nachdem meine Wanduhr jahrelang ihren Dienst ohne Probleme versehen hat, gab es heute einen lauten Knall und die Uhr blieb stehen.
Nach Demontage aus dem Holzgehäuse, war die Ursache schnell gefunden.
Die Federn (siehe rote Pfeile) sind müde und haben nicht mehr genügend Kraft aufgebracht, so dass sich das Federwerk plötzlich entspannt hat. Habe die Feder wieder hingebogen und nun läuft die Uhr wieder. Ich befürchte aber, das dies nicht von langer Dauer ist.
Könnt ihr mir einen Tipp geben, wo ich solche Federn als Ersatzteil kaufen kann?
Vielen Dank im Voraus und viele Grüße
Frank
Gast
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Uhrwerk.jpg
solche Sperrfedern altern eigentlich nicht. Wenn Du sie nachbiegen konntest, deutet das auf mangelnde Materialqualität hin. Dann könntest Du die Federn erneut richtig formen und härten (erhitzen, abschrecken, evtl. anlassen). Dazu findest Du u.a. in Wikipedia Hinweise. Das Werk sieht ansonsten ziemlich alt aus, so dass es schwierig sein dürfte, passende Federn zu bekommen. Da hat jeder Hersteller seine eigene Form und Größe.
Überprüfe sicherheitshalber auch die Zahnspitzen der Sperrräder und die Spitzen der Sperrkegel. Wenn letztere auch verschlissen sind, kann man sie evtl. noch nachfeilen, wenn sich die Vernietung einigermaßen leicht lösen lässt. Wenn sie stark verrundet sind, besteht die Gefahr eines Federschlags erneut.
Außerdem müsste kontrolliert werden, ob das Uhrwerk bei der von Dir beschriebenen Knall-Entspannung Schaden genommen hat. Dabei gehen zuweilen Zähne der Räder verloren oder werden verbogen. auch verbogene Wellen sind möglich.
Die Sperrfedern haben die Aufgabe, die Sperrklinke sicher in den Zahngrund zu führen. Ein gutes Gesperr hält dann auch die Klinke im Zahngrund, zieht es förmlich hinein. Will damit sagen, dass nicht von alleine und ohne Zutun plötzlich das Gesperr versagt und somit sich die Zugfeder schlagartig entspannt. Theoretisch könnte man die Sperrfedern nach Aufzug entfernen, ohne dass was passiert.
Eher könnte es sein, dass die Zugfeder nicht mehr sicher an der Federhausaufhängung hält, eventl. begünstigt durch eingetrocknetes Fett, gab es einen Ruck im Federhaus, der dann zum Abrutschen der Feder und dem Krachen geführt hat.
Wie schon von Roland angedeutet, wäre es ratsam, das Laufwerk auf verbogene Zähne und Wellen zu kontrollieren. Dabei sollte die Zugfeder aus dem Federhaus genommen werden, um sie entweder zu reinigen / reparieren oder besser auszutauschen. Den Federkern und den Federhaushaken bitte kontrollieren. Alles eher Arbeiten für den Uhrmacher, bedeutet, dass die Uhr überholungsbedürftig ist...
LG Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
Werde als erstes mal die Uhr auf Schäden untersuchen. Da sie aber seit gestern wieder anstandslos läuft, gehe ich davon aus, dass sie keinen Schaden genommen hat.
Ob ich mir neue Sperr-Federn bestelle (Danke Hermann für den Link) oder sie ausbaue uns härte, werde ich noch entscheiden.
Thomas, wie kann ich kontrollieren, dass die Zugfeder sicher an der Federhausaufhängung hält? Muss ich dazu das Uhrwerk ganz zerlegen?
Habe zwar Erfahrungen mit Grammophonen aber an ein Uhrwerk habe ich mich noch nicht herangetraut.
Der Zahnverlust ist hier noch harmlos, CIMG8562.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) aber hier ist die Welle verbogen, der Hohltrieb defekt... image1.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Und das alles weil es nur mal Schnack gemacht hat in dem Federgehäuse...
Hallo Frank, das Beste wäre wirklich eine Demontage. Solange die Feder im Federhaus ist, wirst du nichts konkretes erkennen können. Oft sind die Federn am Ende eingerissen, dadurch hat sich praktisch eine Lasche gebildet, die sich so langsam vom Niet abwälzt. Das kann wieder eine Weile halten, aber ich hätte da Bedenken, das Werk muss sich ja nicht selbst zerstören. Wäre schade drum....
Gruß Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
Nun bin ich stark beim Überlegen, die Uhr instandsetzen zu lassen. Alleine traue ich mir das doch nicht zu.
In meinem Wohnort gab es mal einen Uhrmacher, der so etwas gemacht hat. Leider ist er vor ein paar Jahren in Rente gegangen und arbeitet nicht mehr.
Kennt ihr jemanden bzw. ist einer der mir geantwortet hat Uhrmacher und könnte eine Wartung erledigen?
Die Uhr ist eine Wanduhr von Arthur Albrecht aus Zörbig.
Viele Grüße
Frank
Gast
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29.03.2015 19:16 (zuletzt bearbeitet: 29.03.2015 19:19)
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