um Reparaturen durchführen zu können, die sonst aufwendige Ersatzteilesuche oder teuere Spezialarbeiten (Laserschweißen) erfordern, habe ich mir das Miniflam-Lötgerät angeschafft, und kann Euch zwei erfolgreiche Anwendungen zeigen:
Für beide Arbeiten habe ich Silberlot-Paste verwendet, und als Unterlage einen porösen Lötziegel, auf dem man die Teile bei Bedarf mit Nadeln oder Drahtstücken fixieren kann. Bin mal gespannt, wie lange sich das Gas bei seltenem Gebrauch in den Einweg-Flaschen hält.
Hallo Matthias, saubere Arbeit! Interessanter wäre aber die Antwort auf die Frage, wie lange die Lötstelle hält, besonders bei der WHF. Wo hast du die Apparatur her, was muss man dafür ausgeben?
LG Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
Interessant. Ich löte ja auch alles hart was nicht schnell genug auf dem Baum ist und habe z.B. Schon mal ein Viertelrohr erfolgreich verlängert. Aber an eine WHF habe ich mich noch nicht getraut. Kann man mit Deinem Gerät so punktuell erhitzen, dass die Federeigenschaften nicht durch die Hitze ins unbrauchbare verändert werden?
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Hallo zusammen,
zuerst Danke für Euer Interesse!
@ Thomas: Das Miniflam habe ich bei Boley gekauft. Ca. 250 Eur. Das Original gibt es nicht in Baumärkten, sonst noch bei Goldschmiede- oder Dentalfachhändlern. Das Hartlöten von Winkelhebelfedern wurde schon im Nachbarforum vorgestellt. Langzeiterfahrung mit der Haltbarkeit der Lötstelle habe ich noch nicht, es ist auch "nur" ein Sammlerstück zur gelegentlichen Verwendung.
@ suchender67: beide Flaschen sind zusammengeschaltet und werden gleichzeitig verwendet. Es gibt wohl noch eine Variante mit 3 Sauerstoff-Flaschen, d. h. längere Brenndauer.
@ norbert: Ich nehme Lotpaste, die bereits das Flußmittel enthält. Lieferant: Fa. Bengs auf ebay. Bei der Feder hoffe ich, daß die Federwirkung über die lange Zunge funktioniert.
Ich habe mir noch mal Gedanken über das Verfahren gemacht. Glüht das zu lötende Teil nur punktuell? Gibt das keinen Verzug? Oder glüht es ganz? Kann aber wohl nicht sein, denn dann hätte der Mikrobrenner ja aber keinen Vorteil gegenüber dem robusteren Gerät was der Dachdecker und ich verwenden.
Über die Haltbarkeit der Lötstelle mache ich mir weniger Sorgen als über die Veränderung der Materialeigenschaften durch das Glühen. Besonders bei der Winkelhebelfeder. Tust Du die nach dem Löten noch thermisch nachbehandeln, also abschrecken und anlassen?
Die Winkelfeder glühte nur punktuell, das viel kleinere Kupplungsrad ganz. Eine Nachbehandlung mache ich nicht. Durch das langsame Abkühlen ist kein Verzug entstanden. Härteverzug würde ich eher beim Abschrecken vermuten, so passiert das immer beim Abschrecken kleiner Bohrer o. ä. Bei der Winkelhebelfeder hoffe ich, daß die Federwirkung durch die lange Zunge, und -zumindest nicht primär- durch die Federeigenschaften des Materials entsteht.
Zitat von Alberich im Beitrag #8Bei der Winkelhebelfeder hoffe ich, daß die Federwirkung durch die lange Zunge, und -zumindest nicht primär- durch die Federeigenschaften des Materials entsteht.
Hier liegt offensichtlich ein Verständnisproblem vor.
Diese Feder ist technisch gesehen ein Biegebalken mit einseitig fester Einspannung. Seine Biegespannnung ist Null an der Krafteinleitung (+ Querkraft) und erhöht sich linear, bius sie an der Einspannstelle den Maximalwert erreicht. Deshalb ist die Feder auch genau an der Einspannstelle gebrochen.
Durch die unvermeidliche "Wärmebehandlung" an der Lötstelle haben sich entgegen landläufiger Meinung die "Federeigenschaften" (=E-Modul) des Stahls kaum verändert. Sehr wohl aber hat sich die Dehnungsgrenze verändert, wahrscheinlich verringert. Deshalb wird die Feder unter Umständen im Betrieb plastisch verformt und federt nicht mehr in den Ausgangszustand zurück.
Die Feder wird also entweder verbiegen, weil der Stahl weich ist, oder wieder an der selben Stelle brechen, wenn der Stahl nicht viel Härte eingebüßt hat.
Abhilfe könnte z.B. sein, die Feder an der gelöteten Stelle zu entspannen, indem man durch 2 Einschnitte den wirksamen Biegebalken verlängert. Dadurch wird die Feder insgesamt weicher, das Spannungsmaximum verringert sich und wandert von der Lötstelle weg hin zur neuen "Einspannstelle" Eine Verschmälerung des Bereichs vor der Lötstelle hätte auch diese Wirkung, ist aber weniger effektiv, weil der Hebelarm kürzer ist.
Aber, trotz allen maulens: Toll gelötet!
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Zitat von mikromeister im Beitrag #9 Abhilfe könnte z.B. sein, die Feder an der gelöteten Stelle zu entspannen, indem man durch 2 Einschnitte den wirksamen Biegebalken verlängert. Dadurch wird die Feder insgesamt weicher, das Spannungsmaximum verringert sich und wandert von der Lötstelle weg hin zur neuen "Einspannstelle" Eine Verschmälerung des Bereichs vor der Lötstelle hätte auch diese Wirkung, ist aber weniger effektiv, weil der Hebelarm kürzer ist.
Gute Idee mit den Einschnitten, werde ich mir merken.
WHFedern habe ich auch schon öfter gelötet. Dann aber, um die Lötstelle zu entlasten und den zum Bruch führenden Konstruktionsfehler zu mildern, den Arm deutlich dünner geschliffen, so, dass er an der Lötstelle noch volle Stärke behält. Das verringert die zum Verbiegen nötige Querkraft deutlich und so auch das von Coloman erwähnte Einspannmoment an der Bruchstelle. Der gezeigte WHF-Arm ist deutlich zu dick und zu kurz, da ist das Brechen schon vorprogrammiert.
Gruß, Frank ______________ Fliegeruhren - Hanhart Vintage Service PCZW - PC Zeitwaage der Profis
Gute Frage, weiss ich auch noch nicht. Sägen wird nicht gehen, zudem dürfen auch keine scharfen Ecken entstehen. Eher würde ich eine Trennscheibe im Handstück verwenden. meist wird aber der Kopf am Ende des Arms im Weg sein.
Gruß, Frank ______________ Fliegeruhren - Hanhart Vintage Service PCZW - PC Zeitwaage der Profis
Ich würde die Rundungen in die der federnde Teil mündet tiefer ausarbeiten, weil ich mir denke, das ist technisch die beste Lösung und sieht auch am besten aus. Entweder mir der Rundfeile oder dem Dremel. Bei scharfen Kanten oder Einschnitten hätte ich Angst vor Spannungsspitzen im Material.
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02.04.2015 06:27
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