ich habe hier eine unsigniertes, wahrscheinlich englisches Werk einer PPU. Anker und Hemmrad sind in Chatons gelagert. Da würde man Steinlager erwarten, es sind jedoch Messinglager, die im Chaton in einer bröseligen Masse (Schellack?) eingegossen sind. Ich dachte erst, da hat jemand Steinlager ersetzt. Aber der Ring um das Lager herum ist so gleichmäßig und an 3 der 4 Chatons vorhanden, daß ich annehme, es handelt sich um Originale. Beim 4. Chaton, ohne Ring, ist das Messinglager etwas heller; wahrscheinlich ist das nachträglich eingesetzt worden.
Anbei die Bilder eines Chatons (lichte Weite 10mm, Außendurchmesser 25mm)
Kann mir da jemand weiterhelfen mit Informationen?
Hallo Kurt, mich irritiert noch das Loch im Lager. Was war denn da angeschraubt? Ich würde prinzipiell auch auf eine Art Schwingungsdämpfer tippen die bröselige Masse könnte ja mal Gummi gewesen sein allerdings Frage ich mich was das bringen soll. War das eine Uhr für irgend einen speziellen Einsatzzweck?
Vielleicht gab es von der Uhr auch eine teurere Variante mit Kugellager. Die würden ja in diese Aufnahmen passen... In die Low Cost Variante kamen halt Messinglager rein.
LG Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
danke für die verschiedenen Versuche "Lincht ins Dunkel" zu bringen.
Das Uhrwerk ist recht hochwertig gebaut: 6-speichige Räder, 5 Werkpfeiler, Aufzugstopp....
Wenn der Aufzugstopp wirkt, geht ja ein Ruck durchs Werk. Vielleicht haben diese Ringe wirklich etwas mit Dämpfung zu tun.
Auch der Hinweis auf elektrische Isolation ist interessant. Wenn z.B. an dem Gewinde neben der Lagerstelle ein elektrischer Kontakt eingeschraubt war und der Gegenpol an der Ankergabel angebracht war, gab es bei jedem Kontakt zwischen Hemmrad und Ankerpalette einen Impuls. Ich werde mal den el. Widerstand messen zwischen Chaton und Lager.
Ganz aufklären läßt sich die Sache wahrscheinlich nicht, aber die möglichen Ursachen für diese Konstruktion sind schon spannend.
wenn es eine elektrische Isolierung ist, müsste die elektrische Verbindung vom Ankerrad über die anderen Zahnräder zu den Platinen auch irgendwo unterbrochen sein.
ich hoffe, ich habe da jetzt keinen Denkfehler. Wenn alle 4 Lager von Hemmrad und Anker isoliert sind und ich Strom vom Hemmradlager zum Ankerlager (oder Ankergabel) leite, wird der Stromkreis jeweils unterbrochen, wenn ein Hemmradzahn abfällt (für die Dauer des Falls).
das Hemmungsrad hat auch über das Kleinbodenrad und dessen Lager eine elektrische Verbindung zum Werk. Eine Isolierung der Lager des Hemmungsrades wäre also sinnlos, wenn keine weitere Isolierung vorhanden ist. Lager sind recht fragwürdige Kontaktstellen und die Paletten als Kontakte zu verwenden, ist auch ungünstig. An den Kontakten findet eine Materialwanderung statt, die die Oberfläche zerstört. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das jemand so gemacht hat.
Hallo Kurt . Ob solche Schwingungen nicht die PPU aus dem Lauf bringen oder gar beschädigen - sollten die "Schwungelemente" zu Wirkung kommen. Vielleicht ist eine Art Korrektur der Lage der Bohrungen . Weitere Fotos wären zum Vorteil. LG Alexander
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30.09.2016 10:23
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