Bekommt man solche Ziffernblätter irgendwo und auch die Zeiger oder kann man die Zeiger wieder mit Leuchtfarbe "ausstatten" und das Ziffernblatt irgendwie reinigen?
Es ist ein Junghans. Übrigens, sehr vorbildlich von Dir, Bilder von allen Seiten, von innen und außen, zu zeigen! Es gibt ja wirklich Leute, die schreiben, daß sie nen alten Wecker haben, ungefähr so groß, Leuchtziffern und dunkelrot. Alles ohne Bilder. Und dann sagt mir mal, wieviel ich dafür verlangen kann.
- Zifferblatt: esw ist wohl aus Papier. Also ein neues wirst du kaum noch bekommen. Besser: einscannen, nachbearbeiten und neu ausdrucken. Bitte nicht aufkleben, denn so zerstörst du das alte ZB. - Zeiger: gibt es gelegentlich noch - Zeiger können aber erneuert werden - sie sehen noch ganz gut aus. Sie müßten von der alten Leuchtfarbe bedreit, neu gestrichen und mit neuer Leuchtfarbe versehen werden. Das ist machbar.
Das mit dem Einscannen ist nicht so einfach. Der Rand des Zifferblatts ist nach oben gewölbt, um einen extra Ring einzusparen. Zum Einscannen müßte man den Rand nach unten drücken, außer man besitzt einen Scanner, der das auch mit etwas Abstand schafft. Wenn man den Rand aber erstmal nach unten gedrückt hat, kriegt man ihn nur schlecht wieder zurecht gebogen. Ich hab mal gelesen, man könnte das ZB reinigen, indem man es in Waschbenzin einlegt. Angeblich würde die Leuchtfarbe nicht darunter leiden. Hab's aber noch nicht ausprobiert. @Teichfloh, weißt Du zufällig, ob bei diesen Weckern die Leuchtfarbe noch radioaktiv ist?
Also einscannen und ausdrucken möchte ich nicht, ich will ja das Alte erhalten und nichts neues dran machen. So ein altes Pappziffernblatt zu bekommen ist sicher nicht einfach. Also die Leuchtfarbe war/ist radioaktiv (laut einem Uhrmacher sagte meine Mutter) und die momentane Leuchtkraft hält nur ein paar Minuten, dann ist wieder alles dunkel. Wo bekommt man diese Leuchtfarbe in kleinen Mengen, also nur für diese Reparatur?
Teichfloh, was meinst du mit "PS: vergiß das Gehäuse nicht!"?
Jo, das Werk schreit nach Junghans. Das Zifferblatt als solches sieht doch noch super aus! Glaub mir, da gibt´s weit schlimmeres.
Ich würde es so lassen. Irgendein altes Weckerzifferblatt zu finden ist sicher nicht schwer. Aber eben nur irgendeines. Nicht ein identisches zu diesem.
Mit der Radioaktivität wird er richtig liegen. Aus dem Grund würde ich die Zeiger auch in Ruhe lassen. Es ist ja schonmal was rausgebröckelt. Vielleicht bin ich da zu pingelig, aber ich persönlich hätte was gegen pulverisierte radioaktive Leuchtfarbe überall auf dem Werktisch, zumal ein Uhrmacher doch gerne fast mit der Nase auf dem Tisch rumrobbt. ;-)
Und ob identisch aussehende, gleichalte Zeiger aus Lagerbeständen noch Leuchtkraft hätten, wage ich anzuzweifeln.
Vor über 10 Jahren hatte ich mir von SELVA Leuchtfarbe schicken lassen, die nicht radioaktiv ist. Aber ich weiß nicht, ob die die noch anbieten. Als Jugendlicher (so Mitte 70er) hatte ich mir, um aufzufallen, einen solchen Wecker oft an den Hosengürtel gehängt. Hab dann später trotzdem 2 Kinder gezeugt. Ich denke, man sollte da keine Panik machen. Solange man die Zeiger nicht ableckt oder die Krümel einatmet, dürfte sich die Gefahr in engen Grenzen halten.
Guten Morgen Christopher und Micha, beim Ziffernblatt bzw bei ALLEN Teilen würde ich auch nur Originalersatz in vielleicht etwas besserem Zustand verwenden, alles andere kommt für mich nicht in Frage!
Ich bin ja Modellschreiner und habe auch schon so einiges an Modellen restauriert welche zuvor "kaputtrestauriert" wurde zB mit falschen und viel zu jungen Hölzern und teilweise sogar mit Kunststoff (da stellt es mir gleich wieder sämtliche Haare) und dann auch noch mit diesen modernen synthetischen Holzleimen anstatt mit Haut-, Knochen- bzw Hasenleim zu arbeiten welche zudem auch noch eine viel höre Klebekraft haben.
Die radioaktive Farbe zu entfernen wäre kein Problem, meine Absaugung beim Schleifen saugt alles sofort weg, da gibts keine Staubwölkchen.
Was die Leuchtkraft angeht denke ich auch das sie eben irgendwann nachlässt, sie leuchtet zwar noch schön hell, aber eben nur sehr kurz und ich dachte das ich eine Maskierfolie drauflege, die Zahlen sehr vorsichtig mit einem Skalpell ausschneide und dann neue Leuchtfarbe mit der Airbrush drüber hauche und da würden mir schon ca 5ml reichen, je nachdem wie die Konsistenz der Farbe ist und solch kleine Mengen bekommt man eben nicht im Handel.
Andererseits war ich so oft zur Behandlung in der Strahlenklinik das ich selbst schon strahlen könnte.... Schade das man die Radioaktivität nicht wieder "aufladen" kann, sonst könnte ich ja die Teile mit zur nächsten Bestrahlung nehmen und sie leuchteten dann wieder für die nächsten 100 Jahre
Aber es ist schön das sich doch noch einige Menschen um die Gesundheit anderer sorgen und vor Gefahren warnen, denn das ist leider vielen egal!
Hier noch 2 Bilder, aufgenommen mit einem Zeitabstand von 45 Sekunden, wie man sieht lässt die Leuchtkraft sehr schnell nach.
Schönen Wecker hast du da! Tatsächlich leuchtet das Zifferblatt nur deshalb so kurz, weil die Leuchtfarbe noch immer quasi unverändert radioaktiv strahlt (das bis in die 60er Jahre verwendete Radium hat eine Halbwertszeit von ca. 1600 Jahren und strahlt ziemlich energiereich, weshalb die Zinksulfidstrukturen nach und nach zerstört werden; Folge ist ein stetig geringerer Leuchteffekt.).
Ich selbst finde es auch schön, wenn Zifferblatt und Zeiger so belassen würden und lediglich das Äußere des Weckers etwas aufgehübscht wird.
Beste Grüße WeckerSammler
Gruß WeckerSammler ———————————————— Suche gut erhaltene Wecker.
Zitat: "Die radioaktive Farbe zu entfernen wäre kein Problem, meine Absaugung beim Schleifen saugt alles sofort weg, da gibts keine Staubwölkchen." Zitat Ende
Ja und wo ist der strahlende Dreck dann? Du bist also der Meinung, daß der im Sack bleibt?
Wer mit strahlenden Stoffen arbeitet, der sollte auch entsprechende Meßgerät benutzen und vor allem Wissen was er tut!
Zitat von Ticktack im Beitrag #10Zitat: "Die radioaktive Farbe zu entfernen wäre kein Problem, meine Absaugung beim Schleifen saugt alles sofort weg, da gibts keine Staubwölkchen." Zitat Ende
Ja und wo ist der strahlende Dreck dann? Du bist also der Meinung, daß der im Sack bleibt?
Wer mit strahlenden Stoffen arbeitet, der sollte auch entsprechende Meßgerät benutzen und vor allem Wissen was er tut!
Freilich! Der Strom kommt ja auch nur aus der Steckdose
Ich würde das Zifferblatt auch so lassen, Radioaktivität hin oder her. Allerdings würde ich es mir echt verkneifen, die Brösel auszusaugen. Die bleiben nicht im Beutel, sondern finden garantiert einen Weg in die Bude. Und so feine radioaktive Stäube sind mit Sicherheit lungengängiger als die groben Brösel. Der Grobstaub wird im Sauger gehalten, der sehr gefährliche Feinstaub dagegen. Ich möchte gar nicht darüber nachdenken... Daher eher aufkehren.
Also Zeiger mit Leuchtfarbe reparieren, Wecker reinigen und Gehäuse mit Spülmittel mild reinigen. Dann ist gut, und er läuft wieder viele Jahre.
Es ging ja eigentlich darum den Staub nicht einzuatmen und darauf auch meine Antwort mit der Absaugung, von der fachgerechten Entsorgung hat bis heute niemand gesprochen.
Und mal ehrlich, wieviel Staub würde zusammen kommen, 0,5g oder sogar noch weniger?
Zudem lag meine gesamte Familie abwechselnd neben dem Wecker, über Jahrzehnte hinweg und alle sind sehr Alt geworden! Kann mich aber nicht erinnern das mal einer geleuchtet hätte
Ich kenne Dokumentationen und Geschichten von Frauen welche seinerzeit die "Wunderfarbe" aufmalten und dabei ständig die Pinsel ableckten und sich auch mit der Farbe selbst bemalten um abends beim Tanz aufzufallen und diese Frauen wurden dann meist auch Krank und starben. Um mich herum sind übrigens 2 Atomkraftwerke, da würde das bissel leider nicht mehr auffallen....
Nun aber zurück zum Wecker, an der Außenhaut will ich nichts verändern oder aufhübschen, das wäre in meinen Augen Falsch, es würde die "Seele" des Weckers zerstören. Klingt vielleicht doof, aber so denke ich eben und das sicher auch weil ich auch in meinem Gewerbe Restaurationen durchgeführt habe, u.a. auf für Uhrmacher welche teilweise die Gehäuse wieder in den Originalzustand versetzt haben wollten.
Dann viel mir auf das die Lager beinahe ALLE ausgeschlagen sind und somit bleibt für mich nur noch dir Reinigung, denn die Lager aufbohren, neue einsetzen und dann alles neu anpassen kann ich nicht und so stark wie die teilweise ausgeschlagen sind wüßte ich noch nicht mal wo da mal der Mittelpunkt der Achse war und bevor ich was zerstöre lass ich meine Finger davon.
Im Moment bin ich allerdings dabei die ca. 1000 benötigten Nieten mit 0,4mm Kopf für meine Sphinx zu fertigen und somit bleibt der Wecker so wie er ist.
@ Typ1-2-3 Die Absaugung ist sehr Sicher, aus einem Dentallabor und die filtert durch Wasser, Kohle und noch irgend so ein Zeug.
Aber ich will es ja nicht entfernen sondern ich hätte einfach nur einen Hauch frische Leuchtfarbe mit der Airbrush drüber "gehustet", sonst nichts.
Kontakt
Moderatoren
Foren-Regeln
Links
Xobor-Interview
Uhrenwerkstattforum
Thema drucken
09.09.2015 20:32
Antworten
