Teil eins von sieben:

Habe mir sofort alle Teile reingezogen. Leider überspringt er die Stellen an denen es eigentlich spannend wird. Sehr schade.

Gruß
Norbert

Zitat von nobrett im Beitrag #2

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Habe mir sofort alle Teile reingezogen. Leider überspringt er die Stellen an denen es eigentlich spannend wird. Sehr schade.

Gruß
Norbert

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Soll das eigentlich Gold gewesen sein?
Dann würde ich mal eine Spänewanne empfehlen.

Wenn ein Uhrengehäuse wirklich so gefertigt wird, dann verstehe ich auch, warum das so sauteuer ist.
Erst verhampelt er sich stundenlang nach Augenmaß an einer mickrigen Drehmaschine und lötet in der Waschküche, dann kommt das CNC Bearbeitungszentrum dran.
Wenn alles perfekt aufs Hundertstel gefräst ist, brät er noch ein bisschen zum Abschluss am Kronenröhrchen (heisst das so?) rum, wobei in meinen Augen nicht mal das Lot geflossen ist.

Am Schluss kommt ein Gehäuse raus, mit dem man ohne Lebensgefahr nicht ins Wasser fallen darf ohne zu ersaufen.

Auf mich macht das den Eindruck einer Kundenverarsche.

Das sehe ich nicht so krass. Was da entsteht sind handwerklich gefertigte Uhren. Dafür entspricht diese Herstellungsweise grundsätzlich der mir bekannten Literatur (Daniels, Pahlow, Petzold). Worum ich Roger Smith beneide sind die handwerklich gefertigten Uhrwerke, mal ganz abgesehen von seinen tollen Zifferblättern. Davon bin ich noch sehr weit weg.

Gehäuse habe ich aber auch schon gemacht und könnte mir vorstellen, dass ich demnächst mal wieder eins angehe. Darum interessiert es mich natürlich brennend wie andere das angehen. Die grundsätzliche Vorgehensweise, aus Edelmetallstangen die Ronden zu formen, zu verlöten und mit der Drehbank in Form zu bringen ist üblich. Interesant fand ich die Positionierung der Bandanstöße zum Löten mit Ausfräsungen im Gehäusemittelteil. Klar hätte man statt eine CNC Fräse zu nutzen, die Aussparungen für die Schraubenköpfe auch mit einer konventionellen Fräse machen können. Muss man aber nicht. Und wenn man schon dabei ist kann man mit der CNC Maschine gleich noch die Löcher für die Schrauben und Gewinde machen und die Glassitze fräsen. Warum nicht?

Was mir fehlt sind die kleinen Kniffe am Rande, die letzlich aber über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Wie und mit was beizt er die Flussmittelreste und die Verfärbungen nach dem Löten weg? Wie stellt er sicher, dass bei mehreren Lötungen hintereinander eine vorherige Lötstelle nicht wieder aufgeht oder sich verändert, z.B. Ein Bandanstoß verrutscht? Wie gibt er den Bandanstöße ihre runde Form? Wie wird der obere Glasring montiert? Durchgeschraubt? Wie werden die Gehäuseteile gegeneinander abgedichtet? Wie stellt er die Dichtfläche nach dem Einlöten des Tubus wieder her? Wie und wann bohrt er die Löcher für die Federstege? Wie hat er auf die Rundung des Bodendeckels die Punzen und Hallmarks angebracht? Usw. usf.

Gruß
Norbert