Hallo liebe Uhrmacher und -innen, sowie Uhrentechnik Interessierte......da stellte doch heute im Geschäft die Frage eines Kunden uns und mich vor einem Antwortproblem.
Frage: " Sind Sie für einen Batteriewechsel an meiner Omega Armbanduhr zertifiziert ? "
Antwort meiner Frau: " Nein, die Uhr müssen Sie bitte zur swatchgroup einsenden, wenn Sie den Batteriewechsel fachgerecht verrichtet haben wollen, da unsere fachlich qualifizierten Uhrmacher, das laut der swatchgroup nicht können oder tun sollen, es sei denn wir lassen unsere Uhrmacher für dieses oder andere Uhrwerk für viel Geld zertifizieren. Daher kann ich Sie nur bitten, die Armbanduhr zum Herstellerservice einzusenden."
Ich befand mich im Atelier und ich war sprachlos über die Antwort meiner Frau.....es handelte sich übrigens um eine DAU Omega Constellation in Weißgold, Kaliber 1376 Quarz.
Ich denke mal, da wird in Zukunft richtig Arbeit auf die swatchgroup zukommen.
Na mach mir Mut Teichfloh , ich bin mir noch etwas unschlüssig, da ich noch nicht weiß, ob ich lachen oder heulen soll. Obwohl ich immer noch perplex, voll hinter der Aussage meiner besseren Hälfte stehe, kann auch ich mir ein Grinsen nicht verbergen. Ich denke, das da auf den Fachhandel und so einigen Herstellerservice Werkstätten und deren Subunternehmer etwas zukommt, womit wohl keiner gerechnet hat, denn die Kunden sind aufgeklärt, sonst würden derartige Fragen nicht auftauchen. Bleibt zu wünschen, das die Kunden sich beim Kauf solcher Luxusgüter eventuell auch über den aftersale Service Gedanken machen und dies in ihre Kaufentscheidungen einfließen lassen und nicht nur in die Preisverhandlungen......es wird nicht einfacher, wenn man trotz seiner Kompetenz im fachlichem Sinne, Kunden wegschicken muss....nur wenn das mehr Fachkollegen und -innen machen, ja dann fliegt den Herstellern so richtig was um die Ohren. Aber in der Vergangenheit ist es den Herstellern ja immer gelungen den Fachhandel untereinander auszuspielen.......das kommende Jahr wird auf alle Fälle spannend.
Zitat von Ellipse im Beitrag #3 ja dann fliegt den Herstellern so richtig was um die Ohren
Wieviele Kunden werden bereit sein 4 bis 6 Wochen zu warten für eine Batteriewechsel ?
Don
Richtig Don, solange Kunden noch einen Deppen finden, der seine Restkompetenz darin sieht, wenigstens den Batteriewechsel verrichten zu dürfen, wird es noch dauern, bis der Endkunde sich wohl dran gewöhnen muss, 4 - 6 Wochen zu warten.....ob es darauf hinaus läuft, weiß auch ich nicht. Ich weiß zumindest, das man vom Batteriewechsel allein nicht leben kann, aber ohne schon.....
Ich denke, der Kunde hat die Frage nach einem Batteriewechsel an der Uhr seiner Frau einfach falsch gestellt. Ob aus Halbwissen oder weil er meiner Frau kompetent gegenüber auftreten wollte, keine Ahnung, interessiert mich auch nicht. Ich denke, das seine Frau die Tage, wohl selber das Gespräch mit mir sucht.....
Jedenfalls ist die Antwort meiner Frau ehrlich, denn wir sind nicht zertifiziert, werden es auch nicht werden und fachlich, läuft es wohl darauf hinaus, das wir unser Geschäftsmodell erfolgreich weiter ausbauen und für solche Kunden und solche Produkte einfach keine Dienstleistung mehr anbieten, da muss der Hersteller sich drum kümmern, das hat er so gewollt, das er den Endkunden direkt will und da hat er ihn und muss mit ihm auch leben.....
Ich betrachte die Sache "mit einem gewissen Grinsen" und hohem Interesse von außen, denn ich bin zwar Uhrmacher, habe aber geschäftlich damit rein gar nichts mehr am Hut. Den Herstellern würde ich das gönnen.
Swatchgroup will das Geschäft an sich reissen - Das geht bei mir nach hinten los! - ich orientiere mit meiner Planung grade voll in Richtung Japaner!
Ich mach mich doch nicht schon beim Kauf einer Uhr von einer Firma abhängig die in den letzten Jahren WIEVIEL % Preissteigerung hatten und das vermutlich auch nicht abändern wird weil sie sich ein Monopol erschafft - es gibt noch andere und meine Werke müssen nicht ETA heißen - da klappts auch mit dem netten Uhrmacher von nebenan!
Es muss so etwa in den 70´er Jahren gewesen sein. Die "ersten" Quarz-Armbanduhren bezahlbar auf dem Markt. Nach einem Jahr war die Batterie leer - Ich zum Juwelier. Haben sie die Quarzuhr bei uns gekauft ? - Nein ! - dann gibt´s auch keinen Batteriewechsel !
Der Laden hat mich nie mehr gesehen, obwohl ich fast täglich daran vorbei laufe !
----------------------------------------------- Gruß Peter Ich bin kein Uhrmacher !
Zitat von Peter_60 im Beitrag #8Es muss so etwa in den 70´er Jahren gewesen sein. Die "ersten" Quarz-Armbanduhren bezahlbar auf dem Markt. Nach einem Jahr war die Batterie leer - Ich zum Juwelier. Haben sie die Quarzuhr bei uns gekauft ? - Nein ! - dann gibt´s auch keinen Batteriewechsel !
Der Laden hat mich nie mehr gesehen, obwohl ich fast täglich daran vorbei laufe !
Darauf kann es hinaus laufen, das Juweliere sich letztendlich nur noch um ihre Kaufkunden kümmern im Service, so als "Geschäftsmodel" obwohl es beim Themenstart nicht darum ging, so wie es dir ergangen ist, sondern eher, das u.a. ein Monopolist Uhrmacher für serviceunfähig deklariert.....aber auch das wird die Zukunft zeigen, das letztendlich die meisten Kunden draufzahlen werden, weil sie sich selber, so wie du oder eben von Monopolisten aufoktruiert bekommen, die freie Service Werkstattwahl nehmen oder genommen werden....jedenfalls hat es in den 70-zigern dem Juwelier nicht geschadet, es gibt ihn wohl noch......bei uns in der Stadt, gibt es auch einen solchen Juwelier mit einem derartigen Geschäftsmodell, wie du es beschrieben hat...seit einigen Jahren ist er u.a. Patek und Rolex Konzessionär und hat zielstrebig sein Ziel verfolgt, war aber klever genug keine swatchgroup Marken und Breitling usw. zu führen....für die einen ist er wohl der Arxxx, meinen Respekt hat, denn er hat die Kunden, mit denen man auch Geld verdienen kann und die sein Geschäftmodel annehmen.......und dazwischen geht auch, man muss nur nicht Alle haben wollen und wird es auch nicht können....so werden letztendlich Alle wieder zufrieden sein, sofern möglichst viele Uhrmacher überleben mit ihren Betrieben....daher sehe ich es jedenfalls so wie Frank (Typ 1-2-3) und bin ebenso gespannt, wie das weiter geht....LG Ellipse
Zitat von Ellipse im Beitrag #9 und bin ebenso gespannt, wie das weiter geht....LG Ellipse
...der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht!
Diese universelle Wahrheit wird wohl in den Manager Schulen und Universitäten dieser Welt nicht mehr gelehrt. Ich sehe das aber für mich positiv, das der Anteil an höherwertigen Uhren an denen ich gut, zwar nicht so exorbitant wie die Hersteller, verdienen kann, in den letzten Jahren sehr angestiegen ist. Ich habe meine Preise nach oben korrigiert, und so gut wie Keiner hat bis jetzt etwas dagegen gesagt. Dank I-net sprechen sich Rep.Preise von den Marken sehr schnell herum, so das meine Preise noch immer günstig wirken.
Zitat von Ellipse im Beitrag #9 und bin ebenso gespannt, wie das weiter geht....LG Ellipse
...der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht!
Diese universelle Wahrheit wird wohl in den Manager Schulen und Universitäten dieser Welt nicht mehr gelehrt. Ich sehe das aber für mich positiv, das der Anteil an höherwertigen Uhren an denen ich gut, zwar nicht so exorbitant wie die Hersteller, verdienen kann, in den letzten Jahren sehr angestiegen ist. Ich habe meine Preise nach oben korrigiert, und so gut wie Keiner hat bis jetzt etwas dagegen gesagt. Dank I-net sprechen sich Rep.Preise von den Marken sehr schnell herum, so das meine Preise noch immer günstig wirken.
Gruß hermann
Ja das machen immer noch sehr viele Fachkollegen, gerade die Älteren, die ihren Marktwert, billig anbieten, oft begründen sie es mit der Erfahrung und einfach dadurch schneller zu sein...usw.....wenn´s passt und der Kunde nicht besser zu beraten ist, ist es gut....
Ich denke und arbeite das Thema seit Jahren mit zunehmenden Erfolg anders ab, da ich aus der Industrie nach meiner Handwerkslehre und anschließendem Studium komme, kenne ich die minderwertige Massenservicequalität der Reinigungs- und Trockenschmierungsautomation, so wie den Fachkräftemangel, das Ausgliedern an Subunternehmen, das anlernen von Hilfskräften usw......da regiert nur der Profit der Betriebswirte....
Das Handwerk kann das besser, außer die nötigen Ersatzteile selber Hersteller....deswegen mauern die Hersteller ja, weil sie genau ihre Schwäche gegenüber dem Handwerk kennen und halten sich noch notgredungen ein sog. Konzessionärsnetz.....und warum soll ich bei besserer Leistung gegenüber dem Endkunden, günstiger sein.........das erklärt sich mir nun mal nicht wirklich
Zitat von Peter_60 im Beitrag #8Es muss so etwa in den 70´er Jahren gewesen sein. Die "ersten" Quarz-Armbanduhren bezahlbar auf dem Markt. Nach einem Jahr war die Batterie leer - Ich zum Juwelier. Haben sie die Quarzuhr bei uns gekauft ? - Nein ! - dann gibt´s auch keinen Batteriewechsel !
Der Laden hat mich nie mehr gesehen, obwohl ich fast täglich daran vorbei laufe !
Darauf kann es hinaus laufen, das Juweliere sich letztendlich nur noch um ihre Kaufkunden kümmern im Service, so als "Geschäftsmodel" obwohl es beim Themenstart nicht darum ging, so wie es dir ergangen ist, sondern eher, das u.a. ein Monopolist Uhrmacher für serviceunfähig deklariert.....aber auch das wird die Zukunft zeigen, das letztendlich die meisten Kunden draufzahlen werden, weil sie sich selber, so wie du oder eben von Monopolisten aufoktruiert bekommen, die freie Service Werkstattwahl nehmen oder genommen werden....jedenfalls hat es in den 70-zigern dem Juwelier nicht geschadet, es gibt ihn wohl noch......bei uns in der Stadt, gibt es auch einen solchen Juwelier mit einem derartigen Geschäftsmodell, wie du es beschrieben hat...seit einigen Jahren ist er u.a. Patek und Rolex Konzessionär und hat zielstrebig sein Ziel verfolgt, war aber klever genug keine swatchgroup Marken und Breitling usw. zu führen....für die einen ist er wohl der Arxxx, meinen Respekt hat, denn er hat die Kunden, mit denen man auch Geld verdienen kann und die sein Geschäftmodel annehmen.......und dazwischen geht auch, man muss nur nicht Alle haben wollen und wird es auch nicht können....so werden letztendlich Alle wieder zufrieden sein, sofern möglichst viele Uhrmacher überleben mit ihren Betrieben....daher sehe ich es jedenfalls so wie Frank (Typ 1-2-3) und bin ebenso gespannt, wie das weiter geht....LG Ellipse
Mein Bericht hatte natürlich mit dem Threadstarter nichts zu tun. Ich fand nur die Reaktion des Juweliers etwas lächerlich. In den letzten Jahren habe ich schon so einiges an Goldschmuck gekauft, aber eine Straße weiter. Ich glaube nicht, das ein Juwelier mit so einem Verhalten, sich damit Vorteile verschafft.
Gruß Peter
----------------------------------------------- Gruß Peter Ich bin kein Uhrmacher !
Zitat von Peter_60 im Beitrag #8Es muss so etwa in den 70´er Jahren gewesen sein. Die "ersten" Quarz-Armbanduhren bezahlbar auf dem Markt. Nach einem Jahr war die Batterie leer - Ich zum Juwelier. Haben sie die Quarzuhr bei uns gekauft ? - Nein ! - dann gibt´s auch keinen Batteriewechsel !
Der Laden hat mich nie mehr gesehen, obwohl ich fast täglich daran vorbei laufe !
Darauf kann es hinaus laufen, das Juweliere sich letztendlich nur noch um ihre Kaufkunden kümmern im Service, so als "Geschäftsmodel" obwohl es beim Themenstart nicht darum ging, so wie es dir ergangen ist, sondern eher, das u.a. ein Monopolist Uhrmacher für serviceunfähig deklariert.....aber auch das wird die Zukunft zeigen, das letztendlich die meisten Kunden draufzahlen werden, weil sie sich selber, so wie du oder eben von Monopolisten aufoktruiert bekommen, die freie Service Werkstattwahl nehmen oder genommen werden....jedenfalls hat es in den 70-zigern dem Juwelier nicht geschadet, es gibt ihn wohl noch......bei uns in der Stadt, gibt es auch einen solchen Juwelier mit einem derartigen Geschäftsmodell, wie du es beschrieben hat...seit einigen Jahren ist er u.a. Patek und Rolex Konzessionär und hat zielstrebig sein Ziel verfolgt, war aber klever genug keine swatchgroup Marken und Breitling usw. zu führen....für die einen ist er wohl der Arxxx, meinen Respekt hat, denn er hat die Kunden, mit denen man auch Geld verdienen kann und die sein Geschäftmodel annehmen.......und dazwischen geht auch, man muss nur nicht Alle haben wollen und wird es auch nicht können....so werden letztendlich Alle wieder zufrieden sein, sofern möglichst viele Uhrmacher überleben mit ihren Betrieben....daher sehe ich es jedenfalls so wie Frank (Typ 1-2-3) und bin ebenso gespannt, wie das weiter geht....LG Ellipse
Mein Bericht hatte natürlich mit dem Threadstarter nichts zu tun. Ich fand nur die Reaktion des Juweliers etwas lächerlich. In den letzten Jahren habe ich schon so einiges an Goldschmuck gekauft, aber eine Straße weiter. Ich glaube nicht, das ein Juwelier mit so einem Verhalten, sich damit Vorteile verschafft.
Gruß Peter
Hallo Peter, wie der Zufall es wollte, war ich am Nachmittag bis gerade auf einer sogenannten Hotelmesse und da trifft man auch Fachkollegen, die schon im Ruhestand sind oder das Familienunternehmen nur noch im Hintergrund begleiten. Jedenfalls saßen wir wieder mit den "lustigen Kölnern" beim Essen zusammen und eine Dame sprach mich an, wegen eines Artikels aus einer Fachzeitung, den sie wohl lobenswert fand, wie ich da argumentierte und wir kamen u.a. auch auf dieses Thema, was deine Erfahrung wieder gab......und ich war erstaunt zu hören und dies nicht nur von einer der anwesenden Juweliers Familien, das es früher üblich war, das man sich nur um seine Kaufkunden im Uhrenservice und Schmuckservice gekümmert hatte, sprich Ware die dort bei denen erworben wurde. Natürlich hat man sich auch um älteren Familienstücken der Kunden gewidmet, aber die Kundenbindung ging nicht darüber hinaus und für die Mehrheit am Tisch, wäre es aus heutiger Sicht ein Unding, sich um die Netzwerk Produkte und Fashion Produkte zu kümmern, die nicht in ihren Unternehmen erworben würden....ich interpretierte das mal als aktuelle Neuware, die irgendwo erworben wird... Lächerlich kann ich das nicht nachempfinden, denn wenn man Kunden binden möchte, kommt man nicht drum herum, das man einige Dinge von vermeindlichen Kunden nicht macht, sonst verliert man seine Glaubwürdigkeit, Fachkompetenz und Identität.
Leider ist es heute vielfach üblich sich Produkte im Fachhandel anzusehen und sich womöglich noch beraten zu lassen, um dann anschließend zu Hause am PC sich das Produkt günstig im Internet zu bestellt. Die Folge - immer mehr Fachgeschäfte verschwinden oder kämpfen ums überleben.
Serviceleistungen nur 'seinen' Kunden anzubieten ist meiner Meinung nach ein Weg diesem einen Riegel vorzuschieben. Denn so merkt der Kunde, das er für den höheren Preis auch einen Mehrwert bekommt (z.B. Beratung, Service).
Und ich hoffe noch mehr Kunden denken so wie ich, sonst gibt es in ein paar Jahren keinen Fachhandel und damit keine Beratung und keinen Service vor Ort mehr.
LG Sigi
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden (Hermann Hesse)
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16.10.2015 15:01
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, ich bin mir noch etwas unschlüssig, da ich noch nicht weiß, ob ich lachen oder heulen soll. Obwohl ich immer noch perplex, voll hinter der Aussage meiner besseren Hälfte stehe, kann auch ich mir ein Grinsen nicht verbergen. Ich denke, das da auf den Fachhandel und so einigen Herstellerservice Werkstätten und deren Subunternehmer etwas zukommt, womit wohl keiner gerechnet hat, denn die Kunden sind aufgeklärt, sonst würden derartige Fragen nicht auftauchen. Bleibt zu wünschen, das die Kunden sich beim Kauf solcher Luxusgüter eventuell auch über den aftersale Service Gedanken machen und dies in ihre Kaufentscheidungen einfließen lassen und nicht nur in die Preisverhandlungen......es wird nicht einfacher, wenn man trotz seiner Kompetenz im fachlichem Sinne, Kunden wegschicken muss....nur wenn das mehr Fachkollegen und -innen machen, ja dann fliegt den Herstellern so richtig was um die Ohren. Aber in der Vergangenheit ist es den Herstellern ja immer gelungen den Fachhandel untereinander auszuspielen.......das kommende Jahr wird auf alle Fälle spannend.
