Vor ein, zwei Monaten ist mir ein Wecker im Eisengehäuse zugewandert. Nichts Besonderes, "nur" ein Junghans. Aber der ist wirklich noch gut erhalten. Habe ihn als defekt gekauft, und weil man ja durch die Glocke nicht ins Innere schauen kann, habe ich ihn wirklich preisgünstig bekommen. Natürlich war die Unruhwelle kaputt. Gut, dass ich noch eine (!) hatte, jetzt läuft er wieder.
Hier im Forum sind ja immer Leute, die auch das Innenleben solch eines Weckers gerne betrachten. Also habe ich mal die Kamera draufgehalten und in Schichten den Wecker abgebildet. Jetzt Rückseite mit Glocke.
Und ohne
Räderwerk freigelegt. Man kann gut den großen Hammer erkennen, der irgendwie zwischen den Rädern seinen Bewegungsraum hat. Alle Räder sind entweder ganz oben oder ganz unten, sodass der Hammer seinen Weg gerade dazwischen findet.
Dieser Wecker hat einen 2. Einstellknopf, mit dem man den Weckerzeiger ruckweise verstellen kann. Der Blick unter das Zifferblatt zeigt, wie die Sache funktioniert. Eigentlich ganz einfach.
Und noch eine Schicht tiefer.
Mehr Geheimnisse bietet der Wecker nicht.
So richtig hochwertig sind diese Junghans-Wecker nicht, aber immerhin hat man hier die Steine so verteilt, dass sie den meisten Sinn machen: Palettenankerhemmung mit Steinen, ebenso die Unruhlagerung.
Für ihre 100 plus Jahre gut in Schuss. Katalog Bild 1914. Nur mit der unbegrenzten Leuchtdauer hat Junghans wohl übertrieben bzw. damals noch nicht gewußt.
Viele Grüße Dirk
When no one can tempt you with heaven or hell, you'll be a lucky man.
Vielen Dank für diesen Beitrag! Ich habe auch noch einige dieser Wecker herum liegen, die irgendwann mehr oder weniger repariert werden sollten. Da sie keine Priorität haben, werden sie wohl noch länger liegen.
Für ihre 100 plus Jahre gut in Schuss. Katalog Bild 1914. Nur mit der unbegrenzten Leuchtdauer hat Junghans wohl übertrieben bzw. damals noch nicht gewußt.
Dann sei mal froh, daß die Halbwertszeit so kurz ist, daß die Uhr nicht mehr leuchtet. Denk an die Radium Girls!
Na ja: Halbwertszeit für Radium ist 1602 Jahre. Und in der Frühzeit hat man wirklich Radium verwendet, später ist man wohl auf Tritium umgestiegen, was eine kürzere Halbwertszeit hat (Halbwissen, stimmt das wirklich?). Die Leuchtmasse funktioniert deshalb nicht mehr, weil das Leuchtpigment durch die Radioaktivität zerstört worden ist. Liegt nicht an nachlassender Radioaktivität. Also Vorsicht.
ist wirklich ein Top Zustand, hab kürzlich von einem Arbeitskollegen so ein Teil aufgearbeitet, ältere Ausführung, er konnte mir zum Glück gleich zwei Exemplare mit fast gleichem J5 Werk geben und ich konnte "aus zwei mach eins" machen. z.B Ziffernblatt getauscht. Beide ziemlich runtergewirtschaftet.
Allerdings war die Schwachstelle das kleine Zahnrad, wo sich bei abgelaufenem Wecker das andere mit dem Blindzahn drauf abstützt, da war bei beiden ein Zahn ausgebrochen, Zahn ersetzt, sieht nicht toll aus aber geht. Ist bei Dir schon verbessert worden hier scheint sich eine größere Fläche abzustützen.
Außerdem gibt´s kein richtiges Deckblättchen, nur eine Federklemme die den Deckstein hält (links auf dem ersten Bild). Hab leider kein Bild mehr von der Ziffernblattseite.
Etwas hab ich nicht herausgefunden, es gibt eine Exzenterschraube mit der man den Arm, an dem ein Rad befestigt ist, justieren kann, den Eingriff verändern (Weckerfunktion). Ich hab viel probiert, mir ist die Funktion nicht klar geworden, geht aber soweit der Wecker.
Vielleicht kann jemand was dazu sagen. (auf dem ersten Bild der Mesingarm halbrechts unten)
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13.08.2016 21:16
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(auf dem ersten Bild der Mesingarm halbrechts unten)