Liebe Mitforianer, manche halten es für einen Spleen, wahrscheinlich ist es da auch: Ich mag eine bestimmte Uhrenmarke sowjetischer Provenienz. Es handelt sich immer um das gleiche Uhrwerk, das Tscheljabinsker Konstrukteure in die abenteuerlichsten Verpackungen getan haben, stets im damaligen Zeitgeist (60er bis frühe 80er Jahre). Nun ist mir ein Teil zugeflogen, das auch für sowjetische Verhältnisse aufwendig ausgeführt war: Kompaktes Preßholzgehäuse mit Holzimitatfolie, die Ober- und Unterseite ist mit Messingplatten gestaltet, wobei die obere so behandelt wurde, daß sie gemasert ist: 2015-07-30_17.37.23.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Diese Maserung findet sich auf dem Zifferblatt wieder, das auch massiv aus Messing ist. Auf der Platte haben sich regelrecht eingeätzte Fingerabdrücke befunden (jeder Kriminalpolizist hätte seine Freude), die ich nur mit 1000er Schleifpapier habe beseitigen können. Ultraschall mit Elma 1:9, CapeCod, Polierpasten, Anlösen mit Benzin und Öl etc. waren wirkungslos. Nun besteht das Problem mit dem Zifferblatt, auf dem ebenfalls häßliche Abdrücke prangen: 2015-07-30_17.23.58.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Mittel, die ich probiert habe, scheiden aus. Entweder wegen erwiesener Wirkungslosigkeit oder wegen Unanwendbarkeit: Beim Schleifen würde das aufgedruckte Zifferblatt beschädigt werden. Deswegen meine Frage: Kennt jemand eine Möglichkeit, punktuell vorgehen zu können, damit die schwarzen Spuren wenigstens abgeschwächt (besser natürlich: beseitigt) werden? Für jeden Tip bin ich dankbar. Vielen Dank!
Selbst unter dem Mikroskop wird es kaum möglich sein das komplett zu entfernen. Die Oxidationsschicht lässt sich lokal so exakt am ehesten unter dem Mikroskop mit einer runden Skalpellklinge abschaben, aber das sieht man hinterher trotzdem. Dann halt blank statt schwarz, und es ist sehr viel Arbeit.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Zitat von jeannie im Beitrag #3Das obere Beispiel sieht aus, wie wenn das Muster zwischen stark gebürstet und fein gebürstet changiert. ... Was ich auf alle Fälle machen würde ist das Schwarz mit Chemie rausbringen. Dann ist es mindestens farblich nicht offensichtlich.
Wie die Russen das hinkriegt haben? Ich habe keine Ahnung. Mit bloßem Auge betrachtet ist die Oberfläche völlig glatt. Die obere Abdeckung, die genauso fürchterlich aussah wie das Zifferblatt, habe ich ganz fein abgeschliffen. Die holzartige Maserung ist wieder richtig schön geworden.
"Das Schwarz mit Chemie rausbringen", das war so mein Plan. Ich denke, abgeschwächt sieht immerhin besser aus, als diese Tatscher. Hast Du vielleicht noch eine Idee, womit ich es versuchen könnte?
Zitat von 10:10 im Beitrag #4Wie die Russen das hinkriegt haben? Ich habe keine Ahnung. Mit bloßem Auge betrachtet ist die Oberfläche völlig glatt. Die obere Abdeckung, die genauso fürchterlich aussah wie das Zifferblatt, habe ich ganz fein abgeschliffen. Die holzartige Maserung ist wieder richtig schön geworden.
"Das Schwarz mit Chemie rausbringen", das war so mein Plan. Ich denke, abgeschwächt sieht immerhin besser aus, als diese Tatscher. Hast Du vielleicht noch eine Idee, womit ich es versuchen könnte?
Oben hast du abgeschliffen? Dann funktioniert das auch am Zifferblatt. Nur: dass da die Ziffern auch gleich mitkommen.
Es gibt spezielle Messingbeizer. Da können dir aber andere besser Auskunft geben wie anwenden.
ich würde erst einmal eine 1:1 Kopie des Zifferblattes machen und eine Schablone anfertigen um das Zifferblatt neu zu beschriften. Dann runter mit dem Dreck, Schablone drauf und neu beschriften, fertig.
Ich könnte mir vorstellen, daß das Zifferblatt gescannt wird. Das Ergebnis könnte sogar ich mit Photoshop so bearbeiten, daß man ein schwarz/weiß-Abbild des Zifferblatts erhält. Jetzt müßte man die Zahlen, den Punktekreis, die Marke und das "Made in USSR" (Was die Uhr übrigens zu etwas Besonderen macht: Sie ist eine Exportversion) irgendwie auf Folie bringen, die man dann nach der Reinigung des Zifferblattes wieder dorthin überträgt. Aber für diesen Schritt habe ich keine Idee. Abgesehen davon, bitte nicht lachen, hätte ich Befürchtungen, die Authentizität der Uhr zu vermasseln ...
Zitat von Ticktack im Beitrag #12Die fallen doch irgendwann wieder ab. Mikrovertiefungen die wieder nachlackiert werden können sind doch viel dauerhafter.
Hast du dahingehend Erfahrung? Wie willst du auf dieser strukturierten Oberfläche saubere Mikrovertiefungen hinbekommen?
Wenn die Oberfläche sauber ist, hält das ziemlich lange bis ewig. Manchmal fast zu lange.
Ich würde probieren das ZB kurz in Ätzsäure zu tauchen, bis das Schwarze weg ist. Die Unebenheiten werden bleiben, die Ziffern ebenfals. Dann wieder klar lackieren. Wenn doch alles schief geht, abschmirgeln und neue Ziffern anbringen - angefertigt wie oben schon erwähnt.
Freundlicher Gruss von - Pierre L'Atelier de Madman - Horlogerie
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30.07.2015 18:05 (zuletzt bearbeitet: 30.07.2015 18:06)
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. Na, mal sehen, vielleicht gibt's noch eine Idee ...
