist.

Dass man beim Stellen der Uhr in Rückwärtsposition dreht, um die Zahnluft klein zu halten, ist klar.

Nochmals vielen Dank euch beiden.

Lieber Gruss

Ralf

Das Werk ist halt so konstruiert worden. Die Stückzahlen, die dann folgten, ändern ja daran nichts. Warum keine Spreizfeder auf dem Stundenrad vorgesehen ist, weiß ich auch nicht...

Ich kann aber feststellend sagen, dass dieser Umstand in meiner beruflichen Praxis noch keinen Kunden gestört hat!

LG Thomas

Hallo Thomas

Ich übe mich in Zurückhaltung über meine Meinung zu dem 7750, über das ich mich hier ja schon ab und zu mal eher negativ geäussert habe.

Gleichwohl muss ich zugeben, dass mich "so etwas" persönlich sehr wohl stört. Wäre ich Kunde und Freund von Chronographen ohne weitere "Uhrenkenntnisse", würde ich eine Uhr nach dem Kauf und dem ersten Einstellen der Uhr garantiert zurück bringen und "so etwas" nicht akzeptieren. Dann wäre ich als Dein Kunde der erste "7750-Meckerer".

Vermutlich würde ich dann nach einer El Primero Ausschau halten.





LG
Ralf

... übrigens würde eine Spreizfeder nach meiner Auffassung nicht wirklich etwas bringen, denn die Friktion zwischen Stundenrad und Minutenrohr ist ebenfalls minimal, so dass das Minutenrohr nach wie vor recht frei wäre. Das Wechselrad würde das Spiel dann vermutlich auch nicht kleiner werden lassen.

LG
Ralf

Gäbe es für mich auf dem Markt eine gössere Auswahl an neuen Gehäusen, Zifferblättern und Zeigern, würde ich meinen Kunden nur Uhren auf Basis Valjoux 23/72 bauen.

LG

Ralf

Das Spiel wird natürlich nicht durch die Bremsfeder geringer, aber die Schwerkraft des Minutenzeigers wird dadurch ausgebremst....

Als Hobbyist kann man natürlich von alten Kalibern schwärmen.
Das 7750 (als Basiswerk) ist sehr verwandelbar und dadurch für viele Uhrenkonzepte mehr als ideal.
Außerdem ist es sehr reparaturfreudig, was den echten Schraubern willkommen ist. El Primero hin und her, aber jeden Tag brauch ich das nicht....

LG Thomas

Zitat von masterpiece im Beitrag #9

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Das Spiel wird natürlich nicht durch die Bremsfeder geringer, aber die Schwerkraft des Minutenzeigers wird dadurch ausgebremst....

Als Hobbyist kann man natürlich von alten Kalibern schwärmen.
Das 7750 (als Basiswerk) ist sehr verwandelbar und dadurch für viele Uhrenkonzepte mehr als ideal.
Außerdem ist es sehr reparaturfreudig, was den echten Schraubern willkommen ist. El Primero hin und her, aber jeden Tag brauch ich das nicht....

LG Thomas

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Deiner Vorliebe für das El Primero und die alten Valjoux Werke stimme ich vorbehaltlos zu. Nur gibt es 7750er wie Sand am Meer und für relativ kleines Geld, was für die beiden erstgenannten zumindest in meinem Umfeld micht zutrifft. Die sind massiv teuerer.

Wenn ich ein Valjoux72(c) herumliegen hätte, dann würde ich dafür sogar ein Gehäuse bauen. An ein EP400 komme ich vermutlich auch nur ran wenn ich dafür eine Uhr schlachte. Das wäre mir aber schade drum.

Gruß
Norbert

Ich verstehe nicht, weshalb die Konstrukteure nicht eine kleine Bremsfeder vorgesehen haben. Dann wäre das Schlackern des Minutenzeigers kein Problem mehr.

Ich kenne alte Konstruktionen, die so eine Bremsfeder hatten, wie z. B. die Förster Automatic (man kann auch über diese Konstruktion mit Recht meckern, aber nicht an dieser Stelle!). Die hatte unter dem Wechselrad eine kleine Drahtfeder, welche das Wechselrad gegen das lose Minutenrohr drückte und so das Spiel minimierte. Und so eine Feder macht die Konstruktion ja auch nicht enorm viel teurer oder vergeudet Platz an ungünstigen Stellen.

Eine Fehlweisung von einer Minute würde mich auch enorm stören.

Frank

Zitat von nobrett im Beitrag #11

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Deiner Vorliebe für das El Primero und die alten Valjoux Werke stimme ich vorbehaltlos zu. Nur gibt es 7750er wie Sand am Meer und für relativ kleines Geld, was für die beiden erstgenannten zumindest in meinem Umfeld micht zutrifft. Die sind massiv teuerer.

Wenn ich ein Valjoux72(c) herumliegen hätte, dann würde ich dafür sogar ein Gehäuse bauen. An ein EP400 komme ich vermutlich auch nur ran wenn ich dafür eine Uhr schlachte. Das wäre mir aber schade drum.

Gruß
Norbert

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Hallo Phil

Schick doch mal ein paar Fotos per PN!

Danke und Gruss

Ralf