Hallo zusammen,
habe von meinem Vater einen alten Eisenbahnwecker mit Emaillezifferblatt von Gustav Becker um 1878? bekommen um etwas darüber in Erfahrung zu bringen und um zu schauen warum er nicht mehr geht.

Leider ist er in einem sehr schlechten Zustand und ich bin mir nicht sicher ob ich ihn zerlegen soll oder besser nicht. Was ich bislang feststellen konnte ist das die Feder des Schlagwerks gebrochen ist, das der hintere Deckel und ein Schlüssel? fehlen. Zudem wurde da schon mit Draht herum gepfuscht, aber seht euch die Bilder an, was meint ihr dazu?

01.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) 02.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) 03.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

04.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) 05.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Ich habe noch eine Frage:
Mit welchen Hausmitteln kann ich solch ein Uhrwerk reinigen, denn alles was ich bislang im Forum gefunden habe wie Lösungsmittel mit Ultraschall oder Trowalisieren möchte ich nicht, wie wurde das z. B. vor 150 Jahren gemacht?
Mir geht es aber vor allem darum, das die Patina so gut wie möglich erhalten bleibt.

Zitat von Mike-OG im Beitrag #2

---

wie wurde das z. B. vor 150 Jahren gemacht?

---

Aha, also nix mit Waschbenzin, Spiritus oder sowas?

Wenn die Patina erhalten werden soll, dann wasch ihn mit Benzin aus. Alles Andere hellt auf und löst die Oxydschicht.

LG Thomas

Danke Thomas, werd ich mir mal Waschbenzin besorgen.

Nun habe ich sie zerlegt und natürlich jeden Schritt fotografisch festgehalten.

64.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Was mir auffiel sind jeweils ein Riss an jedem Federhaus, ist das schlimm?

32 Schlag.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) 37 Werk.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Hallo zusammen,
Uhr gereinigt, zusammengesetzt und sie funktioniert sogar wieder, was ich eher nicht gedacht hätte

Hier noch ein paar Vergleichsbilder...

01.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) 02.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

03.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) 04.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

... und ein Video.

Zitat von Mahlekolben im Beitrag #7

---

Schaut aus, als würden die bald reißen.

Nicht mehr verbauen - sonst haut's Dir das Werk kaputt...

---

Hallo Michael,
Danke, bin auch glücklich es wieder hinbekommen zu haben und schnell geht bei mir sowieso nix.

Hartlöten wäre ja kein Problem, könnte ich bei einem Kollegen (Blechblasinstrumentenbauer) machen, aber hier sind die Federn um einiges größer bzw länger als bei der anderen Uhr und das dann ohne Federwinder wieder rein bekommen trau ich mir dann doch nicht zu und mein Vater will sie nicht zu einem Fachmann bringen, das hat er mir heute lang und breit erklärt.

Könnte ich nicht einen Ring aus 1,5mm Messing passgenau drehen und den Außendurchmesser vom Zahnkranz nehmen und den dann heiß aufziehen, dann bräuchte die Feder nicht raus?

Wenn du nicht viel anstellen willst mit dem Wecker, was ich auch nicht machen würde, lass es so! Solange die Deckel halten, ist es ok. So bleibt alles original. Einen Spannring würd ich nicht drumlegen. Eine gute Methode wäre vielleicht Lasern, das belastet am wenigsten die Metallstruktur. Aber die Federn müßten dafür auch raus.

LG Thomas

So, hab dem Wecker noch einen Schutzdeckel verpasst, so kann er schön Patina ansetzen aber Staub und Dreck bleiben fern vom Werk.

P1050741.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Hallo Thomas,
da der Wecker in einem so schlechten zustand ist, würde sich das Lasern auch nicht wirklich rentieren, daher "schütze" ich ihn eben durch den Plexiglasdeckel und Vater hat seinen Willen.

Genau, so wird er eben zur Deko in ein Regal oder in eine Vitrine gestellt!

LG Thomas

Zitat von masterpiece im Beitrag #12

---

Einen Spannring würd ich nicht drumlegen.

---